Buthus australis (Buth-a) = Scorpion

Horvi

 

Vergleich: Androct. + Buth-a. + Scorp.; Apis. Chin (träumt Schönes/Buth-a sinnt nach über Rache/Sieg usw.). Apoc + Bapt  (Buth hat Schmerz + steif). Vesp.                

Siehe: Arthropoda- + Giften- + Veratrumgruppe + Scorpion allg.

Strych (Helden sein/Krämpfe) Buth-a Naja (ausgenutzt + verantwortlich)

Sil (fröstelt/geistige Beschwerden) Buth-a Lach (körperliche Beschwerden)

 

= Sil-insekt (Abszeßneigung und Frostigkeit)/= Arist-cl-ähnlich/= similar to poisoning with strychnine;

Thema: Allein sein = Macht; Lösung: negativ: Anderen in Gedanken angreifen; positiv: In sich ruhen;

     Vergiftung: Sting produces a sharp pain followed by numbness of the limb, speech becomes difficult, discharge of saliva is copious, the patient becomes restless and there is a strange             feeling of icy coldness along with stumbling gait, vertigo and inability to concentrate;

Negativ: „Als ob in einer Wolke“ (hört/sieht nichts), äußerliche Tatsachen uninteressant, Konzentration-/Willen-/Entscheidung-/Selbstvertrauenmangel, (geistig) müde/weinen/sprechen abgeneigt/schläfrig, empfindet Kälte „Wie Eisnadeln“/Hagelkörner/kalte Dusche, Speichel;

Hitzegefühl in der Herzgegend, Herzklopfen. Neuropsychischen Symptomen.

Beklemmungsgefühl in der Kehle, Angst und Frösteln mit Fieberschüben, übermäßige Speichelbildung. Krankhaft Geschwätzig wie Lachesis, mit wechselhafter Stimmung. Niedergeschlagen # voller Unruhe.

>: durch Ruhe und durch Essen;

<: durch Anstrengung/am späten Nachmittag/beim Frösteln;

Azamin: 1938, first proving of Buthus australis in C 6:

The symptoms observed in the proving were typically the ones caused by a scorpion sting.

1. a sharp pain,

2. numbness of the limb, speech becomes difficult, copious saliva,

3. restlessness, strange feeling of icy coldness (Heloderma), along with a stumbling gait, vertigo an unable to concentrate

 

[A. Richter]

1. Auf der Hut: Immer erregt/ERregte Sinne/Haut (rote hektische Hautflecken)/empfindLICH vor Licht/Geräusche/Kitzeln/Berührung (Schmerz) rote Augen stechend eindringende Kälte

2. Hellwach/intelligent: mental akTIV/leichtes Begriffsvermögen/zur Schaustellung geistiger Überlegenheit/geistige Unruhe/wollen mit jemanden reden/eloquent

3. Halten und Fließen: fauler langsamer Bewegungsfluss bei geistiger Hochgeschwindigkeit alternierende Energie/Stimmung/hin und her, unentschlossen

Konzentrationsschwäche - geistig aktiv

schweigsam - redselig (nicht zusammenhängend)

Fieberhitze # zittern durch Kälte

starres Zittern - Parkinson

Krampfanfall gefolgt von Erbrechen

Bauch geschwollen, Durchfall

Kehle „Wie geschnürt“ - profuser Speichel

4. Halsstarrig: kann nichts Festes schlucken/Hals „Wie eng“/würgen

widerspenstiger Appetit

steifer Nacken

kalte/krampfige/steife Glieder/Kiefersperre

Schwellung in Lider/Schilddrüse

Stuhl einhalten

Allein gegen alle: Außenseiter ohne Freunde/Einzelgänger, nirgends zu Haus

Provoziert anderen/traut niemand/triezen und testen

Ehrgeiz – ist besser als jeder

fühlt sich als Opfer, gehindert (von eigenem Körper: Regel/Klimakterium/Dysmenorrhoe) 

5. Kalter Rückzug: abgestumpfte Sinne - schaltet ab/Geräusche weit weg – versunken

„Wie in einer Wolke“/“Wie aus Holz“

KALT + krank

Verlangt Narkotika/Drogen

schläfrig, erschöpft

gleichgültig, willensschwach

Strabismus/verdrehte Augen     

[Mangialavori / Zwemke]

Buthus australis gehört zur Gruppe der Arachniden, es ist einen kleinen Skorpion. Dieses Tier benötigt ein enges Temperaturoptimum und Feuchtigkeit,

um zu existieren und obwohl es in warmen Klimazonen (und selbst in Wüsten) lebt, muss es die pralle Sonne meiden, um zu überleben.

