Bombyx processionaire = Thaumetoptea (Bomb-pr) = Prozessionsfalter
Vergleich: Astac. (Urticaria/Nesselsucht
)
Oecophylla (= Weberameise/bauen Nest aus Blättern/werden mit von
Larven produzierten Seidenfäden "zusammen
gewoben". Arthropoda)
Siehe: Arthropoda + Giftengruppe
+ Nestgruppe + Uranosgruppe
+ Schmetterlinge.x
Cusc-e (erdrücKEND) ↔ Bomb-pr
(agresSIV/akTIV) ↔ Ameisen-bläuling (AUSnutzen)
Kontaktvergiftung: Juckreiz/Tuberkeln
mit rotem Hof (Gelenken)/„Als ob Fremdkörper unter Haut (brennender Hitze)“,
zittern/Fieber/schläfrig/Delirium;
Negativ: Husten, Allergie, Juckreiz (Urticaria), Gelenken, Ameisenlaufen, Asthma;
Anaphylaktische
Schock;
[Sigrid
Hasse]
Bombx. = Opium extrem ähnlich
Thema: Neugierde; Lösung:
negativ: Anderen Angst machen durch Massenauftritt; positiv: Erwarten;
Repertorium: [Karl Josef Müller]
Gemüt: Delirium
Kopf: Schmerz in Schläfen (stechend)
Innerer Hals: Schmerz (stechend)
Magen: Übel (morgens)
Brust: Schmerz im Herz (stechend)
Glieder: Jucken in Hände
Kribbeln -
Füße/Hände
Schlaf: Erwacht häufig/gähnt/schläfrig
Träume: Verätzen des Armes/zu fallen, zu stürzen (von einer
Höhe)/zu fliegen/von Neugeborenen/Leichen/Muskeln sind von Pfeilen
durchbohrt/Särge/Skelette/Wasser
Haut: „Als ob Fremdkörper unter der Haut“
Hautausschläge
- Urtikaria
Allgemeines: Schmerz (stechend)
[Gunther
Willinger und Dagny Lüdemann]
18. Juli
2020, 11:32 Uhr 52 Kommentare
Es ist eine
haarige Invasion. Und sie lauert auf dem Campingplatz, am Waldrand oder im
Stadtpark. Die Raupen eines eher unscheinbaren Nachtfalters – dem
Eichenprozessionsspinner – wandern an Sommerabenden zu Hunderten Baumstämme
hoch auf dem Weg in die Kronen, wo ihr Futter wartet. Es wäre bloß ein
faszinierendes Naturschauspiel, hätten die Raupen nicht diese für Mensch und
Tier giftigen Brennhaare. Die werden vom Wind schnell mal verweht – und landen
im Auge, auf der Haut. Kitas mussten schon geschlossen, Straßen gesperrt werden
und Schüler wegen der Gifthaare ins Krankenhaus.
An welchen
Orten halten sich die Raupen auf? (Kiefer??)
Es sind
praktisch nur Eichen betroffen – bei uns sind das hauptsächlich die Stieleiche
(Quercus robur) und die Traubeneiche (Quercus petraea).
Die Raupen
besitzen giftige Brennhaare, die Reaktionen auf der Haut oder anderen
Körperstellen auslösen können. Diese Brennhaare sind praktisch unsichtbar und
so leicht, dass sie um einen befallenen Baum noch Jahre später in der Luft
herumschwirren können. Zudem bleiben sie mit der abgelegten Raupenhaut im
Gespinst zurück oder sammeln sich am Boden unter der Eiche.
Auf
betroffenen Hautstellen bilden sich stark juckende, rötliche Pusteln, Atemwege
und Augen sind gereizt und Entzündungen können entstehen. Oftmals können
Betroffene nicht sofort zuordnen, woher die Beschwerden kommen. Die Frage ist
also: Habe ich mich in der Nähe von Eichen aufgehalten?
Die winzigen,
kaum sichtbaren Brennhaare dienen den Raupen zur Verteidigung gegen Feinde. Sie
enthalten das Protein Thaumetopoein, das auf der Haut ähnlich wirkt wie das
Nesselgift der Brennnessel – allerdings meist mit einigen Stunden Verzögerung,
sodass die Beschwerden oft erst in der folgenden Nacht oder einen Tag später
auftreten. Da die Gifthaare mit winzigen Widerhaken ausgestattet sind, können
die Hautirritationen bis zu zwei Wochen anhalten. Wenn die feinen Härchen in
die Lunge gelangen, kommt es zu Atembeschwerden und eine dauerhafte Reizung
kann zu einer chronischen Bronchitis führen. Gelangen die Brennhaare in die
Augen, führt das oft zu einer Bindehautentzündung. Der Körper reagiert dabei
direkt auf die mechanische Reizung und das Gift, indem er Histamine
ausschüttet. Echte allergische Reaktionen oder gar ein allergischer Schock sind
hingegen sehr selten.
