L.S.D. Anhang
Zeit-Online
[Sven Stockrahm]
LSD: Pappen zum Feiern und Entspannen
illegal/aufputschend/synthetisch/geringer Suchtfaktor/
Konsum: Der synthetisch hergestellte Stoff wird als Lösung auf Löschpapier (Pappen) oder scheibenförmigen Partikeln geschluckt oder unter die Zunge gelegt. Manche träufeln es sich ins Auge oder spritzen sich LSD.
Wirkung: Schon kleinste Mengen haben starke Effekte und verändern die komplette Wahrnehmung. Es täuscht die Sinne und macht berührungsempfindlicher.
Einige erleben sich auf LSD selbst
außerhalb des eigenen Körpers.
Gefahren: Verwirrtheit, Panik und Angstzustände können vorkommen, Wahnvorstellungen bis hin zu dauerhaften Psychosen (bei Veranlagung) sind möglich.
Verbreitung: Bis zu 1,9% der 18- bis 25-Jährigen gaben 2015 an, LSD mal ausprobiert zu haben. Insgesamt ist die Zahl der Konsumenten in Deutschland klein.
Sie wird vage mit 153.000 angegeben (0,3% der 18- bis 64-Jährigen).
Suchtfaktor: LSD macht körperlich nicht abhängig und ist nicht direkt giftig. Meist sind die psychischen Folgen rasch wieder vorbei.
Hinweise: Gefährlich sind vor allem hohe Dosen. Ziemlich riskant ist auch, LSD mit anderen Drogen oder Medikamenten zu nehmen. Wer auf LSD ist, spürt mitunter die Wirkung von Alkohol nicht, deshalb besteht das Risiko einer Überdosierung. Wer etwa MDMA und LSD mischt, dem droht bei hohen Dosierungen ein Hitzschlag.
LSD vom Schwarzmarkt kann mit anderen Stoffen verunreinigt und dadurch lebensgefährlich sein. Die Wirkung der Droge hängt auch davon ab, wie man sich zum Zeitpunkt des Trips fühlt. Die Persönlichkeit des Konsumenten spielt eine Rolle dabei, ob der Highzustand eher negativ oder positiv wahrgenommen wird.
Die größte Gefahr sind Unfälle oder selbstzerstörerisches Verhalten durch die verzerrte Wahrnehmung. Manche überschätzen sich etwa auf dem Trip und denken, sie könnten fliegen oder fahrende Autos stoppen.
[Luisa Jacobs/Saskia Gerhard]
Erfahrung.
Jonas*, 31, erzählt von seinem Bad Trip auf LSD. Er hat mit verschiedenen Drogen Erfahrung (Cannabis, MDMA, Ketamin, Kokain, LSD).
Ich war alles andere als unerfahren, als ich den schlimmsten Trip meines Lebens hatte. Es passierte, als ich das siebte Mal LSD nahm. Alle Trips davor waren großartig. Ich würde immer noch sagen, dass LSD die beste Droge überhaupt ist. Ich hatte Momente, in denen ich Dinge anders wahrgenommen, besser verstanden habe.
Ich habe mir vor jedem Trip eine Frage gestellt, oder die Erfahrung einer Person gewidmet. Zum Beispiel habe ich einmal versucht, mich in meine Mutter hineinzuversetzen, ich habe alles aus ihrer Sicht beobachtet. Das hat mir oft weit über den Trip hinaus geholfen.
Bis zu diesem Abend war ich eigentlich ein sehr gewissenhafter Drogenkonsument, ich habe mich immer gut vorbereitet. Es war mir wichtig, LSD nur in der richtigen Atmosphäre zu nehmen: lieber in der Natur und mit wenig Leuten als mitten auf einer Party. Ich habe dafür gesorgt, dass ich genug zu trinken dabei habe, auch Decken und Musik. Ich wollte auf jede Empfindung vorbereitet sein.
Thomas Polak: "Es ist schwierig, sich auf alles vorzubereiten, was während des Trips geschieht. Die Umgebung und die eigene Verfassung können das Erlebnis stark beeinflussen." Auch auf unangenehme Erscheinungen habe ich mich eingestellt. Ich wusste, dass man manchmal Dinge sehen kann, die einem Angst machen.
Das war bei zwei meiner Trips so und ich wusste, wie ich damit umgehen musste: Wenn mir das bei meinen Trips passiert ist, habe ich gesagt: "Hallo Monster, ich
weiß, dass du da bist, und das ist okay, jetzt werde ich aber etwas anderes tun." Das war dann sogar ein gutes Gefühl.
Aber bei meinem siebten Trip im September 2015 habe ich mich an nichts davon gehalten – und es war die Hölle. Ich war mit vier, fünf Leuten unterwegs zum Feiern und hatte gar nicht vor, etwas zu nehmen. Dann hatte aber einer etwas dabei und bot eine Runde an. Ich kannte ihn nicht so gut, aber hatte Lust darauf.
Ich bin Musiker und ich hatte gerade eine stressige Phase mit meinen Projekten, deshalb habe ich mich nach Ablenkung, Leichtigkeit und Bewusstseinserweiterung gesehnt. Also machte ich mit.