Deshalb sind diese Tiere nur nachts aktiv und verstecken sich bei Tageslicht unter Steinen und in Höhlen unter der Erde. Skorpione sind phylogenetisch sehr, sehr alte Lebewesen, wahrscheinlich sogar die ersten, die das Wasser verließen, um an Land zu leben. Und doch haben sie sich nicht verändert, was darauf hinweist, dass sie über eine enorme Anpassungs- und Überlebensfähigkeit verfügen. Skorpione sind wie Spinnen auch sehr unsoziale Tiere, bis hin zum Kannibalismus. Sie leben auf sich selbst gestellt, greifen andere Individuen an und töten sie, wenn sie ihnen begegnen.

Sie verfügen über zwölf Augen, können aber nur sehr schlecht sehen. Stattdessen besitzen sie Sinnesorgane, mit denen sie feinste Vibrationen wahrnehmen können. Skorpione zeigen ein sehr ritualisiertes Paarungsverhalten, das man mit einem Tanz vergleichen kann, und wie bei einigen Spinnen riskieren die Männchen dabei Kopf und Kragen. Die Weibchen tragen ihre Jungen auf dem Rücken und können diese töten und fressen, sobald sie ihn verlassen. Der Skorpion besitzt seit alten Zeiten

eine eigene Symbolik und sein Mythos unterscheidet sich von dem der Spinnen. Zusammengefasst verkörpert der Skorpion den Tod und die dunklen, das Leben bedrohenden Mächte, und sein Mythos nimmt Bezug auf den Teufel und das Streben nach Allmacht und Allwissenheit. Homöopathisch betrachtet hat Buthus viele gemeinsame Themen mit den eigentlichen Spinnen. Es handelt sich jedoch im Allgemeinen um sehr viel intellektuellere Menschen mit einem brillanten Kopf, deren Hyperaktivität und Ruhelosigkeit sich mehr im geistigen als im körperlichen Bereich abspielt. Obwohl sie organisierter und zielorientierter, effektiver und ziemlich

erfolgreich sind, zeigen sie doch auch die charakteristischen Elemente der Fruchtlosigkeit der Spinnen in ihrer Aktivität. Sie vermitteln den Eindruck von Menschen

mit lebhafter Intelligenz, die ein hohes Leistungsniveau erreichen könnten, wenn sie nur dazu in der Lage wären, den letzten Schritt zu vollziehen. Sie geben oft vor,

über außerordentliche Fähigkeiten (speziell eine hohe Intelligenz) zu verfügen, und besitzen sie auch tatsächlich, können allerdings nur schwer davon Gebrauch machen.

Sie suchen zwar ständig nach der Möglichkeit, ihre Begabung unter Beweis zu stellen, aber sobald der Moment da ist, um die Dinge zum Abschluss zu bringen und ihr Potential in die Waagschale zu werfen, scheinen sie zu versagen und ihre Überaktivität erweist sich als eine Art geistige Selbstbefriedigung. In ihrer Vorstellung geht

es sehr stark darum, ihren eigenen „Wert" gegenüber dem anderer herauszustreichen, was sie dazu verdammt, sozial isoliert zu sein. Es sind Kämpfer,

die sich in ewiger Auseinandersetzung mit anderen befinden und sehr gerne die Rolle des Außenseiters spielen, der das schwarze Schaf ist.

Buthus-Patienten haben ein angeschlagenes Selbstvertrauen und werden von einem übermäßigen Bedürfnis nach Anerkennung gesteuert. Sie sind körperlich eher schwach, aber sehr intelligent und dabei extrem konkurrierend und müssen ständig zeigen, wie clever und toll sie sind. Das scheint ihre wichtigste Waffe zu sein!

Das geht so lange gut, wie sie sich in einer Position relativer Stärke und Macht befinden. Tatsächlich kostet es sie jedoch eine Menge Energie, diesen Status aufrecht

zu erhalten, weil ihre soziale Stellung immer viel zu schwierig und angreifbar ist, als dass sie es leicht und entspannt hätten.

Sobald die Dekompensation einsetzt, fangen sie an darüber zu klagen, seit einem bestimmten Moment ihres Lebens nicht mehr im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte zu sein. Dabei kann das Problem im Grunde dasselbe sein wie zuvor, nämlich dass sie die Sachen einfach nie so richtig auf den Punkt bringen.

