Chloroformum
(Chlf) CHCl3 /= Trichlormethan
Vergiftung: Reizung/Röte (Schleim)Haut, Herzbeschwerden + Leber,
niedrige Temp.+ Blutdruck, Nieren-/Blasebeschwerden;
Negativ: A. Wird sehr vertraulich im Umgang mit Behandler,
Schweiß Gesicht/Brust,
Atemwegen/Gallesteinen/Leber, Migräne, Muskelzuckungen, Blähungen;
1. Wilder ERregung, 2. Stumpf komplett; singt (Obszönes),
verlangt zu töten;
[Roger Morris]
Eine farblose flüchtige Flüssigkeit, die einen angenehmen, nicht reizenden Geruch hat und von leicht süßlichem Geschmack ist. Chloroform wurde durch Soubeiran Jahre 1831 (möglicherweise durch Guthrie im 1830) entdeckt und erstmals beschrieben. 1847, nur wenige Monate, nachdem Morton die Wirksamkeit von Äther als Anästhetikum demonstriert hatte, führt J. Simpson die Verwendung von Chloroform ein. Angeregt durch die Ergebnisse, die mit Äther erzielt worden waren, prüften Simpson und seine Kollegen eine Reihe von organischen Chemikalien an sich selbst. „Neuerdings habe ich an mir selbst und anderen das Einatmen verschiedener anderer flüchtiger Flüssigkeiten ausprobiert in der Hoffnung, dass irgendeine dieser Substanzen vielleicht die Vorzüge des
Äther aufweisen könnte... wie zum Beispiel das Chlorid des Kohlenwasserstoffs (oder holländische Flüssigkeit), Aceton, das Nitrat des Oxids von Ethyl (Nitricsalpeteräther), Benzin, Dampf von Jodoform usw. Jedoch habe ich festgestellt, dass eines davon unendlich wirksamer ist als alle anderen, und das ist Chloroform.“
Es ist bekannt, dass J. Snow es Königin Victoria verabreichte, während sie Prinz Leopold, ihr achtes Kind, gebar. Chloroform wurde bald die allgemein akzeptierte Form der Vollnarkose.
Chloroformnarkose hat immer einen nur geringen Sicherheitsspielraum besessen. Todesfälle, die während der Zuführung von Narkose auftraten, wurden „Primärer Kollaps“ genannt und waren die Folge einer Lähmung der Atemwege. Chloroform wurde als Anästhetikum verworfen, als man seine Hepatotoxizität und seine Schädlichkeit für die Nieren entdeckte. Chloroform als Anwendung für den Menschen verbannt ist, wird es heute noch in der Tiermedizin als Narkosemittel eingesetzt. Es wurde aber auch in bedeutenden Mengen als Wurmmittel benutzt.
Innerlich eingenommen, diente Chloroform als schmerzstillendes Mittel. Man findet es auch heute noch, wenn auch selten, in Zubereitungen für die Zerteilung von Blähungen und in Hustenmedikamenten. Es findet sich auch in einer ganzen Reihe von örtlich anwendbaren Medikationen als Gegen-Reizmittel während der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Kopfschmerzen und Neuralgien. Es ist eine Substanz gegen den Juckreiz bei Insektenstichen. Heutzutage wird Chloroform hauptsächlich bei der Produktion von Chlorkohlenstoffverbindungen und Fluorkohlenstoffverbindungen in Kühlmitteln, Treibgasen und Plastiksubstanzen benutzt. Es wird aber auch verwendet, um Antibiotika zu extrahieren und zu reinigen, dient als industrielles Lösungsmittel, bei der Zubereitung von Farbstoffen, Medikamenten und Pestiziden, bei der photographischen Verarbeitung und bei industrieller Trockenreinigung. Es wird auch als Insekten tötendes Räuchermittel zum Schutz von Getreide eingesetzt. Ebenfalls ist es ein gutes Lösungsmittel für Melaminanwendungen. Chloroform ist ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für Alkaloide und auch für Guttapercha und verschiedene Wachse und Harze. Es ist mittlerweile zu einem schrecklichen ökologischen Problem geworden. Der überwiegend größte Teil von Chloroform, der sich in der Umwelt findet, stammt aus der Industrie. Chloroform findet aus Chemiefabriken (Papiermühlen/Abfallwasser aus Kläranlagen/aus Chlor enthaltendes Trinkwasser) Eintritt in die Umwelt. Chlor wird dem meisten Trinkwasser und vielen Abwässern beigemischt, um Bakterien zu zerstören. Es wandert rasch durch den Boden hinab zum Grundwasser, dort tritt es dann in das Wasserreservoir über. Chloroform überdauert sowohl in der Luft als auch im Grundwasser lange. Die Zerfallsprodukte in der Luft enthalten die hochtoxischen Substanzen Phosgen und Hydrogenchlorid. Die Menge, denen der Mensch aus Luft, Wasser und Speisen ausgesetzt ist, erreicht ein Niveau von 2200 ug pro Tag. Chloroform reichert sich im Körperfett an und zieht das Zentrale Nervensystem, die Leber und die Nieren in Mitleidenschaft, wenn es über die Luft oder mittels Flüssigkeiten in den Körper aufgenommen wird. Fehlgeburten und Sperma-missbildungen traten bei Ratten und Mäusen auf,
die man dieser Substanz aussetzte, und deren Nachkommen wiesen körperliche Missbildungen auf.