Es fing schon ein bisschen anders an als sonst. Normalerweise wird meine Wahrnehmung so ganz langsam schärfer und gleichzeitig weicher. Dann sehe ich etwa die Blätter von einem Baum wie durch eine Lupe. Diesmal ging es viel schneller, ich habe ganz plötzlich angefangen vor mich hinzukichern. Es ist so rausgesprudelt.
Das war noch witzig. Ich fühlte mich kurz euphorisch, aber merkte, wie ich die Kontrolle verlor. Wir waren zu dem Zeitpunkt noch bei meinem Kumpel in der Wohnung und haben die Musik voll aufgedreht. Es war irgendwas Poppiges – gar nicht mein Fall normalerweise. Diese Musik hat mich noch nervöser gemacht. Mein Zeitgefühl war jetzt schon weg. Irgendwann hat einer vorgeschlagen, weiterzuziehen. In einen Club mit guten Lichteffekten.
Wir sind also raus und in diesen Laden. Es war heiß, eng, die Lichter, die Leute, alles kam auf mich zu wie bewegliche Gummitiere, mehr in Wellen als in normalen Bewegungen. Ich habe mich gewunden, als würde ich im Meerwasser schwimmen und versuchen, den Wellen aus dem Weg zu gehen. Bis plötzlich ein Gefühl alles andere ausgeschaltet hat. Von einer Sekunde auf die nächste sind meine Ohren so heiß geworden, dass ich sie abreißen wollte. Im Club habe ich nach Eiswürfeln gefragt und sie mir mit den bloßen Händen ans Ohr gehalten. Am liebsten hätte ich sie reingesteckt. Die Erleichterung hielt nur kurze Zeit an, dann war das Glühen wieder kaum noch auszuhalten. Mir war klar, ich musste hier wieder raus.
Polak: "Unter LSD kommt es in der Regel zu optischen Halluzinationen. Prinzipiell sind Halluzinationen jedoch auf jedem Sinnesgebiet möglich. Man kann zum Beispiel auch Berührungen spüren, die nicht da sind. Es ist aber schwer zu sagen, ob Jonas nur empfunden hat, seine Ohren seien heiß oder ob sich seine Temperatur tatsächlich erhöht hat. Die Droge kann auch das vegetative Nervensystem beeinflussen. Dadurch kann die Körpertemperatur steigen – was man unter Drogen möglicherweise sehr viel intensiver wahrnimmt."
Draußen ging's mir dann aber auch nicht wirklich besser, ich bin auf dem Gelände vor dem Club rumgerannt wie ein wildes Huhn. Da war wieder so viel überschüssige, unkontrollierte Energie. Ich suchte verzweifelt nach etwas, das mich runterbringt. Aber ich hatte nichts dabei, kein Wasser, keine Kaugummis, kein Gras. Ich war ja nicht darauf eingestellt gewesen, heute Drogen zu nehmen. Vor dem Laden hab ich dann Leute gefunden, die einen Joint rauchten und habe ein paar Mal gezogen.
Das kann gar nicht so viel gewesen sein, aber auch hier schlug die Wirkung sofort ein. Nachdem ich das Gras geraucht hatte, konnte ich mich nicht mehr auf den Beinen halten. Erst sind meine Knie eingeknickt und dann war mein Körper wie gefangen, ich lag auf dem Boden. Im Dreck. Alles was ich spürte war Leere und das Gefühl, dass dieser Zustand nie, nie, nie aufhören würde. Dieses Gefühl der Unendlichkeit hatte ich auch schon bei früheren Trips, da war da überwältigend schön, zu wissen, dass immer alles weitergeht, die Natur, das Leben und so weiter.
Diesmal war es wie ein schwarzes Loch, das mich einsog und von dem ich dachte, dass es für immer bleiben würde. Ich fühlte Leere, die gleichzeitig unheimlich schwer war und mich auf den Boden drückte. Es war schrecklich. Ich habe keine Ahnung mehr, wie lange ich da lag. Es können fünf Minuten oder fünf Stunden gewesen sein.
Polak: "Bad Trips kommen auf LSD häufiger vor als auf anderen Drogen. Und wer zusätzlich noch andere Substanzen nimmt, steigert das Risiko zusätzlich, zeigen Berichte von Konsumenten. Mischkonsum kann die Wirkung einzelner Drogen verstärken. Die Betroffenen verfallen häufig in Panik. Dass ihr Zeitgefühl stark verändert ist, macht diesen Zustand noch unerträglicher. Ihre Psychomotorik kann gestört sein. Das heißt, ihre Mimik, Gestik und andere Körperbewegungen können von der Intention entkoppelt sein. Die emotionale Verfassung kann sich jedoch auch auf die Bewegungsfähigkeit auswirken. Das könnte auch hier bei Jonas geschehen sein:
In seiner Angst ist er möglicherweise vor Schreck erstarrt."
