Betula alba Anhängsel

 

Folgendes hat anthroposofische Einschlüße

[Walther Cloos]

Among the trees of northerly zones, none has had more impact on human well-being than the birch tree. In areas where plant life is sparse, it flourishes and creates woodlands. The birch is at home across Asia, Europe, and America, where it has long been used for nourishment, clothing, healing, and construction. Birch has always been considered

a symbol of re-awakening life because it grows in regions that other deciduous trees can't survive in. With its light green crown it stands out among the darker evergreens as

a harbinger of spring.

Legends and sagas are woven around the birch. During dark winter nights [holidays, offerings were placed near these trees in the form of food and drink (mead)].

The nomads of Lapland used birch wood to carve statues. There are many ancient tales telling of the sacred birch warding off evil spirits. For this reason the ancients telling these tales sometimes put birch sticks into manure piles or nailed them to stable doors on All Hallow's Eve. In Germany, birches are still used for maypoles, and on May Day rural folk decorate their houses with the newly-leafed branches to create a festive atmosphere.

Birch has been effective in ridding other plants of insects because it is virtually pest-free (traditionally thought to be due to its powerful affinity with the sun, and to its own light-filled quality).

When there were caterpillars in the cabbage patch, folk would take a bundle of birch rods, go into the garden and beat the vegetables, saying: "Caterpillars, begone, the moon

is setting, the sun comes“. Fresh birch leaves were also strewn on the floors of homes to drive away unwanted bugs that can't abide the strong aroma of the young, resinous leaves. In hard times, the tender green inner bark was boiled and prepared like noodles, or ground into flour for bread. Curiously, this living inner bark and the spring sap are much sweeter in the north than farther south.

Today perhaps only nomadic Lapps and a few people in northern Russia still realize the universal benefits of this unassuming tree.

Russian proverb: "The birch gives us four good things - it provides light (torches from the wood), it stifles cries (wagon wheels are greased with birch tar), it heals the sick
and it purifies the body".

Birch wood provides more warmth and longer-lasting torches for long northern nights than other wood. Roofs covered with birch-bark shingles are resistant to rotting.

Shoes and milk containers are made from its leathery bark. The tar oil, distilled for greasing wagon wheels, is also used for leather waterproofing and softening, creating

the long-lasting "Russian leather."

Today people still use birch branches to lightly beat skin warmed in Russian or Finnish saunas. This increases the flow of perspiration and with it an elimination of waste matter. The sweet birch sap-or "life-blood" which rises up from the roots to the young, new leaves, is full of nutritive and cleansing elements. Often this sap was slightly fermented and, as birch wine, held to be beneficial as an internal cleanser. Indians made a delicious, nourishing drink from it. Birch leaf buds are valued particularly by

the Russians. In the form of tincture, infusion, spirits, or even distillate, these very resinous, aromatic leaf buds are used in the treatment of a variety of ailments.

Birch Tonic, is a cleansing and rejuve­nating spring drink, and Carbo Betula (birch charcoal) tablets for flatulence are among a range of modern medicines made by w and wa.

 

[Wilkens]

Der Name der Birke ist in allen germanischen Sprachen verbreitet. Er stammt vermutlich schon aus dem Altindischen, und zwar aus der Wurzel bak oder berk, auf deutsch

mit „hell“ oder „weiß“ zu übersetzten. Man bezeichnet sie aber auch als „Mainbaum, Maibaum“; als „Hexenbirke“, da Hexen auf der Birke sitzen sollen, als „Haarbirke“, weil die dünnen Zweige wie Haare herunterhängen, oder auch als „Trauerbirke“ wegen der dünnen, hängenden Zweige.

Die Birke ist wie kein anderer Baum mit dem Norden Eurasiens und Sibiriens verbunden. Wie die Esche für die Germanen den Weltenbaum symbolisiert, so die weiße Birke für die Tataren Sibiriens.

Der Schamanismus ist in Sibirien zu Hause.

