Capsicin = Alkaloid Capsicuum annuum
Wirkung: Fördert
Speichel-/Magensekretbildung/Darmperistaltik/erweiterte Blutgefäße;
Augen:
Schwellung der Schleimhäute bewirkt sofortige Schließen der Augen etwa 5 - 10
Min.
Atmung: Einatmen
führt zu Husten/Atemnot, selten Ersticken.
Haut:
Besprühten Stellen „brennen“ und zeigen 15 - 30 Minuten einen Juckreiz.
Pfefferspray (wirkt gegen Menschen/Tiere wirkt mit Oleoresin capsicum).
Vergleich: Vogelspinnen haben mit Chilis gemeinsam: Beide verteidigen sich mit einem ähnlichem Wirkstoff. In der auf Trinidad heimischen Vogelspinnen (Psalmopoeus cambridgei) wurden einen Art Molekülverbindungen gefunden, welche dem von Chili Pflanzen produzierten Stoff Capsaicin stark ähneln (UCLA of San Francisco). Beide Stoffe sprechen die selben Nervenzellen an: das Trigeminale Nervensystem. Wie nach dem Biss in eine Chilischote, löst auch das Gift der Vogelspinnen eine starke Empfindung von Hitze aus, welche als Schmerz wahrgenommen wird.
Die Moleküle docken an die gleichen Rezeptoren der Nervensinneszellen an, von denen dann ein Schmerzsignal ans Gehirn geschickt wird.
Bei ihren
Versuchen injizierten die Wissenschaftler Mäusen einmal das Gift der
Vogelspinne und dann Chili-Pfeffer. Die Reaktion der Nagetiere war dieselbe.
Beide Stoffe lösten bei den Mäusen ein Brennen und Entzündungen aus.
Beide Substanzen dockten an die gleichen Erkennungsmoleküle
an, zeigte die Untersuchung – und zwar genau an diejenigen, die auch für das
brennende Gefühl und die Schmerzen bei großer Hitze verantwortlich sind.
Gifte von Spinnen/Skorpionen/Kegelschnecken wirken auf das Nervensystem von Säugetieren, indem sie die Signalweiterleitung an den Nervenzellen blockieren und so Lähmung/Schockzustände/Tod verursachen. An der Kontakt-/Eintrittsstelle brennende SCHMERZ und Entzündung:
Das
Spinnengift enthielt drei kurze Eiweißfragmente, die den Toxinen von
Kegelschnecken und anderen Spinnenarten ähnelten, zeigte die Analyse. Ihre
Wirkung war jedoch genau entgegengesetzt: Während die bisher analysierten Gifte
Nervensignale stoppen, brachten die neuentdeckten
Substanzen die Nerven dazu, loszufeuern. Dazu dockten sie an eine Gruppe von
Erkennungsmolekülen oder Rezeptoren an, die für die Wahrnehmung von Hitze und
Schmerz zuständig ist. Die gleichen Rezeptoren sind auch der Angriffspunkt des
Chili-Scharfmachers Capsaicin, schreiben die
Forscher. Die Folgen dieser Strategie zeigten sich, als die Wissenschaftler
einer Maus das Spinnengift in den Schwanz injizierten: Die Stelle schwoll an,
wurde heiß und bereitete dem Tier augenscheinlich Schmerzen – genauso, wie es
zuvor schon für Capsaicin beschrieben wurde.
Allerdings dockt das Vogelspinnengift an einer andere Stelle der Rezeptoren an als das Capsaicin, berichten die Forscher. Dadurch verursachen Spinnen im Gegensatz zu Chilis nicht nur Säugetieren, sondern auch Vögeln Schmerz.
Siehe. Alkaloiden allgemein + Solanales
Antidotiert
von: Akut: mit Milch oder Ölen (keine ätherische) abreiben, danach mit Wasser
und Seife abwaschen.