Neuere Studien deuten darauf hin, dass Menschen, die Chloroform in chlorhaltigem Wasser zu sich nehmen, einem erhöhten Risiko von Dickdarmkrebs und Harnblasenkrebs unterworfen sind.
Die Umweltbundesbehörde in den USA (EPA) hat festgelegt, dass Chloroform ein wahrscheinlicher Krebserreger beim Menschen ist – es ist bekannt, dass es bei Mäusen krebserregend wirkt.
Das Almaden Valley Research Center von IBM und zwei kalifornische Universitäten haben das Kohlenstoffatom und das Wasserstoffatom von Chloroform in den ersten Quantencomputer der Welt verwandelt. Bei Quantencomputern kann ein Bit sowohl aktiviert sein als auch abgeschaltet sein; es kann sowohl 1 als auch 0 sein. Dies gestattet es dem Computer, praktisch jede nur mögliche Kombination gleichzeitig zu erkennen, anstatt dies sequentiell zu tun, wodurch der Aufwand an Rechenzeit enorm reduziert wird. Chloroform wurde zu diesem Zweck eingesetzt, weil es eines der einfachsten organischen Moleküle ist und bei Zimmertemperatur hoch-stabil bleibt. Dieser Umstand umgeht die Notwendigkeit einer Tiefkühlung, welche experimentelle Substanzen, die man zuvor verwendet hatte, erfordert hatten.
ARZNEIMITTELPRÜFUNG: Lembke im Jahr 1848 mit der unpotenzierten Substanz.
McFarlan prüfte die Substanz später in der 6. Potenz
BESTE QUELLE: Vermeulen, Konkordanz der Materia Medica
HOMÖOPATHISCHES ARZNEIMITTELBILD
McFarlan: Fayeton leistete (LINKS, 1996) Pionierarbeit bei Vertiefung des Verständnisses für diese Arznei. Die Hauptkomponente, die als solche erkannt wurde, war ein Leitsymptom, das sich auszeichnete durch außerordentliche Vertrautheit, ja schon fast Aufdringlichkeit der Person - was sich zum Ausdruck brachte in der Art, wie der behandelnde Arzt angesprochen wird, nämlich so, als sei er ein enger Vertrauter des Patienten.
Mit Hilfe dieses Leitsymptoms wurden viele Prüfungssymptome anhand von mit Chloroformum geheilten Patienten bestätigt.
In allen Fällen scheint das Gemüt überstimuliert - wir beobachten Geschwätzigkeit, Singen und Tanzen, Um sich schlagen und in einem Fall Schizophrenie. Gewalttätigkeit wurde nach außen gerichtet, oder bei dem schizophrenen Patienten wandte er sich gegen sich selbst, und zwar in Verbindung mit zahlreichen Selbstmordversuchen. Es gab ebenfalls eine Vernachlässigung der körperlichen Reinlichkeit oder des Saubermachens in der Wohnung.
Wenn wir uns dieses Symptom von Vertraulichkeit anschauen, werden wir an die im Gegensatz dazu viel mehr verbreitete Charakteristik der Organverbindungen erinnert - nämlich die der Entfremdung. Im Falle von Chloroform führen die dreifachen Chlorverbindungen zu einem starken Gefühl von Verratenwerden: es ist insbesondere das Gefühl, alleingelassen und verlassen zu werden.
Das unmittelbare Überleben des Patienten wird durch dieses Verlassenwerden bedroht, vor dem sich der Patient entweder verbirgt, oder das er kompensiert, indem er versucht, sogar mit fremden Personen ein äußerst vertrauliches Verhältnis zu haben. Oder diese Kompensation äußert sich in Form von Schwatzhaftigkeit, aufgeregtem Verhalten und Besitzgier.
Gemüt: Probleme im Zusammenhang mit Verlassenwerden/Verlassenheitsgefühl
Außerordentliche Erregung mit Geschwätzigkeit, Singen, Reizbarkeit
Außerordentliche Vertraulichkeit mit anderen
Aggression. Fluchen. Um sich schlagen. Gewalttätigkeit
Wunsch Klavier zu spielen.
Möchte tanzen.
Erregung wechselt ab mit Apathie.
Gleichgültigkeit gegenüber dem äußeren Erscheinungsbild
Geistige Dumpfheit
Sprechen ist schwierig.
Allgemein: Nachwirkungen von Schreck und Schock - infolge von Verletzung oder chirurgischem Eingriff
Große Schwäche und Schwindel, die zusammen auftreten
Geringe Widerstandskraft - der Patent ist bereits erschöpft, wenn er nur um einen Häuserblock herumgegangen ist.
Taumeln, Schwindel
Anästhesie, Empfindungslosigkeit
Epileptische Krampfanfälle
Kopf: Sehstörungen: Blitze vor den Augen oder Farben sehen
Die Pupillen sind erweitert.
