Sedativa allgemein Anhang 2
[Max Amann]
Symptomunterdrückung oder Heilung durch Psychopharmaka
Der Unterschied zwischen Symptomunterdrückung und Heilung ist in der Therapie der Psyche gar nicht so leicht zu erkennen. Es heißt, dass eine Schizophrenie häufig von selbst ausheilt, wobei dieser Prozess Monate bis Jahre dauert und der Kranke nach diesem Vorgang allerlei Eigenheiten der Persönlichkeit beibehält. Veröffentlichungen zur Wirksamkeit von Medikamenten bei Schizophrenie bei längerer Anwendung sind deshalb mit Vorsicht zu beurteilen.
Eindeutig sind die Beobachtungen zum Abbau der Persönlichkeit bei andauernder Anwendung hochwirksamer und hochdosierter Psychopharmaka, die eindeutig ein erhebliches Suchtpotential zeigen.
Allopathie und Homöopathie
Allopathie ist ursprünglich die Erfahrung mit Naturstoffen (Hippokratische Methode). Zunehmend wurden neue Stoffe nach den Vorstellungen von Wirkungsmechanismen konstruiert.
Zwischenstadium ist die Modifizierung wirksamer Naturstoffe durch molekulare Änderungen am natürlichen Wirkstoff.
Homöopathie ist eine Erfahrungsmedizin. Außer dem Sammeln klinischer Beobachtungen sollten die Arzneien in ihrer Wirkung am Gesunden in verschiedenen Potenzen erprobt werden.
Das Arzneimittelbild entsteht aus der Integrierung einer möglichst großen Zahl von Beobachtungen aus beiden Anwendungsweisen.
Homöopathie im Wandel
Hahnemann und Schüler haben mit ihren Mitteln grandiose Erfolge erzielt; seit dieser Zeit sind 5 Generationen vergangen. Die Krankheiten und die Reaktionen der Patienten auf die traditionellen Homöopathika haben sich in diesem Zeitraum erheblich verändert. Die bewährten klassischen Mittel nach wie vor unentbehrlich, sie müssen/können durch neue Mittel und neue Behandlungsmöglichkeiten ergänzt werden. Zu glauben, Homöopathie könne mit 2 Dutzend Polychresten betrieben werden ist schlicht eine Illusion. Und nur von einer winzigen Zahl Stoffe im Verhältnis zu den bekannten, von Pflanzen, Tieren, Mineralien und Synthetika existierenden ist ein einigermaßen akzeptables Arzneimittelbild aufgestellt worden.
Die synthetischen Psychopharmaka - Hunderte von bekannten Stoffen, eine wachsende Liste - sind eine inzwischen unentbehrliche Liste von Heilmitteln, die die schon lange bekannten Mittel aus
der Natur ergänzen. Einen Teil der synthetischen Psychopharmaka kann mittlerweile von einigen Herstellern von Homöopathika in den verschiedensten Potenzen bezogen werden.
Homöopathie und Scharlatane
Für den ideologisch gefestigten Allopathen ist die Homöopathie wirkungslos, weil sie nicht wirken kann. Die "Wissenschaft" hat beispielsweise die Wirkungsmechanismen allopathischer Psychopharmaka in den letzten Jahren recht überzeugend aufgeklärt. Der Nichthomöopath kann daraus folgern, dass stärker verdünnte Zubereitungen aus diesen Stoffen unwirksam sein müssen. Die gute Wirkung potenzierter Psychopharmaka z.B. an Tieren muss deshalb verneint werden. Der alte Widerstreit zwischen Deduktion und Induktion ist damit angesprochen.
Homöopathie ist eine Form der Heilkunde der Erfahrung. Auch deshalb ist es dringend erforderlich, das spärlich vorhandene Untersuchungsmaterial schnellstmöglich zu ergänzen mit Arzneimittelprüfungen
am Gesunden und Zusammenstellung aller klinischen Beobachtungen bei der Verabreichung von Potenzen. Diese zeigen bei Tieren eine nicht geringe Wirkung.
Dringend erforderlich wären z.B. die Arzneimittelbilder von Diazepam und Amitryptilin, Valproinsäure, Methylphenidat und Carbamazepin, Methylphenidat.
Psychopharmaka und die Homöopathie
Potenzierte Psychopharmaka waren zunächst wohl dafür bestimmt die negativen Nebenwirkungen dieser Stoffe in allopathischen Gaben zu lindern/aufzuheben, genau wie bei einer Therapie mit
Antibiotika oder Cortisol die Verwendung homöopathischer Zubereitungen aus diesen Stoffen.
