Vitis vinifera Anhängsel

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[C.G. Jung]

Gesicht - Maske - Persona - Schatten

Unsere Anpassung an die Gesellschaft wird erreicht, indem wir einen Teil der Persönlichkeit entwickeln „Persona“ (= Persona, der repräsentative, nach außen gerichtete Aspekt des Ich-Bewusstseins und entspricht der äußeren Persönlichkeit. Sie dient der Anpassung an die Außenwelt im Sinne eines normativen, sozialverträglichen Verhaltens) nannte. Die „Persona“ ist die Bezeichnung der  Maske, welche Schauspieler der Antike trugen. 

„Entstanden durch Anpassung (Eltern/Gesellschaft)/notwendige Bequemlichkeit, aber nicht identisch mit der Individualität. Ist die Persona zu sehr angewachsen, so wird das Leben sehr eng und starr (apollinisch-dionysischer Konflikt). Fällt die Maske, dann zeigen sich die weniger schönen, oft unterdrückten Eigenschaften, die wir gerne in den Schatten verbannen.

Tod und Wiederauferstehung

 

Im Sich-Anhalten der Freundin am Träumer und Sich-Anklammern des Träumers an den Sträuchern des Straßenrandes erfahren beide im 1en Traum Rettung. Im 2en Traum sind es die „in parallelen Gittern“ (Haltedrähte)

angeordneten Weinreben, die seinen Schleuderflug -wenn auch mit Verletzung -bremsen.

 

Wir suchen Halt im Leben durch die Hand/oftmals = Verletzungen der Hand o. der Finger in die Prüfungen aufgetreten.

Züge von Disziplinierung/Erziehung/„Zähmung“ bedingt durch die Interaktion des Menschen: Wachstum in Reih und Glied, - hoch-/aufgebunden aufgeknüpft - rigoros beschnitten, die wilden Triebe ausgegeizt, um der Pflanze jenes Wachstum, jene Wuchsform aufzuzwingen, die besten und reichsten Ertrag bringen soll. =  „Erziehung“. Das Bild eines verkrümmt-verkrüppelten, verknoteten, verwachsenen, vieläugigen Stückes Rebholz demonstriert bisher gesagtes sehr deutlich Boden muss karg, nicht zu „fett“, darf nicht zu humushältig sein. Außerdem werden Hochkultur-Weinstöcke künstlich unter Stress gehalten, um die Nahrungskonkurrenz zwischen den einzelnen Pflanzen zu vergrößern.

Je weniger Trauben, desto größer der spätere Genuss.

Das „Wilde“ im Wein ist noch da: In  unserem (Wein-)Kulturkreis ist es die „Unterlagsrebe“, notwendig geworden durch den seit dem 19. Jahrhundert in unsere Breiten eingeschleppten Befall mit der (Wurzel-)Reblaus. „Wilde“ Säfte strömen so in die hochkultivierten „niveauvollen“ aber störungsanfälligen Spezialpflanzen hinauf.

Vitis trägt menschliche Züge. Rebstock wird „erzogen“. Man spricht von „Individualisierung“/„Persönlichkeit“ des Weins („Man trinkt den Winzer“). Die Weinen werden in fast Manier menschliche Züge verliehen: Vom „feingliedrigen“/„aufgeschlossenen“/„animierenden“/„verspielten“/„zugänglichen“/„sympathischen“ Wein ist da z. B. die Rede, auch vom „schönen Essensbegleiter“. „Mit Reben sprechen“/„achtsamen Dialog mit Boden und Reben“/„In einem guten Wein schmecken Sie die Landschaft und die Menschen, die darin leben“

Vitis = VERantwortlich (ähnlich Aur-met/Carc.). Unter diesen Aspekten der Weinrebe, der menschlich-soldatische Qualitäten mehr oder weniger aufgezwungen werden, bzw. der Pflanze, die sich solches aufzwingen lässt, die ihre ursprüngliche Wildheit hintenhält, ja geradezu opfert, um Hochkulktur zu ermöglichen, mögen dem, der die Signatur ernst nimmt, bisher aufgezeichnete Vitis-Symptome verständlicher und sinnhafter erscheinen: Die auffallenden, bunten, mannigfaltigen Tierträume als das Entfesselte in uns, die impulsiven Befreiungsschläge unseres Probanden  sowohl im Psychischen wie auch in der Flatulenz! - als das Hervorbrechen der „wilden Triebkraft“, des Animalischen, bislang mühsam Zurückgehaltenen? ...

