Silicea terra Anhang
[Annelie Hoffmann und Christl Schneewind]
Unser Weg zum Verständnis des AMB von Silicea begann mit Nachforschungen über die Charakteristika der Kristalle. Typische Begriffe zu Silicea finden wir bereits
in den folgenden naturwissenschaftlichen Aussagen:
Kristall (griech. krystallos), ein ursprünglich nur für Eis gebrauchter Name.
Kristalline Stoffe zeichnen sich durch ihren regelmäßigen Aufbau mit einer ausgeprägten Fernordnung aus.
Festkörper sind Stoffe, die einer Änderung ihrer äußeren Form oder ihres Volumens und einer Trennung in ihre Bestandteile einen großen Widerstand entgegensetzen.
In vielen Fällen zeigen Festkörper bei einer Formänderung unter äußerem Zwang das Bestreben, wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückzukehren.
Entropie (griech. entrepein = umkehren) ist ein Maß für die Unordnung eines Systems. Man versteht darunter das natürliche Bedürfnis von Stoffen, sich zu verteilen.
Wenn Entropie als ein Maß der Unordnung aufgefaßt werden kann, dann sollte dem idealen Festkörper, der als idealer EINKRISTALL den höchstmöglichen Ordnungsgrad besitzt, und dem am absoluten Temperaturnullpunkt alle entziehbare Wärme entzogen worden ist, nach quantentheoretischen Vorstellungen die Entropie Null zugeschrieben werden. Gerade dies ist die Aussage des Nernst'schen Wärmesatzes.
Jeder Prozeß, der Entropie verringert, verbraucht Energie (Wärme).
Jeder Prozeß, der Entropie vergrößert, setzt Energie frei.
Alles natürliche Geschehen wird regiert von dem Bestreben nach Zunahme der Entropie und Abnahme der Energie.
Wir "verbrauchen" ständig Energie, um als "zus.-geknäulter" Mensch zu existieren, müssen ständig gegen die Entropie arbeiten, also Energie aufnehmen.
Entropie ändert ihre Größe nur bei irreversiblen Prozessen. Daher kann man in der Änderung ein Maß der Nichtumkehrbarkeit eines Vorgangs sehen.
Wärmefluß von einem wärmeren zu einem kälteren Körper ist irreversibel.
Nach der Quantentheorie sind die Freiheitsgrade nur bei bestimmten Mindestenergien anregbar. So werden, vom absoluten Nullpunkt aufsteigend, die möglichen Freiheitsgrade sukzessive angeregt.
Traditionelle Anwendungen
Der Anteil der Kieselsäure im gesamten menschlichen Körper ist verschwindend gering. Im Bindegewebe, vor allem in Haaren und Nägeln, ist sie jedoch reichlich vorhanden und bildet den stützenden Faktor des Gewebes. Interessant ist, daß dort der Metabolismus sehr langsam vor sich geht, eine Parallele zum AMB Silicea: Alle Symptome entwickeln sich sehr langsam. Genauso typisch für das Mittel ist seine langsame Wirkung.
Die herkömmliche Anwendung von grobstofflichem Silicea in Form von Kieselsäuretabletten und -gels dient zur Vorbeugung gegen Kieselsäure-Mangelerscheinungen,
d.h. zum Aufbau einer festen Struktur von Haaren, Zähnen, Nägeln und Knochen. Das gesamte Gewebe wird gestärkt.
Bei Julius Mezger finden wir über die Wirkung reiner Kieselsäure sinngemäß:
- Erhöhung der Körpertemperatur bei Einspritzung
- Anregung der Phagozytose
- Milzvergrößerung mit Vermehrung der Retikulum- und der Pulpazellen
- Leberschwellung mit serös sklerosierenden Entzündungen; zirrhoseähnliche Zustände können sich zeigen
- besondere Bedeutung bei Vernarbungsprozessen
Das Arzneimittelbild SILICEA
Vorbemerkung:
Silicea kommt aus dem Lateinischen. Die Endung auf -a bedeutet, daß es bei der Deklination dem weiblichen Genus angehört. Deshalb werden wir in den folgenden Ausführungen oft von "sie", bzw. "ihr" sprechen. Das bedeutet keine Präjudikation für die Anwendung nur bei Frauen. Das AMB trifft für Männer ebenso zu.
Das Silicea-Kind
An Silicea erinnern wir uns bei den dünnen, mageren Kleinkindern mit auffallend großem Kopf - typisch der weitausladende Hinterkopf und der aufgetriebene Bauch.
Die faltigen, greisenhaft aussehenden Säuglinge (Lyc.) wirken auf uns wie alte (weise und wissende?) Seelen.
Bei diesen Kindern sind sowohl die Assimilation der Nahrung -dadurch entsteht der schlechte Ernährungszustand- als auch die Dissimilation gestört. Durch Letzteres sind
die Absonderungen zersetzt, dünnflüssig und übelriechend, da der Metabolismus nur unvollkommen funktioniert und die Stoffwechselprodukte nicht vollständig abgebaut werden. Die erwähnte Assimilationsstörung kann sich sehr früh in Unverträglichkeit von und Abneigung gegen (Mutter-) Milch zeigen. Lebensspendende, wärmende Energie wird abgelehnt! Silicea Kinder können Durchfall von Milch bekommen. ("Erbrechen in sauren Klumpen" finden wir bei Calc.)
Die Kinder sind oft appetitlos wegen früh beginnender eitriger Mandelentzündungen.
Die Langsamkeit der Entwicklung, z.B. das wochenlange Zahnen zum entwicklungsrichtigen Zeitpunkt, spricht für Silicea (Gegensatz zum verspäteten Beginn des Zahnens bei Calc.). Diese Kinder bemühen sich etwa mit 1 Jahr, laufen zu lernen, es gelingt aber dann erst mit 17 Monaten.
Das Silicea-Kind ermüdet sehr rasch und erweckt dadurch leicht den Eindruck mangelnder Intelligenz. Es ist jedoch so, daß es nur haushälterisch mit seinen geringen körperlichen Kräften umgeht, geistig aber ist es sehr rege. (Im Bergkristall ist, wie in unserem kollektiven Gedächtnis, das Wissen um die Entwicklung, die Wandlungen und die kosmischen Energien, die seit Jahrtausenden unser Erdenwachstum leiten, programmiert.)
Ähnlich wie Calcium neigt Silicea bei der geringsten Anstrengung bereits als Säugling zu heftigen Schweißen, nicht nur am behaarten Kopf, im Gesicht und am Nacken, sondern auch an Händen und Füßen.
Das Silicea-Kind hat keine typische Wuchsform, kann also pyknisch oder asthenisch sein. Es ist frostig, dünn, schmal mit feinem Knochenbau, feiner Haut, feinem (blonden) Haar - mit einem Wort: Es gleicht einem durchsichtigen, zerbrechlichen Engelchen.
Auch die Empfindungen und Empfindlichkeiten sind feiner als bei anderen Kindern. Die dünne physische Hülle repräsentiert die psychische "Dünnhäutigkeit"; folglich reagiert dieses Kind auf seine Umwelt differenzierter, sensibler und manchmal schwierig nachvollziehbar. Es muß sich eher als andere Kinder in sich zurückziehen, weil es sich der Einmischungen von außen mit seiner dünnen Hülle nicht erwehren kann. Es fühlt sich ausgeliefert.
Läßt es diese Eindrücke dennoch zu, dann hält es reagierend oft hartnäckig sensibel an ihnen fest.
[Vithoulkas]
Ein Silicea-Kind, einmal ermahnt braucht kein 2. Mal dieselbe Ermahnung, weil es sie nie wieder vergißt, denn es ist stark geprägt von dem Wunsch, den Vorstellungen anderer zu entsprechen.
Auch das Bedürfnis nach Sicherheit, entstanden aus dem Gefühl für die eigene Verletzlichkeit, hat bereits von dem Kind Besitz ergriffen. Jede Veränderung und Neuheit
wird angstvoll erlebt.
Das Resultat: das eigensinnige -sich selbst bestimmende- und deshalb widerwärtig und unwillig erscheinende Kind einerseits oder das wohlerzogene -nur nicht vom vorgegebenen Weg abweichen- gedrillt wirkende andererseits. Die Rigidität, mit der das Kind alternativ auf Erziehung reagiert, entspringt derselben hohen Sensibilität
auf Umwelteinflüsse.
Hier bereits können wir die Wurzeln des starrköpfigen Erwachsenen finden: die Unterdrückung von eigenen Impulsen aus Angst vor den ungewissen Konsequenzen.
Diese Ängstlichkeit kann sich auf alle Bereiche übertragen. "Was wird mir passieren, wenn ich im Sportunterricht eine ungewohnte Übung machen soll?" Sich dem Wasser "auszuliefern" beim Schwimmunterricht oder gar beim Tauchen, stellt das Silicea-Kind vor unlösbare Probleme wegen der angsterregenden Neuheit.
Entwicklung eines Kindes heißt: beinahe täglich Neues ausprobieren und das Neue ins Verhaltensrepertoire übernehmen. Wenn dies aber Angst macht, werden wir die zaghafte, verlangsamte Entwicklung verstehen, denn neue Impulse werden nicht freudig begrüßt, sondern müssen vorsichtig geprüft werden, bevor sie übernommen werden können.
Zur Angst vor den ungewissen Konsequenzen des eigenen Handelns kommt letztlich die Angst vor dem Mißerfolg hinzu. Das Kind ist schließlich klug genug, um genau
zu wissen, was von ihm erwartet wird.
Wenn es sich auf ungewohntes Terrain begibt, will es sicher sein, daß es alles richtig macht. Laut vor der Klasse lesen oder antworten, wenn der Lehrer es aufruft, kann
zur unüberwindlichen Hürde werden - aus Furcht vor dem Versagen. Silicea-Kinder wissen die korrekten Antworten, aber sie zweifeln unbeirrbar an sich selbst.
Sie wirken schließlich sehr schüchtern und "nichts-sagend", trotz hoher Intelligenz. Auch kleine Aufgaben können bereits im: "Ich kann nicht, ich will nicht!" enden.