Starkes Brennen in den Augen, im Mund, im Hals
Starker Speichelfluss
Süßlicher Geruch aus dem Mund
Bösartige Hirntumore
Verdauungstrakt: Verlangen nach eiskaltem Wasser
Erbrechen
<: durch Kopfschmerzen. Wenn sich das Wasser im Magen erwärmt
Blähungen
Fettige Degeneration der Leber
Lebervergrößerung
Harnwege: Nephritis
Brust: Burt warnt davor, Chloroformum bei Patienten einzusetzen, die an einem Aortenaneurysma leiden. Diese Warnung scheint in einigen Repertorien
fehl interpretiert worden zu sein, wo die Arznei ganz im Gegenteil sogar bei der Behandlung eines Aneurysmas aufgelistet wurde.
Glieder: Empfindung von Schwere in den Unterschenkeln
Ataxie
Rheuma
Schlaf: Schlaflosigkeit
Klinisch:
Ataxie. Hepatitis. Kopfschmerz. Nephritis. Rheumatismus
Fälle
Fayeton
LINKS, 1996
Eine junge Frau konsultierte mich im Jahre 1973 wegen chronischer Erkältungsneigung, immer wieder auftretender Ohrentzündungen und kolikartiger Bauchschmerzen. Sie klagte auch über Leberbeschwerden, Schwindel und Furunkelbildung.
Die Behandlung war mehr oder weniger zufriedenstellend: Ich gab ihr zunächst Silicea wegen ihrer Neigung zu Eiterbildung, ihrer Frösteligkeit,
ihrer Scheu während der Kindheit (die heutzutage gut kompensiert zu sein schien!), und ihrer Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Ich gab ihr
auch Lachesis wegen ihrer Furcht vor Schlangen und wegen ihrer Geschwätzigkeit.
Im Jahre 1988 schrieb ich: „Sie benutzt jetzt das Wort Du statt der förmlichen Anrede „Sie“. Wenn ich mit ihr sprach, behielt ich die Sie-Form bei,
aber sie antwortete einfach weiterhin in der zwanglosen Form.“ Ich übersetzte dies in die Rubrik „Vertrautheit, Vertraulichkeit“, wo auch
Chloroform aufgelistet ist.
Im Jahre 1988 erzählte sie mir, dass sie an wiederholt auftretenden Infektionen, einem Hygroma (einem Lymphzystenkonglomerat im Halsbereich),
an Abszessen der Großzehe, an Schlaflosigkeit und Magenproblemen mit einer brennenden Empfindung und an Aufstoßen und der Unfähigkeit, Blähungen abgehen zu lassen, litt. Diese sehr üblichen Symptome sind auch für Cloroformum bekannt. Die Eiterung wird abgedeckt durch ein einziges Symptom in Herings Leitsymptom: „Ungesunde Haut, sie heilt nur langsam“ (S. 101).
Ich gab ihr also Chloroformum 10MK.
Nachkontrolle
Im April 1992, also drei Jahre später, kam sie wieder in die Sprechstunde. Die meiste Zeit über war sie beschwerdefrei gewesen, aber seit drei Wochen fühlte
sie sich wieder nicht besonders gut. Sie litt wieder an einer Ohrentzündung.
Chloroformum 10MK wurde erneut gegeben. Seitdem geht es der Frau gut.
Fayeton LINKS, 1996
Dies ist der Fall einer Frau, geboren 1959, die seit dem 14. Lebensjahr an Schizophrenie litt. Sie versuchte mehrfach, sich das Leben zu nehmen, indem sie eine Menge Medikamente einnahm.
Sie wurde viele Male ins Krankenhaus eingeliefert. Ich behandelte sie 1988 mit Platina, aber trotz dieser Behandlung wurde sie wieder ins Krankenhaus eingewiesen.
Besondere Symptome: Sie sprach in vertraulichem Umgangston mit mir, sogar schon bei der Erstanamnese.
Sie hatte obszöne Gedanken, und sie verspürte einen starken Drang, sie mir zu erzählen - wie z.B.: „Ich stelle mir vor, wie du auf der Toilette sitzt.“
Zwanghafte Gedanken, ihren Vater und all jene Menschen zu töten, die sich um sie kümmern, einschließlich ihres Arztes.
Sie erinnert fortlaufend die Menschen um sie her, dass ihre Großmutter eine Aristokratin gewesen sei (wobei ich mir über den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung nicht sicher bin).
Ich gab ihr im Dezember 1992 Chloroformum.
Nachkontrolle
Im Januar 1993 versuchte sie zweimal, sich das Leben zu nehmen. Seither hat sie das niemals wieder versucht. Auch ist sie niemals wieder ins Krankenhaus
eingewiesen worden. Ihre Eltern unterstützen sie. Sie ist sehr aktiv geworden, kümmerte sich um ihre Großmutter, und sie ist auch viel spazieren gegangen.
Sie hatte außerdem viel weniger zwanghafte Gedanken, sie hat auch keine obszöne Sprache mehr gebraucht und auch keine garstigen Worte mehr benutzt.
Ihr Psychiater reduzierte die Psychopharmaka drastisch, weil er das Gefühl hatte, dass es ihr sehr gut ginge.
In früheren Jahren war sie ziemlich korpulent, aber jetzt hat sie sich um ihren Körper gekümmert und ist schlank und schön geworden.