Wer den inneren Halt im Leben verloren hat, wer „schwindlig“ durchs Leben geht, mag ihn stellvertretend im Außen, in der Droge (z.B. Wein) suchen und finden. Auch der an von außen herangetragenen Disziplinierungsansprüchen gescheitert ist, mag in die Suchtkrankheit ausweichen, zum Alkoholiker werden. Nicht immer stehen aber die Weinstöcke in unseren Weingärten in Reih und Glied. In einer alten Darstellung einer -wenn man so will- verspielten Wuchsform einer Weinrebe wächst diese Pflanze dreist durch die Lücke eines benachbarten Baumes, - ein gegenüber dem Militärischen fast versöhnliches Bild, das von mancherlei Möglichkeiten unserer Vitis-Pflanze zeugt,

So einfach wie mit der soldatisch-verkrüppelten Triebunterdrückungs-Signatur dürfen wir es uns offensichtlich doch nicht machen. Vor allem dürfen wir unser Vitis-Bild nicht auf diese Seite der Medaille reduzieren. Haben wir also bisher zu sehr auf Dionysos, auch auf die aphrodisiakische Seite des Weingenusses, vergessen? Das bisher „wild“ genannte müsste somit noch um Begriffe, die mit der signaturhaften „Ausschweifigkeit“ der Weinranken zu tun haben, erweitert werden. Dieses Bild von Vitis beschreibt sehr „blumig“ Pelikan in seiner Pflanzenheilkunde: „..., willkürliches Schweifen, spielerisches Winden und Greifen, waagrecht sich breitende Blätterhände, üppiges Schwellen, lastende, hängende Trauben ... spielerische Phantasie ...“. Auch diese Anteile (in nicht unterdrückter o. sublimierter Form) wollen homöopathisch beachtet werden!

Viel verlockender erscheint es aber -und es ist auch uns nach Aufdeckung der geprüften Arznei immer wieder passiert -einzelnen Symptomen unserer Vitis-Prüfung das, was wir vom Wein und seinen Wirkungen wissen, im Sinn eines „Aha-Erlebnisses“ zugrundezulegen, - z. B. bei den Schwindel- oder Kopfschmerzsymptomen oder bei den tierbesetzten Träumen, bei denen man an das Alkoholentzugsdelir denken kann. Aus der klinischen Erfahrung wissen wir, dass bei diesen Patienten angstmachende Tierphantasien/-visionen. Im Wissen um die Resultate unserer Vitis-Prüfung erscheint es unumgänglich, die Frage zu stellen, ob diese Tierbilder auch bei den Entzugssymptomen von notorischen Schnaps-/Biertrinkern oder nur bei Weintrinkern auftreten, was als Hinweis zu deuten wäre, dass hier -im unpotenzierten, toxischen Bereich! - echte Vitis-Symptome ein solches Delir begleiten. Allerdings konsumieren chronisch Alkoholkranke in der Regel verschiedene Arten von alkoholischen Getränken, „trinken durcheinander“, sodass hier eine Antwort offenbleiben muss. - Auch das Thema der Halt-Suche lässt an den haltlosen (Wein?-)Trinker denken, der nicht nur im übertragenen Sinn sondern häufig auch sehr unmittelbar (am Laternenmast) Halt sucht.

Im Rahmen der dionysischen Rituale wurde unvergorener Weinsaft (des wilden Weins!) getrunken. (Berauschende Vitis-Komponente jenseits des Alkoholgehalts des Weines?).