In allen diesen Fällen tritt keineswegs eine Annullierung der Wirkung des ursprünglichen Stoffs ein, wenn man nach der allopathischen Gabe den selben Stoff als homöopathisches Mittel verabreicht;
man kann sogar den selben Stoff als Allopathikum und Homöopathikum gleichzeitig verwenden, ähnlich wie die homöopathischen Potenzkomplexe aus einem Grundstoff. Diese sind erfahrungsgemäß gut wirksam und werden hervorragend und ohne Erstverschlimmerung vertragen. In grober Annäherung wirken potenzierte Psychopharmaka gewöhnlich ähnlich wie der Stoff selbst.
Psychopharmaka zeigen wie viele Stoffe beim Potenzieren das Phänomen, dass homöopathische Zubereitungen neue Heileigenschaften aufweisen, die bei manchen Stoffen wie Chloralhydrat oder Chlorpromazin so vielversprechend sind, dass man diese Stoffe in der Homöopathie als Polychreste einstufen sollte. Die ursprünglichen Heileigenschaften bleiben in der Regel, aber nicht immer erhalten, Nebenwirkungen verschwinden weitgehend, oft vollständig; die Kosten der Behandlung fallen in den Keller.
Kann man allopathische Dosen eines Psychopharmakons durch eine homöopathische Zubereitung desselben Stoffs teilweise/ganz ersetzen, so sollte man dies unbedingt tun.
Potenzierte Psychopharmaka sind eine Art Seelenbalsam, die nicht den Status zukleistern und damit stabilisieren sollen, sondern die Selbstheilungskräfte der Person aktivieren sollen, also eine
Veränderung des Status zum Besseren bewirken sollen. Dies kann natürlich auch bei starken Dosen eintreten, da sich die Person ja laufend verändert.
Müllhalde im Geist durch längere und regelmäßige Einnahme starker Psychopharmaka
Das Gehirn funktioniert Tag und Nacht mit gleicher Intensität, d.h. die Entwicklung der Person läuft ununterbrochen. Wird dieser Prozess blockiert, tritt ein (anscheinend reversibler) Persönlichkeitsabbau
ein. In den Speichern des Gehirns häuft sich eine Müllhalde unaufgearbeiteter Gedanken an. Wird diese Halde dem Patienten in den Bereich des Bewussten transformiert, kann eine Erstverschlimmerung
die Folge sein. Diese muss durch ein möglichst behutsames Vorgehen und Drainage mit Stimmungsaufhellern aufgefangen werden.
Indikationen für die Anwendung von synthetischen Psychopharmaka in potenzierter Form (falls möglich)
1. Zur Aufhebung von unerwünschten Wirkungen dieser Stoffe. Dies ist wohl der Grund, warum potenzierte Psychopharmaka überhaupt in den Handel gebracht wurden.
2. Unverträglichkeit des allopathischen Stoffes, obwohl er therapeutisch indiziert ist. (Zunehmend bei Valium der Fall)
3. Vorhandene Organschädigung, wenn der Stoff eine weitere Belastung für die geschwächten Organe darstellt, oder der Stoff wegen höherem Alter nicht mehr verwendbar ist.
4. Bei bestehender oder geplanter Schwangerschaft um Mutter und Kind vor Schädigungen zu schützen.
5. Suchtgefährdung
6. Wenn das starke Allopathikum zu Handlungsunfähigkeit, Arbeitsunfähigkeit und gesellschaftlicher Isolation führt.
7. Für Indikationen, die die Grundsubstanz nicht zeigt.
Ein paar Worte zu den Kosten
Allopathische Psychopharmaka gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Umsatz und Gewinn für Heilberufe und Pharmazie sind hoch. In Forschung und Entwicklung dieser
Stoffe sind viel Geld und Arbeit investiert. Dass diese interessanten Stoffe in homöopathischer Zubereitung Anwendungsmöglichkeiten bieten war als wahrscheinlich anzunehmen.
Leider existieren bisher nur einige Arzneimittelbilder von potenzierten Psychopharmaka.