Obwohl sie häufig klassische Musikinstrumente spielen, werden sie aus der gleichen Mißerfolgsangst heraus selten bei einem Vorspiel anzutreffen sein. Die Angst vor einer eventuellen Blamage ist oft größer als der Stolz, die erlernten Fähigkeiten vorzuführen.
Eine andere Ausprägung der Unflexibilität der Silicea-Kinder, ihr scheinbarer Gleichmut, beruht in Wirklichkeit auf unnachgiebiger Beharrlichkeit.
[Coulter]
z.B. das im Internat unglückliche Kind, das durch Nichtbeantwortung der elterlichen Briefe und Ablehnung ihrer Telefonate unterschiedliche Methoden des passiven Widerstandes beharrlich ausprobiert, um bei den Eltern sein Ziel zu erreichen: Es will wieder nach Hause. Und die Eltern werden (auf Dauer) nachgeben.
Unnachgiebigkeit wird auch diktiert von dem Bestreben nach der Erfüllung von Wünschen; von ihren exakten Vorstellungen sind Silicea-Kinder nicht abzubringen. Heranwachsende bestehen auf ganz bestimmten Kleidungsstücken, die haar(!) -genau so sein müssen wie erwartet. Ein Einkaufsbummel kann für alle Beteiligten zur Qual werden. Zum Schluß stimmt das Kind dann doch dem Kauf eines von der Mutter ausgewählten Kleidungsstückes zu, wird es aber wahrscheinlich nie tragen.
Die mangelnde Flexibilität der eigenen Vorstellungen läßt alle guten Ratschläge und Ideen an den eigenen glatten Wänden abprallen. Dieser Unverrückbarkeit begegnen
wir noch häufiger: z.B. im einmal gebildeten Urteil über Mitmenschen, was zu großen Problemen führt, Freunde und Partner zu finden; oder auch im ausgeprägten Heimweh oder dem tränenreichen Abschied vor der 8-tägigen Klassenreise - Ausdruck für die unstillbare Sehnsucht nach der gewohnten häuslichen Umgebung.
Das AMB von Silicea kann bereits im frühestkindlichen Stadium angelegt sein. Nehmen wir die Härtnäckigkeit und das Attribut "chronisches Mittel" hinzu, wundern wir uns nicht, daß wir im AMB des erwachsenen Silicea oft dem Kind wiederbegegnen.
FALL:
Henriette besucht das Gymnasium. Unter all den im modernen Einheitslook gekleideten Schülern fällt sie sehr schnell auf. Sie ist ein schlankes, flachbrüstiges Mädchen, dessen halblange blonde Haare ihrem schmalen Gesichtchen mit den kristallklaren, wasserblauen Augen einen feinen Rahmen geben. Schüchtern wie sie ist, sucht sie sich auf dem von quirligen Schülern wimmelnden Schulhof eine ruhige Ecke, um ihr säuberlich verpacktes Pausenbrot zu verzehren. Der hellblaue Faltenrock und die weißen Söckchen in Lackschuhen ergänzen die weiße Hemdbluse, deren Kragen, hinten leicht hochgestellt, vorne den Blick auf eine kleine weiße (Perlen-)Kette freigibt.
Sie hofft inständig, daß niemand sie auf den kommenden Tanzkurs anspricht. Was sollte sie nur antworten, nach ihrer Teilnahme gefragt. Sie will nämlich nicht.
Diese ungehobelten Jungs würden ihr dann doch entschieden zu nahe kommen. Schon der Gedanke an diese Berührungsmöglichkeit (bis zum Tango versteigt sie sich lieber nicht) treibt ihr eine leichte Röte ins Gesicht. Sie wird es vorziehen, die kommende Geschichtsarbeit noch gründlicher vorzubereiten. Sie weiß zwar bereits alle Daten auswendig, aber ob das reicht???
Nein, auch zum Schwimmen heute Nachmittag möchte sie lieber nicht gehen. Wer weiß, ob sie nicht einer der Rüpel ins Wasser schubsen würde. Es wäre doch zu peinlich, dann kreischend und prustend -wie die anderen- herauszukommen und sich womöglich noch rächen zu müssen, um das Gesicht nicht zu verlieren.
Sie würde schon gerne einen Freund haben, aber schon ihre unvollkommene Vorstellung von der Entwicklung einer solchen Freundschaft -flirten, schmusen und vielleicht noch mehr- läßt sie schaudern. Und was wohl ihre Eltern dazu sagen würden?
Sie hätte dann ja auch kaum noch Zeit, ihren musikalischen Neigungen nachzugehen, die Ballettstunden müßte sie sicherlich auch kürzen.
Viel lieber ist sie in ihrem gemütlichen Zimmer in der elterlichen Villa, schmückt es mit allerlei liebevollen Kleinigkeiten und schmökert, in den warmen Ohrensessel gekuschelt, in den "Geschichten aus 1000 und einer Nacht".
Im übrigen glaubt sie nicht daran, daß es auch nur einen einzigen jungen Mann gibt, der sich ernsthaft für sie interessieren könnte, unscheinbar und unwichtig, wie sie sich fühlt. Sie kommt nicht auf die Idee, daß sie durch ihre angstvollen Gedanken und ihre schüchterne Zurückhaltung eine (Glas-) Wand zwischen sich und ihren Altersgenossen errichtet.
Ihr Wunsch nach Nähe und Liebe wird kaum zugelassen; es muß sehr langsam wachsen und reifen, damit all ihre "Wenns und Abers" keine Bedeutung mehr haben müssen. Vielleicht kann ihr dabei ein rücksichtsvoller, wohlerzogener und liebevoller Mann, geduldig wartend, helfen.
Vom Kristall zum Menschen
Klar
Bergkristall ist nicht lupenrein, sondern geprägt von Einschlüssen, Rissen, Ecken und Kanten. Gerade die sichtbaren Unvollkommenheiten machen einerseits seine Klarheit und andererseits seine Einmaligkeit aus.
Im AMB Silicea finden wir diese morphologischen Eigenschaften im übertragenen Sinne wieder. Natürlich ist dieser Mensch nicht durchsichtig, aber die Besonderheit und Vielzahl der körperlichen Beschwerden von Silicea legen diese Assoziation an die Unvollkommenheiten nahe:
- Abszesse an Drüsen und Gelenken, Fissuren, Rhagaden
- aufgesprungene Haut und aufgesprungene Lippen
- Risse in den Mundwinkeln
- Katarakt
- Fisteln
- mißgestaltete Nägel (gerieft, gespalten, weiße Flecke)
Auf der geistigen Ebene äußert sich diese Klarheit in folgenden Wesensmerkmalen: Rechtschaffenheit, Integrität, liebevolle Fürsorge den ihr Anvertrauten gegenüber, Verläßlichkeit, Hilfsbereitschaft, Bedürfnis nach Sauberkeit, Sinn für Ästhetik, kulturelles Bewußtsein und last, but not least, ihre stark ausgeprägte Gewissenhaftigkeit.
Ihre Rechtschaffenheit und Integrität hindern sie an Unwahrheiten, selbst Notlügen läßt sie nicht zu. (Ehrlich währt am längsten!) Wie der Kristall nimmt sie lieber unter großem Energieverbrauch -unbewußt- negative Folgen für sich in Kauf.
Unverbrüchlich hält sie an ihren Freundschaften und damit verbundenen Idealen fest. Sie gerät unter großen Druck, wenn sie vor der Wahl steht, sich zwischen Freundschaft oder Rechtschaffenheitsgefühlen zu entscheiden. Schon das Hineinschmuggeln einer mittellosen Freundin in einen Vortrag bereitet ihr schlaflose Nächte und viel Herzklopfen. ("Bedenken des Gewissens über Lappalien", Hering) Sie zeigt den Konflikt jedoch nicht, sondern kehrt ihn nach innen und plagt sich dort mit der Lösung ab.
In den Symptomen "zaghafter Stuhl, Stuhl schlüpft zurück, Obstipation" begegnet uns die ganze Misere dieses psychischen Phänomens auf der körperlichen Ebene wieder.
In beiden Fällen erfolgt eine langsame innere Vergiftung, weil sie sich nicht traut, ihre inneren und äußeren Exkremente loszulassen.
Eine Silicea-Persönlichkeit fällt durch ihre Ordnungsliebe und Sauberkeit auf. Hier ähnelt das AMB dem von Arsen. Die Wohnung ist blitzblank und liebevoll mit dekorierenden Kleinigkeiten geschmückt. Ihr Arbeitsplatz ist sehr aufgeräumt, die Unterlagen fehler- und vor allem fleckfrei, die Handschrift wie gemalt. Ihr Hang zum Perfektionismus kann zum Problem werden, denn genau hier fängt die pathologische Seite an: Alles soll richtig, genau richtig sein und den Ansprüchen genügen, die scheinbar von außen gesetzt sind, aber von ihr selbst noch höher geschraubt werden. Durch ihre Peinlichkeit in Kleinigkeiten verliert sie leicht den Überblick. Arbeiten, die Sulfur in
2 Stunden erledigt, für die Arsen 3 Tage braucht, finden bei Silicea nur mit Mühe überhaupt ein Ende.
Immer wieder von Zweifeln geplagt, ob nicht doch noch etwas zu verbessern sei, verwirft sie Möglichkeit um Möglichkeit, um zum Ende ihrer Arbeit zu kommen (Zaghaftigkeit). So ist sie schließlich in Versuchung aufzugeben. Nur ihre Zuverlässigkeit hält sie dann davon ab. Sie vertraut ihrer eigenen Kompetenz nicht.
Wird sie in einem solchen Falle von außen unterstützt, wird ihr Mut gestärkt, dann reißt sie sich zusammen und bringt eine gute Arbeit zu einem guten Ende.
Worüber sie sich selbst am meisten wundert!
Wie schon bei den Kindern erwähnt, fehlt es Silicea an Selbstvertrauen, Mut und Durchhaltevermögen. Geistige Arbeiten ermüden sie trotz aller Intelligenz zutiefst und der Gedanke an das, was noch vor ihr liegt, erschreckt sie. Er bringt sie davon ab, überhaupt anzufangen (Angst vor literarischer Arbeit).
