Acidum
acetylsalicylicum (Acetyls-ac) = Aspirin/= 2-Acetoxybenzoesäure/= Sal-ac
+ Acet-ac
Gebrauch: Rauschzustand/Hirn-/Leber-/Magen-/
Nierenbeschwerden/Gehörschäden;
Reye-Syndrom [(schwere bis tödlich verlaufende Krankheit Kinder 4 - 9 Jahren. Oft nach einer überstandenen Virusinfektion (Grippe/Windpocken) in Zusammenhang mit
Einnahme von Acetylsalicylsäure
(Aspirin/Paracetamol/Ibuprofen)];
Negativ: Rheuma/Dyspepsie/Morbus Meniere, erschöpft nach Influenza/Ohrenklingen/Taubheit, Hämaturie, Neuralgie mit Schweißneigung/Schwindel, Neuritis, Diabetes mellitus (Ph-ac/Benz-ac)
Kopf-/Zahnschmerz, Kreislaufstörung, Fieber, Schmerz des Bewegungsapparates mit ausgeprägte Konzentrationsschwäche. „Wie betäubt“/“Wie "eingelullt"“
Homöopathische Spektrum = allopathischen Anwendung ähnLICH;.
Vergleich: Enthalten in: Castm (siberische) + Spirae (= Echten Mädesüß); Mag-p:
(“homoeopathic asprin”).
Matr-d. (= Cham-ähnlich/= Chen-anthelminticum-ähnlich - giftig/= Asperin-ähnlich). Zing (= Aspirin-ähnlich).
Siehe: Acidums allgemein + Malphigiales + Schmerzmittelgruppe + Salicaten
Unverträglich: Asperin-empfindlichen ertragen keine Benzoicum acidum-derivaten/Schwangerschaft
Antidotiert von: Cadm-met.
Acetylsalicylsäure findet Anwendung als schwaches Analgetikum und Antiphlogistikum (NSA = Nicht-steroidales Antiphlogistikum) bei Erkältungen, Antipyretikum, Antirheumatikum und als Thrombozytenaggregationshemmer bei Herzinfarkt und Thrombosepatienten. In der neueren Zeit wird die Acetylsalicylsäure auch vermehrt zur Prophylaxe von Herzinfarkt/Schlaganfall verwendet. Sie wird erfolgreich verwendet bei Angina pectoris/akutem Myocardinfarkt/Reinfarktprophylaxe/zerebralen ischämischen Attacken/peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten/postoperativen tiefen Beinvenenthrombosen/nach Apoplexie.
Salicylsäure wird äußerlich als Keratolytikum (= Hirnhaut auflösend) verwendet (keratoplastisch 1 - 2 %/keratolytisch 5 - 20 %). (in Form von Salben/Pflastern).
Gegenanzeigen: überempfindlich gegen Salicylate/hämorrhagische Diathese/Magen-Darm-Geschwüre/allergischen Neigungen/chronischen Magen-Darm-Beschwerden/geschädigten Niere/schwere Leberfunktionsstörung/Herzinsuffizienz/gleichzeitigen Anwendung von Gerinnungshemmern. In der Schwangerschaft im 3. Drittel zu meiden, denn es kann durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese zur Verzögerung der Geburt/Geburtsverlängerung, Wehenhemmung und zum vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosum botalli kommen.
Nebenwirkungen: Urtikaria/Kopf-/Magenschmerz/Schwindel/Erbrechen/Tinnitus/Sehstörung/Durchfall/Hypoglykämien/Blutdruckabfall/Bronchospasmen/Blutbildungs-/Nierenfunktionsstörung.
Salicylsäurederivate können bei hoher Dosierung (über 10 g) zur akuten Intoxikation führen. Beschwerden: Schwindel/Schweiß/Ohrensausen/Hörstörung (schwerhörig) bis zur Taubheit/übel/Erbrechen/Diarrhoe/Kopfschmerz/ruhelos/erregbar/Sehstörung bis zur Blindheit/rauschartigen Zuständen bis Halluzinationen/Konfusionen/Konvulsionen/Delirium/Koma/Hyperventilation/Kussmaulsche Atmung/schweren Störungen des Säuren-Basen-Gleichgewichts/verminderter Urinausscheidung und Blutdruckabfall.
Erosionen und Ulcera von Magen/Zwölffingerdarm, zu Magen-Darm-Blutungen, Gerinnungsstörungen durch Thrombozytenmangel/Leber-/Nierenschäden. Bei schwangeren Frauen kann es im 3en Schwangerschaftsdrittel zur Geburtsverzögerungkommen/verstärkte Nachgeburtsblutungen können vorkommen. Beim Kind kommt es zu einem vorzeitigen Verschluß des Ductus botalli ( zwischen Arteria pulmonalis und Aorta ) und es kann auch zu intrakranialen Blutungen während der Geburt kommen.
Salicylatallergie: anaphylaktischer Schock/Exantheme/Urticaria/Fieber/angioneurotische Ödeme/Asthma/Bronchitis/eosinophile Lungeninfiltrate/Lungenödem/Konjunktivitis/Keratitis/Knochenmarksdepression/Purpura der Haut/Erythema/Vaskulitis/Dermatitis/vasomotorische Rhinitis.
Externe Anwendung der Salicylsäure: leichten Hautreizung/Dermatitis/Lösung der Hornschicht/verdünnte Haut. Photosensibilisierung/Teleangieaktasien/Pigementstörung (Hyper-/Depigmentierung). Bei großflächiger Anwendung auch zu systemischen Vergiftungssymptomen führen.
Phytologie: Rezept:
Weidenrindentee: 1 gehäufter Teelöffel fein geschnittener Weidenrinde wird mit
1/4 Liter kaltem Wasser angesetzt und ganz langsam zum Sieden erhitzt. Danach
wird der Sud vom Herd genommen und nach ca. 5 Minuten abgeseiht. Als Dosierung
sind 3 bis 5 Tassen Tee pro Tag empfohlen. Der Tee soll in der richtigen
Dosierung keine Nebenwirkungen haben, ist für Schwangere aber untersagt.
Weidenrindenextrakt =
Extractum Salicis fluidum kann bei fieberhaften Erkrankungen, rheumatischen
Beschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt werden/enthält 35 % Ethanol/15 – 30
Tropfen pro Dosis. Auch Fertigpräparaten aus Weidenrinde ist auf dem Markt
vorhanden.