Oniscus asselli o.
assellus (Onis) = Kelleresel./= Kelderpissbed/Tausendfüßler./= Mauerassel/= Sowbug/= sowlouse.
Vergleich: Gemeinsames. in
Blat-o., Kellerasseln und Silberfische;
Siehe: Crustaceae + Pfeilgiftgruppe
= Canth.-ähnlich;
[Dr. Subrata K. Banerjea]
Repertorium:
Ohr: Entzündung in Processus mastoideus/Pulsieren/Schmerz [hinter den Ohren (r./bohrend)]
Nase: Nasenbluten (durch Waschen des Gesichtes)/Schmerz Nasenwurzel (drückend)
Zähne: Schmerz
Magen: Durst/Schmerz in Kardia/übel/Würgen
Bauch. Flatulenz/Schmerz (krampfartig)
Rektum: Schmerz (brennend/Tenesmus)/plötzliche Stuhldrang
Nieren: Nierensteine
Blase: Tenesmus/Urinieren (Dysurie) schmerzhaft
Urin: Spärlich
Harnröhre: Schmerz (brennend/schneidend)
Männliche Genitalien: Erektionen fehlend + Arbeit
abgeneigt/häufig/lästige Erektionen
Glieder: Koordination
fehlend, gestört.
Atmung: Asthma, asthmatische Atmung
Brust: Katarrh in Bronchien (+ asthmatische Atmung)
Schlaf: Gähnt häufig/Gähnen +
Allgemeines: epileptische Konvulsionen/Wassersucht/Ausstrecken (+
Gähnen)
Allerlei: Riecht nach Urin
Allerlei: China: Eines der fünf Gifttiere
Asien: Eine Gruppe Menschen muss
laufen wie die Füße der Tausendfüßler
ZEIT ONLINE
Umwelt
Das unterschätzte Tier Eisenharter Kosmopolit mit 14
Beinen
Jeder hat sie, keiner mag sie: die Kellerassel. Dabei hält
das krabbelnde Krebstier den Stoffkreislauf in Schwung und ist ein lebendiger
Metalldetektor.
Ursprünglich in Europa heimisch, verbreitete sich die
Kellerassel fast in der ganzen Welt.
Dieses kleine, räudige Schweinchen (lateinisch: Porcellio
Scaber, deutsch: Kellerassel) ist ein wahrer Kosmopolit. Lebt es doch,
abgesehen von der Antarktis, auf allen Kontinenten der Erde.
Zum Glück. Zwar ist die Kellerassel dabei weder
ansehnlich noch besonders appetitlich, dafür aber ungemein nützlich. Im
allumfassenden Stoffkreislauf machen die Krebstiere die
Drecksarbeit. Unermüdlich durchwühlen Heerscharen von
ihnen die oberen Bodenschichten. Auf einem Areal von einem Quadratmeter Fläche
und 30 Zentimeter Tiefe leben 50 bis 200 Exemplare.
Als Destruenten verarbeiten sie dort die abgestorbenen
Rückstände von Pflanzen und Pflanzenfressern. Das klingt nach Arbeit für die
(Bio-)Tonne, ist aber ein wichtiger Beitrag.
Dank der Kellerassel werden die Nährstoffe, die Pflanzen
und Pflanzenfresser vorher aufgenommen hatten, wieder dem Ökosystem zugeführt.
Sie macht die alltägliche Drecksarbeit, gewöhnlich ist
die Kellerassel deswegen aber auf keinen Fall. Sie sieht zwar aus wie ein
Käfer, also ein Insekt – ist aber ein Krebs. Sie hat zwar
Kiemen, ist aber kein Fisch (und schwimmen kann sie
ebenfalls nicht). Ihre nächsten Verwandten sind Krebstiere, und sie ist die
einzige von ihnen, die es geschafft hat, dauerhaft an Land zu leben.
Insgesamt gibt es 3.500 Asselarten. Die ältesten fossilen
Kellerasseln sind 50 Millionen Jahre alt. Da die wichtigsten Familien aber auf
allen Kontinenten zu finden sind, müssen sie sich
entwickelt haben, bevor die Kontinente auseinander
drifteten – also vor rund 160 Millionen Jahren.
Wie der Name schon verrät, lebt die Kellerassel gern
dort, wo Menschen sind und wo es dunkel und schön feucht ist, egal ob draußen
in der Natur unter einer Laubschicht oder in
der häuslichen Waschküche.
Nichts lassen sie dabei verkommen. Die Tiere fressen
sogar ihren eigenen Kot, damit auch ja kein Nährstoff vergeudet wird.
Wahrscheinlich würden sie auch ihren eigenen Urin trinken,
wenn sie denn welchen produzierten. Andere Lebewesen
fürchten die Giftigkeit des Ammoniak und wandeln ihn in Urin um. Kellerasseln
sind da effektiver: dünsten das Ammoniak-Gas
durch ihr Exoskelett aus und sparen sich die Energie, die
das Umwandeln kosten würde.
Wer sich fortlaufend mit solch delikaten Angelegenheiten
wie Müll und Kot befasst, braucht ein gutes Immunsystem. Das der Kellerassel
erkennt und unterscheidet Bakterien, denen es früher
schon einmal begegnet ist und fährt entsprechend hoch.
Für Menschen ist das völlig normal, für nicht ganz so ausgefeilte Krebstiere
hingegen eine echte Besonderheit.
Doch auch das beste Immunsystem kann nichts gegen
Fressfeinde ausrichten. Davon hat die Assel viele. In Fachkreisen wird sie als
nützliche Diätkost geschätzt. Kröten, Maulwürfe und Co. verzehren sie mit
Vergnügen, ist die Assel doch besonders reich an Kalzium. Verglichen mit
anderen Krabbeltieren enthält sie bis zu 40-mal mehr Kalzium, das ihren
Knochen- oder genauer Exoskelett-Bau stärkt.
Doch nicht nur Kalzium speichern die Tiere besonders gut,
auch andere Metalle nehmen sie auf. Je höher deren Konzentration in der Erde
ist, desto größer werden die Asseln.
Metalle wie Kupfer, Zink, Cadmium, Chrom und Eisen
scheinen sie aufzunehmen und in kleinen Fettkügelchen einzulagern. Deswegen
macht sich der Mensch die Kellerassel auch zunutze: als Metalldetektor.
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