Irgendwann hat mich einer von den Leuten, mit denen ich losgezogen war, da liegen sehen. Er hat ziemlich lange auf mich eingeredet, bis ich verstanden habe, dass
ich mich natürlich bewegen konnte. Wir fuhren zusammen mit dem Taxi nach Hause und er stellte mich in meiner Wohnung ab. Ich bin froh, dass er mich gefunden hat, sonst hätte mich wahrscheinlich irgendwann ein Krankenwagen einsammeln müssen.
Normalerweise hatte ich von LSD-Trips keinen Kater, aber nach diesem Abend ging es mir mehrere Wochen schlecht. Nicht nur war ich erkältet, sondern hatte immer wieder depressive Anfälle. Mittlerweile geht es mir gut. Ich habe auch wieder andere Drogen genommen, aber von LSD werde ich die Finger lassen. Meine Angst vor einer ähnlichen Erfahrung ist jetzt viel zu groß.
Polak: "Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Körper extrem erschöpft ist nach so einer Erfahrung. Manche Konsumenten fallen in depressive Phasen, nachdem sie exzessiv Drogen genommen haben. Viele der illegalen Substanzen stören in hohem Maße die Botenstoffe im Gehirn, die für unser emotionales Gleichgewicht verantwortlich sind. Der Körper muss nach einem Trip die Energiespeicher erst wieder auffüllen und das Gleichgewicht der Botenstoffe wieder herstellen. Außerdem kann ein Bad Trip traumatisieren. Die Eindrücke wirken dann noch lange nach."
[Hannes Schrader]
LSD statt Kaffee
LSD steht für Freiheit, Grooviness – und Hirndoping. Microdoser nehmen es in kleinsten Mengen, um produktiver zu werden. Es soll ein Trend sein. Wie gefährlich ist es? Einmal, als Christians Freundin etwas grün im Gesicht und die prunkvollen Fassaden in Dresden irgendwie zu prunkvoll waren, da wusste er, es war ein bisschen
zu viel LSD gewesen am Morgen.
Denn wenn Christian einen langen Tag hat, kocht er sich nach dem Aufstehen keinen Kaffee, sondern greift zur Nagelschere, holt ein Stück Pappe aus einer kleinen Metallbox in seinem Zimmer und schneidet sich ein etwa einen Millimeter großes Stück ab. "So schmal wie der weiße Streifen meines Fingernagels", sagt Christian
und deutet auf seinen Finger.
Das Fitzelchen Pappe legt er sich in den Mund und wartet. Nach etwa einer Stunde geht es los. "Ich fühle mich frisch und konzentriert, aber nicht so hibbelig wie
nach Kaffee. Es geht nicht so auf und ab, sondern ist ein konstantes Wachheitsgefühl." Kaffee, zeigt er mit seinen Händen, ist so ein Auf und Ab, wie eine Achterbahn. Mit LSD dagegen: Er fährt mit seiner Hand eine schnurgerade Linie durch die Luft. Ein Trip wie auf einer frisch geteerten Autobahn. Christian heißt eigentlich anders, ist 27, studiert und nimmt gelegentlich LSD in Mikrodosen.
[werner werner stangl]s arbeitsblätter
Halluzinogene
Unter Halluzinogene versteht man Stoffe natürlicher oder chemischer Herkunft, die geeignet sind, die Bewußtseinslage und die Sinnesempfindungen für eine bestimmte Zeit zu verändern: LSD, Mescalin, Psilocybin.
LSD (Lysergsäurediethylamid)
Alkaloid enthalten in: Sec. + Ip. Erstmalig 1938 von Albert Hofmann in den Labors von Sandoz (Basel) extrahiert und 1943 in seiner Wirkung von demselben entdeckt. Ist die Substanz mit der stärksten bekannten psychoaktiven Wirkung. Liegt zumeist als LSD-getränkte Löschpapier-Blättchen ("Trips"), seltener als Pillen ("Micros") vor.
LSD ist bereits in sehr geringer Dosierung wirksam. Rausch: etwa 0,1 mg). Einnahme: oral oder intravenös. Akute Wirkung
Körperlich: Helles Licht wird als störend empfunden. Brechreiz, Erbrechen oder Übelkeit kann auftreten. Störungen des Herz-Kreislaufsystems.
Psychisch: Zu Beginn des Rausches veränderte Farbwahrnehmung, v.a. vor dunklem Hintergrund werden unterschiedliche Muster gesehen, die sich bewegen und verändern.
Es treten auf:
Denkstörungen
Wahnvorstellungen
Befremdungserscheinungen im Bezug auf den Körper
Wechselnde Stimmungslagen
Gefahren des LSD-Konsums
Horrortrip: Während der Drogeneinnahme kann es zu massiven akuten Angstanfällen kommen.
Flash-back-Phänomen: Dieser Zustand kann oft Monate nach der letzten LSD-Einnahme auftreten und wird von intensiver Angst und Desorientierung begleitet.
Auslösung von Psychosen: Es kann schon bei einmaligem Gebrauch von Halluzinogenen bei Personen mit leicht brüchiger Persönlichkeit zur Auslösung von Geisteskrankheiten kommen.
Für den Notfall 1 bis 2 Tabletten Diazepam bereithalten, die den Konsumenten recht schnell wieder beruhigen und das Schlimmste verhindern.