Typisch ist Siliceas Art sich auf eine Prüfung vorzubereiten. Sie wird zu jedem Thema alles Auffindbare lesen, unbekannte Worte nachschlagen, die Richtigkeit des Lernstoffs überprüfen. Sie kommt vom Hundertsten zum Tausendsten. Dadurch wird sie müde und erschöpft, und sie wird Verspannungen im Rücken bekommen. Ganz allmählich zieht ein Schmerz vom Nacken hoch über den Hinterkopf bis zur (rechten) Stirn. Ihr Hirn wird immer leerer und der Druck der noch auf sie wartenden Arbeit immer schwerer. Sie kann das, was sie liest, nicht mehr aufnehmen und gerät schließlich in Panik. Sie ist fest davon überzeugt, daß sie die Vorbereitung nicht rechtzeitig schaffen und die Prüfung nicht bestehen wird. Auch dieser Prozeß beginnt schon sehr frühzeitig und entwickelt sich - wie alles - ganz langsam, aber unaufhaltsam.
Sie generalisiert die Prüfungsangst auf alle zukünftigen Anforderungen, hegt tiefste innere Zweifel an ihren eigenen Fähigkeiten. Dann kann sie auch keine Verantwortung mehr für Aufgaben übernehmen, deren Erfüllung durchaus im Bereich ihrer intellektuellen Fähigkeiten läge. (Wahnidee: Alles wird fehlschlagen; Angst, nach oben zu schauen; Angst vor der geforderten Leistung) Lieber bleibt sie unter ihrem Niveau und hat ihre (Seelen-) Ruhe.
Ihre Selbstzweifel können mit fortschreitender Pathologie zu tiefer Depression und zu Lebensüberdruß führen. (Traum vom Ertrinken; Selbstmord durch Ertrinken)
Beiläufig sei erwähnt, daß Silicea ihre Prüfung mit Glanz und Gloria bestehen wird.
Hart
Quarzkristalle - und somit auch der Bergkristall - liegen auf der 10-stufigen Mohs'schen Härteskala der Mineralien zwischen 7 u. 8, nur noch von Korunden (Saphir und Rubin) und Diamanten übertroffen.
Nehmen wir die Vision der hl. Hildegard von der Entstehung des Bergkristalls als wahr an, so erleben wir einen sehr langsamen, lang dauernden Prozeß, um vom weichen, fließenden, anpassungsfähigen Wasser zur harten, eckigen, unnachgiebigen Struktur des Steins zu kommen.
Im AMB Silicea finden wir auch hier eine Entsprechung, auf der körperlichen wie auf der psychischen Ebene. Diese Menschen neigen dazu, Verhärtungen auszubilden:
- harte Drüsenschwellungen, zervikal, axillar, parotid, inguinal, Talgdrüsen, Mamma
- arteriosklerotische Veränderungen der Gefäße
- kalkartige und arthritische Ablagerungen i.d. Gelenken
- chronische Gerstenkörner (DD.: Staph.- akute Gerstenkörner)
- Karbunkel, Abszesse, Keloide, Fibrome usw.
Darüberhinaus werden harte Strukturen im Körper angegriffen. Wir finden im AMB:
- brüchige Knochen,
- verstärkte Brustkyphose u. Lendenlordose
- Knorpelerkrankungen
- Knochenkaries, besonders Proc. mastoideus
- Knochenentzündung
- verkrümmte Knochen
- Exostosen
- Ganglion am Handgelenk
- lockere und kariöse Zähne
Diese Verhärtungsprozesse begegnen uns auch im psychischen Bereich:
Wie bereits beim Kind beschrieben, lernt auch ein Silicea-Erwachsener rasch und einprägsam, was seine Umwelt von ihm zu fordern scheint und welche Erwartungen in ihn gesetzt sein könnten. Er wehrt sich nicht dagegen, sondern schließt diese an ihn gestellten Forderungen als "Verhärtungen" in sich ein.
Eine Patientin wird so im Laufe einer von ihr auf Silicea-Art geführten Ehe innerhalb eines Jahres 10 kg leichter, obwohl sie normal ißt. Ihre leicht barocken Formen -mehr dem Puls.-Bild entsprechend- straffen sich zunehmend. Besonders ihre füllige Hüftpartie - Umhüllung des Gefühlsbereichs, des Haras - wird schmaler und schmaler. Früher aus ästhetischen Überlegungen immer gezwungen, Röcke zu tragen, paßt sie bald spielend in Hosengröße 36.
Sie, die von Natur aus Füllige, wird hager, hart und begrenzt.
Es braucht 10 Jahre, um in diesen pathologischen Silicea-Zustand zu kommen.
Die Sililicea, voller Ideale (gemütliches Heim, sauber, liebevoll gestaltet), wird z.B. dem geliebten Mann eine Geburtstagstorte backen (scheinbar triviales Beispiel).
Wenn diese -oder andere- liebevollen Gesten zurückgewiesen werden, wehrt sie sich nicht etwa mit einer gesunden wütenden Reaktion gegen die Nichtachtung,
sondern nimmt das Verletzte in sich auf. Sie wird nie wieder backen (im Gegensatz Nat-m.), die innere Verhärtung beginnt.
Nach außen wird sie sich -ganz das flexible Wasser- um neue Liebesbeweise bemühen. Das kann so weit gehen, daß sie in ihrem grenzenlosen Willen, alles richtig zu machen (denn natürlich ist es i h r Fehler, daß ihm die Torte nicht gefällt), jedes Interesse, jedes noch so merkwürdige Hobby ihres Mannes mit ihm teilen wird; unter Hintanstellung
all ihrer eigenen Wünsche. Weitere Nichtbeachtung dieser Anpassungswilligkeit führt auf Dauer zu einer endlosen Schraube von "erlittenen" Verhärtungen - mit der großen Überschrift: Ich wollte doch alles richtig machen.
Dieser Wunsch entspringt nicht dem Opportunismus von Lyc. oder der Opferhaltung von Nat-m., sondern einem mangelnden Selbstbewußtsein und der schnellen Beeindruckbarkeit durch andere.
Alles, was andere machen, scheint besser und anerkennenswerter.
Silicea-Menschen brauchen sehr viel liebevolle Ermutigung und Ansporn, wenn sie ihren eigenen Standpunkt leben und ihre Ziele erreichen wollen. Fehlt dieser Zuspruch, ändern sie zwar ihre Meinung nicht (ein Geburtstag ohne Torte ist kein Geburtstag), setzen diese Haltung aber auch nicht um. Sie verkapseln ihre Wünsche, werden hart und leisten höchstens passiven Widerstand. Wie die Patientin, die trotz Widerwillens mit in den Skiurlaub fährt, ihre Skier aber demonstrativ zu Hause läßt.
Ihre Unfähigkeit, die eigenen innersten Motive zu verwirklichen und zu leben, wird so sehr verdrängt, daß wir folgerichtig als massives, körperliches Symptom (perlschnurartige) Knoten i.d. Brust finden.
Wie sie diesen Verdrängungsmechanismus ihrer eigenen Persönlichkeit in ihrer Partnerschaftsbeziehung "löst", welche Konsequenzen sie daraus zieht, darauf werden wir später eingehen.
Kalt
In einem alten Lexikon fanden wir den Satz: "Der Bergkristall ist sogar vor dem Lötkolben unschmelzbar". Also eisiger als Eis?
Typisch für Silicea ist das, was im Repertorium mit "Mangel an Lebenswärme" beschrieben wird, nämlich ihre extreme Frostigkeit. Auch diesen Aspekt finden wir in der Hildegard'schen Entstehungsvision wieder.
Die Selbstbeschreibung einer Patientin, der das Arzneimittel Silicea dann sehr guttat: "Kalte Füße, kalte Hände, kaltes Herz". Silicea ist so frostig, daß ihr selbst bei Bewegung nicht warm wird. Sie hat das Bedürfnis, sich dick anzuziehen, kauert sich gegen die Kälte zusammen und traut sich nicht, sich zu bewegen, da ihr dabei wieder kälter wird (Hering).
Ihr Zähneklappern und Zittern ist mitleiderregend. Sie mag den Winter verständlicherweise nicht besonders und ist naßkalter Witterung hilflos ausgeliefert. (Hep.: > feuchte Witterung, < trockene Kälte)
Es ist fruchtbar für sie, sich abends fröstelnd auszuziehen und von vornherein zu wissen, daß es sehr sehr lange dauert, bis sie sich im Bett erwärmt und nicht mehr zittert. Es ist, als ob sogar die Energie fehlt, das Bett anzuwärmen. Erneute Frostschauer löst die unbedacht unter der Bettdecke hervorgestreckte Hand aus.
Apropos Bett: Nur dort ist " es " gut zugedeckt vorstellbar. Das Symptom < durch Koitus rührt vielleicht vom Verströmen aller Energie her. Silicea ist nicht fähig, dabei Wärme aufzunehmen. Im Gegenteil, ihr wird der letzte Rest an Wärme genommen. Auch in diesem sensiblen Bereich wird sie geleitet durch das vorherrschende Motiv: Alles richtig machen! Die eigenen Vorstellungen den Wünschen des Partners in dieser Ausschließlichkeit anzupassen, kann zu immer weniger Spaß an der körperlichen Liebe führen.
Mit dem Silicea-eigenen Bedürfnis nach Diskretion verlassen wir erst einmal dieses "heikle" Thema und kehren zum Wetter zurück.
Sie reagiert sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. Dies äußert sich z.B. im Nachfrieren: Warmes Zimmer bessert zwar, aber kommt sie aus der winterlichen Kälte in einen warmen Raum, so ist das normalerweise zwar wohltuend, bei ihr aber löst dieser Wechsel erst einmal Zittern und Frostschauer aus. Sie braucht überdurchschnittlich lange, bis die äußere Wärme in ihr Innerstes vordringt.
Traum: "In einer klaren Vollmondnacht (< Vollmond) fahre ich mit der Seilbahn auf einen 3000 m hohen Berg. Der Himmel sieht tiefschwarz aus, der Schnee strahlt überirdisch glitzernd weiß. Es ist furchtbar kalt dort oben.
An einem geschützten Platz steht ein anheimelnd wirkendes, gemütliches Café in warmem Lichterglanz (Sehnsucht nach Wärme). Daneben ist eine Bobbahn aufgebaut, die ich mit meinem Auto durchfahren muß. (Ich weiß nicht, wer mir den Auftrag gegeben hat) Zur Belohnung darf ich mich im Café wärmen.