Homöopathische Psychopharmaka dürften den Markt allopathischer Zubereitungen kaum beeinflussen. Würde dieses unwahrscheinliche Ereignis auftreten, stünden uns Veröffentlichungen bevor, die Unwirksamkeit und schädliche Wirkung der homöopathischen Zubereitungen beweisen würden. In Wirklichkeit gibt es für beide Zubereitungsformen genügenden Markt; im Gegenteil, kombinierte Anwendung ist vielleicht die Methode der Wahl.
Situation am Arzneimittelmarkt
Die Vernichtung der Naturheilkunde ist in unserem Land durch behördliche Maßnahmen ziemlich weit fortgeschritten. Weitere Gefahren drohen uns aus Brüssel. Der Volkswille - 80% der Bevölkerung sind an Naturheilkunde interessiert - kümmert Politiker aller Parteien und jegliche Behörden nicht im Geringsten.
Auf die Situation des Kassenarztes, der in einer überlasteten Praxis die kniffligsten Fälle in Minutenfrist mithilfe kassenüblicher Medikamente knacken soll und diese Leistung mehr oder weniger den ganzen Praxistag lang erbringen soll, sei noch zusätzlich hingewiesen.
Erfahrungen mit potenzierten Psychopharmaka
Der Referent hat keineswegs mit allen potenzierten Psychopharmaka Therapieerfahrung, sondern nur mit einigen wichtigen, wobei seine Beobachtungen auf nicht allzu viele Fälle beschränkt sind.
Paradoxe Reaktionen hat er eigentlich keine erlebt, auch keine Erstverschlimmerung. Angaben im Sinn einer homöopathischen Arzneimittelprüfung fehlen bei den meisten Substanzen. Auch die klinischen Angaben sind recht spärlich. Der Referent ist somit weit entfernt von einer gründlichen Kenntnis der Wirkung von potenzierten Psychopharmaka; er möchte die Kollegen auf die Behandlungsmöglichkeiten mithilfe dieser Stoffe hinweisen und weitere Untersuchungen anregen, da er von seinen bisherigen Beobachtungen her einen recht guten Eindruck hat. Wir haben nicht zu viele Heilmittel, sondern zu wenige, auch in der Homöopathie. Krankheit und Heilungsmöglichkeiten sind wie alles einer laufenden Veränderung unterworfen, mit der wir Schritt halten müssen.
Liefermöglichkeiten über die Firma Spagyra/remedia
Freiname des Allopathikums Hauptsächliche Anwendung Name als Homöopathikum Verfügbare Potenzen (Auswahl)
Alprazolam Tranquillizer Xanor®
Amitryptilin Antidepressivum Tryptizol®
Bromazepam Anxiolytikum Lexotanil®
Tranquillizer Bromazepam
Carbamazepin Antepileptikum Tegretol®
Psychosen
Neuropathie
Chloralhydrat Schlafmittel Chloralum hydratum
Chlorpromazin Neuroleptikum Chlorpromazinum
Unruhe
Citalopram Depression Seropram®
Panik
Diazepam Tranquillizer Diazepamum
Anxiolytikum Valium®
Flunitrazepam Schlafstörungen Rohypnol ®
Flupentixol Neuroleptikum Deanxit®
Schizophrenie
Haloperidol Neuroleptikum Haloperidolum
Schizophrenie
Manie Haldol®
Lamotrigin Anti-epileptikum Lamictal®
Stimmungsmittel
Levopromazin Neuroleptikum
Chronische Schmerzen
Manie
Metoprolol Betablocker Beloc®
Midazolam Narkosemittel Dormicum®
Olanzapin Neuroleptikum Zyprexa®
Paroxetin Antidepressivum Seroxat®
Phobien aller Art
Panik, Zwänge
Phenobarbital Anti-epileptikum Acidumphenylaethyl-barbituricum
Stark dämpfend
Valproinsäure Anti-epileptikum Convulex®
Akute Anfälle aller Art
Manie
Liefermöglichkeiten über die Firma Remedia.at
Beloc
Chlorpromazinum
Deanxit
Diazepam
Haldol/Haloperidol
Metoprolol
Paroxetin
Seropram
Seroxat
Tegretol
Valium
Weitere Mittel der Firma Remedia.at
Bromperidol Neuroleptikum - Schizophrenie Tesoprel®
Carbidopa Parkinson Nacom®
Levopromazin Neuroleptikum - chronische Schmerz - Manie, Unruhe, Erregung Levopromazinum
Nozinan®
Lorazepam Tranquilizer - Angst/Spannung - Katatonie Tavor®
Olanzapin Neuroleptikum - ähnlich Haloperidol Zyprexa®
Oxazepam Tranquilizer - Anxiolytikum Oxazepam
Pergolid Parkinson Permax®
Sertralin Antidepressivum Tresleen®
Trimipramin Antidepressivum - stark sedierend - Schlafmittel - chronische Schmerzen Stangyl ®
Psychopharmaka, die derzeit in potenzierter Form im Handel sind
Zu Übersichtszwecken werden die allopathischen Psychopharmaka nach ihrer vorwiegenden Wirkung in folgende Gruppen eingeteilt. (Näheres in der neurologisch/psychiatrischen Literatur)
Allopathischer Freiname Name der homöopathischen Zubereitung
Antidepressiva
Amitryptilin Tryptizol
Citalopram Seropram
Paroxetin Seroxat
Sertralin Tresleen
Trimipramin Stangyl
Affektive Psychosen, Manie, etc.