Halluzinationen unter LSD-Einfluss. Menschen unter dem Einfluss von LSD wissen (sofern nicht heimlich verabreicht), dass ihre Halluzinationen durch eine psychotrope Substanz
verursacht wurden und verwechseln sie im Allgemeinen nicht mit der Wirklichkeit - in der Regel auch nicht auf dem Höhepunkt der Drogenwirkung. Dies unterscheidet drogeninduzierte Halluzinationen von den Halluzinationen etwa der Schizophrenien. Aber auch den Betroffenen wird nach Abklingen der akuten Phase häufig bewusst, dass sie halluziniert haben. Experimente haben gezeigt, dass Schizophrene die Wirkung von LSD und anderen Halluzinogenen von der schizophrenen Symptomatik klar unterscheiden können.
Seit Jahrhunderten ist das Mutterkorn bekannt, ein Pilz und Schmarotzer (Claviceps Purpurea), der sich an Getreideähren ansiedelt und in feuchtwarmen Sommern ganze Kornfelder und Ernten verderben kann. Überlieferte Bezeichnungen für das Mutterkorn sind: 'Antonius-Feuer' oder 'Gottesrache'. Früher geriet der Pilz häufig ins Brot und führte zu epidemischen Vergiftungen. Diese äußerten sich bei den Vergifteten in starken Krämpfen und Durchblutungsstörungen (Gefäßverschlüßen), die ganze Gliedmaßen absterben ließen. Dieses als 'Brand' bekannte Symptom erklärt die
[Luisa Jacobs/Saskia Gerhard Misha Norland]
Ergot is produced by the fungus Claviceps purpurea growing on grains and wild grasses. Kernels
infected develop curved brown pegs (sclerotia) that
grow in place of the grains. Medicinally used, is Sec (= ergot of rye).
Keynotes include: sense of great heat/haemorrhages of thin, fetid,
watery black blood/senility/menstrual colic/burning pains/gangrene/puerperal
fever.
Ergotism was known as St. Anthony's Fire (=
3rd Century anchorite saint/lived 105 yrs./spending most of his life in the egyptian desert/tormented by demons). His old age was part
of his torment/martyrdom been denied him despite his best efforts to seek it.
(Sec: important for senility/the aged). Sufferers experienced physical torment
in the form of a burning fire on the skin and devilish hallucinations.
St. Anthony he great is a patron of monks/healers. (his hallucinogenic torments were
almost equally divided between taunts of the most horrible demons and
temptations of the most beautiful women and sensual delights/favourite subject
for artists and writers as Bosch/Flaubert).
The Ergot Alkaloids
Ergot used by midwives to induce childbirth. It was, notoriously
difficult to judge the correct dose and could damage the child. Its use
therefore mostly restricted to the treatment of post partum haemorrhage.
Ergotoxine isolated in 1907 but more toxic
than therapeutic. Ergotamine is still used to treat
migraine. Ergometrine is still a major drug
for the treatment of post partum haemorrhage.
Ergobasine/Hydergine used to treat peripheral vascular
disease (geriatric patients).
Hofmann has combined lysergic acid with propanolamine/this
produced a number of other compounds of lysergic acid. LSD is LSD-25. It
produces a strong effect on the uterus (but only 70% of that of ergobasine)/"was forced to interrupt my work in the
laboratory in the middle of the afternoon and proceed home, being affected by a
remarkable restlessness, combined with a slight dizziness. At home I lay down
and sank into a not unpleasant intoxicated-like condition, characterized by an
extremely stimulated imagination. In a dreamlike state, with eyes closed (I
found the daylight to be unpleasantly glaring), I perceived an uninterrupted
stream of fantastic pictures, extraordinary shapes with intense, kaleidoscopic
play of colors. After some two hours this condition
faded away". The self-experiment showed Dr Hofmann "that LSD-25
behaved as a psychoactive substance with extraordinary properties and potency.
Dosage for LSD measured in micrograms (millionths of a gram). Even these minute
doses cause massive effects. LSD tends to lodge in the liver/spleen/kidneys.
Only 0.1% of the dose enters the brain and even that remains for only 20
minutes. Thus its powerful effects can be caused by less than 100 nanograms (billionths of a gram) of the substance reaching
the brain and these effects continue long after there is no substance left in
the brain. LSD causes flashbacks where the patient again experiences the
effects of the drug, even many years later. LSD may also be tetragenic
and thus be felt even by future generations. At one point LSD was cited by some
homœopaths as an example of how microdoses
could cause dramatic and long lasting changes in the human body.
These extraordinary properties led to experiments in the use of LSD in
psychotherapy/philosophy/by governments looking for ways to manipulate the mind
for brainwashing and as a tool for assassination.
At first the experiments on LSD indicated that it might be a useful
truth serum. However, it became clear that it was as likely to produce
confusion/panic/boundless bliss/paranoia/openness/tendency to talk. It was also
totally unreliable/the subject was likely to move from one state to another
completely and suddenly.
