Acidum butyricum (But-ac) = Buttersäure/= Butansäure/= ranziges Butterfett/= C4H8O2

https://www.zeit.de/die-antwort/2019-07/ko-tropfen-test-armband-party-missbrauch-praevention/seite-2

 

Vergleich: Enthalten in: Acon + Bry + Cerat + Cimic. + Dig + Euc. + Crot-t. + Gink-b (in überreife Scheinfrucht) + Hera. + Hera-gigantea (= cow parshnip) +

alle Lacs + Mel; + Morinda citrifolia + Past + Käse;

Carnith (= Eiweiß/= But-ac-ähnlich).

Boletus luteus (= Judenpilz/= Butterpilz;) GaBa; Ixodes; (riecht Wirt durch abgesondertes But-ac).

Gink-b; [= Yin-Hsing/= Ya Chio (= „Entenfuß"/= „Elefantenohr"/= „Mädchenhaarbaum")/= Yin kuo/riecht ranzig].

Ran-b; (= Teufelsaugen/= Knolliger Hahnenfuß/= Bulbous buttercup). Sacch-l; (gespalten in Lac-ac + But-ac). Euph-pulcherina; (enthält But-ac.).

Stann-m (Hydrated stannic chloride = butter of tin).

Buttersäureester (= Butansäureester/= Butyrate/= Butanoate) zeichnen sich (im Gegensatz zu ihrer Stammverbindung Buttersäure) durch ihre wohlriechenden

fruchtartigen Geruchsnoten aus.

K.-o.-Tropfen in Spritzenform: "Needle Spiking" Gefahr im Club (Luca Kirchhoff und Lothar Becker)

 

Die einzelnen Ester können hinsichtlich ihrer Geruchsnote bestimmten Früchten zugeordnet werden:

    Buttersäuremethylester (Methylbutyrat) - Apfel

    Buttersäureethylester (Ethylbutyrat) - Ananas

    Buttersäurepentylester (Pentylbutyrat) - Aprikose

    Buttersäureisopentylester (Isopentylbutyrat) - Birne

    Isobuttersäuremethylester (Methylisobutyrat) - Aprikose

    Isobuttersäurepropylester (Propylisobutyrat) - Ananas/Erdbeere

    Isobuttersäureisopentylester (Isopentylisobutyrat) - Banane/Ananas

    Isobuttersäureoctylester (Octylisobutyrat) - Pastinak

    Isobuttersäurebenzylester (Benzylisobutyrat) - Jasmin/Erdbeere

    Vanillin (C8H8O3)

Siehe: Acidums allgemein + Bovisgruppe + Lacticums

 

Schwäche ohne Irritation +

Negativ: Angst/Sorgt sich um Kleinigkeiten, nervös, denkt über Selbstverstümmelung/Suizid, appetitlos, Herzrasen, <: nachts/schnell gehen/Treppen steigen/Menses; appetitlos, (stinkende) BLÄHungen gehen ab mit Stuhl/selten Stuhl, Fingernägel bröckeln, stinkende Ausscheidungen  (Hand-/FußSCHWEIß);

[Subrata K. Banerjea]

Poor appetite, much gas in stomach and bowels, cramps in pit of stomach, < at night. Stomach feels heavy and overloaded;

Worries even for trifles/in a constant state of nervousness. On account of this they fail to get to sleep or have dreams of a serious nature. Sleepless, gas in stomach,

perspires on slight exertion.

<: night/walking fast/climbing stairs;

[William Boericke]

Head: Worries over trifles; impulsive thoughts of suicide; constant state of fear and nervousness. Headache makes him apprehensive about trifles;

<: going upstairs/rapid motion;

Dull, hazy ache.

Stomach: Poor appetite. Much gas in stomach and bowels. Cramps in pit of stomach, worse at night. Stomach feels heavy and overloaded.

Abdomen: Cramp in abdomen below umbilicus. Bowels irregular.

Stool: + pain and straining.

Back: Tired feeling and dull pain in small of back, < walking. Pain in ankles and up back of leg. Pain low down in back and extremities.