Carbamazepin Tegretol
Haloperidol Haloperidol/Haldol
Levomepromazin Levomepromazin/um
Olanzapin Zyprexa
Valproinsäure Convulex
Ergänzung: Wichtigstes Mittel für affektive Psychosen ist nach wie vor Lithium. Man verwendet homöopathisch D4, D6 Lith-m. o. Lith-br. Gewöhnlich ist die Wirkung gleich wie allopathische Dosen.
Neuroleptika, Psychosen, Schizophrenie
Bromperidol Tesoprel
Chlorpromazin Chlorpromazinum
Flupentixol Deanxit
Haloperidol Haloperidol/Haldol
Levomepromazin Levomepromazinum
Olanzapin Zyprexa
Anxiolytika/Tranquilizer, Angst, Unruhe, Panik
Chloralhydrat Chloralum, Chloralum hydratum
Diazepam Diazepamum, Valium
Flunitrazepam Rohypnol
Lithium Lith-br. D4 und höher
Midazolam Dormicum
Antiepileptika
Carbamazepin Tegretol
Lamotrigin Lamictal
Phenobarbital Acidumphenylaethylbarbituricum
Parkinsonmittel
Carbidopa Nacom
Pergolid Permax
Betablocker
Metoprolol Beloc
Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass dies die hauptsächlichen allopathischen Indikationen sind. Einige Stoffe sind deshalb mehrmals aufgeführt.
Psychopharmaka sind sehr komplex wirkende Heilmittel. Das Studium der bisher veröffentlichten Texte über ihre Wirkungsmechanismen im Nervensystem ist unbedingt empfehlenswert.
Es wird in naher Zukunft sicher weitere Wissensfortschritte geben, die beispielsweise die Wirkung dieser Stoffe im Hormonsystem und im Immunapparat (in beiden Regelsystemen wirken Psychopharmaka gewöhnlich günstig) erklären. Zu Beobachtungen bei Verwendung als Homöopathika besteht nur eine lose Beziehung. Homöopathie ist wie bereits gesagt eine Sache der Erfahrung, wobei die Beobachtungen gewöhnlich eine noch komplexere Wirkung anzeigen.
Anwendung der einzelnen Psychopharmaka
Diazepam - Diazepamum, Valium Lieferfirmen: Spagyra, Remedia
Im Handel: D1-D200
Diazepamum eignet sich besonders zum Einstieg in die Therapie mit potenzierten Psychopharmaka. Es lässt sich auch als Einzelmittel verwenden, wobei die Anwendung in Mischrezepten zusammen mit pflanzlichen Nervenmitteln (beruhigend, stimmungsaufhellend) und ausleitenden Stoffen erheblich geschickter ist.
Da auch LM 1 bis LM 30 im Handel ist, kann man auch eine Einzelmitteltherapie mit ansteigenden Potenzen versuchen.
Zu versuchen ist auch eine Therapie mit potenziertem Diazepam bei der zunehmenden Zahl von Patienten, die bei begründeter Verschreibung diese Arznei nicht vertragen. Es handelt sich anscheinend fast immer nicht um eine paradoxe Reaktion, sondern um Unverträglichkeit.
Die Suchtgefahr bei potenziertem Diazepam ist sehr gering. Einen Persönlichkeitsabbau durch Verwendung von potenziertem Diazepam halte ich für ausgeschlossen.
Diazepamum ist ein ausgezeichnetes Anxiolytikum sowohl für Zukunftsängste als auch Schockfolgen.