LSD and the Counter Culture
Dr Humphry Osmund
was a staff physician at a hospital in
Hubbard also introduced LSD to
Timothy Leary (a clinical psychologist/lecturer at Harvard)/For 4 years
Leary and Alpert ran a commune at Millbrook where the psychedelic phenomenon
was both experienced and investigated. Leary regarded LSD as a religious
experience/chemical mysticism. Leary believed that LSD tuned into genetics and
could connect with the evolutionary program of DNA. God is the DNA code.
"Our corticol cells, or the machinery inside the
cellular nucleus, remember back along the unbroken chain
of electrical transformations that connect every one of us back to that
original thunderbolt in the pre-cambrian mud."
Ginsberg realized that the LSD experience could not be guided or
controlled. To learn from LSD requires openess and
freedom from desire.
On the West Coast of America Ken Kesey
experienced mescaline through a research programme at a veteran's hospital/on
the mental ward were psychedelics freely available/described his early trips as
"shell-shattering ordeals that left us kneedeep
in the cracked crusts of our pie in the sky personalities. Suddenly people were
stripped before one another and behold: we were beautiful. Naked and helpless
and sensitive as a snake after skinning, but far more human than the shining nightmare
that had stood creaking in previous parade rest. We were alive and life was
us." High on peyote and acid, he wrote „One Flew over the Cuckoo's Nest“.
With the proceeds from its success he bought a ranch that soon became an acid
commune. He and his friends became the Merry Pranksters and travelled the
country in the first psychedelic bus.
In 1968 and 1969 possession of LSD became illegal, the Mafia moved into Haight Ashbury and took over the drugs trade, and the local
authorities cracked down.
Nixon became President and seemed to be moving things back into the
fifties when he had been Vice President.
This is partly an illusion. The world today is very different from that
of the fifties. The respect for the individual and the attitudes to gender,
race, sexual orientation and the attitude to animals are all radically
different and the events of the sixties had a major role in this change.
Octavio Paz remarked that under the
influence of LSD "The self disappears, but no other self appears to occupy
the empty space it has left." "Ego" would probably be a better
word to use than "self". LSD has a remarkable effect and those who
have sufficient spiritual development can use that emptiness to find what is
beyond the ego. However, it cannot be the short cut that many hoped it was. For
those who were not ready to fill the emptiness from a deeper place it remained
empty, or worse was filled with demons and images from hell.
Toxicology
Symptoms of exposure are euphoria/hallucinations/distorted
perception/excitement/anorexia.
It can cause central nervous system effects, tachycardia, muscular
weakness, increased body temperature, wavelike recurrences of perceptual
changes, difficulty in locating the source of sound. Persons taking it may
become hypervigilant, withdrawn or may alternate
between states. It can cause fear of fragmentation or disintegration of the
self, prolonged afterimages, overlapping of present and preceding perceptions,
colours may be heard and sounds may be seen, subjective time is seriously
altered and moods may be labile/it can cause tremor, piloerection,
pupillary dilatation, salivation, hyperreflexia,
ataxia, and spastic paresis/it can cause vomiting/hypertension and hypotension,
coma, prolonged psychotic state, psychopathic personality disorders, increased
homicidal and suicidal risk, and possible chromosome injury.
Hyperexcitability and convulsions can also be
symptoms of exposure to this chemical. This compound can inhibit the firing of
the raphe neurons.
It can be habit forming.
It is a serotonin antagonist.
LSD
Lysergic acid diethylamide (LSD) belongs to a class of substances called
ergot alkaloids (Palfai and Jankiewicz,
1997:440). Source is ergot, Claviceps purpurea, a
poisonous fungus that grows on rye and other grains (Palfai
and Jankiewicz, 1997:440).
This fungus yields the lysergic acid. The majority of LSD is
manufactured on the west coast of America (Emmett and Nice, 1996:102). The LSD
molecule consists of
a tetracyclic ring (Passie,
Halpern, Stichtenoth, Emrich and Hintzen, 2008:296).
The chemical formula of LSD is C20H25N3O.
History
During famine in the Middle Ages, the mouldy grains and rye were kept to
make bread. Individuals who ingested infected grains suffered from a toxic
condition, called ergotism. This also occurred in
grazing animals that ingested infected grains and rye.
Symptoms included gangrene due to circulatory damage, convulsions,
crawling sensations of the skin, vertigo, vomiting, diarrhea,
delirium, psychosis and even mania
(Palfai and Jankiewicz,
1997:441).
In 1582, ergot was used to induce labour contractions but was considered
dangerous as it caused uterine spasms. In 1808, it entered the medicine
fraternity and was confined to only treat bleeding after birth, as it stops
blood flow (Palfai and Jankiewicz,
1997:411).
During the 1930s, lysergic acid, the first ergot alkaloid, was isolated
(Palfai and Jankiewicz,
1997:442). In 1938, Albert Hoffmann, a Swiss chemist, started synthesizing
other lysergic acid compounds (Emmett and Nice, 1996:100). He
synthesized number twenty five in a series of new molecules (Palfai and Jankiewicz, 1997:442),
hence the name LSD 25. He was hoping for an analeptic and circulatory and respiratory
stimulant to be synthesized (Emmett and Nice, 1996:100). However, when the LSD
25 was tested on animals, they showed no physical effect and there were no
reactions from them (Emmett and Nice, 1996:100). Hence, the drug was largely
forgotten. In 1943, Hoffmann decided to make a new batch and retested it (Palfai and Jankiewicz, 1997:442).