2  Die Wirtsbäume der Mistel

Hier gilt die Birke als derjenige Baum, der allen Menschen das Leben geschenkt hat. Die Birke wird daher auch Udeshi burkan, zu Deutsch „Hüter der Pforte“ genannt, denn sie eröffnet den Schamanen den Zugang zum Himmel.

Bei den Kelten steht die Birke im Alphabet der Bäume dem ersten Monat des Sonnenjahres vor (24. Dezember bis zum 21. Januar).

Eine besondere Beziehung hat die Birke zu der heiligen Brigitte, der sie zugeordnet ist. Die heilige Brigitte von Kildare wurde in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts geboren und ist zur Schutzpatronin Irlands geworden. Sie war ursprünglich eine Gottheit der Wiedergeburt des Lichtes und der Pflanzenwelt. Das Brigitten-Fest wurde am

1. Februar, also am Vorabend von Lichtmess als eines der vier großen irischen Feste gefeiert. Der Februar war im alten Rom und in der ganzen alten Welt der Monat der Reinigung. Das lateinische Wort „februare“ bedeutet „reinigen“ oder auch „sühnen“. Im Kalender Roms war der das Jahr abschließende Monat Februar der Monat der Toten und eben auch der Reinigung. Man feierte in diesem Monat die „Feralien“, ein Totenfest, das in der Nacht bei Fackellicht begangen wurde. Der ganze Monat, insbesondere jedoch der 15. Februar, stand unter den Aspekten von Sühne, Tod und Reinigung. Dieser Aspekt hat zum Christentum hin überlebt. Das Fest der „Reinigenden Jungfrau“, Lichtmess oder das Kerzenfest wurden von Papst Gelasius im Jahre 494 eingesetzt. In der germanischen Mythologie spielt die Birke als Baum Donars eine wichtige Rolle.

In der russischen Folklore ist die Birke ebenfalls gut bekannt: Sie soll der Welt Licht geben, sie dämpft Schreie, heilt Krankheiten und reinigt.

Der Barde und Hellseher Merlin, der an der Seite des Königs Artus saß, nutzte für seine Prophezeiungen die Birke.

Die Birke besitzt einen schlanken, biegsamen und ca. 40 bis 60 cm dicken Stamm.

Die Krone ist anfänglich eher schmal und spitzkegelig, später rundlich gewölbt.

Das Längenwachstum verlangsamt sich deutlich nach dem 20. Lebensjahr. Birken leben ca. 80 Jahre. Im unteren Stammteil ist die Borke wulstig, rissig, dunkelbraun bis schwarz und weist wenige weiße Rindenflecken auf. Der übrige Stamm wie auch die Äste besitzen eine silbrig-weißlich-gelblich schimmernde Rinde. Nach ca. 20 bis 30 Jahren beginnen die einhäusigen Birken erstmalig zu blühen.

Im Herbst werden an zahlreichen Zweigen männliche Kätzchen angelegt. Sie treiben im März bis Mai aus, erreichen eine Länge von 10 cm und zeigen eine länglich-walzenförmige Gestalt. Die weiblichen Kätzchen kommen im Frühjahr mit den Knospen zum Vorschein. Sie sind zylindrisch geformt und gestielt. Während der Blütezeit sind sie aufgerichtet. Die Fruchtzäpfchen sind bräunlich verfärbt.

Sie werden im Herbst durch den Wind weit davongetragen. Birken gehören zu den Pionierpflanzen. Sie waren nach der Eiszeit zusammen mit der Pappel die ersten Rückeroberer des Areals. Birken wachsen praktisch an jedem Ort. Sie haben einen hohen Wasserbedarf.

Die Birke ist ein Lichtbaum. In Wäldern gedeiht sie nur schlecht. Sie wurzelt flach, daher entzieht sie der Bodenoberfläche viele Nährstoffe, sodass für andere Pflanzen

kaum noch etwas zur Verfügung bleibt. Birken verfügen über eine luftgepolsterte Rinde. Kein Laubbaum ist so winterhart wie die Birke. Außerdem ist die Birkenrinde außerordentlich wasserundurchlässig.