Potenzen haben eine günstige Wirkung auf das Selbstwertgefühl und durchbrechen den Teufelskreis von Angst und Aggression. (Zum Vergleich: in der Ohrakupunktur Valiumpunkt und neurasthenische Furche). Meine Angaben beruhen auf Beobachtungen an Patienten. Meine Ergebnisse bei Schlaflosigkeit nach Schock mit D6 und D8 waren gut. Als Konstitutionsmittel habe ich Diazepamum in D30 und D200 verwendet. Will man klotzige Gaben von Valium erstzen, so schleicht man mit mittleren Potenzen ein und gleichzeitig aus den allopathischen Dosen aus. Unter keinen Umständen darf man das Allopathikum schlagartig durch das gleiche oder ähnliche Homöopathikum ersetzen.
Bromazepam - "Bromazepam, Lexotanil" Lieferfirmen: Spagyra
Im Handel: bis D12
Wie bei Diazepam hatte ich von der Wirkung von Potenzen einen guten Eindruck. Bromazepam stellt eine Art "Superdiazepam" dar, hat aber keine so große Wirkungsbreite wie letzteres.
Allopathisch wird es bei Angst- und Spannungszuständen verwendet, ich habe es versucht wenn hierzu noch hysterische Symptome zu beobachten sind. Der Patient hat das Gefühl, es nicht mehr zu schaffen. Die Beziehung zur Umwelt im weitesten Sinn ist ruiniert. "Jeder Tag ist ein Scheißtag", (Qualtinger).
Wegen der Nebenwirkungen ist auch bei Bromazepam, falls möglich, das potenzierte Präparat vorzuziehen.
Chlorpromazin – Chlorpromazinum Lieferfirmen: Remedia Homöopathie (A-Eisenstadt), Spagyra (A-Grödig),
Im Handel: ab D3- D200, C3-C6
Arzneimittelbild bei Schroyens/Julian. Beim Studium des letzten AMB hat man den Eindruck, dass es sich um ein neues Polychrest handelt, außer neurologischen und psychotherapeutischen Indikationen werden u.a. angegeben (Pathologie und Klinik) Hormonstörungen, Impotenz, M.Cushing, Alzheimer, Parkinson, Virushepatitis, aplastische Anämie und ein breites Spektrum von Hautleiden.
Ich hatte den Eindruck, dass man Chlorpromazinum nach Zusammenbruch aller Regelsysteme durch zu Schock führenden Extrembelastungen (durch zu starke Medikamentengabe; Belastung von Seele und Geist) versuchen sollte im Sinne der Psychoneuroimmunologie und der Psychoneuroendokrinologie. Status der Passivität mit Konzentrationsschwierigkeiten, Apathie und eventuell Wahnideen.
Therapieeinstieg mit mittleren Potenzen zusammen mit Drainagemitteln für das Nervensystem.
Levomepromazin - "Levomepromazinum", "Nozinan" Lieferfirmen: Remedia
Im Handel: ab C7
Arzneimittelbild bei Schroyens/Julian. Das AMB zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem von Chlorpromazin, ist aber nicht so vielseitig. Leiden von Nerven und Psyche aller Art.
Man hat den Eindruck wie bei Chlorpromazin, dass ein Versuch bei Problempatienten vielleicht empfehlenswert wäre. Indikationen wie Schizophrenie, Apathie, multiple Allergien, Depression, Epilepsie, psychogenes Asthma, Parkinson und MS kämen hier in Frage. Wichtig ist die gleichzeitige Indikation bei Leiden des schizophrenen Formenkreises und Depression, die sich gegenseitig eher ausschließen.
Amitryptilin, Saroten - "Tryptizol" Lieferfirmen: Spagyra
Im Handel: D3-D30
Sollte man als Antidepressivum und zum Ausgleich in der Person von Leib, Seele und Geist versuchen, also bei "funktionellen" Beschwerden und hysterieformen Symptomen. Noch keine Erfahrung damit.
Chloralhydrat - "Chloralum hydratum" Lieferfirmen: DHU, Spagyra, Remedia
Im Handel: ab D2
Arzneimittelbilder bei Boericke/Tauscher und Schroyens. Chloralhydrat ist ein Beispiel dafür, dass ein zur allopathischen Anwendung veralteter Stoff (Schlafmittel) in homoöpathischer Zubereitung
durchaus interessant sein kann. Den Status des Patienten kann man am besten mit dem Wort "durchgeknallt" (bayrisch: hirnrissig) darstellen. Stichworte bei Schroyens: Delirium tremens, Idiotie, Manie, Sprachprobleme, Wahnideen, Chorea, Schlaflosigkeit z.B. durch Überanstrengung. Chloralhydrat ist potenziert eines der harmlosesten Schlafmittel. Erfahrungen waren gut.
