Mehrere Gruppen

 

Pheromonen = Botenstoffen dienen zur biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies

 

Vergleich: Siehe: Hormonen allgemein + Insektiziden + Vergleich: Volatile oils/Fatty acids/Wax/Cholesterinum

 

[Klaus Oberbeil]

Ätherische Öle – Wunder der Natur

Ohne diese lockenden Duftspender gäbe es kein Leben auf der Erde. Denn sie sorgen für die Bestäubung und Verbreitung von Pflanzen und ihr biologisches Gleichgewicht.

Es gibt rund 900 verschiedene ätherische Öle, deren Pheromone von Pflanzen fast immer in spezifischer Komposition verströmt werden, je nach Bodenbeschaffenheit und Klima. Wissenschaftler schätzen, dass es etwa 70 000 verschiedene Duftstoffkompositionen gibt, die von Pflanzen produziert und verschickt werden und die selbst je nach Standort variieren. Jede einzelne Blüte, jedes einzelne Kraut hat sein eigenes unverwechselbares Aroma.

 

Androstinon = männliches Pheromon/= Steroid./macht aggressiv/dominant

Apfelsäure. = E 296

Bombx-ch. = 1e Objekt in Pheromonen Untersuchung

Form. gebrauchen viele Pheromone und oft

Gelee. royale

Jasminpheromon wirkt schnell

Lignum. aquilaria agallocha resin of the wood develops in symbiosis with fungi/= Räucherwerk.

Mosch. .= Androstinon-ähnlich

Jasmin.-pheromon wirkt schnell

Schweiß. enthält im Mensch meiste Pheromone

Tuber melanosporum = Schwarze Truffel Teuergruppe oft in Boden gefunden unter Querc./enthält Testosteron-ähnliche Substanz, wie im Speichel des Ebers Fungi.

Urin. Hunde-/Wolfsurin enthalten Pheromone um Territorium abzugrenzen

Valer. zieht Katzen an

Vanillin. = chemisch mit den menschlichen Pheromonen eng verwandt und scheint ähnliche Wirkung auf das Nervensystem zu haben. Es ist daher nicht verwunderlich, daß Vanille Bestandteil zahlreicher aphrodisierender Getränke ist.

 

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Der Einfluss von Pheromonen auf das Verhalten

Tiere begegnen auf der Suche nach einem Geschlechtspartner vielen, auch ähnlichen und nahe verwandten Tierarten. Erstaunlich ist, mit welcher „traumwandlerischen“ Sicherheit nicht nur Tiere gleicher Art zueinander finden/wie sicher sie Geschlechtsrivalen und Geschlechtspartner zu unterscheiden vermögen, Voraussetzung dafür, dass

sich nur Tiere gleicher Art paaren. Schätzungen gehen dahin, dass Insekten mehr als eine halbe Million artverschiedene Lockdüfte herstellen. Die meisten dieser Düfte

können Menschen nicht riechen, weil die Nase nicht in der Lage ist, sie wahrzunehmen. Nur wenige aus der riesigen Zahl der Sexualpheromone riechen auch für uns,

z.B. nach Vanille, Karamelle, Moschus, nach Früchten, Blumen oder Kräutern. Bekannt ist nun, über welch große Strecken die Männchen (einiger Nachtschmetterlingsarten ihre Weibchen geruchlich finden und erkennen).

Wie wird erreicht, dass sie auf ihrem Weg durch tausenderlei verschiedene Gerüche, die auf ihre Fühler als Riechorgan treffen, nicht verwirrt werden?

Woran sich Seidenspinner. erkennen.
Gut untersucht: der Seidenspinner. Neben der Biene ist er das einzige Insekt, das der Mensch zum Haustier gemacht hat, um den Naturseidenfaden zu gewinnen.