Meine Angst vor der kurvenreichen, glatten Strecke ist sehr groß. Ich fühle mich völlig überfordert, möchte aber das warme Ziel erreichen. Natürlich meistere ich die Aufgabe.
Kaum bin ich aus dem Auto ausgestiegen, springen mir 3 schwarze Kobolde in den Weg und sagen, daß ich die ganze Nacht durchfahren muß und nur kurze Pausen im Café einlegen darf.
So entwickelt sich der Traum zum Perpetuum mobile. Ich kann niemals den Tee im Warmen genießen, die Angst vor dem erneuten Start und einem Scheitern verhindert das. Außerdem ist die Zeit für die Pause so knapp bemessen, daß mir nie richtig warm wird."
Silicea-Menschen brauchen unendlich viel wärmende Energie von außen. Der warme Ofen, der brennende Kamin, 2-3 Wolldecken, nur kein geöffnetes Fenster und warme Bäder tragen zu ihrem Wohlbefinden bei.
Merkwürdigerweise verträgt sie keine warmen Speisen, hat sogar Abneigung dagegen. Sie ißt und trinkt lieber kalt. Inwendig Wärmendes wird als Fremdkörper empfunden. Wie bereits das Silicea-Kind lebensspendende Energie ablehnt, lehnt der Erwachsene innere Wärme ab - sie könnte zum angstmachenden Auftauen führen.
Noch ein paar Worte zu den schon beim Kind erwähnten Schweißen von Silicea. Sie neigt zu starken Schweißabsonderungen, bes. an Kopf, Gesicht, Nacken und "unüberriechbar" an den Füßen. Er wird als sauer oder widerlich riechend, die Socken zerfressend beschrieben. Der Betroffenen hilft kein Waschen und keine noch so akribische Körperpflege. Es hilft einfach nichts; selbst davonzulaufen brächte keinen Erfolg. So ist es nicht verwunderlich, daß - bedingt durch ihr Reinlichkeitsbedürfnis - hier mit allerlei Pülverchen und Deodorantien dem Übel zu Leibe gerückt wird, mit all den bösen Folgen der palliativen Unterdrückung.
Starr
Der Eindruck von Starrheit, den alle Quarze beim Betrachter wecken, wird beim Bergkristall duch seine Weis(s)heit, seine Ecken, scharfe Kanten und Zacken noch verstärkt.
Die analogen Beschwerden von Silicea passen dazu: z.B. vorzeitige Alterssklerose, Sklerodermie, M. Bechterew.
Die Halsstarrigkeit in jeder Hinsicht ist der Schlüssel zum weiteren Verständnis von Silicea. Sie neigt im fortgeschrittenen Stadium der Pathologie dazu, auf ihren Standpunkten und Verhaltensweisen - sanft, aber bestimmt - zu beharren. Gutgemeinte Ermutigungen und Anregungen werden als unangemessene Einmischung empfunden. Sie fühlt sich unter Druck gesetzt und sähe sich gezwungen, selbsterrichtete Grenzen zu überschreiten. Das macht sie reizbar und ärgerlich. Ausnahmsweise wird sie jetzt ihren Unmut übertrieben laut kundtun:"Ich will so bleiben wie ich bin, und niemand wird mich ändern!" Aber lieber hält sie an ihren Prinzipien fest, ohne sich zu äußern.( Traum: kann nicht schreien. ebf. Ars.)
Dieses Festhalten finden wir auf der körperlichen Ebene wieder im Bewahren von eingedrungenen Fremdkörpern. Ihr Körper gibt sie nur über mühsame, langwierige Eiterungsprozesse frei. Hierfür ist Silicea eines der Hauptmittel.
Mangelndes Durchsetzungsvermögen gepaart mit Mangel an Selbstbewußtsein macht es ihr unmöglich, anderen laut streitend ihre Ansichten aufzuzwingen. Sie hat genügend Energie (Härte), Druck zu widerstehen, aber nicht genug, aktiv Druck zu machen. In einer Diskussion hört sie eher still zu und nickt hie und da zustimmend. Sollte sie anderer Meinung sein, so wird sie das für sich behalten. Einerseits hält sie ihren Beitrag für viel zu unbedeutend, zum anderen scheut sie nichts so sehr wie die offene Konfrontation. Vertritt sie doch einmal eine konträre Meinung, so auf entschuldigende Art und Weise und in der Hoffnung, ihrem Gegenüber nicht weh zu tun.
Siliceas Schwächen wie die Nachgiebigkeit, ihr Mangel an Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen sowie ihre Schüchternheit und Ängstlichkeit, die bereits in der Kindheit ihre Wurzeln haben können, erklären ihr großes Bedürfnis nach Sicherheit. Sie lehnt Neues und Veränderungen in jeder Form erst einmal ab. Nach dem Motto "Hier weiß ich, was ich habe" scheut sie die Eroberung neuer Lebensbereiche und fährt lieber in altbekannten Gleisen. Das kann soweit gehen, daß nach einem Umzug z.B. die alten Geschäfte und Ärzte beibehalten werden, auch wenn sie noch so weit entfernt sind. Die Mühe der Anfahrt (lieber mit der Bahn als mit dem Auto) steht für Silicea in keinem Verhältnis zu der Aufregung und Sorge, die das Anknüpfen neuer Beziehungen mit sich brächte.
In dieses Bild der Beharrlichkeit fügen sich die " fixen Ideen " von Silicea lückenlos ein. Einmal von ihnen gepackt, hält sie unabänderlich daran fest. Die klassische Variante dieses Themas ist ihr Verhältnis zu Nadeln. Im Repertorium erscheint sie als Wahnidee: sieht Nadeln. Silicea kann sich äußerst unbeirrbar zeigen: denkt nur an Nadeln, sucht überall Nadeln, glaubt, eine Nadel verschluckt zu haben, hat Angst vor Nadeln (Spritzen). Aus tiefenpsychologischer Sicht liegt der Gedanke an Penetrationswünsche
und -ängste nahe. Das Gefühl eines Haars auf der Zunge wird ebenfalls ausdauernd gepflegt.
Die Unflexibilität führt zusammen mit der Angst vor dem Mißerfolg manchmal in die Zwanghaftigkeit. So widmet sich z.B. ein Wissenschaftler mit absoluter Ausschließlichkeit einem Thema. Nichts anderes ist für ihn noch von Bedeutung. Oder ein Autor legt seine ganze Kraft und Energie darein, einen Roman ohne "e" zu schreiben, (Gadsby, E.V.Wright), wobei die Frage nach der Effizienz für ihn völlig unbedeutend ist (DD.: Sulfur).
Manchmal äußern sich fixe Ideen auch in Gewissensbissen über kleine Fehler. Das Schuldbewußtsein ist übertrieben groß: fühlt, als hätte sie großen Fehler begangen.
Kleine Nachlässigkeiten werden zu überproportionalen Problemen aufgebauscht und hemmen neue Anfänge. Belanglos hingeworfene (kritische) Bemerkungen anderer ziehen tagelanges Grübeln nach sich und verunsichern zutiefst.
Gefühle
Die kristallinen Eigenschaften des Bergkristalls/der Silicea
-k l a r, h a r t, k a l t und s t a r r- bestimmen auch das Gefühlsleben.
Silicea verwendet all ihre Energie darauf, erstens nicht verletzt zu werden und zweitens nicht aufzutauen.
Zum ersten Punkt gehört ihr Schwarzweißmuster mit dem sie ihre Mitmenschen in ein Ja-Nein-Raster sortiert. Schattierungen scheint es nicht zu geben; Sie würden ihre Ordnung durcheinanderbringen. Dadurch begibt sie sich der Möglichkeit, Menschen, die sie nicht akzeptiert, näher kennenzulernen, Irrtümer zu sehen und ihren Horizont zu erweitern. Ihre einmal gefaßte Meinung ist irreversibel. Da ihre Schablonen recht eng und anspruchsvoll gestaltet sind, ist es sehr schwierig für sie, Freunde und Partner zu finden. Außerdem hat sie, die von Natur aus eigentlich Nachgiebige, gelernt, daß sie mit eben dieser Nachgiebigkeit immer wieder scheitert. Daher bleibt sie lieber allein.
Ihre Starrheit verleiht ihr einen gewissen Schutz vor Verletzungen, wird zum Panzerhemd, das ihr Contenance gibt. (Dieser Schutzmantel läßt die vielen kleinen Einschlüsse, wenn überhaupt, nur ahnen, berühren kann man sie nicht. Es sei denn, man zerstörte ihn.) Silicea lebt in der Angst, daß diese feste Schale durch Erschütterungen Risse bekommt und damit ihr Inneres für unerwünscht Eindringendes erreichbar wäre (Angstträume von Erdbeben).
Der ihr Verhalten durchdringende Vorsatz, alles richtig machen zu wollen, beherrscht auch ihre Gefühle. Beherrschung ist wahrlich ihre "größte" Tugend. Sie traut es sich einfach nicht zu, ihren Emotionen freien Lauf zu lassen, weil sie sich dann verletzbar zeigen könnte. Und wer weiß schon genau, was sonst noch dabei herauskäme.
So schließt sie ihre Empfindungen lieber ein und hält sie unter großem Energieaufwand (Energie = Wärme) verschlossen. Der Bauch, das Hara, der Sitz der Gefühle, alles
wird hart. (Abdomen hart, 3-Wertig) Verständlicherweise rumoren diese Emotionen dort im Verborgenen, und das Symptom von Hitze im Bauch (3-Wertig) rundet unser Bild ab.
Ihren nicht lebbaren Gefühlen ermöglicht sie nur einen Ausweg über den Intellekt. Ratio ist ihr Lebensprinzip. Sie bietet ihr die Möglichkeit, über (dem) Wasser (des Lebens) zu bleiben. Eintauchen in das Element der Gefühle hieße, sich dem Chaos preiszugeben, Strukturen fallen zu lassen, sich zu versprühen, Wärme (Energie) zu gewinnen
(siehe Definition Entropie).