Haloperidol - "Haloperidol", "Haldol" Lieferfirmen: Spagyra, Remedia
Im Handel: ab D2
Arzneimittelbilder bei Schroyens/Julian.
Das hochwirksame Allopathikum ist ± das wichtigste Neuroleptikum für Schizophrenie, Psychosen, Manie, Wahn besonders bei schubweisem Auftreten. Es wird auch bei chronischen Leiden und stationär verwendet. Wegen der Nebenwirkungen sollte man auch diese Substanz homöopathisch versuchen, wobei man im Akutfall auch an tiefe Potenzen denken sollte. Julian gibt als Indikationen an: Mimische Starre, Störung des Zeitsinns, Parästesie, Hyperalgie, Depression, Vagusstörungen, Schizophrenie, Hebephrenie, Angstneurose, Parkinson, MS, Raynaud.
Metoprolol - "Beloc" Lieferfirmen: Spagyra
Im Handel: D2-D30
Wie allopathische Blocker verwenden bei Tachykardie etc, Dauerstress, Erwartungsangst aller Art, als Sympathikolytikum. Erstversuch mit der D6 zur Festlegung der Wirkung ob Potenz höher oder niedriger gewählt werden soll. Blocker sind relativ verträglich, schädigen in allopathischen Dosen die Psyche relativ wenig, haben aber Lungen- und Libidoprobleme.
Phenobarbital - "Phenobarbitalum", "Acidum Phenylaethylbarbituricum" Lieferfirmen: Spagyra, Remedia
Im Handel: ab D4
Arzneimittelbild bei Schroyens/Julian. Die Phenyläthylbarbitursäure = Luminal ist die stärkste Barbitursäureverbindung und ist deshalb im deutschen Betäubungsmittelgesetz (BTM) aufgeführt. Sie war ein beliebtes Mittel für den Freitod. Das homöopathische Arzneimittelbild zeigt keine Wirkungsumkehr, wohl aber erhebliche Veränderungen gegenüber der Grundsubstanz. So ist es kein Schlafmittel mehr.
Übererregbarkeit # Depressionen. Tendenz zu Autoimmunleiden. Allergische Symptome z.B. M. Quincke. Heftiges Jucken, nässende Ekzeme. Acidumphenylaethylbarbituricum D12 hat bei allen (!) meinen Neurodermitispatienten schnell eine wesentliche Besserung erzielt. Bei Erwartungsangst dieser Patienten wirkte es blitzartig Wunder. Phenobarbital ist in Österreich ab D4 rezeptfrei erhältlich, nach Deutschland darf es wegen BTM-Gesetz in keiner Form importiert werden. Erheiternd daran ist die Anerkennung der Wirksamkeit von Hoch- und Höchstpotenzen durch die Staatsmacht, nicht so
erheiternd ist die Unmenschlichkeit gegenüber Patienten, besonders Kindern, die dringend der Hilfe bedürfen. In München haben ein Drittel der Schulanfänger Neurodermitis.
Sonstige Stoffe, die im Handel sind und als Psychopharmaka verwendet werden können:
Klassische Psychomimetika, die potenziert im Handel sind, teilweise sogar in unserem Land. In Deutschland ist keineswegs schon alles verboten. Beispielsweise ist das Heilen als solches erlaubt.
Anhalonium, Yage, Codeinum, Cocainum, Morphium, Opium sind erhältlich und außer für Yage existieren hierfür ausführliche Arzneimittelbilder.
Und viele weitere potenzierte Stoffe, besonders pflanzlicher Herkunft welche auch bei Verschreibung der Psychopharmaka zur Ausleitung im Sinne der Nebeldrainage in Frage kommen.
Lithiumsalze
Lithiumsalze haben eine sehr gute Wirkung bei Störungen mit manisch-depressiver Symptomatik. Die Lithiumtherapie hat die Anstalten stark entlastet. Lithiumtherapie mit allopathischen Dosierungen hat starke Nebenwirkungen, wie beispielsweise heftige Hautsymptome und die Notwendigkeit, dass der Patient 11-12h/Tag schlafen muss. Die Therapie mit Lithiumsalzen in der D4, mehrmals täglich wirkt
in der Regel wie hohe Dosen, hat aber viel weniger Nebenwirkungen. Der Ersatz der allopathischen durch homöopathische Dosierungen ist aber nicht zulässig, denn der Patient muss den Lithiumspiegel
im Blut regelmäßig überprüfen lassen. Wenn der Blutspiegel zu niedrig ist, wird er wieder kaserniert!