Tiere und Vitis 

Die „Arche Noah“ Vitis, die schon beschriebenen Tierträumen unserer ProbandInnen, haben wir schon anhand des Alkoholentzugsdelirs zu erklären versucht. Hier kommt die Mythologie: Der „schamanische“ Die libysche o. kretische Ziege war das heilige Tier des Weines

Gott Dionysos besitzt Tierhilfsgeister/Tieridentitäten: Panther/Luchs/Löwe/Tiger/Delphin/Schlange/Stier/Bock/Dachs (liebt Trauben). Tierbilder können in unseren Träumen für unser „Wildgebliebenen“ Anteil stehen. Vitis -Wein -setzt diese häufig verdeckten Qualitäten unseres Seins frei, zeigt nicht nur die Erfahrung mit dem Wein und die Arzneiprüfung.

Wärme-Kälte- Regulation (Schnee)weiß und (Blut)rot 

Weißwein (aus den frischen Blättern im Frühjahr): Mangel an Lebenswärme/Rotwein (aus Trauben im Herbst/höheren Gehalt an Farbstoffen + Gerbsäuren): häufig ein wohligen Wärmegefühl

Von Verletzungen, Unfällen und Bisswunden 

Eine gemeinsame Parallele der Prüfungsergebnisse stellten die Art und Häufigkeit von Unfällen und Verletzungen bzw. Verstümmelungen da. Wurden die Unfälle und Verletzungen der „weißen Prüfer“ meistens im Traum erlebt (der Dachs, der in die Hand gebissen hat), kam es bei den „roten Prüfern“ mehr zu realen Verletzungen (Schnitt mit dem Brotmesser). Überhaupt hinterließ die rote Prüfung einen „tiefer gehender Ein(schnitt)druck“. 

Eine mögliche Antwort für diese unterschiedlichen Phänomene zwischen weiß und rot könnte die unterschiedliche Signatur der beiden Traubensorten geben: durch ihren höheren Gehalt an Farbstoffen und Gerbsäuren zeigte die rote Traube eine durchaus aggressivere Seite im Vergleich zur weißen. 

Dies spiegeln auch die vielen gemeinsamen Hautsymptome beider Vitis-Prüfungen wieder. Im direkten Vergleich zeigten die roten Probanden aggressivere Haut- und Schleimhautläsionen als  die der weißen Prüfung.

Affinität zwischen Vitis und Pilzorganismen: Schädlingsbefall/auf der Beerenhaut vorbereiteten Gärungsprozess durch Hefesporen -klinische Verbindungen zum Pilzbefall beim Menschen?

Jezus/Christus. (verwandelte Wasser in Wein).

 

[Peter König und Gerda Dauz]

Themen: Haltsuche, Gezähmtheit und Ausschweifung

1998 bis 2001 prüften einerseits Gerda Dauz und der Verfasser, andererseits Jürgen Weiland, Bonn, Vitis vinfera C30 (Remedia), - zunächst, ohne voneinander zu wissen. Bei der österreichischen Prüfung waren es die Blätter einer Spätburgunder-Rebe, bei der deutschen Pflanzenteile einschließlich der Frucht, der Traube (Vitis vinifera cum fructibus, Remedia), die geprüft wurden.

Es waren die Signaturen in den Träumen unserer Vitis-ProbandInnen, die uns den Weg zum Erkennen der geprüften Arznei wiesen: Vitis selbst auf der Traumbühne, gleichsam der Regisseur verdeckt in der Rolle des Schauspielers, - eine im Rahmen von Arzneimittelprüfungen immer wieder beobachtete Tatsache! Diese beiden Träume eines Träumers nennen die geprüfte Arznei beim Namen und thematisieren gleichzeitig etwas, das Grundidee von Vitis vinifera sein könnte: die Suche nach Halt.

