Moringa moringa oder oleifera = Drumstick Tree/= (Asiatische/Guilandia) moringa/= (Pferde.)Meerrettichbaum/= Behenbaum/= Klärmittelbaum/= Wunder.baum/= Benzolive/=  Mother.’s best friend/= Morango/= Moringuiero/= Munaga/= Shajna (I)/= Sàndalo ceruleo/= Sitachini (Nepal)

 

Vergleich: Siehe: Brassicales

 

Bezugsquelle: remedia.at

 

[Kevin Johann]

https://www.google.de/#q=Kevin+Johann++Ist+der+%E2%80%9EWunderbaum%E2%80%9C+wirklich+ein+Wunderbaum?

Ist der „Wunderbaum“ wirklich ein Wunderbaum?

Nicht viele Gewächse erfahren zurzeit einen solchen Hype wie Moringa oleifera. Dabei handelt es sich um eine Pflanze, die ursprünglich aus dem hohen Norden Indiens stammt und im Kontext ihrer besonderen Wirkeigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten als Nutz- sowie als Heilpflanze den ehrenvollen Trivialnamen „Wunderbaum“ verliehen bekam. Doch können die häufig maßlos übertrieben anmutenden Händlerangaben überhaupt ernst genommen werden, oder handelt es sich bei Moringa tatsächlich um eine der gesündesten und ernährungsphysiologisch wertvollsten Pflanzen der Welt?

Ursprünglich: Himalayaregion im Nordwesten des indischen Subkontinents; Weltweit in subtropischen und tropischen Gefilden kultiviert/Kanarischen Inseln (Teneriffa)

Verwendete Planzenteile: Blätter, Blattpulver, Blüten, Samen, Samenöl, Wurzel

Ethnobotanik: Uralte Heilpflanze im Ayurveda, der indischen sowie südostasiatischen Heilkunde zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten

Laut Händlerangaben soll Moringapulver einen 15-mal höheren Kaliumgehalt als Bananen, einen 7-mal höheren Vitamin-C-Gehalt als Orangen, einen 3-mal höheren Eisengehalt als Spinat und einen 4-mal höheren Vitamin-A-Gehalt als Möhren aufweisen. Diese Angaben sind etwas irreführend, da zum Vergleich nicht das lose Blattmaterial von Moringa oleifera, sondern das Blattpulver herangezogen wurde, worin die Wirkstoffe bereits in konzentrierter Form vorliegen. Der Vergleich hätte also korrekterweise mit Spinatpulver, Möhrenpulver etc. durchgeführt werden müssen, wonach gänzlich andere Ergebnisse herausgekommen wären.

Nicht desto trotz eine außerordentlich große Bandbreite und Reichhaltigkeit an wichtigen und essenziellen Inhaltsstoffen, was diese Pflanze auch als Nahrungsergänzungsmitel sowie als Heilpflanze interessant macht. Der Hype um Moringa ist also durchaus als etwas übertrieben und in die Kategorie „Kommerz“ oder „Verkaufsstrategien“ einzustufen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Moringa kein „Superfood (meist naturbelassene Nahrungsmittel mit außerordentlich hohen Nähr-, Vital- und Wirkstoffmengen) ist sondern nur, dass es nicht das Einzige oder das Beste ist. Daneben gibt es nämlich noch eine ganze Reihe weiterer wichtiger Pflanzen, die in Anbetracht ihrer günstigen oder reichhaltigen Zusammensetzung an essenziellen und ernährungsphysiologisch sehr wertvollen Inhaltsstoffen ebenfalls ohne Weiteres die Bezeichnung „Superfood“ verdienen, z.B. diverse Algen (Spirulina), Brennnessel, Brokkoli, Chiasamen, Granatapfel, Grünkohl, Hanfsamen, Ingwer, Kurkuma, Löwenzahn, Möhren, Papaya etc.