Damit wären wir beim zweiten angsterregenden Punkt angelangt: nur nicht auftauen.
Eis auftauen bedeutet, ein flüssiges Medium, einen weicheren Aggregatszustand anzunehmen - ein sehr Energie zehrender Prozeß. Ihre Energie jedoch wird benötigt, um den Kopf (Verstand) klar und rein und funktionstüchtig zu erhalten. (Ermüdung durch geistige Arbeit). Er nimmt in ihrem Leben eine wichtige und (be)lastende Position ein. (Gefühl, Kopf sei zu groß).
Die bereits erwähnten Kopfschmerzen, die zur rechten Stirnhälfte ziehen, sind ein wichtiges Symptom im AMB:
Die rechte Gehirnhälfte repräsentiert die Gefühlsebene. Silicea empfindet es also als schmerzvoll, sich ohne "Wenn und Aber" auf ihre Empfindungen einzulassen. Ihr Kopf dirigiert gleichsam den Umgang mit der Nähe zu ihrem Geliebten. Ein partnerschaftlicher Prozeß scheint ihr sehr riskant: Ausgang offen !?
Sie hat in jeder Hinsicht Angst vor Berührung. Denn berührt werden heißt, sich selbst spüren, und das könnte gerade wegen ihrer Intellektualität die eigenen emotionalen Defizite erkennen lassen. Auf so dünnes Eis begibt sie sich sicherheitshalber nicht, sondern wendet eine Vermeidungsstrategie an: Sie liest Liebesromane, kann sich ganz in
der Welt der Romanhelden ausleben, findet dort ihre Identifikationsfiguren und kann sich ihre Realität - unverletzt - erhalten. Unbehelligt führt sie ein Leben aus zweiter Hand.
Die sehr kranke Silicea wird schließlich zum willenlosen Medium, das seine Kontrollfähigkeit weitgehend verloren hat. Ihre Ängste vor Dunkelheit, Geräuschen, Räubern,
vor dem Schlaf und dem Tod spiegeln die über allem stehende Furcht vor dem wider, was nicht kontrolliert werden kann. Als Medium kann sie sich nicht mehr selbst steuern, ihre sie schützenden Strukturen brechen zusammen. Auch jetzt übernimmt sie nicht selbst die Führung in ihrem Leben, sondern stellt sich für die Emotionen und das Leben anderer zur Verfügung. Sich selbst fühlen ist so sehr aus ihrem Verhaltensrepertoire ausgeschlossen, daß sie die Kontrolle darüber anderen überläßt: Ihre eigene Persönlichkeit stirbt (Träume vom Tod).
Wir haben bereits die Zusammenhänge von rechter Gehirnhälfte und Gefühlsleben erwähnt. Die linke Körperseite - bekanntermaßen rechts-Hirn-gesteuert - symbolisiert die emotionale Seite eines Menschen Die Wahnidee, die linke Seite gehöre nicht zu ihr, bekommt durch die beschriebenen Kopfschmerzen rechts eine noch eindeutigere Dimension.
Das physische rechtsseitige Symptom hat also seine nachvollziehbare Entsprechung zum linksseitigen psychischen Symptom. Man könnte meinen, daß die rechte (Kopf-)Seite genau "weiß", was die linke Seite n i c h t tut. Die nicht zugelassenen Gefühle fordern ihr Recht.
Zur Wahnidee, sie sei geteilt, wollen wir ein sonderbares Symptom einer Patientin aufführen: Ein(e) Begleiter(in) muß immer links von ihr gehen. Sie läßt damit nicht nur ihre offene Mitte (weil ja geteilt) geschützt, sondern entspricht auch noch der Etikette. Als sie einmal versuchte, links zu gehen, hatte sie das Gefühl, in die Landschaft auszufließen, was ihr verständlicherweise als große Bedrohung erschien. Sie konnte gleichsam ihr linke Hälfte nicht festhalten.
Silicea hat die weitere Wahnidee, abgetrennt zu sein von der Welt, man glaubt, die Glasscheibe, die sie von anderen Menschen fernhält, förmlich zu spüren. Traumsequenz: "Ich bin in einem Glashaus. Es steht in einer wunderschönen, wild-bizarren, von Abgründen und Schluchten durchzogenen Landschaft. Sehnsuchtsvoll schaue ich in die von Sonne durchflutete Natur dort draußen, suche den Weg hinaus, finde ihn aber nicht. Trotzdem bin ich nicht verzweifelt."
Silicea ist alleine im Glashaus, sieht durch ihre Glaswände, pflegt ihr "Kästchendenken", weiß, wie sie leben könnte, hat Sehnsucht danach, aber ist nicht mehr in der Lage, Kompromisse zu schließen und zur natürlichen Unsicherheit einer Partnerschaft zu finden.
Traumsequenz: "Ich bin in einem Glashaus, so groß wie in einem botanischen Garten. Innerhalb des riesigen Raumes sind unendlich viele kleine Abteile durch große, schwere, schwarze Samtvorhänge entstanden, die auf allen Ebenen und in jede Richtung hängen." (Der Vergleich zu einem überdimensionalen Setzkasten liegt nahe.) "Ich reiße diese Vorhänge nacheinander auf, freue mich an dem Platz, den ich gewinne. Als ich die letzten oberen zur Seite schiebe, überwältigt und erschreckt mich zugleich das strahlende Licht, das nun ungehindert und wärmend zu mir durchdringt." (< Licht in jeder Form)
Wenn Silicea ihre Vorhänge aufziehen kann, ist sie auf dem Weg, sich selbst zu finden, der Weg zu ihrer eigentlichen Natur wird freier.
Siliceas Einsamkeit im Glashaus - ihre innere während der anpassungswilligen, nachgiebigen Phase - wird im fortgeschrittenen Stadium durch ihre Verhärtung auch zur äußeren Einsamkeit. (Die innerste Einsamkeit finden wir auch bei Fl-ac., der Flußsäure, dem einzigen Stoff, der den Kristall auflösen kann. Nicht aber erlösen!)
Sehr vereinfacht dargestellt äußert sich Krankheit in drei Bereichen: der Unfähigkeit zu arbeiten, zu entspannen und zu lieben.
Bezeichnenderweise wird Silicea z.B. bei erotischen bzw. sexuellen Störungen nicht erwähnt. Ihre Erotik gibt es scheinbar nicht. Sie zeigt sie nicht, obwohl sie heftiges sexuelles Verlangen haben kann. Das Symptom fehlende Menses steht stellvertretend für das Nicht-Frau-sein-Können der weiblichen Silicea.
Im AMB ist Silicea als Mittel mit wenigen psychischen Symptomen beschrieben, Geisteskrankheiten fehlen ganz. Ihre Umwelt nimmt ihre Störungen nicht wahr - ihre Haltung verhindert das. Sie hat genügend Mechanismen entwickelt, um ihre Psyche unberührt zu lassen, umso mehr leidet sie körperlich bis hin zu canzerösen Erkrankungen.
Die Charakterisierung von Silicea hat durch die Beschreibung der möglichen pathologischen Entwicklung bisher einen eher negativen Eindruck hinterlassen.
Wir wollen nun zurückkehren zur Silicea, wie sie uns sicher oft begegnet - in den hübschen, gepflegten, korrekten und feinsinnigen Menschen, die in vielerlei Berufen zuverlässig und akribisch arbeiten und ihren (arsenischen) Chefs eine wertvolle Hilfe im Hintergrund sind. Ihre Pünktlichkeit, Genauigkeit, ihr sanftes und anpassungsfähiges Wesen wird hochgeschätzt.
Trotz intensiver Überlegungen haben wir keine großen Silicea- Persönlichkeiten gefunden; möglicherweise liegt der Grund dafür in ihrer schüchternen Zaghaftigkeit.
Wenn Silicea krank zu werden droht, kann sie -neben dem Arzneimittel Silicea- im Märchen von "Amor und Psyche" des römischen Dichters Apuleus ihren Erlösungsweg finden. Psyche könnte Silicea sein.
Die große Mutter Aphrodite stellt Psyche vier Aufgaben. Durch ihre Bewältigung kann sie Amor, den Gott der Liebe, und sich selbst verwandeln und damit erlösen.
Wir wollen hier das Märchen nicht detailliert erzählen, sondern einen möglichen Erlösungsweg beschreiben:
In der 3. Aufgabe verlangt Aphrodite von Psyche, ein Kristallgefäß mit den Wassern der Quelle zu füllen, die die Unterweltströme speist. Sie soll das Wasser des Lebens,
die große Kostbarkeit einfangen und für sich und andere bewahren.
Wenn Silicea diese Aufgabe lösen will, kann sie das nur, indem sie das Wasser in Bewegung hält, ohne Angst vor einem Überschwappen, vor Flutwellen, vor dem Ertrinken. Dadurch verhindert sie die Erstarrung, das Grundübel ihrer Leiden.
Sie muß aktiv sein, um die Aufgaben zu bewältigen, die ihr das Leben stellt. Dann kann sie ihren Weg zur Individuation gehen und l(i)eben, ohne sich selbst zu verleugnen.
Die kristallinen Silicea-Leitsätze:
"Erfahrungen, die man gemacht hat, soll man meiden"
und
"quidquid agis prudenter agas et respice finem" = Was auch immer du tust, tue es gut und bedenke das Ende.
[E.F. Candegabe]
Weakness and inhibition are the overriding features of this remedy.
He feels impotent and inadequate,
and his typically psoric fears and anxieties form a protective
screen between him and the outside world.
Lack of Self-Confidence
His lack of self-confidence causes him great embarrassment in social
situations. His lack of courage and
decisiveness prevents him from ever trying anything new.
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He is unable to concentrate on anything for long, his mind is sluggish, dull and confused when
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'Concentration, difficult':
'Confusion of mind':
'< Conversation
'Dullness, from mental exertion
'Prostration of mind':
'Prostration - from reading/after writing
Comparative Materia Medico
[David Lilley]
Silicea stands close to Sulphur in the volcanic phase of planetary
evolution, but as life evolved in the oceans it showed its relationship to Calc
carb. Both archetypes share a fear of life, which they perceive as hostile and
threatening. The molluscs express this fear in the development of a protective
shell fashioned of Calc carb. The sponges use pure Silicea to produce their
exquisitely designed skeletons.