Aber jetzt auf einmal fangen sie an und beschweren sich darüber, dass sie nicht mehr so leistungsfähig sind, wie sie es früher einmal waren, vergleichbar mit Arzneien wie Lyc. und Equis. Sie werden hypochondrisch und versuchen, die Verantwortung für ihre Probleme einer eingebildeten „Krankheit" in die Schuhe zu schieben oder aber auch anderen Menschen wie den Familienangehörigen oder Arbeitskollegen.

Wie die Spinnen, so muss sich auch Buthus immer als das Opfer präsentieren. Ihr Ehrgeiz und Konkurrenzdenken treibt sie dazu, andere misstrauisch als Rivalen wahrzunehmen. Sie haben das Gefühl, dass andere sie nur schlecht machen und daran hindern wollen, ihre großartigen Fähigkeiten zu entwickeln und die Anerkennung zu bekommen, die sie wirklich verdienen. Ihre Lieblingsrolle ist die des Kritikers, der alles besser kann als der Boss, wenn man nur seine wahren Fähigkeiten erkennen würde.

Wenn sie aber tatsächlich in die Situation kämen, der Boss zu sein, dann wäre es ja vorbei mit dem Klagen und sie müssten die Verantwortung selbst tragen.

Haben sie Angst.

Buthus-Patienten kann man sich nicht so einfach annähern. Ihre „Noli-me-tangere"-Haltung drückt sich auf verschiedene Weise aus, vor allem in ihrer Symptomatologie, aber auch in einer besonderen Überempfindlichkeit der Haut bei der Berührung. Eine Kitzligkeit, die man bei der körperlichen Untersuchung merkt. Anders als einige Spinnen verhalten sie sich nicht so provokant und unangenehm anderen gegenüber. Sie präsentieren sich eher als höfliche und liebenswürdige, aber distanzierte Menschen. Man gewinnt den deutlichen Eindruck, dass es da etwas gibt, das man besser nicht anspricht und worüber man keine Fragen stellt. Eine Art psychologischer Kitzligkeit sozusagen, mit der sie alle Annäherungsversuche an ihre empfindliche Seite lächelnd zurückweisen. Als würden sie den Arzt herausfordern, ihr Problem nur mit den Informationen zu lösen, in die sie Einblick gewähren. Das kann Silicea ähneln, einer Arznei, die in der Geschichte der Homöopathie als mit Buthus verwandt

angesehen wurde. Aber während Silicea aus einem tiefgreifenden Gefühl der Selbstunsicherheit heraus handelt, mit einem übermäßig skrupulösen Blick für die eigenen Fähigkeiten, begibt sich Buthus nahezu bewusst in den „komfortablen" Käfig eines Opfers, der das Recht besitzt, sich zu beklagen und andere für sein eigenes Versagen verantwortlich zu machen.

Die Überempfindlichkeit von Buthus ist hervorstechend und sehr zu vergleichen mit derjenigen anderer Spinnentiere. All ihre Sinnesorgane scheinen (über-)erregt und in ständiger Alarmbereitschaft zu sein, wodurch sie eine sehr defensive Haltung gegenüber dem Leben zum Ausdruck bringen. Ihr glänzender Verstand macht sie auf alles aufmerksam und lässt sie alles in ihrer Umgebung verstehen, was nicht so gut funktioniert wie es soll: irgendein Schwachpunkt in einer Theorie, einem Projekt oder in einer Person. Sie sind wie Detektive oder Spezialagenten, die ihre Sensibilität benutzen, um gezielt diejenigen zu schwächen und zu treffen, die sie als Rivalen wahrnehmen oder für ihr eigenes Leiden verantwortlich machen. Buthus kämpft dabei von Mann zu Mann; sie nehmen es mit der ganzen Welt auf und sogar mit Gott! Weil sie sich so anders fühlen als die anderen, macht die Kommunikation ihnen Probleme und sie können Auseinandersetzungen nicht so leicht ausweichen.

Es ist ihnen nahezu unmöglich, jemandem zu vertrauen und Freundschaft zu schließen. Sie testen beständig die Loyalität ihres Gegenübers, und zwar, indem sie sich absurd benehmen, um herauszufinden, ob ihr „spezieller Charakter" wahrgenommen und akzeptiert wird. Sie fühlen sich gezwungen, außerhalb ihres Familienzusammenhangs etwas ganz Besonderes, Ungewöhnliches oder Spezielles zu leisten, dem man innerhalb ihrer Familien keine Wertschätzung entgegengebracht haben würde. Dadurch schaffen sie eine negative Bindung, die viel von ihrer Energie verschlingt.