Im Januar 1995, drei Jahre später, berichtete sie mir: „Ich fühle mich besser, weil ich begonnen habe, das Leben wertzuschätzen. Früher war ich nicht in der Lage, irgendetwas wertzuschätzen,
ich habe mich immer schuldig gefühlt.“
Sie war immer noch kindisch und phantasievoll:
„Wenn meiner Mutter der Magen grummelt, fühle ich, dass dies wegen meiner Gedanken geschieht. Oder dass dies ein Zeichen Gottes ist. Ich glaube durchaus, dass all diese Gedanken anormal
sind, aber all das ist nichts im Vergleich zu meinem früheren Zustand.“
Im März 1995 berichtete sie: „Ich fühle mich besser, ich habe auch das Gefühl, dass sich meine Zwänge reduziert haben. Ich habe entdeckt, dass mein
zwanghaftes Gefühl gegenüber meinem Vater eigentlich von mir selbst erzeugt worden war. Ich dachte, dass er mich für sich selbst behalten wollte, und ich habe erkannt, dass ich es war, die ihn eigentlich für mich selbst festhalten wollte. Jetzt ist es so, dass ich, anstatt dass ich alles ernst nehme, alles
auf die leichte Schulter nehme.“
Juli 1995. Jetzt ist alles, worüber sie spricht, auch sinnvoll. Sie spricht ruhig und ohne Übertreibung. Und sie hat keinerlei Zwänge mehr.
Fayeton
LINKS, 1996
Die Patientin ist eine junge Frau, die aus Korea stammt und als Kind adoptiert wurde.
Geboren in 1970. Sie war emotional sehr gestört, lief oft von zu Hause fort und wollte Dinge tun, die ihr gerade in den Sinn kamen. Man konnte ihr überhaupt nicht auftragen, dass sie irgendetwas Bestimmtes tun sollte. Der geringste Tadel war Anlass für sie, die Türen zu werfen und weg zu laufen. Ihr Lernen war ihr egal, das war ihr vollkommen gleichgültig. Sie besuchte das Gymnasium, ohne dass sie ihre Schulbücher in die Schule mitnahm.
„Wenn jemand mir sagt, was ich zu tun habe, dann habe ich überhaupt nicht das Gefühl, dass ich das auch tun sollte. Ich werde sehr schnell zornig. Wenn mir irgendein Lehrer etwas sagt, dass ich
zu tun habe, dann schlage ich einfach nach ihm.“
Kleptomanie
Sie mag: tanzen, singen, Gitarre spielen,
Klavier spielen, Flöte spielen.
„Ich könnte stundenlang Klavier spielen. Wenn ich musiziere, dann höre ich niemanden, meine Eltern müssen mich mehrere Male anschreien, bevor ich von dem Instrument ablassen kann.“
Sie war nicht in der Lage, ihre Impulse zu kontrollieren. Wenn sie das Gefühl von Verlassensein nicht mehr ertragen konnte, lief sie einfach von zu Hause fort. Sie kaufte sich auf eigene Faust ein Auto und sagte ihren Eltern nichts von dem Erwerb. Sie wollte einfach weit weg fahren, nämlich in ihr Geburtsland, um ihre Identität zu finden. Sie spricht in sehr vertraulichem Ton zu mir.
(Ihre Mutter und ich selbst stehen einander allerdings nahe).
Tarantula, das sie von 1985 bis 1989 erhielt, half zwar, bewirkte aber keine dramatischen Veränderungen in ihrem Charakter. Im Januar 1990 lief sie acht Tage von zu Hause weg und hatte einen Autounfall. Sie hörte auch auf, das Gymnasium zu besuchen, und sie hatte auch eine Menge Schulden gemacht.
Sie litt an Bulimie und sah sehr schmutzig aus.
Ich verordnete ihr im Januar 1990 Chloroform 10MK.
Nachkontrolle
Im darauffolgenden Monat berichtete mir ihre Mutter, dass sich das Mädchen sehr verändert habe - ja, sie war überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen.
Sie hatte wieder angefangen zu studieren, und sie hatte gute Noten. Sie half zu Hause, und sie besuchte zusammen mit ihrer Mutter Gymnastikstunden.
Im Jahre 1992, zwei Jahre nach Gabe der Arznei, bestand sie erfolgreich ihr Examen und wurde Beamtin im Erziehungsbereich. Sie war vorsichtiger beim Autofahren, ihre Wohnung befand sich in einem geordneten und sauberen Zustand, und ihre Bulimie war verschwunden.
Im Jahre 1995, fünf Jahre nach der ersten Verordnung, war sie glücklich mit ihrer Arbeit und wollte Lehrerin werden. Sie lebte mit einem Mann, ihrem Freund, zusammen und sie machte Pläne
für die Zukunft.
Und was war hinsichtlich Korea?