Viele tausend Jahre Zucht haben dazu geführt, dass der Maulbeerseidenspinner seine Flugfähigkeit verloren hat und nur noch Flügelstummel besitzt. Auf Weibchenduft können deshalb die Männchen nicht mehr mit einem gezielten Anflug reagieren, sondern nur noch mit „aufgeregtem“ auf das Weibchen ausgerichteten Schwirren der Stummelflügel. Diese Situation erleichtert natürlich Untersuchungen im Labor.
Setzt man ein frisch geschlüpftes Seidenspinnerweibchen mit ausgestülptem Duftsäckchen im Labor auf einen Tisch und versprüht im Raum verschiedene Parfüms und Fruchtessenzen und schließlich nach fauligen Eiern riechenden Schwefelkohlenstoff, so entsteht für unser Geruchsempfinden eine eher unerträglicher „Düftemischmasch“. Bringt man in diese „Düfteküche“ einige frischgeschlüpfte männliche Seidenspinner und lässt die frei, zeigen sie nach einiger Zeit das typische Flügelschwirren.

Langsam aber zielstrebig arbeiten sie sich zum Weibchen auf dem Tisch vor. Dieses Ergebnis bedeutet, dass die Männchen in der Lage sind, aus den verschiedenen Duftangeboten den Weibchenduft sicher heraus zu riechen. Weitere Untersuchungen zeigten, dass optische Signale bei der Auswahl keine Rolle spielen, obwohl die Augen

des Seidenspinners sehr leistungsfähig sind. Bestückt man nämlich artfremde Weibchen (Atlasspinnerweibchen) mit den Duftsäckchen der Seidenspinnerweibchen, werden diese von den Seidenspinnermännchen ebenfalls gewählt, versuchen diese sogar zu begatten, obwohl sie fast 20x so groß sind wie sie selbst.

Nur der duft ist also wichtig. Er ist alleiniger Wegweiser und Erkennungsmerkmal für das Männchen.
Mit Hilfe feinster Elektroden ist es darüber hinaus möglich, Impulse zu identifizieren und aufzuzeichnen, die eine mit Düften gereizte Antenne zum Gehirn funkt. Zapft man auf diese Weise Riechnervenfasern an und testet die Antenne mit allen möglichen Gerüchen, so ist das Ergebnis stets gleich: absolute Funkstille. Sobald aber Bombykolduft

(= Lockstoff des Seidenspinnerweibchens) auf die Antenne trifft, laufen ganze Salven von Impulsen durch die „Leitung“.
Andere Düfte sind demnach keine Reize für das Seidenspinnermännchen, sie werden gar nicht von ihm wahrgenommen. Das Seidenspinnermännchen riecht nur Bombykol und kann deshalb auch nicht von anderen Düften abgelenkt werden. Diese Einengung des Geruchssinns ist extrem und bei Schmetterlingen selten. Die Lebensumstände

des Seidenspinners machen jedoch diese Spezialisierung verständlich. Nach dem Schlüpfen aus der Puppenhülle hat das Männchen nur eine Aufgabe – ein Weibchen zu finden und sich mit ihm zu paaren. In der kurzen Lebenszeit als Schmetterling frisst es nichts, sondern wartet nur auf das eine Signal, auf Bombykollockstoff. Nach der Begattung stirbt es bald.

Lockstoff für Schaben.
Küchenschaben gelten als ungeliebte Kulturfolger
. Da sie auch Krankheiten übertragen können und ihre Ausscheidungen Asthma und Allergien auslösen können, werden sie das ist schwer.

Pheromone, wie sie zu Bekämpfung anderer Schadinsekten verwendet werden, könnten einen Durchbruch bringen.
Schon frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass die Weibchen einen flüchtigen Stoff produzieren, der Männchen aus mehreren Metern Entfernung anlocken kann, aber erst die jüngsten aufwendigen Experimente und Tests führten zur Aufklärung der chemische Struktur und Zusammensetzung. Zudem gelang es, die Substanz (Blatellaquinon) zu synthetisieren – sogar mit der Aussicht,

dass eine industrielle Fertigung in großem Maßstab relativ kostengünstig möglich erscheint.
Für den Test stellten die Wissenschaftler an verschiedenen Stellen in einer mit Schaben verseuchten Schweinezucht Fallen auf, die mit dem synthetischen Pheromon geködert wurden. Bei richtig

dosierter Konzentration wurden überwiegend männliche Schaben gefangen, womit die Wirksamkeit eindrucksvoll belegt wurde.

