Teucrium scorodonia (Teucr-s) = Salbeigamander/=  Saugé des Bois/= Woodgarmander/= valse.-salie

Vergleich: flieht Ca; Teucr-sdm. (= Teucr-s-ähnlich + Fäulnis).           

Siehe: Lamiales

 

Negativ: Unteren Pol = STARk/überschwemmt Oberen Pol mit seinen Prozessen (Verschleimung/Polypen); Anregung der gestaltenden Kräfte im Unterleib bei funktionellen und organischen Deformationen und bei Ausscheidungsstörungen mit Rückwirkungen auf den rhythmischen Bereich (Uterus myomatosus/chronische Cysti-/Bronchitis/chronische Lungenentzündung. ;

Repertorium:

Kopf: Schmerz - < während Menses/periodisch

Männliche Genitalien: Eiterung in Hoden/entzündete Hoden (Nebenhoden)

Husten: Rasselnd

Auswurf: Eitrig

Brust: Lungenkavernen/Tb. im engeren Sinne

Träume: Schlangen

Allgemeines: 13 h

Schwindsucht

Wassersucht

Tb.

 

Wirkung: 14 - 21 Tagen            tuberkulin

Allerlei: gebraucht statt Lup (Hopfen),  wächst kriechend im stehendem Wasser bitter,

 

Phytologie: Sammeln: Blätter                         Lungen (Tb.

 

[Henriettes Herb com]

Teucrium scorodonia

Ob die Alten das "Teucrium scorodonia" als Heilpflanze gekannt haben, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Jedenfalls werden andere Arten der Gattung bei Theophrast, Dioskurides und Plinius erwähnt. So schreibt Dioskurides vom Knoblauch-Gamander, daß er ein Mittel gegen Hundebiß und tödliche Gifte sei und gut bei Magenstechen, Harnverhaltung, Dysenterie, Podagra und altem Husten wirke. Auch verklebe er Wunden, reinige Geschwüre und bringe sie mit Honig zur Vernarbung. Galen berichtet, daß nach einer Schlacht beobachtet wurde, daß die Leichen, die zufällig auf dem Knoblauchgamander gelegen hatten, nicht so schnell in Verwesung übergingen wie die übrigen. In Frankreich und im Oberinntal wird die Pflanze auch heute ähnlich wie die Salbeiarten als Volksmittel (Wundmittel) und Antidiaphoretikum verwandt. Wie Kamerer berichtet, wurde König Karl V. von Genua von der Gicht durch Teucrium chamaedrys geheilt.

Wirkung

Von Bock (Bock, Kreutterbuch, 1565, S. 6) wird das "Waldsalbei" genannte Teucrium scorodonia vorzüglich als Expektorans, magenstärkendes, leber- und milzreinigendes, emmenagoges Mittel genannt.

Johnson (Johnson, History of Plants, 1633, S. 662.)Als Wundmittel gegen innerliche Verletzungen, gebraucht es, weil es diaphoretisch, diuretisch, resorptionsfördernd und geschwulstvermindernd wirke.

v. Haller (v. Haller, Medicin. Lexicon, 1755, S. 1200.) zählt es unter die Wundkräuter und schreibt ihm diuretische wie auch emmenagoge Wirkung zu.

Wie Leclerc (Leclerc, Précis de Phytothér., S. 138.) berichtet, wurde Teucr. scorodon. mit gutem Erfolge in einem Altersspital nach einer Grippeepidemie angewandt, um

die Spannkraft wieder zu erhöhen.

Die Volksmedizin gebraucht den Salbeigamander als Ersatz des Knoblauchgamanders bei Bronchialkatarrh, bei Tuberkulose der Lungen, Knochen und Gelenke, bei ruhrähnlichen Diarrhöen, Hämorrhoidalbeschwerden und Darmparasiten (Schulz, Wirkg. u. Anwendg. d. dtsch. Arzneipfl., S. 180.).

Martiny (Martiny, Rev. Hom. Belge 1895, Juni.) fand, daß Teucrium bei Tuberkulose alle bisher bekannten Heilmittel übertraf.