„Da bin ich zu einem Entschluss gekommen. Da drüben ist niemand, der mich kennt.“
Die meisten ihrer Symptome finden sich in der Materia Medica. J.H. Clarke z.B. sagt: „Wilde Erregung, gefolgt von vollständiger Gefühllosigkeit oder Gleichgültigkeit. Sang komische Lieder;
konnte kaum davon überzeugt werden, sich vom Klavier zu entfernen. Obszöne Sprache, die unter dem Einfluss des Mittels benutzt wurde, bei zwei Prüfern. Verlangen zu töten.“
Repertorium:
Gemüt: Angst
Betäubt/bewusstlos (nach Erregung/bei Verletzungsschock)/Koma (mit eingefallenen, eingesunkenen Augen/Augen unempfindlich, reaktionslos/mit zusammengezogenen Pupillen)
Delirium (heftig/ruhig/mit Zupfen an Nase o. Lippen)/Delirium tremens (mit Erregung)
Erregung (fiebrig)
Gedächtnisschwäche
Gleichgültig/apathisch/stumpf
Hysterie
Ideen, Einfälle - Mangel an
Lachen
Murmeln
Verlangt Musik (Klavier zu spielen)/Singen
Ruhelos (Herumwerfen im Bett/während Entbindung)
Schweigsam/Seelenruhe, gelassen
Spricht langsam/unsinnig
Stöhnen
Verlangt zu Töten (im Delirium)
Unanständig, unzüchtig (Sprache)/unzüchtig, obszön (Sprache)
Vertraulich
Verwirrt geistig
Wahnideen [sei betrunken/Stuhl und Tisch bewegen in verschiedene Richtungen sitzend/Boden würde schwanken (Augen schließend)/würde nach vorne fallen/Wirbeln im Kopf/schwebt
(in der Luft)/stirbt/Stuhl würde wanken]
Weinen
Wild
Schwindel: im Allgemeinen
+ Kopfschmerz
Kopf: Hitze im Hinterkopf
Schmerz + Erbrechen/+ Übelkeit
Schweregefühl im Hinterkopf
Auge: rot
Lidspalte öffnen und schließen sich in schneller Folge
Photophobie
Pupillen - erweitert (unempfindlich gegen Licht)/zusammengezogen
Sehen: Diplopie, Doppeltsehen
Farben vor den Augen - dunkele Flecken/Punkte/graue Flecken/schwarz (schwebende) Flecken/schwarz (schwebende) Punkte/weiß (Flammen)
Flimmern, Flackern/Funken/Lichtblitze/trübsichtig, trübes Sehen/Verlust des Sehvermögens/Wanken, Schwanken
Ohr: Geräusche im Ohr, Ohrgeräusche mehrere
Schmerz (Wehtun)
Verstopfungsgefühl
Hören: Schwerhörig
Kitzelhusten, durch Kitzeln - nachts
Krampfhaft, spasmodisch
Trocken (nachts)
Nase: Nasenbluten (l.)
Nasenflügel bewegen „Wie ein Fächer“
Gesicht: Ausdruck berauscht
blass/bläulich/rot
Kiefersperre
Schmerz in Lippen (brennend)
Schweiß
Trockene Lippen
Mund: „Wie Kälte“
Speichel - schaumig
Geschmacksverlust/Geschmack süßlich
Spricht schwierig/Verlust der Sprache
Innerer Hals: „Wie Kälte“ < Einatmen
Schmerz (brennend)
Trocken
Magen: Aufstoßen/Art des Aufstoßens: von Speisen
Flatulenz des Magens
Hitzewallungen
Schluckauf
Schmerz (brennend/drückend/wund schmerzend)
Übelkeit (Seekrankheit)
Übersäuerung
Erbricht (nach Trinken sobald Wasser im Magen warm wird)/Art des Erbrochenen: sobald Flüssigkeiten im Magen warm wird
Rektum: Schmerz (Tenesmus)
Unwillkürlicher Stuhl
Stuhl: Blutig
Nieren: Nierensteine
Schmerz [l./krampfartig/Nierengegend (Wehtun)]
Blase: Lähmungsartige Schwäche - Schließmuskel
Urin: dunkel/gelb
Färbt Bettwäsche, Windeln etc.
spezifisches Gewicht vermindert
Harnröhre: Jucken während Erektion/mit Harndrang/in Meatus - wollüstig
Schmerz (stechend)
Männliche Genitalien: Erektionen fehlend/Sexverlangen fehlend
Weibliche Genitalien: Entbindung verläuft langsam/mit Ruhelosigkeit
Os uteri starr/rigide während der Entbindung
Schmerz - Wehen verlängert
Sexverlangen fehlend
Kehlkopf und Trachea: Laryngismus stridulus
Stimme - verändert/verloren
Atmung: Atemnot, Dyspnoe, erschwertes Atmen < nach Anstrengung
Langsam/oberflächlich/röchelnd, stertorös/seufzend/unregelmäßig
Husten: Hart
Brust: Beklemmung
Schmerz r. < Einatmen
Schweiß
Rücken: Kälte (einschließlich Frost) (Wirbelsäule)
Glieder: blaue Fingernägel
Gefühllose/taube Finger
Knacken in Gelenken
Konvulsionen
Schmerz in Gelenke - rheumatisch
Schwäche (in Füße/in Gelenke < Bewegung/in Knie erstr. nach unten/in Knöchel
Zucken (in Arme)
Zusammendrücken - Ellbogen/Knöchel
Schlaf: Komatös/tief/Erwachen unmöglich/Gähnt (gehend)
Schlaflos/Schläfrig (mit Frösteln)
Fieber: Fleckfieber; epidemisches
Haut: Hautausschläge - Petechien/Pickel
Allgemeines: Erschlaffte Muskeln; von
Konvulsionen wenige
Matt
Schmerz in Gelenke (wund schmerzend)
Unempfindlich
Ausstrecken
Schlag, Schock nach Verletzungen
Schwäche (in r. Seite)
Zittern äußerlich < im Schlaf/Zucken (< im Schlaf)
Gut gefolgt von: Phos.
