Lichenes allgemein = Pflanzen.
Vergleich: Siehe: Symbiosegruppe
= Flechten
Lebensgemeinschaft
Grün-/Blaualgen (stellt Energie her aus Sonnelicht) mit Pilzen (löst Mineralien
aus Gestein)
= Alge (liebt Licht + feucht) +
Pilz (liebt Feuchtigkeit + dämmrig/= Saprophyt) in Symbiose. Leben auf
Felsen/kann Mineralien verdauen ohne zu mineralisieren. Schaffen
Lebensvoraussetzung
für Pflanzen und Tiere.
Wachsen langSAM/brauchen
Algen/Sporen können immer Keimen/überleben durch inertes Stadium/kommen überall
vor/reichern Schwermetallen/Radioaktivität an.
Enthalten: Fum-ac.
Ziehen sich bei Milieuverschmutzung. zurück
‡ Haben viele Formen, die nicht von innere
Chemie bestimmt werden. Wachsen ungeachtet Bedingungen stetig und kennen keinen
Abbau. Umweltgiften machen ihr Fortbestehen unmöglich. Als Heilmittel dort wo
Stoffwechsel sich verselbständigt hat ohne das Oberpol eingreifen kann.
(ABmagerung/Wucherung/schleichender Entzündung). (Haut/Lungen/Wunden). Lichenes
comp (Syrup/Cetr + Clad + Usn + Stict) w
= Flechtenhonig akute Bronchitis ‡
[Frans
Vermeulen]
Quotes from M.C.
Cooke Romance of Low Life Amongst Plants; London 1893. "As the result of
my researches, all these growths [lichens] are not simple plants, not
individuals, in the ordinary sense of the word; they are rather colonies, which
consist of hundreds and thousands of individuals, of which, however, one alone
plays the master, whilst the rest in perpetual captivity prepare the nutriment
for themselves and their master. This master is a fungus of the class
Ascomyces, a parasite which is accustomed to live upon others' work; its slaves
are green algae, which it has sought out, or indeed caught hold of, and
compelled into its service. It surrounds them as a spider its prey, with
a fibrous net of
narrow meshes, which is gradually converted into an impenetrable covering; but
whilst the spider sucks its prey and leaves it dead, the fungus incites the
algae found in its net to more rapid activity; nay, to more vigorous
increase."
[Heike Faller]
Dieser Artikel stammt aus der ZEIT Nr. 05/2021. Hier können Sie
die gesamte Ausgabe lesen.
Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass die Landschaft im Winter
gelb leuchtet. Bäume und Sträucher sind mit einer senfgelben Flechte bedeckt,
einer Patina, die so altmodisch aussieht, dass man sich kaum vorstellen kann,
dass es je anders war. Aber sie scheint neu zu sein, jedenfalls habe ich sie
früher nicht bemerkt. "Haben Bäume schon immer
so ausgesehen?", fragte ich Thassilo Franke, meinen
Informanten in „all things„ heimische Naturphänomene. Franke, 48, Biologe am
Biotopia Lab in München, erzählte,
er habe die Ausbreitung dieser Flechte selbst erst vor einigen
Jahren bemerkt, als er täglich mit der S-Bahn durch die oberbayerische
Landschaft fuhr. Seit Anfang der Neunzigerjahre nehme die Gewöhnliche
Gelbflechte, Xanthoria parietina, tatsächlich zu.
Und das, sagte Franke, sei ein gutes und ein schlechtes Zeichen. Ein
gutes Zeichen, weil sich Flechten generell stärker ausbreiteten, seit das
Schwefeldioxid in der Luft zurückgegangen sei. Ein schlechtes Zeichen, weil
sich speziell die Gelbflechte vor allem dort ausbreite, wo viel Gülle anfalle.
Gülle, das wissen inzwischen auch Bio-Laien, enthält viel Nitrat,
und Nitrat sickert ins Grundwasser, wo es ab einer gewissen Menge Probleme
verursacht.
Aus Gülle entweicht aber auch Ammoniak – das ist der stechende
Geruch, der einen auf dem Land manchmal anweht. Und Ammoniak wiederum reagiere,
sagte Franke, mit der Luft zu Ammoniumsalzen, der Hauptnahrung der Gelbflechte.
Und so komme es, dass sie sich immer weiter ausgebreitet habe. Die Flechte
schade zwar nicht dem Wesen, das sie umhüllt, aber zeige das Problem der
Überdüngung, sagte Franke. "Sie ist ein Indikator, dass das ökologische
Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist."