Eine besondere Beziehung hat die Birke zum Fliegenpilz, der häufig unter ihr wächst.

Verwendung des Holzes:

Das gelblich-weiße, gegen das Mark rötliche, schwach glänzende Holz wird als Bauholz kaum verwendet. Geschätzt ist es in der Wagnerei und Tischlerei zur Herstellung

von Deichseln, Holzschuhen, Fassreifen, Leitern, Tischen, Stühlen und Wäscheklammern. Die Rinde dient auch als Unterlage bei steilen Dachbedeckungen und Balken.

Aus älteren Bäumen wird der Birkensaft gezogen. Als Brennholz ist das Birkenholz aufgrund des hohen Anteils an ätherischen Ölen und Harzen sehr geschätzt. Es brennt selbst im nassen Zustand. Ein wichtiger Bestandteil der Rinde ist der Gerbstoff. Er wird daher zum Gerben der Felle benutzt. Die Rinde wurde in früheren Zeiten als Papierersatz verwendet.

Aus Birkenholz gewann man das Pech, das die Wagenräder am Knirschen hinderte. Aus den Birkenzweigen werden Besen und Ruten gefertigt, mit denen man sich in den skandinavischen Saunen oder Dampfbädern den Körper auspeitscht und damit ebenfalls zu einer Reinigung beiträgt.

Phytotherapie

Schon bei Lonicerus und Hieronymus Bock wird der Birkensaft bei Steinleiden und Gelbsucht angewandt. Nach Weinmann ist er ein herrliches Mittel wider die Gelb- und Wassersucht sowie Gicht, Scharbock, Melancholie, Krebs und Unreinheiten der Haut. Er helfe bei Nieren- und Blasensteinen. Osiander verwendet Birkenlaub als Mittel gegen Rheuma. Nach Bohn sind die Birkenblätter ein wichtiges Mittel bei Gicht, Rheuma und schmerzhaften Gelenkschwellungen. [Madaus] ist Betula ein gutes Diuretikum, gut bewährt bei Arthritis urica sowie Nephropathien und chronischen Blasenkatarrhen, bei Hautkrankheiten wie chronischem Exanthem, Hautflechten und Krätzen. In der Volksheilkunde weiß man um seine ausgezeichneten Wirkungen zur Regulierung des Wasserhaushaltes. Saft und Tee werden auch für Frühlingskuren verwendet.

Birken besitzen eine leicht antidepressive Eigenschaft.

Nach der Baumheilkunde trägt die Birke viel Licht und Frohsein in die Seele und bringt Beweglichkeit in ein von Lethargie und Starre gezeichnetes Leben. Sie hilft bei Folgen von bitterer Enttäuschung.

Homöopathie

In der Homöopathie wird im Wesentlichen die Kohle der Birke –Carb-v.- verwendet. Diese ist von einem ausgezeichneten Nutzen bei älteren Patienten mit chronischen Bronchitiden und anderen Durchatmungsstörungen. Die Birkenkohle hilft selbst noch bei stärksten Schwächezuständen, kann aber -wenn die Lebenskräfte nicht mehr reichen- auch als Euthanatikum den Tod erleichtern.

Sozialer Typus

Der Typus ist durch die Polarität von schwarz und weiß („Aschenbildung“ in der Rinde) sowie der starken Beziehung zum Licht (Läuterung) gekennzeichnet. Es sind Menschen, die den Tod und das Leben in sich tragen. Lichte, helle Menschen von leichtem Knochenbau; Menschen von sanguinischem Temperament, die leicht für Aufgaben und andere Menschen entflammen können, aber denen die physische Kraft fehlt. Arbeiten gehen ihnen leicht von der Hand. Sie bringen Freude und Licht in jegliche Gesellschaft und haben gute kommunikative Fähigkeiten. Die Birke ist ein Hauptmittel bei Blasen- oder Nierenkarzinom der Frauen. Bei Vitiligo ist es (mit Kupfer) zu versuchen. Es handelt sich bei diesem Typus um Patienten, denen der jugendliche Schwung und das Gefühl für Anmut und Schönheit verloren gegangen ist; schließlich

um Patienten, denen die kindliche Fröhlichkeit und Ausgelassenheit fehlt, ebenso um Menschen mit Erstarrung und Stauung der Lebenskräfte.