Wie das Thema der Ruhelosigkeit sich bei Buthus mehr auf der geistigen Ebene zeigt als auf der körperlichen, so spielt sich auch das Thema der Dyskinesie auf ähnliche Weise nur als eine Art „intellektueller Verkrampfung" ab und als Disharmonie zwischen Körper und Geist. Wir sind uns darüber im Klaren, dass dieser Ausdruck selbst ungeschickt gewählt sein mag, um einen geistigen Zustand zu beschreiben, den man leider nicht so leicht wahrnehmen kann wie das merkwürdige Bewegungsmuster von Tarentula oder Mygale, das sehr deutlich besichtigt werden kann.

Der Buthus-Patient, der körperlich eher langsam, ja fast träge erscheint und der sich nicht besonders für seinen Körper interessiert, weil er ihn mehr als Handicap denn

als etwas wahrnimmt, worauf man stolz sein und das man als machtvolles Instrument benutzen kann, kompensiert dieses Defizit mit einem inneren Hochmut, der sich auf seine rasche Auffassung und Intelligenz und auf seinen „besonderen" Charakter stützt. Wenn sich Tarentula fühlt, als müsse er sich mit angezogener Handbremse unter lauter lahmen Enten vorwärts bewegen, so langweilt sich Buthus intellektuell mit anderen und erlebt es als ermüdend, sich ihnen verständlich machen zu müssen.

Ihr Geist ist zu überaktiv, um sich so einfach auf ein Niveau herunterregulieren zu lassen, auf dem sie sich mit den „einfacher gestrickten" Köpfen um sie herum verständigen könnten. Es mag sie sogar verwirren.

Die Beziehung von Buthus zur Nahrung ist genauso sonderbar wie die Person als solche. Auch wenn sie die Nahrungsaufnahme ablehnen können, bis hin zur Bulimie,

so geschieht dies immer mit einer stark rebellischen und trotzigen Haltung gegenüber ihrer Umgebung und nicht so sehr, um besonders leistungsfähig zu sein.

In dieser Haltung können sie weiter gehen und sich noch „aggressiver" gebärden als die Spinnen, insbesondere weil sie ihre Unabhängigkeit und ihre Besonderheit gewöhnlich demonstrieren, indem sie es sogar ablehnen zu trinken. Und das ist erheblich schwerer durchzuhalten als das Fasten! Während die Spinnen versuchen, sich flüssig und leicht verdaulich zu ernähren, kultiviert Buthus eine distinguierte Art der Nahrungsaufnahme, als ginge es mehr darum, ihren Intellekt zu sättigen als ihren Magen!

Die Kälteempfindlichkeit von Buthus, die in der Vergangenheit dazu geführt hat, Buthus mit Silicea zu vergleichen, bezieht sich im Allgemeinen nicht so sehr auf den ganzen Körper als vielmehr auf einzelne Regionen, die kalt bleiben. Als seien sie, bildlich gesprochen, nicht in der Lage, ihre Arbeit, den Körper aufzuheizen, zu Ende zu bringen und den letzten Schritt zu tun. So dass sie in ihrer Dekompensation das Gefühl bekommen, als ob sich die Kälte von dieser Stelle des Körpers infiltrierend in den warmen Rest zurück ausbreite und ihn dadurch zerstöre.

Häufige Beschwerden von Buthus sind:

chronische Augenentzündungen, begleitet von anhaltendem Tränenfluss und Lichtscheuheit; schwere Kopfschmerzen, hauptsächlich in der Schläfenregion, mit dem Gefühl von Druck; frühzeitige Karies mit Verlust von Zähnen; chronische Hepatitis und Leberbeschwerden „ohne erkennbare Ursache".