This artistry reaches the height of perfection in the skeleton of the
deep-sea glass sponge, known as Venus’ Flower Basket. It is a fragile cathedral
of Silicea spicules, executed in six axes with a delicacy, grace, and
refinement of form, which perfectly expresses the spirit of this sublime
substance.
In the carboniferous period Silicea showed its close relationship with
Lycopodium. Alongside the regal Lycopods, those mighty forbears of the humble
club-moss, stood the almost as impressive, silica-rich Sphenopsids, the
ancestors of the horsetails - Equisetum. As weather conditions changed and
rainfall diminished, they too had to undergo a drastic reduction in size in
order to survive, and also contributed to the vegetable material, which
produced the extensive coal deposits, which millions of years later fired the
Industrial Revolution. This falling off and loss of stature has ever since
afflicted both archetypes with a sense of diffidence and inferiority. Both
however possess minds which have boosted the technological and scientific
explosion of the modern world.
The world of the mind is the world of the Silicea type -it is his haven-
safe and secure. Silicea types become scientists, astro-physicists,
cosmologists, astronomers, paleo-anthropologists, archaeologists,
mathematicians, computer-analysts, information-technologists. However unlike
Sulphur and Lycopodium, they usually possess a wonderful balance between right
and left cerebral activity and, like Isaac Newton, one of the last of the
mystic scientists, they are able to perceive the majesty of the creation, in
all its scientific detail, and still retain a reverence for God and belief in
the spiritual destiny of man.
Silicea
Silicon is situated in the carbon group of the periodic table of elements,
next to the element carbon. This transitional point is of great significance to
man because it is from here that the first unicellular organism and
subsequently all life came into being, and the majesty of our earthly
landscape, which forms the stage and backdrop for life’s unfolding, took shape.
Whereas carbon is the key element in
the evolution of all organic life, silicon is the planetary architect
and sculptor whose genius and artistry create mountain and valley, crag and
ravine. With infinite virtuosity the giant molecules of these
two elements bring into being either a wonderful diversity of life
forms, or the magical splendour of the crystal world.
Silicea is a compound of the two most abundant elements of the earth’s
crust -oxygen and silicon- and makes up 60% of its mass, being the main
component of more than 95% of the earth’s rocks.
The exceptions are the carbonate formations - limestone and dolomite.
Many varieties of quartz are vibrantly coloured due to the presence of other
elements as impurities: amethyst - purple violet;
sapphire - indigo-blue; onyx - black to white; jasper - red; opal -
iridescent, due to small inclusions of calcium carbonate.
The word crystal derives from krystallos, the Greek word for ice, which
is also the Greek name for quartz. Crystal is now the generic term for all
solid particles in which the atomic or molecular constituents are arranged
according to strict, regularly repeated, geometrical design. Hence Silicea,
quartz, or rock crystal, has become the very symbol of crystallisation and
form, and truly the sphere of Silicea is a domain of myriad shapes and
exquisite colours. Any substance that crystallises and attains form is shaped
from within and closed off from without, and it is these two contending forces,
a creative force and a formative force, which reside within Silicea - the
crystal - the remedy - and the archetype. The crystal has an infinite capacity
to grow by accretion, continually adding to itself, but whilst the creative
force urges growth and expansion, it is rigidly constrained and conformed by a
strict geometrical design imposed by the formative force, which always achieves
the pyramid that finally crowns the crystal - the eternal symbol of spiritual
evolution and attainment.
This inner contention between seemingly opposing forces - between
extraversion and introversion, creativity and reserve, obstinacy and
acquiescence, the desire to achieve and fear of failure, ambition and hesitant
timidity, a brilliant mind and a delicate body - is fundamental to the Silicea
personality. Silicea presents a paradox - the urge to develop and expand being
ever opposed by the need to comply and conform.
Leonardo da Vinci captured this shaping from within and the struggle it
involves when he wrote - “By the law of the Almighty the body is the work of
the soul which fashions its outward appearance by hammering it from within,
like a goldsmith embossing his material.”
The body is both the symbol and the tabernacle of the soul. The shape
and form of this tabernacle often indicates the aptitudes, tendencies and
aspirations animating it. This is particularly true of Silicea.
1st Silicea is the molten magma, which pours forth onto the
earth’s crust from deep subterranean chambers under the violent impulse of
volcanic activity. Here we see the close relationship that exists between
Sulphur and Silicea. Sulphur is the externalising energy, ever working from
within outwards, just as it does in its healing action; Silicea is the fluid
material, which, as it solidifies, gives shape and substance to the surface of
the earth. This powerful external layer or skeleton, largely a vast
accumulation of quartz crystals, is in relationship to the planet as a whole,
only a thin crust - the earth’s skin. Below this skin the liquid silicates flow
and seethe, penetrating the surface through volcanoes, which open up like
boils, sinuses and fistulae, building up excess material on the outside.
Silicea has a particular affinity for the skin and its appendages -the hair and
nails; the formative sheath of the bones- the periosteum; the inner matrix of
the bones into which calcium and phosphorus are deposited; and it suits skin
lesions which simulate volcanic activity. From these correspondences we realise
the aptness of Silicea in the treatment of: unhealthy skin which festers from
the least injury; boils, acne, fistulae; splinters; thickened scars; weak,
brittle, or thickened and unsightly nails; thin hair which splits, breaks and
falls; loss of bone density osteoporosis; infections of bone - osteitis and
osteomyelitis; overgrowth of bone - exostoses, osteophytes and osteoarthritis.
2nd most revealing symbol of Silicea is glass. Although man
has been manufacturing glass ever since it was invented in Mesopotamia about
5000 years ago, nature has been forming glass through volcanic activity for
millions of years. This volcanic glass, the most common form of which is
obsidian, is created when hot larva rapidly cools after oozing onto the earth’s
surface. The main constituent of glass is Silicea and the special qualities of
this remarkable material are shared by the Silicea being.
To divine these qualities fully it is necessary to observe the skilled
artistry of the glass blower and the behaviour of the material he is working
with. The molten glass is fluid, clear, malleable, yielding and pliant,
conforming to every whim of the artist, yet when it sets it is strong, rigid
and inflexible, but also transparent, delicate, brittle and fragile. The
slightest blow sharply delivered at a critical point, or a sound wave of
critical frequency can shatter it, whilst it has the strength and resilience to
resist tremendous forces and sustain a symphony of sound. Such is the
paradoxical nature of Silicea.
The silicea adult
In character they are clear and transparent - guileless, honest, sincere
and open. Often initially timid, hesitant, indecisive, naïve and
impressionable, they are easily influenced and persuaded by others, but as they
develop and mature, constantly learning from experience, forming their own
beliefs, opinions, morals and values, ever building their crystal structure,
they are imbued with strength and resolve. Once established their convictions
are steadfast, invulnerable to persuasion or seduction. On matters of principle
they can be extremely obstinate and unyielding. This inner strength is often
belied by a physically refined and delicate appearance, and an exquisite
sensitivity of disposition, which is easily moved to compassion and tears, but
also renders them susceptible to every sensory impression, jarring their
nervous system, and leaving them debilitated. Great strength of will and
intellect are often coupled to a limiting weakness of constitution.
Glass is surely the most versatile of materials; it can be as imposing
and sophisticated as the giant telescope mirrors and lenses used for
penetrating the secrets of the cosmos, or as small and simple as a child’s
marble. The mind of Silicea is similarly versatile, able to encompass and
master concepts of universal scope and be at ease with the finest detail, and
give both the same attention. One of their charms is that even the great remain
free from conceit and pretension. Within the mature may be found the innocence,
enthusiasm and playfulness of a child, and within the child may be found the
wisdom of a sage.
Glass restores our failing eyesight and projects our vision with clarity
to the world about us - and also to the world within us, because as the first
mirror after water it permits us to view the hidden aspects of our inner nature
etched into our features by the workings of the soul. The lens of our eye is
largely a Silicea organ. As such Silicea is our window to life, and also the
window of our souls. Silicea bestows both sight and insight, giving its
archetype not only an intuitive sense of the motives and traits of others, but
also the blessing of self-awareness and self-knowledge. They are true unto
themselves. They are capable of seeing the evil in good and the good in evil.
In our everyday lives, glass secludes, insulates and protects us whilst
maintaining our visual union and communication with the world about us - it
does not sever or isolate. The advanced Silicea is in this world, but not of
it. They know that this life is but a stage for the schooling of the soul, and
that behind it lies the reality from which we have come and to which we shall
return. Whilst assisting, inspiring and caring for others, they are capable of
dispassion and detachment. They can distance themselves without dissociating.
The lens of the telescope displays the macrocosm; the lens of the
microscope and the technology of glass fibre optics reveal the world of the
infinitely small - the microcosm. The same technology permits the human mind to
project itself through sound and visual signals across the planet. It has
extended our powers of communication and the dissemination of knowledge. In the
silicon chip the mineral world vies with the organic world in memory and
intelligence, and tiny quartz crystals provide us with the quintessential
timekeeper, precise and accurate regardless of temperature or position. All of
this relates
to Silicea, and its archetype.
The Silicea mind is fascinated by the infinite and the infinitesimal, by
the distant past and the remote future, by painstaking observation, exactitude
and accuracy. It is a Silicea who can spend hours, days and months fine
chiselling and brushing a fragment of fossilised bone out of its encasing rock
with infinite patience and loving care. Fixity of purpose, and devotion to the
finest detail is a characteristic of Silicea. The passion of Silicea is often a
cerebral passion. They may compensate for lack of physical prowess and stamina
by developing their mental abilities and knowledge, earning their laurels
through intellectual feats. Many a “nerd” and “boffin” is a Silicea. Though
reserved and lacking self-confidence they are determined and focused. They
study, and they over-study, building an intellectual edifice which will be
admired and give them confidence.
Glass also embodies colour, light, art and music. The glass prism
reveals the hidden wonders of the spectrum; glass art is as versatile as the
material it uses, producing works of great beauty, elegance and delicacy; a
glass musician can make glass emit celestial music - like hearing angels sing.
All of this is inherent in the archetype, for Silicea is artistic, imaginative
and creative, or possesses a strong aesthetic awareness and appreciation.