Der Arzt kann
Entzündungshemmer wie Kortisonpräparate oder Antihistaminika zur Linderung
verschreiben. Generell ist ein Arztbesuch bei milden Symptomen aber nicht
unbedingt nötig. Ansonsten hilft nur Ab- bzw. Ausspülen mit viel kühlem Wasser.
Da die Brennhaare mit Widerhaken versehen sind, werden aber immer einige
zurückbleiben. Deswegen sollte man die Kleidung noch im Freien wechseln und bei
60° C waschen. Anschließend kann man nur abwarten – spätestens nach ein bis
zwei Wochen klingen die Symptome normalerweise wieder ab.
Wie kann man sich
schützen?
Um den
Brennhaaren der Raupen aus dem Weg zu gehen, sollte man (befallene)
Eichenbestände meiden. Gemeinden können solche Gebiete vorübergehend sperren.
Generell gilt:
Je mehr Haut von Kleidung bedeckt ist, desto besser.
Auch Haus-
und Nutztiere können an Augen, Schleimhäuten und in den Atemwegen betroffen
sein – ihre Haut ist jedoch durch das Fell gut geschützt.
Der
Eichenprozessionsspinner ist ein kleiner Nachtfalter, unscheinbar und grau.
Doch jedes Schmetterlingsleben beginnt mit einem Ei. Dicht an dicht klebt die
Schmetterlingsmutter 100 bis 200 Eier an die Zweige hoch oben in der Baumkrone
einer Eiche. Die silbergrauen Eier in dem Gelege sind so klein wie ein Mohnkorn
und hervorragend getarnt. Im Frühjahr, mit dem ersten Laubaustrieb der Eiche,
schlüpfen die kleinen, gefräßigen Raupen und ziehen im nächtlichen Gänsemarsch
in Richtung Blattknospen. Nachdem sie sich dort an dem zarten Grün gelabt
haben, überziehen sie die Knospen mit einem feinen Seidengespinst, das ihnen
als Schutz dient.
Warum rotten
sich die Raupen zu Prozessionen zusammen?
Das Motto der
Raupen ist "Gemeinsam sind wir stark", weswegen sie immer schön dicht
beisammen bleiben und längere Strecken im Konvoi zurücklegen. Die Raupen
wachsen schnell und wenn ihnen ihre alte Haut zu eng wird, bilden sie eine
neue, größere und lassen die alte Hülle fallen. Nach der vierten Häutung haben
sie eine Größe erreicht, in der sie für Meisen oder den Kuckuck zu verlockenden
Happen werden. Darum bauen sie sich nun am Stamm einen mit Raupenhaaren
bewehrten Gespinstsack,
in dessen
Schutz sie gesellig den Tag verbringen. Mit Einbruch der Dunkelheit geht es
wieder im Pulk in Richtung Blattwerk zur nächtlichen Fressorgie. Nach der
sechsten
und letzten
Häutung verpuppen sich die Raupen in ihrem Gespinst und nach drei bis sechs
Wochen schält sich eine neue Spinnergeneration aus ihren Kokons. Die Falter
gehen auf ihren sommerlichen Hochzeitsflug. Nach der Paarung sucht das Weibchen
eine Eiche zur Eiablage, im Herbst sterben die Falter und nur die Eier
überwintern.
Die Raupen
bleiben normalerweise auf demselben Baum, der Frühlingsmarsch der Jungraupen
Ende April erfolgt in einer Reihe, spätere Prozessionen auch mehrreihig.
Nur wenn der
Baum ganz kahl gefressen ist, verlassen ihn die Raupen im Schutze der
Dunkelheit und machen sich in einer meterlangen Prozession auf den Weg zu einem
neuen Baum. Das betrifft aber nur einen kleinen Anteil der Bäume.
Der
Eichenprozessionsspinner ist eine heimische Art, gehört also zur natürlichen
Vielfalt unserer Wälder. Auch dass es einige Jahre lokal zu Massenvermehrungen
kommt
und dann
wieder ein paar Jahre Ruhe ist, kann man als typischen Zyklus eines
Waldschädlings betrachten. Zwischen 1900 und 1980 wurde die Art immer seltener
und
landete so in
einigen Bundesländern auf der Roten Liste. Seither hat sich der Falter aber
nicht nur weiter ausgebreitet, sondern ist auch deutlich häufiger geworden
(Bundesamt für Naturschutz (BfN): Sobczyk, 2014). Inzwischen sind alle
Bundesländer betroffen, neben dem Südwesten vor allem der Nordosten und Teile
Nordrhein-Westfalens. Auch in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und im
südlichen Großbritannien verbreiten sich die Tiere. In Baden-Württemberg ist
laut Schädlingsmeldungen der Unteren Forstbehörden die befallene Waldfläche
seit 2005 merklich angestiegen und lag in den vergangenen beiden Jahren
besonders hoch. Teilweise geht die Belastung inzwischen aber auch wieder zurück,
etwa in Brandenburg.