 

[Lina Brammertz]

Birkenöl: Wirkung und Anwendung des ätherischen Öls

Aus der weißen Rinde der Zuckerbirke wird das ätherische Birkenöl gewonnen. Es wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und wohltuend für Körper und Geist.

Hier erfährst du Wissenswertes zur Gewinnung, Wirkung und Anwendung von Birkenöl.

Die Birke ist ein anspruchsloser Baum, den man fast überall auf der Nordhalbkugel findet. Sowohl ihre Rinde als auch ihre Blätter und Knospen sind beliebte Hausmittel

bei verschiedensten Beschwerden. Aus der Rinde der Zuckerbirke lässt sich Birkenöl gewinnen.

Das Birkenöl wird unter anderem bei Muskelschmerzen, Atemwegserkrankungen, Rheuma oder Ischias angewandt. Außerdem wirkt es mit seinem lieblichen Duft harmonisierend und Stimmung aufhellend.

Wissenswertes zum Birkenöl

Alle Teile der Birke können als wertvolle Heilmittel genutzt werden.

Bei Birkenöl handelt es sich um ein ätherisches Öl. Ätherische Öle sind aus pflanzlichen Bestandteilen gewonnene Stoffe: Je nach Pflanze werden dabei unterschiedliche Teile zu einer Essenz verarbeitet. Bereits seit vielen Jahrhunderten kommen ätherische Öle aufgrund ihrer heilsamen Wirkung in der Naturkunde zum Einsatz.

Sowohl aus der Rinde als auch aus den Knospen der Birke lässt sich Öl gewinnen. So unterschieden sich die verschiedenen Öle:

    Birkenöl entstammt der weißen Rinde der Zuckerbirke. Es handelt sich um ein fast durchsichtiges ätherisches Öl.

    Birkenteeröl wird ebenfalls aus Rinde gewonnen, jedoch aus der von anderen Birkenarten, vorwiegend der Hängebirke. Beim sogenannten Birkenteer handelt es sich um

    ein dunkles Pech, das bei der Destillation von Birkenrinde entsteht. Es ist streng genommen kein ätherisches Öl.

    Für das ätherische Birkenknospenöl destilliert man mithilfe von Wasserdampf die Essenz aus den jungen Blüten des Baumes.

Auch Birkenblätter sind ein wertvolles Heilmittel. Sie eignen sich nicht zur Gewinnung ätherischer Öle, schmecken aber lecker in gesundheitsfördernden Tees.

Birkenöl in der Herstellung: So wird es gewonnen

Birkenöl wird aus der weißen Rinde der Zuckerbirke hergestellt.

Die Herstellung von Birkenöl ist ein komplexer Prozess. Man gewinnt es aus der ätherischen Essenz der Rinde von Zuckerbirke (Betula lenta). Der Prozess der Gewinnung nennt sich Wasserdampfdestillation.

Bei diesem Verfahren wird die Rinde über Wasserdampf erhitzt. Sie gibt dabei ihre Duftmoleküle an den aufsteigenden Wasserdampf ab. Dieser wird anschließend in eine Kühlschlange geleitet, wo er sofort kondensiert. Das Kondensat besteht aus Wasser und Birkenöl. Da Öl eine geringere Dichte hat als Wasser, schwimmt das Birkenöl oben und setzt sich auf der Oberfläche des Kondensats ab. Ein spezielles Ventil ermöglicht es dann, das Wasser abzulassen und das Öl aufzufangen.

Am Ende der Wasserdampfdestillation ist ein nahezu transparentes Öl entstanden.