In der neueren homöopathischen Literatur wird das Mittel bei Lungentb. in allen Stadien, Knochen-, Gelenk- und Drüsentuberkulose und chronischer Bronchitis mit reichlichem Auswurf genannt (Stauffer, Klin. hom. Arzneimittell., S. 956; Schmidt, Lehrb. d. hom. Arzneimittell., S. 320; Heinigke, Handb. d. hom. Arzneiwirkungsl., S. 652.).

Teucrium scorodonia wird gegen Tuberkulose in allen Stadien als Adjuvans verordnet. Es ist in schweren Fällen kein alleiniges Heilmittel, in leichteren Fällen sieht man dagegen oft sehr gute Erfolge. Vor allem Lungen- und Knochentuberkulose und die der Testes werden günstig durch Teucrium beeinflußt. Auch bei chronischem Bronchialkatarrh, chronischem Lungenkatarrh, Nasenkatarrh, Stockschnupfen, Tussis und Asthma bronchiale erzielt man gute Besserung durch die Verordnung des Mittels. Janke konnte mit Teucrium "Teep" 0 im Wechsel mit Hamamelis "Teep" D 2 eine Frau, die ein Jahr lang Lungenbluten gehabt hatte, in vier Monaten heilen. Beide Lungen waren stark angegriffen, die Patientin war arbeitsunfähig und bettlägerig. Heute kann sie ihrer Arbeit wieder nachgehen.

Weniger häufig wird Teucrium scorodonia bei Hämorrhoiden, Atonie der Verdauungsorgane, Magen- und Darmverschleimung, Leberund Gallenstockung, Drüsenentzündungen und -schwellungen, Diarrhöe und Adipositas angewandt. Pöller, Gevelsberg-Vogelsang, hatte gute Resultate bei der Behandlung von chronischer Diarrhöe (unbekannte Ursache). Er verordnete hier Teucrium scorodonia als Pulver zwei- bis dreimal täglich eine Messerspitze in Wasser oder Wein im Wechsel mit Oenothera biennis dreimal fünf Tropfen.

Schließlich wird es noch äußerlich als Mund- und Gurgelwasser und zum Auswaschen von Geschwüren und Wunden verwandt. Taller, Ronsperg, brachte in vierwöchentlicher Behandlung (Nasenpinselungen mit der Tinktur aus der frischen Pflanze) klinisch deutliche Nasenpolypen bei einem 22jährigen Manne zum vollständigen Schwund.

Bock nennt das Kraut als verwendet. Geiger bezeichnet als offizinell das Kraut oder die zur Blütezeit eingesammelte Pflanze.

Leclerc: die Pflanze zu Beginn der Blütezeit verwenden.

Sammelzeit: Juli bis August.

Dosierung:

    5-10 Tropfen der Essenz mehrmals täglich (Martiny);

    2 Teelöffel voll (= 2,6 g) des Krautes zum kalten oder heißen Aufguß.

    1 Tablette der Frischpflanzenverreibung "Teep" zwei- bis viermal täglich.

    (Die "Teep"-Zubereitung ist auf 50% Pflanzensubstanz eingestellt, d. h. 1 Tablette enthält 0,125 g Hb. Teucrii scorodoniae.)

In der Homöopathie:

    Ø-dil. D 3.

 

Bei Tuberkulose und chronischer Bronchitis:

    Hb. Teucrii scorodoniae . . . 30 (= Kraut vom Salbeigamander)

    D.s.: 2 Teelöffel voll mit 2 Glas Wasser kalt ansetzen, 8 Stunden ziehen lassen und tagsüber schluckweise trinken.

    (Teezubereitung: Der aus dem Kraut im Verhältnis 1 : 10 heiß angesetzte Tee ergab einen Extraktgehalt von 3,66% bei einem Glührückstand von 0,39%, während der

kalt bereitete Tee einen Extraktgehalt von 3,40% bei ebenfalls 0,39% Glührückstand lieferte. Geschmacklich ist der heiß bereitete Tee viel bitterer als der kalt bereitete.

Die Peroxydasereaktion war im kalt bereiteten Tee sofort stark positiv, im heiß bereiteten erst nach 2 Minuten. Ein Ansatz 1 : 50 ist gerade noch trinkbar.

    1 Teelöffel voll wiegt 1,3 g, so daß auf 1 Teeglas wohl kaum mehr als 1 reichlicher Teelöffel voll Tee zu verwenden ist. Die Herstellung kann auf Grund dieser Befunde kalt oder heiß geschehen.).

 

 

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