 

Repertorium:                        [Azam]

Gemüt: Angst [abends (19 h)/i. B. auf die Zukunft abends (19 h)]/qualvolle Angst [abends (19 h)]

Leicht Begreifen, Auffassungsvermögen leicht

Empfindlich (gegen Geräusche/gegen Licht)

Erschöpft geistig

Geisteskrankheit, Wahnsinn (mit Redseligkeit, Geschwätzigkeit)

< Geistige Anstrengung (abgeneigt/unmöglich)

Gleichgültig, Apathie (gegen alles/gegen Äußerlichkeiten, Äußerliches)

Konzentration schwierig

Lebensüberdruss

Redselig, geschwätzig (# schweigsam)

Reizbar, gereizt

Ruhelos

Schweigsam

Selbstvertrauenmangel

Spricht nicht zusammenhängend

Stimmung, Laune - veränderlich/wechselnd, wechselhaft

„Wie im Traum“

Traurig (während Menopause)

Unentschlossen, Entscheidungen treffen ist schwierig/Willensschwäche

Weinen

Zorn

Kopf: Schmerz mehrere

Schweregefühl

Auge: rot/Photophobie/Tränenfluss

Eingesunken, eingefallen/Strabismus, Schielen schmerzlos

Nase: Niesen (häufig)

Mund: Speichelfluss reichlich

Innerer Hals: Schlucken schwierig/Würgen, Zusammenziehen

Bauch: Schmerz + Frost/während Frost

Rektum: Durchfall

Schwindel: im Allgemeinen

< gehend

Männliche Genitalien: Erektionen fehlend

Weibliche Genitalien: Menses - zu häufig/schmerzhaft am Ende/spärlich

Kehlkopf und Trachea: Spannung in Trachea

Atmung: Atemnot, Dyspnoe, erschwertes Atmen

Brust: Herzklopfen/“Als ob Holz zwischen Herz und Lungen festgenagelt ist“

Herzbeschwerden + schwieriger Atmung Rücken: Schmerz - Zervikalregion/einige

Steif (in Zervikalregion)

Glieder: Frösteln/Kälte [in Finger/in Hände (eisige Kälte/während Frost)]

Krämpfe (Finger)/zittern

Schwellung

Schlaf: „Als ob träumt“/schlaflos/schläfrig (nachmittags/überwältigend)

Fieber: # Frost nachmittags - 18 h

Intensive Hitze (bei Kindern)/intermittierendes, chronisches Fieber, Wechselfieber

Frost: im Allgemeinen

Frost mit kalten Händen

Schweiß: Kalt (nachts)/reichlich (nachts)

Haut: Ameisenlaufen (mit Jucken)

Brennen

rot (Flecken)

Jucken

Allgemeines: periodisch jedes Jahr/15 h./17 h./Nachmittags (13 - 18 h)/16 h - 16 - 20 h/abends

< körperlicher Anstrengung/< beim/nach Essen/< durch Licht 

> Ruhe

Entzündete Lymphgefäße

Hitzewallungen/Lebenswärmemangel

“Wie kalt“ in einzelner Teile

Konvulsionen

Sucht auf allopathische Medikamente /verlangt Narkotika

Schwäche

Schwellung im Allgemeinen

Zittern äußerlich/Parkinson-Syndrom

 

Sahara-Skorpion

Eine Fall- und Arzneidarstellung von Massimo Mangialavori

LIGA-Kongreß in Amsterdam April 1998

Patientin, weiblich 30a

Konsultation wegen Husten, Atemproblemen

Die Patientin erscheint reserviert und aggressiv.

Sie klagt über Husten und Atemprobleme < Bewegung/Anstrengung;

Sonnenunverträglichkeit, v.a. Sonnenlicht

Sofortiges niesen nach dem Erwachen, mit verstopfter Nase, sowie wäßriger Absonderung.

Husten > Wasser trinken

Sie sagt: "Wasser ist vital für mich, es ist mein Element, jedoch fällt es mir schwer zu trinken."

Weiters klagt sie über Kopfschmerzen, schlägt mit dem Kopf gegen die Wand, das tat sie schon als Kind. Es handelt sich um einen drückenden Stirnkopfschmerz,

v.a. über dem rechten Auge; Augentränen durch Kopfschmerzen. Wenn sie als Kind diese Kopfschmerzen hatte, konnten ihre Eltern nie verstehen, wie sehr sie litt.

Als Person ist sie äußerst kritisch. Fühlt sich anders als ihre Familie. Sie regt sich leicht auf und wird zornig.

Sie sagt, sie beginnt jeden Tag, als ob sie in den Krieg ziehen würde. Bei der Beschreibung des Hauses (das Haus hatte einen ganz besonderen Stellenwert in dieser Anamnese) gibt sie eine Beschreibung von sich selbst. Sie klagt, dass sich niemand um das Haus (sie lebt noch gemeinsam mit den Eltern) kümmert und meint damit, dass sich niemand um sie kümmert. Einen Traum: jemand möchte sie umbringen. Ihre Menstruationen sind sehr schmerzhaft, v.a. am Ende.