Enthält: Antioxidantien (Zeatin)/Aminosäuren (Histidin, Isoleucin, Tryptophan)/Bitter-/Mineral-/Schleimstoffe/Eisen/Fettsäuren (Omega-3)/K/Ca/Mg/P/Phytosterine/Pterygospermin/S/Se/ Senfölglykoside (Niazinin), Vitamine (A, C, D, E, K)/Zn/zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, u.a. Carotin, Chlorophyll und Lutein. In der Wurzelrinde: Alkaloide (Spirochine);

 

Abhängig vom Verwendungszweck sowie von der persönlichen Präferenz kann Moringa äußerst vielseitig zubereitet und eingenommen werden. Aus den getrockneten und geschnittenen Blättern kann ein ungezuckerter Teeaufguss zubereitet werden. Das aus den getrockneten Blättern hergestellte Pulver kann entweder mit Wasser heruntergespült, in Kapsel- oder Tablettenform eingenommen werden. Es lässt sich aber auch hervorragend als Gewürz nutzen. Als solches wird das Pulver entweder mitgekocht oder, besser noch, nach dem Kochen einfach über die Speise gestreut.

Das Samenmaterial wird meist für die Kaltpressung eines sehr hochwertigen Öls gewonnen, welches sowohl äußerlich als auch innerlich eingesetzt werden kann. Alternativ können die Samen roh, gekocht oder geröstet eingenommen werden. Die Früchte können auf gewöhnliche Weise gekocht oder gedünstet und somit einfach in den täglichen Speiseplan integriert werden, sie erinnern vom Geschmack her ein wenig an Spargel. Gleiches gilt für die essbaren Blüten, die sich hervorragend als dekorative Salatbeigabe eignen. Sie enthalten zwar nur kaum medizinisch wirksame Inhaltsstoffe, dafür schmecken sie aber gut: süßlich und an Honig erinnernd. Ein aus der Wurzel gemahlenes Pulver wird innerlich als Antibiotikum sowie zur äußerlichen Behandlung als Wundheilmittel empfohlen.

Beim Kauf von Moringa-Produkten muss beachtet werden, dass sich die Qualität deutlich voneinander unterscheiden kann. Am ratsamsten ist es, nur Produkte zu erwerben, die bereits im Herkunftsland schonend verarbeitet wurden und aus den Händen zertifizierter Naturkost-Händler stammen. Als qualitativ besonders hochwertig gelten z.B. Moringa-Produkte, die auf der Kanareninsel Teneriffa hergestellt wurden. Hingegen weisen Produkte, die industriellen Treibhaus-Kulturen entstammen, üblicherweise die niedrigste Qualitätsstufe auf.

 

Wirkeigenschaften

Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Wirkeigenschaften, die der Pflanze zugesprochen werden. Viele davon entstammen dem Ideenreichtum kapitalinteressierter Händler, andere wiederum können durch uraltes Erfahrungswissen sowie inzwischen auch wissenschaftliche Studien bestätigt werden. So existiert kein Zweifel mehr daran, dass Moringa, im Besonderen in der Darreichung eines Extrakts, über antibiotische, antifungale, antikarzinogene, antioxidative, Blutzucker regulierende, Cholesterinspiegel senkende, Entzündung hemmende und magensäure- minimierende Wirkeigenschaften verfügt. Dabei beruht die antikarzinogene (krebshemmende) Wirkung vermutlich primär auf den enthaltenen Senfölglykosiden, die jedoch nicht nur in Moringa oleifera, sondern auch in anderen Gewächsen reichhaltig gefunden werden können, so z.B. in sämtlichen Kohlgemüsen.

Moringa als Heilpflanze

Besonders verwurzelt ist Moringa in den asiatischen Medizinsystemen; aber auch in S. Amerika, in Afrika, in anderen Regionen der Welt wird Moringa als therapeutisch wirksame Heilpflanze geschätzt: Eisenmangel, Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten, Diabetes-Typ-2 (leichtes Stadium), Entzündungen, Unterernährung, Skorbut und Vitamin-B1-Mangel.

Klinische Studien, die eine positive Heilwirkung auf die genannten Krankheiten bestätigen können, existieren bis dato zwar nur wenige, allerdings kann in Anbetracht der jahrhundertealten erfahrungswissenschaftlichen Anwendungstradition von Moringa angenommen werden, dass die Pflanze bei obigen Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt werden kann. Weitere Krankheiten, die experimentell mit Moringa behandelt werden sind Asthma, Arteriosklerose, Bauchschmerzen, Demenz, Epilepsie, Fieber, HIV, Infektionskrankheiten, Impotenz, Intoxikationen, Krämpfe, Krebs, Lebererkrankungen, Rheuma, Schlafstörungen, Schmerzen, Sehstörungen und viele weitere.