Lith-br. D4 erwies sich (nicht immer) als recht gutes Schlafmittel. Als Tagessedativum erwies es sich als zu stark beruhigend bei beruflicher Tätigkeit und Teilnahme am Straßenverkehr.
Lith-br. D6 eignet sich (nicht immer) sehr wohl als Tagessedativum 2-3x täglich 5 Tropfen bei stressiger Tätigkeit im Großraumbüro etc. Ein Versuch mit höheren Potenzen (D12 und höher) bei guter Wirkung ist eventuell sinnvoll.
Arneimittelbilder bei Schroyens und Scholten.
Homöopathika als ergänzende Mittel zur gemeinsamen Verschreibung mit Psychopharmaka
Die Psychopharmaka ergänzenden und unerwünschte Effekte reduzierenden Mittel nimmt man häufig am besten in tiefen Potenzen (Ø-D4). In mehrmals täglich verschriebenen Mischrezepten
kann man nicht wenige Mittel (höchstens aber 3) auch in D30 verschreiben.
Anwendung potenzierter Psychopharmaka
1. zum teilweisen oder vollständigen Ersatz allopathischer Psychopharmaka, wobei keine vollständige Stoffidentität notwendig ist. Der potenzierte ähnliche Stoff sollte die gleichen Indikationen haben.
Es sei darauf hingewiesen, dass chemisch ähnliche Stoffe mit gleicher Indikation nicht selten beim Patienten recht verschiedene Wirksamkeit haben. Es ist ein schwerer Kunstfehler, eine laufende
Behandlung mit allopathischen Dosen eines Psychopharmakons schlagartig durch Homöopathie, auch durch denselben Stoff zu ersetzen. Man sollte immer aus dem Allopathikum ausschleichen und dies zunehmend durch das stoffidentische/ähnliche Homöopathikum ersetzen. Klotzige Dosen derselben Substanz und gleichzeitig Gaben der homöopathischen Zubereitung sollte man auch besser unterlassen. Man hat keine Garantie, dass die Umstellung gelingt. Reduktion der oft recht harten Dosen des Allopathikums wären schon dringend wünschenswert.
2. Im Sinne der klassischen Homöopathie als Einzelmittel nach deren Regeln. Einschränkung ist, dass nur wenige Arzneimittelprüfungen vorliegen. Potenzierte Psychopharmaka dürften sich nur
teilweise für diese Art Therapie eignen. Empfohlen: Diazepam, Chlorpromazin. Drainage ratsam
3. In maßgeschneiderten Mischrezepten zusammen mit pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Homöopathika passender Indikationen. Hier kann man die Drainage gleich einbauen. Eventuell
kann ein solches Mischrezept auch zwei der chemischen Psychopharmakas enthalten, deren Wirkungsspektren sich ergänzen. Diese sollte man dann jedoch besser in verschiedenen Potenzen verabreichen.
Häufigkeit der Gabe potenzierter Psychopharmaka
Abhängig davon, wie akut der Prozess ist, weniger von der Potenzhöhe. D200 in Einzeldosen. In Mischungen kann man in der Regel D12, eventuell D30 zweimal täglich verwenden.
Therapeutisches Vorgehen des Referenten
Ich gehöre zu der recht kleinen Zahl von Homöopathen, die für jeden Patienten maßgeschneiderte Mischrezepte machen. Ich mache in der Regel ein Rezept aus zehn Bestandteilen; in diesen Rezepten
habe ich ein bis zwei potenzierte Psychopharmakas mit Nervina aus Pflanzen, Tieren und Mineralien ergänzt. In einem solchen Rezept kann man gleich ausleitende Mittel, auch im Sinn einer Nebeldrainage unterbringen. Hierbei kann man in der Regel Tiefpotenzen der in Frage kommenden Stoffe verwenden. Von den im Handel erhältlichen gemischten Fertigarzneimittel sind gar nicht wenige recht gut, sowohl gemischte Nervina (Horvi-Psy-4, P-sta-Pekana) oder ausleitende Mittel (Solidagoren, oder Hevert Blasen-Nierentee). Diese könnte man zusammen mit den einzelnen Psychopharmaka verschreiben.
