Strophantus kombe
Vergleich: Enthält: Ouabin;
Vergleich.: Adon + Conv + Stroph + Dig + Puls + Ran-b;
Siehe: Gentianales + Cortison- + Herzgruppe + Kletterpflanzen
‡ Heimat:
Afrika südlich der Sahara
Inhaltsstoffe:
Cardenolidglykoside, hauptsächlich Strophanthin, fettes Öl.
Beschreibung:
Wer diese Pflanze mit dem exotischen Namen in der Natur entdecken möchte, muss
weit reisen.
Der
zu den Lianengewächsen gehörende, kletternde, niedrige Strauch wächst in
heißen, trockenen Wäldern Ostafrikas. Häufig trifft man den milchsaftführenden
Strophanthus im Gebirge an. Die eiförmigen Blätter sind beidseitig behaart,
solange sie jung sind. Ihre Oberflächenstruktur wird im Alter immer faltiger,
fast runzelig. Weiße Blüten wachsen von Oktober bis Dezember paarig stehend an
den Astspitzen. Lang spitz auslaufende, spiralig verdrehte Blütenblätter
verleihen ihnen eine exotische Eleganz. Aus ihnen entwickeln sich
schotenförmige, gerade wachsende Samenstände, immer zwei gegeneinander stehend.
Sind die Samen reif, platzt
die
Schote längs auf und entlässt mit wolligen Flughärchen umgebene Samen, die der
Wind verbreitet.
Verwendung:
Die Zuckerverbindung Strophanthin wirkt ähnlich wie Digitalis auf das Herz.
Dabei lassen sich drei unterschiedliche Wirkungen ausmachen. Intravenös
verabreicht, wirkt Strophanthin gegen Herzinsuffizienz. Oral als Kaukapsel wird
es zur Vorbeugung und Akutbehandlung von Herzinfarkt und Angina pectoris
eingesetzt. Eine Tinktur aus den Samen unterstützt zudem das Herz effektiv in
seiner Leistung, besonders bei so genannten funktionellen Beschwerden des
Herzmuskels und der Herzkranzgefäße. Das sind Herzbeschwerden, die keine
organische Ursache besitzen, sondern von übermäßigen körperlichen und
seelischen Belastungen ausgelöst werden, die Stress verursachen. Einer der
Vorteile von Strophanthin gegenüber Digitalis ist, dass es sich nicht im
Organismus anreichert. Bereits sechs Stunden nach Gabe des Mittels ist kaum
mehr Strophanthin im Herzmuskel nachweisbar. Dadurch ist es genauer dosierbar.
Wissenswertes:
David Livingstone (1813-1873) brachte Strophanthus Mitte des 19. Jahrhunderts
mit nach Europa.
Die
Herzwirksamkeit dieser Pflanze erkannte der schottische Botaniker John Kirk
(1832-1922), der mit Livingstone reiste und an Angina pectoris litt. Als er
sich die Zähne mit einer Zahnbürste putzte, auf die aus Versehen eine geringe
Menge des in Afrika verwendeten Pfeilgiftes aus Strophanthussamen geraten war,
verschwanden seine Herzbeschwerden.
Die
molekulare Grundlage dieser Wirksamkeit erforschte der britische Arzt und
Pharmakologe Thomas Richard Fraser (1841-1920), der aus den Samen das
herzwirksame Glykosid isolierte. 1906 erlebte die Strophantin-Therapie durch
die Untersuchungen des deutschen Arztes Albert Fraenkel (1864-1938) ihren
Durchbruch. Er bewies die positive Wirkung von Strophanthin auf das Herz bei
intravenöser Gabe und etablierte die Anwendung als medizinische
Standardtherapie. Bis etwa 1950 war Strophanthin als Herzmittel weit
verbreitet, Bezeichnungen wie „Milch der alten Leute“ für Strophanthin belegen
seine Popularität. Zu dieser Zeit hatten Herzpatienten Strophanthin-Kapseln als
Notfallmedikament in der Tasche.
Mittel
wie Digitalis und Betablocker ließen Strophanthus-Präparate ab den 1950er
Jahren in den Hintergrund treten. Die Entdeckung einer amerikanischen
Forschungsgruppe im Jahr 1991 erneuerte das Interesse an Strophanthin: Der
menschliche Organismus bildet dieses Glykosid in der Nebenniere sowie im Gehirn
und schüttet es bei körperlicher Anstrengung oder Stress als
blutdrucksteuerndes Hormon in das Blut aus. Dieses menschliche Strophanthin ist
im englischen Sprachraum unter der Bezeichnung Ouabain bekannt geworden.
WALA
Strophanthus comp., (Aurum metallicum; Stibium; Strophanthus kombe e semine
ferm).) harmonisiert das geschwächte, im Rhythmus gestörte
Herz-Kreislauf-System, zum Beispiel bei seelischen Belastungen.
WALA
Aurum Valeriana, die über eine Anregung und Harmonisierung der rhythmischen
Vorgänge im Organismus bei funktionellen Herzbeschwerden, Übelkeit
Anregung
und Harmonisierung des Rhythmischen Systems bei vegetativer Dystonie,
funktionellen Herzbeschwerden (auf degenerativer Grundlage), Übelkeit und
Schwindel.
Enthält:
Aurum metallicum, Camphora aquosum, Crataegus e foliis et fructibus ferm 33d,
Selenicereus grandiflorus ex herba ferm 33d, Strophanthus kombé e semine ferm
35b, Valeriana officinalis ferm 33c, Aurum/Valeriana comp.
Unverträglich: Dig./Fieber
Allerlei: tropisch Afrika/Kletterpflanze. Oleum strophantii ist nicht giftig
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