During this process, he ingested small quantities of it by licking his fingers.
He then experienced the world’s first LSD ‘trip.’ He recorded that the shapes
of people and objects changed and he saw fantastic images with immense clarity
and changing of colours (Emmett and Nice, 1996:100).
In the 1950s and 1960s, LSD was used as an experimental drug in
psychiatric research (Passie et al., 2008:295) as it
was thought to help patients vocalize their inner feelings (Emmett and Nice,
1996:101). In the 1950’s, the CIA used it as a truth drug to aid their
interrogation, but this practice was soon discontinued (Palfai
and Jankiewicz, 1997:444).
From the mid 1960s it became an illegal drug of abuse with widespread
use that continues today (Passie et al., 2008:295).
Appearance
LSD initially appeared on the streets as a dilute, clear, colourless and
odourless liquid that was placed with a dropper on a sugar cube and eaten. Pure
LSD appears as small colourless crystals. Nowadays, LSD is impregnated onto
sheets of absorbent paper. The sheets are divided into five millimeter
squares. Each square is called a blotter, and is decorated with a small picture
or symbol.
The exact reasons for the pictures are unknown. Small tablets are also
impregnated with the drug and are available in a variety of colours. These
tablets are known as microdots (Emmett and Nice, 1996:102).
Methods of a dministration
LSD is normally taken orally by placing the paper square or pill in the
mouth or in a drink [uncommon to be injected and snorted (Emmett and Nice,
1996:103)].
Dosage
A moderate dose (75 - 150μ gp.o.) of LSD
is needed to significantly alter the state of consciousness (Passie et al., 2008:296).
Mechanism of action
There are a lot of complex interactions and speculation about LSD’s
working mechanisms, although it s main effect is on serotonin neurotransmitter
system.
Serotonin (5 - hydroxytryptamine; 5 - HT) is
involved in regulating sensation, sleep, attention and mood. It is produced by
a small number of neurons, which then innervate 500.000 other neurons. These
neurons originate in the raphe nuclei (RN) of the
midbrain. A major target of the neurons is the locus coeruleus
(LC),
which regulates the release of norepinephrine,
which controls the sympathetic nervous system. The LC also has neurons that
expand into the cerebellum, thalamus, hypothalamus, cerebral cortex, and
hippocampus while the RN expands its projections into the brainstem and the
brain.
The fact that the LC and the RN innervate virtually every part of the
brain shows that serotonin can activate large portions of the brain from a
relatively small area of origination. This can possibly explain the enormous
range of effects of LSD in humans (Passie et al.,
2008:305).
Generally, 5 - HT is mainly an inhibitory neurotransmitter. When its
activity is decreased, the next neuron is not inhibited and becomes more
active. LSD acts as a
5-HT autoreceptor agonist on 5-HT1A receptors in
the locus coeruleus, the raphe
nuclei and the cortex. LSD also inhibits firing and serotonin release of these
cells which may explain the actions of LSD by their disinhibition
of these critical cells.
There is also evidence that LSD interacts with the dopaminergic
systems.
However, it is not known how these changes are involved in psychoactive
effects of LSD (Passie et al., 2008:305 - 306).
Metabolism
The metabolism of LSD is rapid as it easily absorbed and crosses the
placental and blood brain barrier (Palfai and Jankiewicz, 1997:448). If the drug is taken with a large
meal, plasma concentrations of LSD are half as much as on an empty
stomach.
When a smaller meal is eaten, plasma levels can vary. The amount of the meal,
as well as the pH of the stomach and duodenum wills influence the absorption of
LSD
(Passie et al., 2008:299).
The largest amount of LSD concentrates in the liver, the site of
metabolism and biotransformation. The lowest concentration is in the brain. In
the brain, the highest
concentration is found in the visual area and the limbic system. 80% of
the drug is excreted through the intestines and bile while the remainder passes
unchanged
(Palfai and Jankiewicz,
1997:448).
Biochemical changes
LSD significantly reduces urinary dopamine excretion (to 476μg per
24 h), but excretion of norepinephrine and serotonin
are not affected. LSD induces a slight decrease in
creatinine clearance, but no change in calcium
clearance and serum calcium levels, and in serum creatinine,
plasma urea, plasma sodium, chloride, serum cholesterol and total lipids. Transaminase levels are also unchanged (Passie
et al., 2008:298).
Effects
LSD intake involves a pattern of changes that is collectively known as a
‘trip’ in which the user goes through many mental and emotional experiences.
Every LSD trip is
unique for every individual who uses the drug (Palfai
and Jankiewicz, 1997:450).
The physical effects of LSD are minor. Users experience pupillary dilation of the eyes; rising of blood glucose
levels; blood pressure and pulse rate (Emmett and Nice,
1996:106).
A ‘trip’ begins 20 minutes after ingestion, when the user begins to
experience mood changes, abnormal body sensations, a decrease in sensory
impressions, abnormal colour perception, space and time disorders and visual
hallucinations. Objects assume auras, move or vibrate. Colours can be synaesthetically heard, and sounds can be experienced as lights and forms (Palfai and Jankiewicz, 1997:450).