Beispiele wie (nicht maßgeschneiderte) Mischrezepte mit Psychopharmaka aussehen könnten
Die Mittelnamen richten sich nach der Schreibweise der Firma Spagyra
Die Schizophrenie gehört zu den schwierigsten Therapiethemen
Lignum aquilaria. In Tibetan Medicine:
The glowing wood is used to chase away the
spirits of disease [in treatment of mental diseases and psychic disturbances
(depressions)]. It is used above all to eliminate Lung, which is the cause for
the sadness
of the heart. The inhaling of incense of wood
aloe – scattered on glowing charcoal – is said to be a psychoactive for use
against mental and psychic disturbances, emotional instability (caused by
negative energies).
Tibetan psychiatry employs different scented
woods therapeutically for mental disturbances and emotional instability, wood
aloe being one of them. The patient inhales the scent of the wood that unfolds
through the
heating on glowing charcoal.
Schizoide
Psychose
Acidum nitricum dil D12
Baptisia dil D12
Cimicifuga dil D30
Cuprum arsenicosum dil D12
Haloperidolum dil D12
Helleborus dil D12
Nux moschata dil D6
Paris quadrifolia dil D6
Scutellaria galericulata dil D6
Staphisagria dil D12
Mischen zu gleichen Teilen und 2x tgl. 20 Tropfen einnehmen; eventuell Menge reduzieren
Ergänzung: Tesoprel glob D30 und D200 in Einzeldosen versuchen
Depression Energiestatus stets schlecht, an allergische Diathese denken
Ambra dil D6
Bellis dil D3
Conium dil D12
Cuprum dil D12
Galium verum dil D3
Ignatia dil D12
Magnesium chloratum dil D12
Seroxat dil D30
Sumbulus moschatus dil D4
Tryptizol dil D12
Zu gleichen Teilen mischen und zunächst 2x tgl. 20 Tropfen, eventuell auch weniger einnehmen. Gelegentlich höhere Potenzen von Tryptizol (D20, D30), versuchen
Ergänzung: Tee von Melisse und Apothekereisenkraut (Vervain)
Affektive Psychosen
Anagallis dil D3
Asafoetida dil D6
Cimicifuga dil D6
Convulex dil D12
Lithium carbonicum dil D12
Menyanthes dil D6
Mercurialis dil D6
Pulsatilla dil D6
Stramonium dil D12
Valeriana dil D4
Zincum phosphoricum dil D12
Zu gleichen Teilen mischen und 2x tgl. 20 Tropfen einnehmen. Falls Levomepromazinum zur Verfügung steht, zunächst zuätzlich 2x wöchentlich D30,
Ergänzung: Anacardium D30, 2x wöchentlich
Angstkomplex
Aqua marina dil D6
Artemisia dil D3
Ballota nigra dil D3
Causticum dil D12
Cobaltum dil D12
Diazepamum dil D30
Digitoxinum dil D12
Inula helenium dil D3
Marrubium vulgare dil D3
Strychninum phosphoricum dil D30
Zu gleichen Teilen mischen
Ergänzung: gelegentliche Gaben von Diazepamum D200 und/oder Dormicum D200
Schlafprobleme
Die Hälfte der Bevölkerung gibt an, Schlafprobleme zu haben. Es sei darauf hingewiesen, dass teilweise Schlafprobleme - tagsüber müde, nachts schlaflos - das Symptom einer vegetativen Reaktionsstarre sein können, die nicht selten Symptom einer Prekanzerose ist.
Argentum colloidale dil D6
Avena sativa dil D3
Bellis dil D6
Chloralum hydratum dil D12
Cimicifuga dil D12
Cypripedium dil D6
Escholzia dil D3
Lithium bromatum dil D4
Rohypnol dil D12
Selenium dil D12
Zu gleichen Teilen mischen und abends, eventuell einige Stunden später noch mal 20 Tropfen nehmen.
Da es um recht große Wirtschaftsinteressen geht, erwartet der Referent herbe Kritik an seinen Ausführungen. Außerdem erwartet er herbe Kritik von Behandlern, die der Ansicht sind, klassische Homöopathie bestehe aus der Behandlung mit Hochpotenzen von 25 Polychresten.
Vorwort/Suchen Zeichen/Abkürzungen Impressum