Vergleich: Carbonyl chloride + Mur-ac. (Chlf spaltet in beiden). Chion.
Siehe: Morphiumgruppe + Carbon + Narkosemittel + Gasen +
Chloroformumgruppe
Aether. = chemisch Chlf-ähnlich
Carbon-m. hat Chlf-ähnliche Wirkung.
Carbn-t.: hat Chlf-ähnliche Wirkung,
Klebstoffen + Zwischenprodukten in chemische Industrie = ähnlich
Chlf
Chlol. + Alkalien = Chlf
Digitox. = Dig aufgelößt in Chlf
Unverträglich: Aortenaneurysma Coff. Alkoholismus
Antidotiert: Phos. Stry. Gallensteinen (löst sie auf).
Antidotiert von: Aml-ns. Cham. Chlol. Ip. Nast. Phos.
Äther/Weinbrand. Eis in After (hilft Atmung). Licht.
Wirkung: typhoid/lithämisch
[Roger Morrison]
Chloroform ist eine farblose flüchtige Flüssigkeit, die einen angenehmen, nicht reizenden Geruch hat und von leicht süßlichem Geschmack ist. Chlo-roform wurde durch Soubeiran im Jahre 1831
(oder möglicherweise durch Guthrie im Jahre 1830) entdeckt und erstmals beschrieben. Im Jahre 1847, nur wenige Monate, nachdem Morton die Wirksamkeit von Äther als Anästhetikum
demonstriert hatte, führt J. Simpson die Verwendung von Chloroform ein. Angeregt durch die Ergebnisse, die mit Äther erzielt worden waren, prüften Simpson und seine Kollegen eine Reihe von
organischen Chemikalien an sich selbst. Es gibt eine berühmte Bildskizze, die Simpson und mehrere seiner Kollegen darstellt, wie sie während ihrer Experimente mit Chloroform auf dem Boden
ausgestreckt daliegen und über dem Tisch zusammengesackt sind. „Neuerdings habe ich an mir selbst und anderen das Einatmen verschiedener anderer flüchtiger Flüssigkeiten ausprobiert in
der Hoffnung, dass irgendeine dieser Substanzen vielleicht die Vorzüge des Äther aufweisen könnte. wie zum Beispiel das Chlorid des Kohlenwasserstoffs (oder holländische Flüssigkeit), Aceton, das Nitrat des Oxids von Ethyl (Nitricsalpeteräther), Benzin, den Dampf von Jodoform usw. Jedoch habe ich festgestellt, dass eines davon unendlich wirksamer ist als alle anderen, und das ist Chloroform.“
Es ist allgemein bekannt, dass J. Snow es Königin Victoria verabreichte, während sie Prinz Leopold, ihr achtes Kind, gebar. Chloroform wurde bald die allgemein akzeptierte Form der Vollnarkose.
Indessen hat Chloroformnarkose immer einen nur geringen Sicherheitsspielraum besessen . Todesfälle, die während der Zuführung von Narkose auftraten, wurden „Primärer Kollaps“ genannt und waren die Folge einer Lähmung der Atemwege. Chloroform wurde als Anästhetikum verworfen, als man seine Hepatotoxizität und seine Schädlichkeit für die Nieren entdeckte. Wenn gleich Chloroform aus der Anwendung für den Menschen verbannt ist, wird es auch heute noch in der Tiermedizin als Narkosemittel eingesetzt. Es wurde aber auch in bedeutenden Mengen als Wurmmittel
benutzt.
Innerlich eingenommen, diente Chloroform als schmerzstillendes Mittel.
Man findet es auch heute noch, wenn auch selten, in Zubereitungen für die Zerteilung von Blähungen und in Hustenmedikamenten. Es findet sich auch in einer ganzen Reihe von örtlich anwendbaren Medikationen als Gegenreizmittel während der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Kopfschmerz und Neuralgien. Es ist eine Substanz gegen den Juckreiz bei Insektenstichen. Heutzutage wird Chloroform hauptsächlich bei der Produktion von Chlorkohlenstoffverbindungen und Fluorkohlenstoffverbindungen in Kühlmitteln, Treibgasen und Plastiksubstanzen benutzt. Es wird aber auch verwendet, um Antibiotika zu extrahieren und zu reinigen, dient als industrielles Lösungsmittel, bei der Zubereitung von Farbstoffen, Medikamenten und Pestiziden, bei der photographischen Verarbeitung und bei industrieller Trockenreinigung. Es wird auch als Insekten tötendes Räuchermittel zum Schutz von Getreide eingesetzt. Ebenfalls ist es ein gutes Lösungsmittel für Melaminanwendungen. Chloroform ist ein ausgezeichnetes Lösungsmittel für Alkaloide und auch für Guttapercha und verschiedene Wachse und Harze. Es ist mittlerweile zu einem schrecklichen ökologischen Problem geworden. Der überwiegend größte Teil von Chloroform, der sich in der Umwelt findet, stammt aus der Industrie. Chloroform findet aus Chemiefabriken, Papiermühlen, Abfallwasser aus Kläranlagen und aus Trinkwasser, das Chlor enthält, Eintritt in die Umwelt. Chlor wird dem meisten Trinkwasser und vielen Abwässern beigemischt, um Bakterien zu zerstören.