Silicea may be the artist or author with self-doubt, daunted by the empty
canvas or page, or the creator who is never quite done, always adding a further
detail, always embellishing or changing a word. A dose of Silicea in potency
will unlock their confidence and their creativity, and permit them to put down
their tools when the work is completed.
Nor may we forget “the crystal ball” which enhances psychic powers, the
eye through which the fortune-teller or prophetess peers into the halls of
other dimensions. Just as glass fibre optics extends our means of communication
over vast distances on the earthly plane, so the sensitivity of Silicea extends
beyond the merely physical, accessing the vibrations of unseen realms by means
of love, empathetic perception, intuition, telepathy, clairvoyance,
clairaudience, trance states, astral-projection and hypnosis. Quartz crystals
possess healing power and since they have power to split light into its
component colours, their healing influence can touch all levels of disease
manifestation, all the chakras and hence all the systems and organs of the
body. Healing in its various forms is often the vocation or natural
gift of the Silicea archetype.
3rd symbol of Silicea is sand. Sea sand is quartz in the
almost pure state. Sand is grit, and grit is determination, perseverance and
courage. When the Silicea energy in a constitution is low there will often
be a lack of these grit qualities, physically and morally, and hence a
lack of energy, resistance and confidence. It is a state of weakness, doubt and
self-consciousness, and a fear of standing up for their rights, which persuades
them to comply, yield and give up. They frequently suffer from dread of
failure, despite great natural ability, and will avoid challenges rather than
risk defeat. By homeopathic potentisation, medicinally inert sand is
transformed into Silicea energy, which in susceptible subjects bestows
fortitude and tenacity upon the vulnerable and the timid.
In others the Silicea energy is too high. Once committed to a task these
individuals do not know when enough is enough, or when to stop. With immense
strength and determination of will, often against
all odds, and even when exhausted by their endeavours, they struggle on,
even to the point of burnout.
Walk on the beach and feel the soft, yielding sand beneath your feet. It
is comforting and soothing, but let a wind strike up, whipping those selfsame
grains against your face, and feel their bite and their sting. Such may be the
nature of the seemingly placid and forgiving Silicea. Able to withstand
persistent provocation with admirable constraint, a trifle may arouse an
uncharacteristic and even violent anger. Contradiction is the most frequent
cause.
As it spiritually evolves the Silicea archetype, ever aspiring to
perfection, striving always to achieve its crowning pyramid, unites its
conflicting polarities and finds a stability, serenity and capacity for
unconditional love which is manifested in its final symbol, the rare
heart-shaped twinning of the quartz crystal - an image of the heart and love of
Silicea.
[Otto Wolff, M.D.]
Substances as Vessels for Forces: Silica as an Example
If physical matter, substance, is the end stage in the process that has
given rise to it, the nature of the substances must reflect the nature of the
forces that have been active in the process.
Pure Si02 and quartz (its mineral form), show the characteristic
hexagonal form of silica.
A salt crystal is always cubic and never hexagonal. We shall not attempt
to 'explain' the phenomenon by considering the atomic infrastructure of the
crystal lattice, for it is the essential nature of the substance that has given
rise to its internal configuration, and not vice versa. The current way of
thinking has been programmed differently, and it is thought, for instance, that
an organism is built up
from cells. It is not built up in this way, however, for the cells have
arisen from the organism, which is the primary element. The first cell is an
organism! In the same way, the hexagonal structure of silica develops out of
the essential nature of this substance. The question then arises as to the
essential nature of the number 6.
A salt crystal is cubic, and the number 4 dominates the configuration of
a cube. In Hebrew, every letter of the alphabet is also a number. Numbering
starts with the greatest there is, which is the number One. Oneness, unity, is
the beginning of everything. The first letter of the Hebrew alphabet, Aleph, is
the name of God, the One, the source of everything there is.
The number 4 always indicated that something belonges to the earth. This
can be shown to be true in every detail. The number 6 on the other hand relates
to cosmic forces. It should not merely be considered to follow 4 and 5.
6 can be divided into 2 x 3 or 3 x 2, which again is not the same thing.
In the case of silica one is clearly dealing with 2 x 3 in the form of two
triangles, and not with 3 x 2.
is the image representing spiritual entities who in the perception of
the people of past ages numbered 6 (creative spirits described in the Bible as
the Elohim, a divine power). The term may be translated as 'God', but in Hebrew
it exists only as plural. Another translation would be 'gods' whose creative
activity is in the sphere of light. We find them in the light and on earth in
plants, humans and minerals (silica). They are specific plant families (Liliaceae).
A transverse section through the ovary of a lily reveals the image
related to 6. The floral diagram of a tulip shows 2 x 3 and not 3 x 2 elements.
Every member of the Liliaceae family has been formed out of this power, the
essential lily nature that was always felt to represent the cosmos. Paintings
of the Annunciation, with the angel Gabriel telling Mary that she will bear a
son, always show the angel with a lily. It was felt that the angel was a cosmic
spirit and therefore required a lily, as something cosmic on earth, and not a
rose.
The rose is the flower of Mary, and that is something entirely
different.
Cosmic light forces come to an end in silica on earth. Silica is thus
the vessel or mediator of cosmic light forces. In its purest form, as rock
crystal, it is pervious (= durchlässig) to light, though one might also say it
is pervious to cosmic forces.
Silica is found in plants (grasses). You know the phenomenon, the edge
of a blade of grass can be so sharp that one may cut oneself. This is due to
the action of tiny silica crystals. Grasses contain
a considerable quantity of silica, and so do quite a few other plants.
Human beings contain only little silica (compared to Ca), for many years no
attention was paid to silica.
Nowadays more accurate estimations have become possible. Voronkov's book
Silizium und Leben (Silicon and Life) gives a vast number of data.
Silica has many different aspects. Rock crystal or quartz is much harder
than glass and can be used to cut glass. Yet it also has a specific
relationship to water. Finely dispersed silica is able to absorb enormous
quantities of water.
One mole of Sil. will absorb 330 moles of water, an incredible amount.
It means that 1 gm of silica is capable of absorbing approximately 100 gm of
water = 100x its weight. The result is organized, structured water, water that
has form. Where would one find this? The vitreous body of the eye is such
organized, structured water, and in fact all water in the human organism is of
that kind. Swelling and gelling processes occur everywhere, and that always
means water and silica.
How does the human form arise? Connective tissue is present throughout.
The liver is an extremely watery organ. Connective tissue gives it form. Also
in intervertebral discs, cartilage (the form-giving element is always
connective tissue/has a high silica content). The fibrin which develops when
blood coagulates has an extremely high silica content. It is all a matter of
organization in the watery sphere.
Looking ahead for a moment, it may be said that the watery element does
of course relate to the ether body. The principle that creates the human form
goes beyond this, however.
Before we consider this, let us take another look at the human being as
a growing organism. Sil. levels depend on age just as much as Ca levels, and
the younger an organism is the more water it contains. This makes it pretty
obvious that the organizing principle behind it is Sil. Compare the hand of a
one-year-old child with that of an adult and the difference will be immediately
apparent. The child's hand is dimpled because the tissue layer is very thick
and full of water. Going further back you finally come to the first cells, and
these contain more than 95% of water. The human being originates in water.
Water
content of the human embryo/ fetus in %
95.4 94.3 88.7 87.3 85.5 75.5 65 60
Age* 2.6 3.0 4.3 5.1 7.2 10.0 Adult
Senior
*In lunar months.
Human beings originally consist of water. It is a perfectly good image
to tell children that the stork has brought them, having picked them up out of
the large pond. We have our origins in water and not in the earth. The water in
question does, however, have a high degree of organization. It is also known
that Sil. levels are the higher the younger the organism. The same applies to
water, and this water is fully formed out. If it were not, form could not enter
into it. Sil. mediates the entrance of form. As we grow to adulthood, both the
water and the Sil. levels decrease.
The distribution is as follows. Sil. relates to the periphery. Organs
with the highest Sil. levels are the skin, nails, hair and the connective
tissue that is present in all parts of the organism. Here the form-creative
principle is at work. How is form given to the embryo? From the outside. Much
more important than the embryo itself or the germinal disc is the environment
of the embryo. Formative impulses come from it right until the moment of birth.
The tissues of the amnion, the skin enveloping the embryo, have the
highest Sil. content of all, with the ash contains 22%. That is the peripheral source
of the forces that bring form into watery, living substance. It is now known
that embryos are hairy all over, with hair covering the face, the forehead, the
nose and all other parts. Darwinism interprets this as due to man's descent
from apes, with the hair lost, to end up as a 'naked ape'. It is beyond me why
people refuse to see that this soft woolly hair known as lanugo is something entirely different from the hairy
pelt of apes and from permanent human hair. Why do embryos have this hair
cover, and indeed, what are hairs?
Hairs are antennae, organs of perception. People were aware of this in
times past. With the aid of hairs (= appendages), the organism focuses on the
environment, perceiving forces radiating towards it and taking them in. Take a
spoon and stir your coffee and you will see a vortex forming in the coffee.
Forces coming from outside have an effect on the fluid. The same thing is to be
seen in the embryo. The hair forms a vortex that terminates in a point over the
posterior fontanelle at the back of the head. That is the exact spot where
these vortices enter. The 2nd point is between the shoulder blades. Here we
have a still photograph of a process of becoming. You can literally put your
finger on it(this is where formative forces reach the center from the
periphery, and that is the reason why hairs have a high Sil. content. here we
have a receptor organ, a substance that allows cosmic forces to pass through,
and we now understand why an embryo is covered with hair.
The embryo needs such a receptor organ for cosmic forces. The route can
be traced from the amnion, with its high Sil. content, via the hair and into
the organism, via epiphysis and hypophysis right into the nervous system and
then into every individual cell. The formative processes move from periphery to
center. How does an organism come to grow? How is an arm, a leg produced? Not
by the method we would think of using. If we had a lump of clay we would start
from the center and make it go thinner and thinner until we came to the hand.
Yet that is exactly how it does not happen. The formative process starts from
the hand, and this is formed first. Then the forearm is produced, the upper arm
and finally the shoulder. First comes the foot, then the lower leg and only
then the thigh. You can see that in children whose mothers took thalidomide. It
is possible to determine the exact day on which that happened. One therefore
does not see children who only have upper arms, as in the case of amputees.