So wirkt Birkenöl

Birkenöl wirkt unter anderem entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Birkenöl enthält Betulinol, eine chemische Substanz, die der Birkenrinde ihre weiße Farbe verleiht. Außerdem schützt sie den Baum vor Infektionen und wirkt auch auf menschliche Haut entzündungshemmend.

Neben Betulinol enthält Birkenöl bis zu 99% natürliches Methylsalicylat. Das Salicylat ist eine Vorstufe von Aspirin und kommt in Schmerzmitteln zum Einsatz.

Anders als bei Aspirin kann der Körper die Wirkstoffe des Birkenöls direkt über die Haut aufnehmen. Menschen mit einer Aspirin-Allergie sollten Birkenöl allerdings meiden.

Birkenöl wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend, reinigend, schleimlösend und beruhigend. Außerdem sanfte, balsamische Duft wohltuend für den Geist.

Die ätherischen Öle sind harmonisierend und aufmunternd.

Wirkungsbereiche von Birkenöl sind unter anderem:

    Gelenkschmerzen und Muskelbeschwerden

    Hautkrankheiten, Ausschlag, Ekzeme

    Cellulite

    Erkältung mit Schleimbildung

    Rheuma

    Gicht

    Ischias-Beschwerden

Birkenöl anwenden

Die Inhaltsstoffe von Birkenöl können gut über die Haut aufgenommen werden.

Birkenöl ist vor allem zur äußeren Anwendung geeignet, da die Haut die Wirkstoffe gut aufnimmt. Doch auch zur inneren Anwendung kannst du Birkenöl nutzen.

Verdünne Birkenöl immer, bevor du es anwendest. In purer Form ist es hochkonzentriert und kann zu Reizungen und Hautirritationen führen. Du kannst das Öl zum Beispiel verdünnen, indem du auf einen Esslöffel Trägeröl ein bis fünf Tropfen Birkenöl gibst. Als Trägeröl eignen sich sanfte Öle wie Aprikosenöl oder Jojobaöl. Massiere das Öl dann sanft in die Haut ein und trage es auf schmerzende Stellen auf.

In diesen Formen findet Birkenöl Anwendung:

    Salben und Cremes

    Balsam

    Bäder

    Kompressen

    Saunaduft und Dampfbad

Birkenöl hat wie die meisten ätherischen Öle keine Nebenwirkungen, abgesehen von einer potenziellen Allergie. Bei Überdosierung kann es zu Magenbeschwerden und Nierenproblemen kommen. Schwangere Frauen sollten Birkenöl nur sehr stark verdünnt anwenden.

 

Birkensaft:

Der jahrhundertealte Geheimtipp

Wenn im April der Schnee um den Fuß der Birke geschmolzen ist, dann fließt der begehrte „Mahla“, der Birkensaft. So sagen es die alten finnischen Volksweisheiten.

Dann kann man in einem Zeitraum von etwa vier Wochen – zwischen April und Mai – den Birkensaft „zapfen“. Zu diesem Zeitpunkt transportiert die Birke die Nähr-

und Mineralstoffe, die sie über den Winter in ihren Wurzeln gelagert hat, hinauf in ihre frischen, zarten Knospen. Dann reicht es, die Rinde oder einen dicken Ast

anzubohren oder anzuschneiden und der glasklare, leicht süßliche Saft tritt aus.

Während die Tradition bei uns in Deutschland zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten ist, ist sie in Osteuropa, Skandinavien, Russland und im Norden Chinas bis heute populär. Seit einiger Zeit findest du Birkensaft auch in Deutschland in den Regalen von Reformhäusern, Super- und Drogeriemärkten. Hier preisen Unternehmen den Drink als gesund, kalorienarm und nährstoffreich an.

Wie gesund ist Birkensaft?

Birkensaft wird auch als entzündungshemmender und entgiftender Drink angepriesen.

Birkensaft wird auch als entzündungshemmender und entgiftender Drink angepriesen. (Foto: CC0 / Pixabay / kgj9605)

Wissenschaftliche Untersuchungen zu den genauen Wirkungen des Birkensafts gibt es bislang noch nicht. Nachgewiesen ist aber, dass er reich an essentiellen Aminosäuren und Mineralstoffen, insbesondere Kalium, Calcium und Magnesium ist. Außerdem besteht Birkensaft zu etwa 0,25 bis 2,25 Prozent aus Zucker, größtenteils aus Fruktose, Glucose und Saccharose.

