Lapis cancri praeparatum w = hergestellt aus Calc-ablagerung in Flusskrebsmagen (= Magensteinen)/= Krebsaugen/= Krebsstein
‡ = Calc. + lithämisch. ‡;
= enthalten in Calc-ablagerungen im Flusskrebsmagen/= Lapides cancrorum = Kalkkonglomerat [kohlensaurem Kalk (63%) + phosphorsaurem Kalk (17%) + wenig phosphorsaurer Magnesium +
Eiweiß (11,5 %) + Extraktivstoffen + Nat-m. + organischer Substanz (4,3 %)]. Spielt bei der "Häutung" eine Rolle. Bei der Abstoßung seines Panzers lagert der Krebs Kalk im obere Teil seines
Verdauungsapparates ab. Diese werden im Darm abgelagert.
Der Krebs produziert während seine "Häutung" Lapis cancri (= Krebssteine), die man seit Jahrhunderten als Heilmittel bei Nieren- und Blasensteinen verwendet.
Paracelsus: vor allem der Flusskrebs wirkt der Steinbildung entgegen. Er schrieb: "(...) Merket euch vom Krebs. Er hat eine vortreffliche Art in sich, die Feuer der Hitze zu löschen (...). Außerdem
hat er ein Arcanum in sich, um den Tartarus zu lösen. (...) Es (der Krebs) treibt Gries und Sand, auch den reißenden Stein gewaltig durch den Harn aus dem Menschen aus. Es lässt überhaupt keinen
Stein (= tartarum) im Menschen wachsen, sondern es vertreibt ihn mit Gewalt“.
Im "Arzeney-Schatz" des Johann Schröder, einem Apothekerlexikon (1685): "Die Krebse kühlen/feuchten/stillen den Schmerz, figieren die tobenden Geister. Daher gebrauchet man sie in der Hitz
und Schmerz des Haupts und der Nirn (...). Die Krebs-Augen (...) kühlen/trocknen/zermalmen den Stein/resolvieren den Tartarus und das coagulirte Geblüt/darum gebraucht im Grieß/Seitenstechen
(= Leberstechen)/Keuchen (= Asthma)/der Colic (...). Die Krebs-Augen (...) zeuget im Krebs neue Schalen/macht dass die alten herunter fallen/daher kann er ein Erneuerungs-Mittel kann genannt werden."
Der sogenannte Krebsstein (= Krebsaugen/= Lapides cancrorum). Dies ist ein perfektes Beispiel für die Forderung des Paracelsus, dass die Heilmittel den Vorgängen im Körper möglichst entsprechen
sollen.
R.S.: "Renodoron" w (= Krebsstein/= Flintstein) gegen Nieren-/Blasensteine. Flint-/= Feuerstein = zu Stein gewordene kugelförmige Ausscheidung von Kleinstlebewesen, mit scharfen Bruchkanten,
das Ebenbild eines Nierensteins. Variante von "Renodoron = "Silex-Lapis Cancri solutus" w).
Man benutzte sie früher gegen Magensäure, Sodbrennen.
Bei Lapis cancri handelt es sich um die zu ca. 90% aus Kalk bestehenden, einige Millimeter grossen “Magensteine” des Flusskrebses: Während seines Wachstums bzw. der Häutung (Exuvation)
wird dem Chitinpanzer initial der Kalk entzogen, über das Blutsystem in den Magen transportiert und dort in Form von zwei kleinen Steinchen (Gastrolithe) abgelagert, um nach der abgeschlossenen
Wachstumsphase wieder (auf dem umgekehrten Weg) in den Panzer eingebaut zu werden. Silex (Flint- oder Feuerstein) findet sich vor allem im Nord- und Ostseeraum (z.B. Kreidefelsen der Insel
Rügen). Der Flint der Kreideformation ist durch Auflösungs- und Wiederausscheidungsprozesse in einem Meerzusammenhang entstanden. Nach sehr feiner Pulverisierung von Flint und Lapis
cancri werden die beiden Substanzen durch Hinzufügen von Weingeist (Nierenheilmittel Lapis cancri-silex D 12).
Lapis cancri-silex D15 in Weingeist (früher Renodoron®) bzw. Silex-Lapis cancri solutus, in Weinessig Dil D5/D6)
Siehe:
Calculi allgemein + Süßwassergruppe + Crustaceae
Wirkung: lithämisch
Allerlei: Quelle: Drogerie/Apotheke
Phytologie: Nierensteinen