Meerneunaugen - Kommunikation unter Wasser
Pheromone sind nach neueren Erkenntnissen auch unter Wasser wirksam. Haben Meerneunaugen „Frühlingsgefühle“, so verschaffen sie sich auch mittels spezieller Düfte ein „Stelldichein“. Allerdings sind die Rollen hier vertauscht: Bei den aalförmigen Vertretern führen die Männchen die Damenwelt in „Versuchung“. Bislang war es rätselhaft,

ob auch Tiere im wässrigen Medium mithilfe von Duftmolekülen Informationen über weite Strecken austauschen. Um nähere Details bezüglich dieser Fragestellung herauszufinden, wählten Wissenschaftler von der Michigan State University das aalförmige Meerneunauge (Petromy-zon marinus) als Studienobjekt. Dieses kieferlose Wirbeltier lebt gewöhnlich im offenen Meer, wandert jedoch im Frühjahr in Ströme ein, um sich fortzupflanzen. Da die Männchen früher als die Weibchen an den Laichorten eintreffen und die Nester bauen, fragten sich die Wissenschaftler, ob eventuell Pheromone bei der Partnerfindung im Spiel sind.
Zwei Jahre dauerte es allein, um die wirksamen Stoffe aufzuspüren, die Schlüsselkomponenten herauszufiltern, mit dem sich die Meerneunaugen auf Partnersuche begeben. Und dieser Botenstoff hat es offenbar in sich, denn er entfaltete auch noch weit flussabwärts seine gewünschte Wirkung und lockte potenzielle Partner an. Doch wie sich zeigte, trifft die klassische Rollenverteilung der Geschlechter nicht auf die Neunaugen zu. Hier ergreifen keineswegs die Weibchen die chemische Initiative, vielmehr sind

es die Männchen, die aktiv Signale aussenden. Die Pheromone produzieren sie in der Leber und sondern sie durch die Kiemen ab.

Wie Mäuse. von Pheromonen beeinflusst werden
Schon lange ist bekannt, dass Pheromone auch bei Säugetieren eine wichtige Rolle spielen. Ein besonderes Organ, das Vomeronasalorgan, nimmt diese Substanzen wahr. Jetzt zeigte sich, dass dieses Organ bei Mäusen auch auf ganz gewöhnliche Duftstoffe reagiert. Damit könnten Gerüche das instinktive Verhalten der Tiere beeinflussen.
Bei Mäusen ist das Vomeronasalorgan gut bekannt und seine Reaktion auf Pheromone nachgewiesen. Eine Arbeitsgruppe hat sich das Organ der Mäuse einmal intensiv vorgenommen. Die Wissenschaftler wollten wissen, wie es auf normale Geruchsstoffe reagiert. Dazu präsentierten sie ihren Versuchstieren unterschiedlichste Mixturen

von insgesamt 82 Geruchsstoffen und maßen die Reaktion der Nervenzellen des Vomeronasalorgans. Das Organ reagierte nicht nur - wie erwartet - auf Pheromone.