Es wandert rasch durch den Boden hinab zum Grundwasser, und dort tritt es dann in das Wasserreservoir über. Chloroform überdauert sowohl in der Luft als auch im Grundwasser lange.
Die Zerfallsprodukte in der Luft enthalten die hochtoxischen Substanzen Phosgen und Hydrogenchlorid. Die Menge, denen der Mensch aus Luft, Wasser und Speisen ausgesetzt ist, erreicht ein
Niveau von 2200 ug pro Tag. Chloroform reichert sich im Körperfett an und zieht das Zentrale Nervensystem, die Leber und die Nieren in Mitleidenschaft, wenn es über die Luft oder mittels
Flüssigkeiten in den Körper aufgenommen wird. Fehlgeburten und Spermamissbildungen traten bei Ratten und Mäusen auf, die man dieser Substanz aussetzte, und deren Nachkommen wiesen
körperliche Missbildungen auf.
Neuere Studien deuten darauf hin, dass Menschen, die Chloroform in chlorhaltigem Wasser zu sich nehmen, einem erhöhten Risiko von Dickdarmkrebs und Harnblasenkrebs unterworfen sind.
Die Umweltbundesbehörde in den USA (EPA) hat festgelegt, dass Chloroform ein wahrscheinlicher Krebserreger beim Menschen ist – auf jeden Fall ist bekannt, dass es bei Mäusen krebserregend wirkt.
Das Almaden Valley Research Center von IBM und zwei kalifornische Universitäten haben das Kohlenstoffatom und das Wasserstoffatom von Chloroform in den ersten Quantencomputer der Welt verwandelt. Bei Quantencomputern kann ein Bit sowohl aktiviert sein als auch abgeschaltet sein; es kann sowohl 1 als auch 0 sein. Dies gestattet es dem Computer, praktisch jede nur mögliche Kombination gleichzeitig zu erkennen, anstatt dies sequentiell zu tun, wodurch der Aufwand an Rechenzeit enorm reduziert wird. Chloroform wurde zu diesem Zweck eingesetzt, weil es eines
Der einfachsten organischen Moleküle ist und bei Zimmertemperatur hochstabil bleibt. Dieser Umstand umgeht die Notwendigkeit einer Tiefkühlung, welche experimentelle Substanzen, die man zuvor verwendet hatte, erfordert hatten.
GEBRÄUCHLICHER NAME: Chloroform
WISSENSCHAFTLICHER
NAME: Trichlormethan. Chloretherid.
Methenylchlorür. Methinchlorid. TCM. R20
SUMMENFORMEL: CHCl3
STRUKTUR: Dies ist ein Methanmolekül, bei dem drei der Wasserstoffarome durch Chloridatome ersetzt worden sind.
GRUPPE: Chloride
ARZNEIMITTELPRÜFUNG: Lembke im Jahr 1848 mit der unpotenzierten Substanz. McFarlan prüfte die Substanz später in der 6. Potenz.
BESTE QUELLE: Vermeulen, Konkordanz der Materia Medica
ABKÜRZUNG: Chlf.
CAS-Nummer: 67 - 66 - 3
Molare Masse: 119,38
Schmelzpunkt: - 63 ºC
Siedepunkt: 61 ºC
EINECS: 200 - 663 - 8
HOMÖOPATHISCHES ARZNEIMITTELBILD
Die hinreichende Arzneimittelprüfung von McFarlan liefert uns mehrere Hinweise. Indem er diese Hinweise benutzte, leistete Fayeton (LINKS, 1996) Pionierarbeit bei Vertiefung des Verständnisses
für diese Arznei. Die Hauptkomponente, die als solche erkannt wurde, war ein Leitsymptom, das sich auszeichnete durch außerordentliche Vertrautheit, ja schon fast Aufdringlichkeit der Person –
was sich zum Ausdruck brachte in der Art, wie der behandelnde Arzt angesprochen wird, nämlich so, als sei er ein enger Vertrauter des Patienten. Mithilfe dieses Leitsymptoms wurden viele Prüfungssymptome anhand von mit Chloroformum geheilten Patienten bestätigt.
In allen Fällen scheint das Gemüt überstimuliert - wir beobachten Geschwätzigkeit, Singen und Tanzen, Umsichschlagen und in einem Fall Schizophrenie. Gewalttätigkeit wurde nach außen gerichtet,
oder bei dem schizophrenen Patienten wandte er sich gegen sich selbst, und zwar in Verbindung mit zahlreichen Selbstmordversuchen. Es gab ebenfalls eine Vernachlässigung der körperlichen
Reinlichkeit oder des Saubermachens in der Wohnung.