Die genaue Zusammensetzung des jeweiligen Saftes schwankt dabei, je nachdem, in welcher Umgebung und auf welchem Boden die Birke gewachsen ist. Kalorienarm ist

das Getränk in jedem Fall: So hat der Bio-Birkensaft von Naturkraftwerke auf 100 Milliliter nur 2,9 Kilokalorien. Allerdings sind auch die genannten Nährstoffe nur in geringen Mengen vertreten.

Doch Birkensaft soll laut Hersteller:innen nicht nur nährstoffreich und kalorienarm sein: Ihm wird auch eine entzündungshemmende und entgiftende Wirkung nachgesagt. Innerlich angewendet soll er gegen Leiden wie Blutarmut, Gicht, Diabetes und Rheuma helfen sowie die Nieren und Galle anregen.

Äußerlich angewendet soll Birkensaft Hautunreinheiten, Haarausfall und Cellulite bekämpfen. Tatsächlich gibt es bislang keine aussagekräftigen Studien, die eine dieser Wirkungen belegen würden. Auch zu möglichen Nebenwirkungen fehlen wissenschaftliche Untersuchungen. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Personen mit einer Birkenpollen-Allergie sowie Menschen mit schweren Nierenproblemen den Saft besser meiden sollten.

Baumsaft aus dem Laden: Oft mit viel Zucker

In vielen Drogerien, Supermärkten oder Reformhäusern gehört der Birkensaft mittlerweile zum Standardsortiment. Wenn dir der pure Birkensaft zu langweilig schmeckt, kannst du auch auf diverse verfeinerte Varianten zurückgreifen. Oft gibt es den Baumsaft mit Holunder oder Cranberry gemischt. Zur Konservierung werden den Supermarktprodukten Zitronensäure oder Zucker zugegeben.

Wir empfehlen, puren Birkensaft zu wählen und gegebenenfalls mit einem Zuckerersatz deiner Wahl selbst zu süßen. Abgesehen vom Zuckerzusatz und der Zitronensäure bleibt das Produkt in seiner natürlichen Beschaffenheit erhalten und ist so ein verträglicher und gesunder Durstlöscher.

Achte beim Kauf zudem möglichst auf Bio-Qualität. So kaufst du Birkensaft, der von Bäumen aus nachhaltigem Anbau stammt.

Warum selbstgezapfter Birkensaft eine schlechte Idee ist

Birkensaft selbst zu zapfen ist für die Gesundheit der Bäume äußerst problematisch.

Auf einigen Websites und in Zeitschriften findest du immer wieder Artikel, die dazu aufrufen, Birkensaft selber zu zapfen. Dann würdest du ein besonders natürliches Getränk direkt vom Baum bekommen. Das ist aus verschiedenen ökologischen Gründen jedoch keine gute Idee.

Um Birkensaft selbst zu zapfen, bohrt man ein kleines Loch in den Stamm. Ein solcher Einschnitt in die Rinde stellt für einen Baum dabei immer eine Verletzung dar,

da so das Wasserleitgewebe beschädigt wird. Für Laien ist es kaum möglich, einen solchen Schnitt wieder sauber zu verschließen. Die Gefahr ist deshalb hoch, dass der wertvolle Saft immer weiter unkontrolliert aus dem Stamm fließt. Der Baum verliert so wichtige Nährstoffe und kann sich davon im schlimmsten Fall nicht mehr erholen.

Ein weiteres Problem ist, dass sich in einem beschädigten Stamm Schädlinge besonders gut einnisten können. Auch diese könnte dazu führen, dass der Baum abstirbt.

Wenn du nicht die notwendige Expertise hast, solltest du deshalb lieber auf gekauften Bio-Birkensaft zurückgreifen.

 

 

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