This is defined as a full state of hallucination or ‘tripping’ (Emmett and
Nice, 1996:106). The nature of the ‘trip’ can be pleasant, unpleasant or
terrifying. It can be a person’s worst night mare. If a person is stressed or
depressed, they are more likely to have an unpleasant experience. If a person
is in a good mood and relaxed, they are more likely to experience a good
‘trip’. The duration of the effects of LSD can vary between 6 - 24 hours.
As the effects of the drug begin to wear off, leaving the user feeling
tired and disorientated. The user will return to normal after a good sleep
(Emmett and Nice, 1996:106 - 107).
There are typical sensory and psychological effects under the influence
of a medium dose of LSD (100 – 200 μgp.o.) (Passie et al., 2008:297):
Sensory alterations (visual, auditory, taste, olfactory, kinaesthetic)
Illusion; Pseudo-hallucination;
Intensification of colour perception;
Metamorphosis-like change in objects and faces; Intense (kaleidoscopic
or scenic) visual imagery with transforming content.
Alterations of affectivity
Intensification of emotional experience: euphoria, dysphoria,
anxiety, mood swing.
Alterations of thinking
Less abstract and more imaginative thought;
Broader and unusual association;
Attention span shortened.
Alterations of body perceptions
Change in body image.
Unusual inner perception of bodily processes.
Metamorphic alteration of body contours.
Memory changes
Re-experiencing significant biographical memories;
Hypermnesia;
Age-regression.
Mystical-type experiences.
Adverse effects
There are very few adverse physical effects with LSD use (Emmett and
Nice, 1996:107).
It are not addictive and there have been no documented human deaths from
an LSD overdose (Passie et al., 2008:297).
There can be psychiatric complications following LSD ingestion. The most
common unpleasant reaction is an episode of anxiety, despair, panic, with
severe, terrifying
thoughts and feelings, fear of losing control, fear of insanity or
death. This would be considered a ‘bad trip.’ Other reactions may include
temporary paranoia and depressive mood swings, or increase of psychic
instability (Passie et al., 2008:307).
A major problem with LSD is the chance of the user experiencing a return
of the hallucinatory state (Emmett and Nice, 1996:107). This is called a
‘flashback’
(Palfai and Jankiewicz,
1997:456). It is a spontaneous recurrence of a trip after a period of normalcy.
These flashbacks can occur weeks, months or years after the person stops
using the drug (Palfai and Jankiewicz,
1997:456).
They last for a shorter period of time than the original ‘trip’, but are
as intense and unpleasant (Emmett and Nice, 1996:107).
The mechanism of flashbacks is unknown.
The Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Version IV
(DSM - IV) defines clinically significant flashbacks as ‘Hallucinogen
Persisting Perception Disorder’ (Passie et al.,
2008:307).
Clinical applications
Ergot alkaloids are used to induce birth labour and treat migraine
headaches (Palfai and Jankiewicz,
1997:452).
Tolerance
Tolerance occurs when there is a decrease in responsiveness to a drug
after repeated administration (Emmett and Nice, 1996:108). Tolerance to the
effects of LSD can occur after a few moderate daily doses of LSD (Passie et al., 2008:306). Tolerance diminishes if the user
abstains from the drug for a week (Emmett and Nice, 1996:108).
“Süddeutsche ZEITUNG”
[Felix Hütten, ]
"LSD ist aus wissenschaftlicher Sicht ein Glücksfall"
Heute vor 75 Jahren entdeckte ein Schweizer Chemiker die halluzinogene Wirkung der Droge. Welche Möglichkeiten bietet die Substanz heute? Fragen an den Pharmakologen Daniel Wacker.
Interview von Felix Hütten mit Daniel Wacker ist Pharmakologe und Professor an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York.
er zufällig entdeckte der Schweizer Chemiker Albert Hofmann am 19. April 1943 bei der Suche nach einem Kreislaufmedikament die halluzinogene Wirkung von LSD. Seitdem ist die Droge weltweit verbreitet und als Phänomen der Popkultur einer breiten Masse bekannt geworden. Doch das harmlose Image täuscht. LSD ist eine der wohl potentesten psychoaktiven Substanzen, die der Medizin bekannt ist, und damit auch für die Hirnforschung von großem Interesse.
SZ: Herr Wacker, war die Entdeckung von LSD und ihrer halluzinogenen Wirkung ein Fluch oder ein Segen? Eine Chance, zu hundert Prozent.
Das müssen Sie uns erklären. Immerhin ist LSD eine illegale Droge.
Und das zu Recht. Aber aus wissenschaftlicher Sicht ist LSD ein Glücksfall. Nervenzellen im Gehirn kommunizieren über sogenannte Neurotransmitter, also Botenstoffe wie Serotonin. Wenn diese Botenstoffe im Gehirn aus dem Gleichgewicht geraten, können psychische Störungen wie etwa eine Depression auftreten. Die Entdeckung von Serotonin war daher eine der wichtigsten in der Neurophysiologie überhaupt. Heute wissen wir, dass LSD an Serotonin-Rezeptoren bindet. Die Droge ist also ein hervorragendes Werkzeug, um herauszufinden, wo Serotonin im Gehirn lokalisiert ist und wie es wirkt.