Wenn wir uns dieses Symptom von Vertraulichkeit anschauen, werden wir an die im Gegensatz dazu viel mehr verbreitete Charakteristik der Organverbindungen erinnert - nämlich die der Entfremdung. Im Falle von Chloroform führen die dreifachen Chlorverbindungen zu einem starken Gefühl von Verratenwerden: es ist insbesondere das Gefühl, alleingelassen und verlassen zu werden.
Das unmittelbare Überleben des Patienten wird durch dieses Verlassenwerden bedroht, vor dem sich der Patient entweder verbirgt, oder das er kompensiert, indem er versucht, sogar mit fremden
Personen ein äußerst vertrauliches Verhältnis zu haben. Oder diese Kompensation äußert sich in Form von Schwatzhaftigkeit, aufgeregtem Verhalten und Besitzgier.
GEMÜT
Probleme im Zusammenhang mit Verlassenwerden bzw. Verlassenheitsgefühl
Außerordentliche Erregung mit Geschwätzigkeit, Singen, Reizbarkeit
Außerordentliche Vertraulichkeit mit anderen
Aggression. Fluchen. Umsichschlagen. Gewalttätigkeit
Wunsch, Klavier zu spielen.
Möchte tanzen.
Erregung # Apathie.
Gleichgültigkeit gegenüber dem äußeren Erscheinungsbild
Geistige Dumpfheit
Das Sprechen ist schwierig.
ALLGEMEINES
Nachwirkungen von Schreck und Schock - infolge von Verletzung oder chirurgischem Eingriff
Große Schwäche und Schwindel, die zusammen auftreten
Geringe Widerstandskraft - der Patient ist bereits erschöpft, wenn er nur um einen Häuserblock herumgegangen ist.
Taumeln, Schwindel.
Anästhesie, Empfindungslosigkeit
Epileptische Krampfanfälle
KOPF
Sehstörungen: Blitze vor den Augen oder Farben sehen
Die Pupillen sind erweitert
Starkes Brennen in den Augen, im Mund, im Hals
Starker Speichelfluss
Süßlicher Geruch aus dem Mund
Bösartige Hirntumore
VERDAUUNGSTRAKT
Verlangen nach eiskaltem Wasser
Erbrechen
Schlimmer: surch Kopfschmerzen. Wenn sich das Wasser im Magen erwärmt Blähungen
Fettige Degeneration der Leber
Lebervergrößerung
HARNWEGE
Nephritis
BRUST
Burt warnt davor,
Chloroformum bei Patienten einzusetzen, die an einem Aortenaneurysma leiden. Diese Warnung scheint in einigen Repertorien fehlinterpretiert worden zu sein, wo die Arznei ganz im Gegenteil sogar bei der Behandlung eines Aneurysmas aufgelistet wurde.
EXTREMITÄTEN
Empfindung von Schwere in den Unterschenkeln
Ataxie
Rheuma
SCHLAF
Schlaflosigkeit
KLINISCH
Ataxie. Hepatitis. Kopfschmerz. Nephritis. Rheuma
MIASMA: möglicherweise Malaria
FÄLLE
Fayeton
LINKS, 1996
Eine junge Frau konsultierte mich im Jahre 1973 wegen chronischer Erkältungsneigung, immer wieder auftretender Ohrentzündungen und kolikartiger Bauchschmerzen. Sie klagte auch über Leberbeschwerden, Schwindel und Furunkelbildung.
Die Behandlung war mehr oder weniger zufriedenstellend: Ich gab ihr zunächst Silicea wegen ihrer Neigung zu Eiterbildung, ihrer Frösteligkeit, ihrer Scheu während der Kindheit (die heutzutage
gut kompensiert zu sein schien!), und ihrer Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Ich gab ihr auch Lachesis wegen ihrer Furcht vor Schlangen und wegen ihrer Geschwätzigkeit.
Im Jahre 1988 schrieb ich: „Sie benutzt jetzt das Wort Du statt der förmlichen Anrede „Sie“. Wenn ich mit ihr sprach, behielt ich die Sie-Form bei, aber sie antwortete einfach weiterhin in der zwanglosen Form.“ Ich übersetzte dies in die Rubrik „Vertrautheit, Vertraulichkeit“, wo auch Chloroform aufgelistet ist.
Im Jahre 1988 erzählte sie mir, dass sie an wiederholt auftretenden Infektionen, einem Hygroma (einem Lymphzystenkonglomerat im Halsbereich), an Abszessen der Großzehe, an Schlaflosigkeit und Magenproblemen mit einer brennenden Empfindung und an Aufstoßen und der Unfähigkeit, Blähungen abgehen zu lassen, litt. Diese sehr üblichen Symptome sind auch für Cloroformum bekannt. Die Eiterung wird abgedeckt durch ein einziges Symptom in Herings Leitsymptom: „Ungesunde Haut, sie heilt nur langsam“ (S. 101). Ich gab ihr also Chloroformum 10MK.
Nachkontrolle
Im April 1992, also drei Jahre später, kam sie wieder in die Sprechstunde. Die meiste Zeit über war sie beschwerdefrei gewesen, aber seit drei Wochen fühlte sie sich wieder nicht besonders gut.
Sie litt wieder an einer Ohrentzündung.
Chloroformum 10MK wurde erneut gegeben. Seitdem geht es der Frau gut.