Ja, dort wo
es Eichen gibt, können sie in Städte vordringen. Gerade sonnenbeschienene,
freistehende Eichen etwa in Parks, an Spielplätzen oder Waldrändern sind
betroffen. Die Bereiche direkt um die Bäume sind dann schnell mit Brennhaaren
verseucht. Die giftigen Härchen können teilweise noch lange Zeit überdauern,
selbst wenn die Raupen längst weg sind.
Bei
befallenen Eichen in Siedlungsnähe können Baumpfleger oder Schädlingsbekämpfer
mit professioneller Schutzkleidung die Raupen und ihre Nester absaugen. Dafür
ist im Juli die beste Zeit, denn die Raupen haben sich schon in den Gespinsten
verpuppt, sind aber noch nicht geschlüpft. Keinesfalls sollte man sich selbst
an der Bekämpfung versuchen, etwa mit einem Wasserstrahl oder durch Abfackeln,
weil sich die Brennhaare dann noch stärker verteilen. In extremen Fällen können
auch Biozide oder im Forst klassische Insektizide zum Einsatz kommen. Die
Forstverwaltung in Brandenburg berichtet von Erfolgen mit per Hubschrauber
gezielt ausgebrachtem Insektizid. Laut Empfehlung des Umweltbundesamtes sollten
Insektizide aber nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden, da alle vorhandenen
Mittel auch andere nützliche Insektenarten in Mitleidenschaft ziehen. Eichen
sind ein Hort der Vielfalt: Allein in Deutschland nutzen 366 verschiedene Arten
von Schmetterlingsraupen Eichen als Lebensraum oder Nahrungsquelle. Zwei
Drittel dieser Arten leiden unter den Bekämpfungsmaßnahmen gegen die
Prozessionsspinner.
Die haarigen
Giftraupen finden selbst viele Vögel eher unappetitlich - einige Arten wie
Meisen und der Pirol fressen sie aber trotzdem und der Kuckuck ist sogar dafür
bekannt eine besondere Vorliebe für sie zu hegen. Daneben stehen die Falter auf
dem Speisezettel verschiedener Fledermäuse und Vögel. In Schmetterlingskreisen
gefürchtete Räuber sind auch der Große und der Kleine Puppenräuber (Calosoma
sycophanta und C. inquisitor) – imposante, metallisch schimmernde Laufkäfer,
die auf Bäume klettern und dort Jagd auf Schmetterlingsraupen und -puppen
machen. Schmarotzer- oder Raupenfliegen (Tachinidae) legen ihre Eier in die
Raupen der Prozessionsspinner und auch manche Brack- und Schlupfwespen (z.B.
Pimpla spec.) parasitieren an den Schmetterlingsraupen. Winzige Erzwespen (wie
z.B. Anastatus bifasciatus) legen dagegen ihre Eier direkt in die
Schmetterlingseier. Alle diese Arten, vom Kuckuck bis zur Wespe, sind auf
vielfältige, insektenfreundliche Lebensräume angewiesen. Der früher allgegenwärtige
Kuckuck etwa wird in Deutschland schon seit den Sechzigerjahren immer seltener.
Wilde Gärten, Hecken, Blühstreifen, strukturreiche Wälder, natürliche Flussufer
und eine kleinräumige, weitgehend pestizidfreie Landwirtschaft – all das wären
Maßnahmen, um die Gegenspieler der Raupen zu stärken und dem Problem
langfristig entgegenzuwirken.
Dem Falter
gefällt es da besonders gut, wo die Sommer nicht zu kalt und nass sind. Zuviel
Hitze und Dürre mag er aber wohl auch nicht, wie Michael Egidius Luthardt,
Leiter des brandenburgischen Landeskompetenzzentrums Forst in Eberswalde (LFE)
berichtet: "Wir hatten dieses und letztes Jahr kaum noch Befall in
Brandenburg, ich glaube die Tierchen hatten mit der extremen Witterung auch so
ihre Probleme." Dass der Klimawandel durch Erwärmung und zunehmende
Trockenheit die Ausbreitung der Art in Europa fördert, klingt plausibel, ist
aber wissenschaftlich nicht gesichert. Historische Daten zeigen, dass die Art
bereits vor 1920 im Großteil ihres heutigen Verbreitungsgebietes vorkam, wenn
auch in sehr viel geringerer Zahl. (Insects: de Boer/Harvey, 2020). Seit etwa
1990 kam es in immer mehr Regionen zu Massenvermehrungen, die durchaus durch
den Klimawandel begünstigt worden sein könnten. Sehr heiße und trockene Sommer
könnten der Art aber auch schaden.
Wirkung:
Uranosgeprägt
= 1e Objekt
in Pheromonen. Untersuchung
Allerlei:
lebt bevorzugt auf Querc./Raupen machen zusammen kompliziertes Gewebe/leben
darin + von Querc., verlassen das in Prozession von bis 200 Raupen. Sie
benehmen
sich für
Raupen aggressiv/scheiden bei Berührung ätzende Flüssigkeit ab
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