Sie selbst forschen seit Jahren zu LSD. Woher kommt Ihr persönliches Interesse an der Droge?
Wir wissen in der Wissenschaft extrem wenig über das menschliche Bewusstsein. LSD eignet sich so gut wie kaum eine andere Substanz, um die Frage zu erforschen, was genau eigentlich das menschliche Bewusstsein ausmacht. Es gibt sehr wenige chemische Verbindungen, die bereits in geringen Dosierungen einen so dramatischen Effekt auf das Gehirn haben wie LSD.
Welche Effekte meinen Sie genau?
Eine tiefgehende und oft anhaltende Veränderung des Bewusstseins. Viele Leute, die auch nur einmal auf einem LSD-Trip waren, berichten über langfristige Auswirkungen: Dass sie weniger depressiv und ausgeglichener sind und umgänglicher mit ihrem Umfeld umgehen.
Worin liegt hier der wissenschaftliche Ansatzpunkt für Ihre Forschung?
LSD löst an einen Serotonin-Rezeptor in der Zelle ein bisschen etwas anderes aus als Serotonin selbst. Man darf sich diese Rezeptoren wie ein Sprachrohr vorstellen - und LSD schickt eine eigene Botschaft in die Zelle. Wie genau diese Botschaft lautet, versuchen wir derzeit herauszufinden. Also: Was macht LSD am Rezeptor anders als Serotonin? Die Antwort könnte uns helfen, neue Substanzen zu entwickeln und damit zielgerichtet Menschen mit Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten zu behandeln. Vielleicht gelingt es uns, die langfristige und positive Wirkung von LSD, dass Menschen grundlegend und anhaltend fröhlicher sind, von unerwünschten halluzinogenen Effekten zu trennen.
Sollte LSD also in der Therapie von Depressionen zum Einsatz kommen?
Das ist eine kontroverse Debatte in der Wissenschaft. LSD hat sehr starke Nebenwirkungen. Es gibt Menschen, die durch Überdosierungen an Psychosen erkrankt sind. Da ist noch vieles, was wir verstehen müssen, bevor wir in der Medizin daraus Kapital schlagen können. Allerdings: Es gibt genügend Studien, die zeigen, dass zumindest ein erhebliches Potential für LSD in der Therapie von Depressionen liegt.
Sind die Berichte über anhaltende Gemütsveränderungen eine Erklärung dafür, dass die Droge in Teilen der Bevölkerung nach wie vor ein harmloses Image hat?
Sicher. Zudem ist es im Unterschied zu Heroin oder Kokain schwierig, an einer Überdosis LSD zu sterben, die Droge wirkt kaum toxisch auf den Körper. Bislang ist kein Fall bekannt, bei dem die Einnahme von LSD zum Tod geführt hat. Zudem ist die Gefahr einer Abhängigkeit nicht gegeben, da LSD nur das Serotonin-System anspricht. Andere Drogen wie Opiate, Amphetamine oder Kokain hingegen sind extrem suchterregend. Problematisch sind allerdings die angesprochenen Psychosen. Wenn man zu viel LSD nimmt, kann es passieren, dass man andauernde Wahnvorstellungen bekommt. Quasi eine Art posttraumatische Belastungsstörung, mit immer wiederkehrender Erinnerung an psychotische Phasen.
Genau diese posttraumatischen Belastungsstörungen könnten ein weiteres Anwendungsgebiet von LSD in der Medizin sein.
Das ist hier in den USA ein großes Thema in Bezug auf Soldaten, die aus Kriegsgebieten zurückkommen. Diese Menschen tragen grausame Erinnerungen in sich, die immer wieder hoch kommen.
Das ist sehr schwer zu therapieren, weil zum Beispiel Antidepressiva nicht an den Kern der Sache herangehen. Wir sehen das Potential, dass LSD in die Psyche der Patienten eingreift und dauerhafte Veränderungen im Gehirn verursacht, sodass sich die völlig festgefahrenen Erinnerungen und Traumata etwas lösen und die Psychotherapie besser greift.
Sollten wir also unsere Einstellung zu psychoaktiven Drogen wie LSD grundsätzlich überdenken?
Nochmal: Der Konsum von LSD ist zu Recht verboten und ich kann als Wissenschaftler nur abraten, sich selbst damit zu behandeln. Gleichzeitig wurde die Droge jahrelang auch in der Wissenschaft stigmatisiert, weshalb die Forschung deutlich erschwert ist. Grundsätzlich halte ich die Art und Weise, wie wir über Drogen denken, für problematisch. Als Wissenschaftlicher, der täglich die Daten vor Augen hat, muss ich sagen: Die weltweit gefährlichsten Drogen sind Alkohol und Zucker. Beide Substanzen verursachen beim Menschen erheblich mehr Schaden als LSD, Kokain und Heroin zusammen - sind aber völlig legal und die Industrie darf sogar Werbung dafür machen.
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