Dysmelic children have a hand up near the shoulder. Development is from the
periphery, therefore, and not from the center outward. Unfortunately our
thinking follows a different line. We are still looking to the cell and the
cell nucleus for formative impulses, yet that is where we are bound not to find
them. They are in the environment. The whole of human development proceeds from
outside and not inside; embryos grow from outside. The formative trend
originates in the periphery or, to put it concretely, the cosmos. The human
being originates in the cosmos. It is of course utterly trite to say the child
emerges from the uterus; that is self-evident. But it does not tell us
anything. What is a uterus? A cosmic enclave. Cosmic forces prevail in the
uterus. Within the amnion the embryo is exposed to cosmic forces until it is
born, and not to earthly forces. So you see, the human being originates in the
cosmos and not on earth. The cosmos is the true home of the human being, as is
evident from embryology. Sil. is the vessel for cosmic forces, not earthly
ones. The younger the embryo the greater the number of cosmic forces at work in
it, creating structure, the human form.
This human structure must, however, come to earth. To do so, it needs
material amounts of another substance, and that is Ca. At the very beginning Ca
is not present in material form. Calcification only develops gradually during
the final months in utero. At birth the infant will have bones, but their Ca
content will be low. After this the Ca content increases, and Sil. and Ca are
polar opposites in this respect.
As calcification progresses, the human body becomes more and more
earthly and impermeable. Bone is not transparent, but the eye is. Another fact
is that the first cells are impossible to see because of their transparency.
This makes it difficult to find a fertilized ovum: it is practically all water
and completely transparent. Gradually the material grows denser. The human
being originates in the light and grows dark. The Greeks were aware of this;
they used the verb melainesthai, literally "growing dark“, for
"maturing“. Look at the facts: a child is born fair-haired and later the
hair darkens. Negro babies are not white at birth but definitely much lighter-skinned
than their parents. The skin darkens gradually (palms, soles and nails remain
light). That is the periphery, where Sil. mediates cosmic light.
The above diagram shows the relationship between Sil. and Ca in time.
The same relationship can also be seen in space. The transparent aspect is
localized in the head, with the eye transparent to light and the ear to sound.
The brain is transparent to thought.
In alchemic terms crystallization, the Sal process, makes things
transparent to forces. Sil. belongs to this sphere.
R.S.: "Sil. always allows everything spiritual that is alive and
active in the world to pass through“. The formative impulse comes from the
head. What is it that makes the human being really part of the earth and in
extreme cases thoroughly bourgois? What does such a person look like? He has a
pot belly, and the head counts for less. "Curvatures" are seen in the
abdominal region, and that is due to Ca activity. Ca feeds the belly. Formative
forces derive from Sil. from the head region. So we now have the
differentiation in space. Sil. always belongs to the neuro-sensory system. Eye,
ear, nerves and all sense organs have to be considered in terms of Sil. It
would be possible to go into further
detail about this. Yet if you want to
place someone firmly on this earth, incarnating the soul, it is a question of
Ca, a substance acting on metabolism. Calcification of bone proceeds from below
and within; form is imposed from above and without.
The periodic system shows Si and C to have a certain similarity, as they
are closely related chemically.
Sil. shows a strange duality; in the form of quartz.x it is extremely hard, yet in the organic
sphere and in conjunction with water it may be said to be extremely ductile or plastic.
C = Diamond.x is the hardest known material. Organic C
compounds on the other hand show infinite plasticity.
Plants consist of carbohydrates = compounds of C and water. A plant is
therefore watery C or water organized by C! This makes plant substance so
tremendously responsive to form impulses. Plant forms show the greatest
richness in variety, and yet it is all C and water. The same holds true for
Sil. Sil. and C have the number Six and hexagonal structure in common.
Kekule is unlikely to have been thinking of Sil. when he developed the
concept of the benzene ring. Sil. and C are both totally determined by the
number 6 (= by cosmic forces). Light lives in both of them.
In the plastic sphere both are still entirely open; in the inorganic
sphere they reach their end points, earthly above and more cosmic below. Quartz
and diamond are each the end state in a long process. Initially, when
everything is more wide open, we get an abundance of plastic form, a dynamic
principle. The same can be seen in the organism. The amnion, skin and vitreous
body contain substantial amounts of Sil. Nerves have relatively low Sil.
levels. Yet the white matter has been produced by Sil.
What are the indications for Sil. forces in a plant? Sil. relates to the
periphery. Sil. activity is in evidence wherever the periphery gets even more
'peripheral' and points are formed. Where do we find points? Anywhere where one
sees downy leaves: Verb./thistles. Thistles are prickly, and that is an extreme
periphery. It is dynamic Sil. activity.
The awns (= Granne) of barley contain substantial amounts of Sil. Barley
is an out-and-out Sil. plant. Wherever one sees rays like those, one has Sil.
activity. The awns are 'hairs'. Arn. another typical Sil. plant, and it, too,
is downy. It will only grow on siliceous soil. Add just a handful of lime or
artificial fertilizer (an earthly element) and the plant dies. Arn. never grows
on lime, only in siliceous soil. Arn. really does have a potentized Sil.
process, exactly the same as in the nervous system. This makes it medicinal for
the nervous system and also for the form principle; for instance, when injuries
have been sustained and the 'form' destroyed.
In conclusion, let me refer to some scientific data. The internal organs
have relatively low Sil. levels. Little Sil. is found in the lungs, relatively
large amounts in the pancreas. What does this tell us?
Not long ago Tb. was still quite common, and a reciprocal relationship
was found to exist between Tb. and Sil. What does Tb. represent? It is a
process of dissolution. Capacity for form is lacking.
Lung tissue actually dissolves and cavities result. There is one organ
that practically never develops Tb., pancreas. The function of the pancreas is
to give form and structure to the food in the intestinal region.
Organs with high Sil. levels do not develop Tb. So there you have the
capacity to give form, and on the other hand Tb. as a disease with dissolving
tendencies. What kind of treatment was given in the past?
Folk medicine made use of plants with high Sil. levels [plants with high Sil. levels (Equi-a =
horsetail/Galeopsis tetrahit = hemp nettle/Teucr-s. = wood sage]. Tb. was thus treated with typical
Sil. plants.
These examples show a way in which it may be possible to gain
understanding of the essential nature of Sil. Sil. is much more in accord with
human nature than Ca is. We have seen that Ca is a vessel for the astral body
and lets the soul enter into metabolism. It has also been mentioned that water
is the vessel for life, for the ether body. Where does Sil. have its place? The
question can only be answered if understanding has been gained of the nature of
the human being. It is part of the essential nature of human beings, as
distinct from animals, that they are able to have immediate control of the
spirit and have self-awareness. This is connected with the ability to stand
upright, walk, speak, and think. It calls for a specifically human
organization, and R.S. called this the "ego-organization“. Sil. provides
the physical basis for it. With its aid, the human organism is given the inner
and outer form that makes it a vessel for the spirit. Because of this, Sil. is
tremendously important for human beings.
Ca and Sil. levels depending definite on age, with Sil. decreasing and
Ca increasing with age. What is the danger an aging person faces?
Calcification, sclerosis. It was known right until the present time that Sil.
has antisclerotic properties. An example of such a Sil. preparation is
Sclerosol (consisting of Sil). Present-day thinking is very different, has
attention focused on cholesterol and fats, though these are entirely 2ndary
where sclerosis is concerned. What is the problem of people suffering from
sclerosis? They remain too earthly. They immure themselves in living substance
that has not been mastered
so that it becomes like a prison (atheromatosis). They and those around
them experience the process like this: Mind and spirit have become narrowed
down and are imprisoned. Lacking wide open horizons, the cosmos, release into
the spirit. These people do not lack vitality, yet most geriatric agents
contain anabolics, vitamins, hormones, etc. Yet these people lack anything but
that! What is lacking is catabolism, form, conversion of body substance into
spiritual principles. Sil. can be used to achieve this. Other substances will
serve the same purpose (Scleron, a potentized lead preparation. Sclerotic
subjects lack comprehension, universality in short, the wisdom of old age. That
is a Sil. process.
The indications for Si and Sil. may be derived from the above. The
relationship to the neuro-sensory system has been discussed. Quartz is always
indicated where the wrong kind of metabolic processes, and particularly
inflammatory processes, develop in the neuro-sensory sphere. This may take the
form of neuritis, encephalitis or inflammatory conditions affecting sense
organs. The skin, too, is a sense organ in this respect. Quartz is therefore
indicated for inflammatory skin conditions. It will be given in relatively high
potencies: D 20 - D 30. On the other hand there is the therapeutic rule that
the related plant drug should be given preference, particularly in the early
stages of treatment. In the sphere of the nervous system, Arn. would be the
Sil. plant of the first choice, again in relatively high potencies. When one is
dealing more with the metabolic sphere (kidneys), Equis. is particularly
effective in form of Equisetum Silicea cult.; here the growing plant has been
specially treated with Sil. with the result that the mineral is "opened
up" and made more effective by the plant. This preparation will generally
stimulate the patients' formative forces where form has been lost in dysplastic
processes. (D 2 = 1% oral). This also addresses connective tissue, where the
root cause of the lack of form must be sought. Connective tissue weakness
frequently makes the whole habitus appear to be lacking proper support; other
aspects are flat feet, flaccid skin, growth disorders affecting hair and nails.
Homoeopathy, who are masters of observation, have described a type of
individual who is the essential Sil. nature: sensitive/skinny/rather
weak/shy/quiet with thin, fine hair and tend to be
hypersensitive/overprotected. It is immediately apparent that the neuro-sensory
system predominates, and this needs Sil. if it is to function properly.
Sil. may also be provided in the diet (barley and millet: rich in Sil).
One reason why our usual diet is low in Sil. is that the mineral cannot be made
available in the form of a fertilizer, plants are only able
to utilize it if supplied in a more accessible organic form.
If we compare the essential Sil. nature with the constitutional type and
the pathological symptoms that have been shown above, it will be found that
they correspond. The powers found lacking in these individuals point to the
very substance that is the vessel for such powers, and that is Sil.
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