Moringa zur Wasseraufbereitung

In einigen Regionen Afrikas, Asiens und Südamerikas ist es traditionell üblich die pulverisierten Samen als Mittel zur Wasserklärung einzusetzen. Dazu wird das Pulver einfach auf das verschmutzte Wasser gegeben. Infolgedessen bindet das Pulver sämtliche Schmutzpartikel, Bakterien, Schwebstoffe, Wurmeier und sogar Schwermetalle wie Arsen, Cadmium oder Chrom und setzt sich samt dieser unerwünschten Stoffe auf dem Boden des Wasserbehältnisses ab. Hinzu kommt, dass im Moringapulver antibiotisch wirksame Peptide enthalten sind, die den Reinigungsprozess synergistisch unterstützen. Das Wasser erscheint nun deutlich klarer, ist weitestgehend keimfrei und kann getrunken werden. Nachweislich ist diese Methode besonders dann effektiv, wenn das Wasser trüb und voller unlöslicher Schwebstoffe ist.

Ist das Wasser hingegen klar und z.B. mit gelösten ionischen Stoffen verschmutzt, reinigen Moringasamen zwar ebenfalls das Wasser, nicht aber so, dass es im Anschluss von Menschen -ohne Krankheiten befürchten zu müssen- getrunken werden kann.

Definitiv ist Moringa eine tolle und interessante Pflanze, die nicht nur eine ganze Reihe essenzieller und für unsere Gesundheit notwendige Nähr- und Vitalstoffe zur Verfügung stellt, sondern auch anderweitig sinnvoll eingesetzt werden kann, ganz gleich, ob als Heilpflanze, als tägliches Nahrungsmittel oder als „natürlicher Wasserfilter“.

Moringa oleifera ist ein wunderbares Gewächs, nicht aber besser oder gar wichtiger als andere Pflanzen! Die meist übertriebenen Slogans der Händler, die Moringa-Produkte bewerben, sind nicht nur irreführend, sondern häufig auch falsch; sie basieren weder auf klinischen Studien noch auf ethnobotanischem Erfahrungswissen und sollten deshalb nur mit Bedacht zur Kenntnis genommen und folglich nicht überbewertet werden.

 

Phytologie:

[Alveera Singh]

Leaves taken orally to reduce body heat; flowers advised to be taken as food to increase sperm production in men and to treat indigestion and eye diseases by traditional healers in Kancheepuram district of Tamil Nadu, India; decoction of leaves, barks, seeds, and roots used for treatment of skin diseases, headache, rheuma and inflammation and as a detoxifying agent by villagers around Kimboza forest reserve in Morogoro, Tanzania; seed powder taken with a glass of lukewarm water against indigestion and flatulence in North Bengal, India; fresh leaf juice orally taken against menstrual pain in rural areas of Kerala, India; bark used for fever and fits; leaves used against constipation; flowers used against coughs and male sterility and fruits used against infertility in men and women in Tamil Nadu, India; fresh juice of root bark used against dental caries in Coastal Dakshina Kannada, India; leaf, flower, and bark used against stomach pain and to increase fertility by Kani tribals of Pechiparai Hills, Tamil Nadu, India; decoction of bark along with barks of Alstonia scholaris, Mangifera indica and Aegle marmelos used for treatment of jaundice by folk medicinal practitioners in Bangladesh; seeds used for treatment of epilepsy by folk medicinal practitioners of Brahmanbaria, Narsinghdi, and Rajshahi districts of Bangladesh; bark decoction taken orally against puerperal fever, pain, jaundice, and debility in villages of Sylhet district, Bangladesh; stems are taken orally against rheumatism; flowers are cooked like vegetable and eaten as treatment for chicken pox by the Pahan tribe of Natore district, Bangladesh; leaf juice taken orally against diabetes by the Garo tribal community of Netrakona district, Bangladesh.            

Anti-inflammatory, antioxidant, antimicrobial, antihyperlipidemic, antifertility, anticancer, hepatoprotective, antiulcer, central nervous system depressant

 

 

 

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