Ammoniak und Nitrat sind beides Stickstoffverbindungen, was
künstlicher klingt, als es ist. Denn Stickstoff ist nicht nur völlig natürlich,
sondern sogar der Grundbaustein aller lebenden Organismen. Die Luft enthält
Stickstoff, jeder Körper enthält Stickstoff, und wenn ein Lebewesen stirbt,
gibt es seinen Stickstoff an die Erde ab, was andere Lebewesen besser wachsen
lässt. Zu einem Problem wird er dann, wenn zu viel davon in ein Ökosystem
gelangt. Als in den Achtzigerjahren zu viel Abwasser in den Bodensee floss,
wuchsen Algen und Fischschwärme, bis der See fast kippte. Und wenn zu viel
Stickstoff in den Boden gebracht werde, erzählt Franke, verdränge dies jene
Pflanzenarten, die stickstoffarme Böden brauchten. "Das sind genau die,
die in Deutschland vom Aussterben bedroht sind", sagt er und zählt
Orchideen, Küchenschellen, Trollblumen auf. Die Gelbflechte zeigt dieses
Problem. Allerdings liegen im Gegensatz zur Klimaerwärmung hier Ursache und
Wirkung nah beieinander: Je weniger Ställe es in einer Gegend gibt, desto
weniger Gülle fließt auf die Felder.
Franke selbst achtet darauf, nur Fleisch vom Weiderind zu essen. Denn
das werde nicht mit importierter Soja gefüttert – chemisch betrachtet
zusätzlicher Stickstoff im lokalen Ökosystem. Sowieso ist unser Planet, wie ich
an diesem Tag lernte, völlig übersättigt von diversen Stickstoffverbindungen,
seit vor über hundert Jahren ein deutscher Chemiker ein Verfahren erfand, wie
man aus Luftstickstoff Kunstdünger machen kann.
Ich hatte diese neue, senfgelbe Winterlandschaft schön gefunden,
und ich fragte mich, ob sie einem noch gefällt, wenn man den ernsten Hintergrund
kennt.
"Mögen Sie Flechten eigentlich noch?", fragte ich
Franke.
"Ich finde Flechten faszinierend", sagte er. "Der
Gemeinen Gelbflechte gilt nicht mein Groll. Die ist das, was überhandnimmt,
wenn wir uns so verhalten, wie wir uns verhalten." Manchmal, sagt er,
stelle er sich vor, wie er als alter Mann mit seinen Enkeln in der S-Bahn sitze
und aus dem Fenster schaue und sage: "Früher, als ich hier durch die
Landschaft fuhr, da war alles gelb. Aber jetzt ist es anders. Weil die Menschen
einen Fehler erkannten und darauf rechtzeitig reagiert haben."
.
Cladon-r. = Echte Rentierflechte
Evernia prunastn = Eichenmoos/= dammar Räucherwaren.
Parmelia. w
Polypodium vulgare =
Engelswüsswurzelstock, verwendet wird der getrocknete, ganze Wurzelstock.
Inhaltsstoffe: ein Steroid, Saponine, ätherisches Öl und anderes genannt.
Schützt für Sonnelicht.
In Deutschland ist die Verwendung
dieser Droge veraltet. Die Recherchen des CVUA Karlsruhe ergaben, dass
Engelsüßwurzelstock Bestandteil verschiedener Präparate ist, die durch
US-amerikanische Firmen als Aphrodisiaka und Mittel gegen Potenzstörungen in
den Verkehr gebracht wurden. Ein Vertriebsunternehmer warb damit, dass
mit der Gabe der Droge die
Bildung von Androsteronen im Körper des Mannes gefördert werden kann, was zur
Steigerung der Libido und Verstärkung der Manneskraft führen soll. Da ist wohl eher
der Wunsch der Vater des Gedankens.
Usnaceae Usn.
Stictaceae Stict.
[CUVA]
Xanthoparmelia scabosa
Eine chinesische Flechtenart. Eine Recherche des CVUA
Karlsruhe ergab, dass dort eine Reihe von Vertriebsunternehmen für Produkte mit
dem Gehalt an Bestandteilen aus dieser Pflanze werben (verwendet werden die
getrockneten Pflanzenteile). Die Wirkung als Aphrodisiakum ist allerdings nach
hiesigem Verständnis nicht belegt.]