Auch bei verschiedenen Geruchsstoffen wurde es rege. Die Wissenschaftler überraschte dabei einerseits die hohe Unterscheidungsfähigkeit, andererseits die hohe Empfindlichkeit des Vomeronasalorgans. So nahm es Indol und Skatol differenziert wahr, obwohl sich die beiden Substanzen nur um eine Methylgruppe unterscheiden. Andererseits regte schon eine Konzentration von weniger als 10-10 mol pro Liter das Vomeronasalorgan an. Damit schlägt es die normale Geruchsschleimhaut der Mäuse,

die bekanntermaßen nicht gerade unempfindlich ist, um Klassen.
„Doch warum reagiert das Vomeronasalorgan auf Stoffe, für die es eigentlich nicht „zuständig“ ist? Die Wissenschaftler vermuten die Antwort in der unterschiedlichen Verschaltung der beiden Systeme im Gehirn. Während die Signale aus dem Geruchssystem im Großhirn verarbeitet werden, bleiben die Erregungen des Vomeronasalorgans

in den tiefer liegenden Schichten des limbischen Systems, in der Amygdala und des Hypothalamus. In diesen Hirnarealen steuern Hormone Emotionen und instinktives Verhalten der Tiere. Offensichtlich  können demnach auch fremde Geruchsstoffe wie arteigene Pheromone das Verhalten beeinflussen“.

„Betören“ Lockstoffe auch den Menschen?
Ob wir einander gut riechen können, ist womöglich nicht allein Frage guter oder schlechter Düfte, sondern könnte ebenfalls von den Pheromonen entschieden werden - chemischen Substanzen, die wie beschrieben - der Kommunikation innerhalb einer Art dienen. Sie halten auch Wolfsrudel oder Vogelschwärme zusammen und locken Borkenkäfer in die Sexfalle. Während viele Wirbeltiere die Pheromone mit dem so genannten vomeronasalen Organ wahrnehmen können, rätseln Wissenschaftler seit langem, ob auch Menschen für solche Nachrichten empfänglich sind.
Immerhin gibt es auch bei uns im vorderen Teil der Nasenscheidewand Sinneszellen zur Wahrnehmung von Botenstoffen, die sich jedenfalls nicht durch ihren Geruch verraten. Auch Pheromon-Rezeptoren wurden schon in der Nasenschleimhaut nachgewiesen. Doch selbst wenn es sich dabei um das vomeronasale Organ handelt, ist eine Verbindung zwischen ihm und dem Hypothalamus, der die Hormonausschüttung steuert - bislang nicht nachgewiesen.
Männer und Frauen nahmen an einer Studie teil, in der sie Stoffen ausgesetzt wurden, die den Sexualhormonen Testosteron und Östrogen ähneln. Dabei schauten die Forscher mit ihrem Positronen-Emissions-Tomographen (PET), was im Hypothalamus der Testpersonen vor sich ging. „Das Ergebnis ist rasch erzählt: Die östrogen-ähnliche Substanz bewirkte einen höheren Blutfluss im Hypothalamus von Männern, während bei Frauen keinerlei Reaktion festzustellen war. Umgekehrt reagierten nur die Frauen auf den

Stoff, der dem männlichen Sexualhormon Testosteron glich. Ob das Feuern der Neuronen im Hypothalamus allerdings Folgen auf das zwischenmenschliche Verhalten von Mann und Frau hat, das gilt es erst noch herauszufinden. An der menschlichen Sensibilität für Pheromone lässt sich allerdings kaum noch zweifeln“.
Mehr als 10.000 verschiedene Düfte können wir wahrnehmen. Ranga Yogeshwar berichtete über die Geheimnisse der flüchtigen Moleküle und verfolgte sodann deren Spur

ins Gehirn. Wie werden diese Informationen verarbeitet und welche Wirkung haben Düfte auf das Verhalten? Frage welche Rolle der menschliche Eigengeruch bei der Entscheidung für einen Partner spielt. Immer mehr Forschungsergebnisse belegen nämlich, dass auch der Mensch bei der Partnerwahl von Düften beeinflusst wird.

Längst haben neben der Parfumindustrie Marketing-experten die subtile Wirkung der flüchtigen Aromen erkannt und beduften Geschäfte aller Art - vom Reisebüro bis zum Juwelier.

 

 

Ektohormone („Semiochemicals“) nennt man allgemein die beim Signalaustausch zwischen Organismen benutzten Substanzen.

 

Carbn-s.

 

 

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