Nacht: Ich träumte, dass ich mit dem Auto fahre (neben mir eine Freundin). Ich fahre zu gefährlich (reagiere darauf aber nicht) und an einer Kurve stürzen wir über die Straße. Wir fliegen aus dem Auto und stürzen einen Hang hinunter. Die Freundin hält sich an mir und ich bremse unsere Geschwindigkeit, indem ich mich immer wieder an Sträuchen klammere und so können wir uns unversehrt retten.  (6m/10 [letzter Einnahmetag])

Traum: Meine Mutter fährt mit dem Auto und muss plötzlich fest abbremsen. Ich werde aus dem Auto geschleudert und fliege ziemlich weit: Unter mir sind Weinreben mit ihren parallelen Gittern angeordnet und ich denke im Flug, wie ich wohl stürzen werde. Ich versuche, möglichst ohne Schaden anzukommen, d.h. ich stürze auf die Weinreben und bremse mit der linken Hand. Als ich ankomme, merke ich fast keine Verletzung, außer an der linken Hand eine Schnittwunde. Ich werde ins Krankenhaus gebracht, meine Mutter fährt zu langsam und zu ungeschickt; dahinter ist mein Vater, der ziemlich sauer über meine Mutter ist und das Steuer übernehmen will.

Im Sich-Anhalten der Freundin am Träumer und Sich-Anklammern des Träumers an den Sträuchern des Straßenrandes erfahren beide im ersten Traum Rettung.

Im zweiten Traum sind es die „in parallelen Gittern" (in der Nachanmnese meint er die Haltedrähte) angeordneten Weinreben, die seinen Schleuderflug - wenn auch mit Verletzung - bremsen.

Es fällt auch der Zusammenhang zwischen dem Anhalten und den vielen bei unseren Probanden beobachteten Schwindelsymptomen auf. Auch Cocculus indicus scheint in dieser Liste der Kletterpflanzen auf.

Das Organ, mit dem wir in erster Linie Halt im Leben suchen, ist die Hand. Auffallenderweise ist im Rahmen unserer beiden Vitis-Prüfungen oftmals das Thema von Verletzungen der Hand oder der Finger aufgetreten, in der österreichischen Weißwein-Prüfungen vor allem in den Träumen, bei Jürgen Weiland als reales Geschehnis.

Es liegt nahe, diese oben zitierten eindrucksvollen Traumbilder, die den äußeren Halt zum Gegenstand haben, nach innen zu projizieren: Der Halt im Außen wird zur inneren Haltung.

Die Signatur der Weinrebe trägt -von südlichen Regionen abgesehen, wo es auch das freie, nicht hochgezogene Wachstum des Weins gibt- die Züge von Disziplinierung und „Zähmung", bedingt durch die Interaktion mit dem kultivierenden Menschen: Wachstum in Reih und Glied, - hochgebunden (heißt in der Weinsprache: „Hochkultur"), aufgebunden, aufgeknüpft, - rigoros beschnitten, die wilden Triebe ausgegeizt, um der Pflanze jenes Wachstum, jene Wuchsform aufzuzwingen, die besten und reichsten Ertrag bringen soll. Das  Weinvokabular verwendet in diesem Zusammenhang das Wort „Erziehung". Das Bild eines verkrümmt-verkrüppelten, verknoteten, verwachsenen, vieläugigen Stückes Rebholz demonstriert bisher gesagtes sehr deutlich. Der Weinboden muss karg, nicht zu „fett", darf nicht zu humushältig sein. Außerdem werden Hochkultur-Weinstöcke künstlich unter Stress gehalten, um die Nahrungskonkurrenz zwischen den einzelnen Pflanzen zu vergrößern. Dies soll die Qualität der Trauben verbessern: Je weniger Trauben, desto größer der spätere Genuss!

Doch das „Wilde" im Wein ist noch da: In  unserem (Wein-)Kulturkreis ist es die „Unterlagsrebe", notwendig geworden durch den seit dem 19. Jahrhundert in unsere Breiten  eingeschleppten Befall mit der (Wurzel-)Reblaus. „Wilde" Säfte strömen so in die hochkultivierten „niveauvollen" aber störungsanfälligen Spezialpflanzen hinauf..

Somit trägt der Wein -wie auch schon in der Einleitung ausgeführt- geradezu menschliche Züge. Man spricht weinhistorisch auch von einer zunehmenden „Individualisierung" und von einer „Persönlichkeit" des Weins („Man trinkt den Winzer."). Den Charakteren von Weinen werden in fast schwärmerischer Manier menschliche Züge verliehen: Vom „feingliedrigen", „aufgeschlossenen", vom „animierenden" und „verspielten", „zugänglichen" und „sympathischen" Wein ist da z.B. die Rede, auch vom „schönen Essensbegleiter". „Mit Reben sprechen", lautet ein Beitrag von Peter Gutting über den Besuch in einem Demeter-Weingut (Zeitschrift „Schrot & Korn" 10/2002), - und vom „achtsamen Dialog mit Boden und Reben" ist da die Rede. Noch ein Zitat des Winzers Hartmut Heintz: „In einem guten Wein schmecken Sie die Landschaft und die Menschen, die darin leben ..."