Eine ihrer Hauptstrategien ist, dass sie sich von den anderen unterscheiden muss. Sie ist sehr langsam, die anderen müssen auf sie warten, denn sie hat ihren eigenen Rhythmus. Sie verhält sich wie eine pubertierende Jugendliche, obwohl sie schon dreißig ist. Sie kann ihren Körper nicht akzeptieren, hat die Wahnidee, dass sie von jedermann angegriffen (attackiert) wird, eine selbstdestruktive Pathologie.

Es entsteht kein warmes Gefühl. Als Säugling hat sie die Mutterbrust verweigert und generell Nahrung abgelehnt.

Wasser ist zwar vital für sie, sie ist jedoch absolut durstlos.

Photophobie

Sie wurde von ihrer Familie immer behindert. Ihre Umgebung unterdrückt sie auf emotioneller Ebene, Emotionen sind nicht erlaubt.

Sie versucht alles, um möglichst unsympathisch zu erscheinen und um zurückgewiesen zu werden. Sie agiert so langsam um zu provozieren.

Die Repertorisation umfaßt 14 Symptome und ist, wie Mangialavori selbst sagte, nicht der beste, aber doch ein möglicher Weg.

Analyse

M.M. dachte an eine Spinnenarznei, war aber nicht restlos überzeugt davon.

Buthus australis gehört jedoch auch zur Gruppe der Spinnen. Der Skorpion war das erste Tier, welches das Meer verlassen hatte, um am Land zu leben.

Bei dieser Gelegenheit erzählt M.M. etwas über die Mythologie der Spinnen.

Der Tarantismus beschreibt ein in streng katholischen und von strenger Erziehung geprägten Gegenden Italiens auftretendes Phänomen. Hysterische junge Frauen werden sich nach dem angeblichen Biss einer Tarantel auf den Boden und winden sich in unkoordinierten, zuckenden Bewegungen. Dieser Zustand wurde durch

den rituellen Tanz geheilt. Alte Mythen verbinden das Thema des Todes mit dem Thema übertretener sexueller Gebote im Symbol der Spinne.

Die Tarantella ist ein Tanz aus Süditalien. Bis vor ca. 40 Jahren wurde jungen hysterischen Frauen in der Kirche mit rhythmischer Musik und diesem Tanz bis zum Zusammenbruch eine Art Besessenheit ausgetrieben.

Man bekommt sehr viel Aufmerksamkeit von anderen indem man etwas Unerlaubtes tut.

Spinnenpatienten sind selbstdestruktiv, meist jedoch sehr durstig. Sie haben eine Menge „hysterischer" Symptome, Symptome in Zusammenhang mit Hysterie und Musik.

Buthus australis ist kleiner und weniger aggressiv als Scorpio. Buthus hat viele Ähnlichkeiten mit Silicea, z.B. die Abszeßneigung und die Frostigkeit.

Er stirbt in der Sonne, auch wenn er sogar Röntgen- oder andere Strahlen aushalten kann.

Um Buthus australis verschreiben zu können, müssen zwei Themen vorhanden sein: Unsicherheit und Simulation. Diese Patienten erscheinen nicht unsicher, sie wollen zeigen, wie unabhängig sie sind. Die Simulation zeigt sich, indem sie z.B. zur Kontrolle kommen und behaupten, die Arznei hätte überhaupt nicht gewirkt, sie zeigen,

wie krank sie sind, dass sie zu Hause oder im Bett bleiben müssen. Oft wird durch einen „Arzneimittelmißbrauch" die Wirkung beeinträchtigt. Sie klagen außerdem

über unerträgliche stechende Schmerzen.

 

Hauptsymptomenkomplexe von Buthus australis:

    Insecure

    Simulation

    Nasty / malicious

    Contrary

    Self-destructive

    Selfishness

    Constriction/spasm

    Coldness

    Periodicity

    Sun intolerant

    Water

    Liver (schwere Lebererkrankungen, Zirrhose)

    Strabismus

 

Antidotiert von: Led.

 

          Allerlei: N. Afrika, gefährlich, lebt in selbst gegrabene Untiefen/lebt alleine/verteidigt Revier aggressiv.

 

 

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