Calopteryx splendensan = Prachtlibelle/= dragonfly/= Teufelsnadel/= Pferdestecher

[Jeremy Sherr]

I vividly remember the moment the Calopteryx proving began. Camilla and I had taken the remedy 40 seconds earlier and we were already suffering - It was that quick. Our sinuses filled up, our noses became blocked and a severe congestive headache set in, followed by coryza and some of the loudest sneezing I have ever heard, an irritating proving symptom that Camilla retains to this day. So much for slow and mild homeopathy!

In a way I was happy. It proved my theory that insects with short life spans would suit rapid, acute diseases. We have used Calopteryx many times since in acute influenza, hay fever and sinusitis. But there is much more to Calopteryx than this. Before its short and colourful existence, the damselfly lives as a nymph under the water for several years. Moreover, this insect has inhabited our planet for around 400 million years. These lengthy aspects of its communal lifespan indicate its chronic nature, about which you can read in the following proving and cases.

It is perhaps the contrast between extremes that characterises this remedy most: acute and chronic, fast and slow, young and old, spiral and line, damsel and dragon.

It is the beauty of this insect and its amazing flying skills that capture the imagination. I was attracted to prove it on a summer's day in Finland, watching the vivid blues, greens and silvers hovering over the sea. I had received many omens that week: a TV programme, a book and a discussion on dragonflies. It was the photographer of that book who provided us with the specimen of Calopteryx splendens.

 

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Umwelt

Das unterschätzte Tier Warum Libellen auch durch ihre Taten glänzen

Libellen sind ein altes, ehrwürdiges Geschlecht: Sie bevölkern die Erde seit 250 Millionen Jahren, können rückwärts fliegen und dienen indirekt dem Naturschutz.

In Japan gehören Libellen (Odonata) zur Kultur des Landes. Die Japaner widmen den Tieren Haiku-Gedichte, Spiele und Geschichten. Hierzulande sind die Fluginsekten noch immer eher Kinderschreck denn Kinderreigen. Dabei sind alle 80 in Deutschland vorkommenden Arten völlig harmlos für den Menschen.

Zugegeben, die Bezeichnung Drachenfliege (vom englischen dragonfly) klingt weder nach einem Kuscheltier, noch nach einem unterhaltsamen Zeitgenossen. Aber Libellen sind anmutige

Geschöpfe: bunt, schillernd, ein Genuss fürs Auge – und das bereits seit gut 250 Millionen Jahren, wie der älteste Urlibellenfund aus dem Perm beweist.

Zwar sind die Insekten mit den Jahrmillionen geschrumpft. Die Rekordhalterin der Urlibellen, Meganeuropsis, hatte eine sagenhafte Flügelspannweite von bis zu 75 Zentimetern - heutige

Exemplare messen noch bis zu 20 Zentimeter. Ihre Flugmanöver bei bis zu 50 Kilometern pro Stunde sind jedoch noch immer so famos, dass Piloten vor Neid erblassen.

Prachtlibellen (Calopterygidae) sind eine Familie der Kleinlibellen (Zygoptera), die wiederum zu den Libellen (Odonata) gehören. Von ihnen gibt es rund 80 verschiedene Arten in Deutschland.

Die meisten davon fühlen sich im Sommer bei Sonnenschein und 15 - 20° am Wohlsten. So auch die Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) und die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendensan), die zwischen Mai und September fliegen. Die beiden gut 5 Zentimeter großen Arten leben an mäßig fließenden Flüssen und Bächen, in denen sich auch die Larven entwickeln.

Libellen führen demnach zwei Leben: eins als fliegendes Insekt und eins als räuberische Larve im Wasser. Während Prachtlibellen im Sommer nur wenige Wochen umherschwirren und sich in dieser Zeit fortpflanzen, können die abgelegten Larven bis zu 2 Jahre existieren. Das trifft übrigens auf die meisten Libellenarten zu.

Eine Ausnahme bilden die Winterlibellen – die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca) sowie die Sibirische Winterlibelle (Sympecma paedisca). Sie schlüpfen im Hochsommer,

überwintern geschlechtsreif (also als Imago) und legen erst im Frühjahr Eier.

Die Besonderheit liegt im Flügelantrieb: Libellen haben eine direkte Flugmuskulatur, mit der sie jeden Flügel einzeln ansteuern können. So geht es nicht nur im Eiltempo rauf, runter und vor, sondern auch rückwärts. Das kann kein anderes Insekt.

Solch ausgeklügelte Manöver sind oftmals zu beobachten, wenn die Libellen auf Nahrungssuche gehen. Mit kürzesten Vor- und Rückwärtsbewegungen suchen sie dann Pflanzen gezielt nach Käferchen ab und klauben Spinnen aus ihren Netzen. Oft greifen Libellen ihre Beute aber auch direkt aus der Luft. Ist der Hunger groß, müssen bisweilen auch Artgenossen dran glauben.

Der Erfolg der Libelle spricht für sich: 97% der Beuteflüge enden mit einem vollen Darm. Wohl auch, weil die Facettenaugen einen Blick in Zeitlupe ermöglichen. So lassen sich Schmankerl

auf 10 Meter Entfernung erkennen – darunter solche, die den Hunger stillen, wie auch jene, die gegen Einsamkeit helfen. Die Damenwelt haben die Männchen somit gut im Blick. Das ist hilfreich, denn nur gut einen Monat haben Libellenmännchen Zeit, eine Partnerin zu finden. Danach ist ihr Leben verwirkt.

Weil so große Eile geboten ist, müssen die Männchen des Öfteren ihr Revier verteidigen. Dann heißt es ganz klar: Wer bremst, verliert! Mit Vollgas fliegen die Rivalen aufeinander zu.

Wer nicht zur Kollision bereit ist, unterliegt als Feigling. Nur selten stoßen Prachtlibellen bei solchen Manövern tatsächlich mit den Köpfen zusammen – ihrer außerordentlichen Sehkraft sei Dank. Ganz im Gegensatz zu einigen Großlibellenarten, die Rammkämpfe austragen wie man sie sonst von Widdern kennt.

Das alles klingt ein wenig nach fliegenden Kampfmaschinen – zu Recht. Gleichzeitig sind die Teufelsnadeln, wie Libellen volkstümlich auch genannt werden, jedoch wahre Feingeister, die dem Naturschutz dienen. Denn Prachtlibellen (Calopterygidae) erlauben Rückschlüsse auf die Qualität der Feuchtgebiete, in denen sie leben. Die Calopterygidae hausen nur in kleinen, sauberen Fließgewässern. Kommt eine Art dort über mehrere Jahre vor, lässt sich daraus schließen, dass das Gewässer in einem guten Zustand ist. Ihre Abwesenheit hingegen lässt Biologen genauer hinschauen.

Leider sind Libellen durch Verschmutzung, Überdüngung und Ausbau der Gewässer landesweit gefährdet. So sind sie nicht nur Wächter der natürlichen Ordnung, sondern stehen selbst unter Naturschutz.

Sind die Flugkünstler verstorben, können nicht einmal Sammler deren einstigen Glanz festhalten, selbst wenn sie die Libellen in einen Kasten auf Samt betten oder pinnen: Die Farbpigmente der Tiere verändern sich nach dem Tod, ihre Leuchtkraft schwindet. Was bleibt, ist ein trostloses Grau der zu Lebzeiten so wunderbar schillernden Geschöpfe der Urzeit.

 

Vergleich: Siehe: Arthropoda + Libellen

 

 

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