Eine spezielle Spielart der Hochkultiviertheit ist gesteigertes (soziales) Verantwortungsbewusstsein. Erste klinische Erfahrungen mit Vitis vinifera zeigen Vitis-Patienten als Menschen, die hochverantwortlich (ähnlich Aur-met./Carc.) im Leben stehen. In dieser Haltung scheint Vitis aber mehr dem Staph. zu ähneln, indem es dabei dazu tendiert - mehr als wir das von Aurum erwarten dürfen - mit zurückgestellten Ego-Ansprüchen durchs Leben zu gehen.

Unter diesen Aspekten, der Weinrebe, der menschlich-soldatische Qualitäten mehr oder weniger aufgezwungen werden, bzw. der Pflanze, die sich solches aufzwingen lässt, die ihre ursprüngliche Wildheit hintanhält, ja geradezu opfert, um Hochkulktur zu ermöglichen, mögen dem, der die Signatur ernst nimmt, bisher aufgezeichnete Vitis-Symptome verständlicher und sinnhafter erscheinen: Die auffallenden, bunten, mannigfaltigen Tierträume als das Entfesselte in uns, die impulsiven Befreiungsschläge unseres Probanden 13m - sowohl im Psychischen wie auch in der Flatulenz! - als das Hervorbrechen der „wilden Triebkraft", des Animalischen, bislang mühsam Zurückgehaltenen? ...

Wer den inneren Halt im Leben verloren hat, wer „schwindlig" durchs Leben geht, mag ihn stellvertretend im Außen, in der Droge (z.B. im Wein) suchen und finden. Auch der an von außen herangetragenen Disziplinierungsansprüchen gescheitert ist, mag in die Suchtkrankheit ausweichen, zum Alkoholiker werden. Nicht immer stehen aber die Weinstöcke in unseren Weingärten in Reih und Glied. In einer alten Darstellung einer - wenn man so will - verspielten Wuchsform einer Weinrebe wächst diese Pflanze dreist durch die Lücke eines benachbarten Baumes, - ein gegenüber dem Militärischen fast versöhnliches Bild, das von mancherlei Möglichkeiten unserer Vitis-Pflanze zeugt, die es auch homöopathisch noch zu entdecken gilt:

Nonnos beschreibt in seiner Dionysiaka die Weinrebe (und ihre „Anlehnung an andere Pflanzen) mit üppigsten Wortrankungen:

           „... ; und gänzlich leuchteten andre

Schwärzlich blau wie Teer und machten mit rankenden Trauben

Trunken die nahen Oliven mit ihren schimmernden Früchten. ..."

So einfach wie mit der soldatisch-verkrüppelten Triebunterdrückungs-Signatur dürfen wir es uns offensichtlich doch nicht machen. Vor allem dürfen wir unser

Vitis-Bild nicht auf diese Seite der Medaille reduzieren. Haben wir also bisher zu sehr auf Dionysos, auch auf die aphrodisiakische Seite des Weingenusses (Rätsch), vergessen? Das bisher „wild" genannte müsste somit noch um Begriffe, die mit der signaturhaften „Ausschweifigkeit" der Weinranken zu tun haben, erweitert werden. Dieses Bild von Vitis beschreibt sehr „blumig" Pelikan in seiner Pflanzenheilkunde:

„..., willkürliches Schweifen, spielerisches Winden und Greifen, waagrecht sich breitende Blätterhände,

üppiges Schwellen, lastende, hängende Trauben ... spielerische Phantasie ...".

Auch diese Anteile - in nicht unterdrückter oder sublimierter Form - wollen in der Homöopathie beachtet werden!

 

 

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