Sleep: Pronounced sleeplessness; dreams of serious nature while asleep.

Skin: Perspiration on slight exertion. Profuse, offensive sweat of feet. Crumbling away of finger-nails.

Modalities: < at night/fast walking/going upstairs;

Repertorium:

Gemüt: Angst/Furcht [vor Kleinigkeit (während Kopfschmerz)]

Erregung (nervös)

Gewissenhaft, peinlich genau i.B. auf Kleinigkeiten

Gleichgültig, Apathie

Ruhelos

Sorgenvoll (um Kleinigkeit)

Suizidneigung; Neigung zum Selbstmord (Gedanken an Selbstmord)

Traurig

Kopf: Schmerz (< bei Bewegung/dumpf/< Steigen/Wehtun)

Mund: Absonderung übel riechend vom Zahnfleisch während Menses

Blutendes Zahnfleisch - schwarzes Blut/dick/spärlich

Geruch - faulig

Schmerz [< während Menses/wund schmerzend (Zahnfleisch)]

Speichelfluss (reichlich)

Schwämmchen

Magen: Appetit fehlend/vermindert

Aufstoßen/Art des Aufstoßens - bitter/leer/ranzig/sauer

Auftreibung/Völlegefühl

Schmerz [nachts (krampfartig/anfallsweise)/ziehend/krampfartig in Magengrube gefolgt von Herzklopfen]

Erbricht nach Milch trinken in Kleinkinder

Bauch: Auftreibung (+ schmerzhafter Atmung/Hypochondrien r.)

Beschwerden an Gallenblase/-wege (entzündet)

Entzündete Appendix - chronisch/entzündete Darm (Ileum)

Schmerz viele

Rektum: Durchfall # Obstipation

Flatus (beim Stuhlgang/Stuhldrang, aber es geht nur Flatus ab)

Schmerz morgens < beim Stuhlgang

Stuhldrang (ausgeprägt)

Stuhl: dunkelbraun/dunkel/übel riechend/gelb/hellgelb

Nieren: Schmerz (brennend)

Blase: plötzlich Harndrang (bei Frauen)

Urin: riecht „Wie Spargel“ nach dem Essen/Sediment

Weibliche Genitalien: Fluor (dünn, wässrig/eiweißartig/schaumig/schleimig/spärlich/übel riechend - hefeartig/riecht „Wie Pferdeharn“

Atmung: Schmerzhaft + Völlegefühl im Hypochondrium

Brust: Herzklopfen (+ Auftreibung des Bauches/+ Völlegefühl im Hypochondrium/< nach Essen)

Rücken: Schmerz Kreuz/dumpf/< gehend/mehrere

Schwäche [in Lumbalregion (< gehend)]

Glieder: Kalte Füße

Schmerz einige

Schmutzige, dreckige Fingernägel/Crumbling of finger nails.

Schwäche (in Beine/in Waden)

Schweiß [an Füße (kalt/reichlich/übel riechend)/reichlich an Hände]

Schwellung [in Füße (< während Menses)/in Unterschenkel]

Nägelbeschwerden - abfallen gespaltene, aufgesprungene Fingernägel/spröde, brüchige (bröckelig)/verkrüppelte, verkümmerte Fingernägel

Schlaf: Ruhelos (durch Verdauungsbeschwerden)/schlaflos

Träume: von ernsthafter Natur

Fieber: Typhus abdominalis

Schweiß: < geringe Anstrengung/stinkend

Allgemeines: 1 h./Nachts

< (schnelle) Bewegung/schnell gehen/Steigen/während Menses;

> Flatusabgang;

Diabetes mellitus + Gallensteinen

Speisen und Getränke: <: Fett (Kleinkind)/Milch;

 

Repertory:

Gemüt: Worries over trifles; impulsive thoughts of suicide; constant state of fear and nervousness.
Head: Headache makes apprehensive about trifles; < going upstairs or rapid motion. Dull, hazy ache

Stomach: Poor appetite. Much gas in stomach and bowels. Cramps in pit of stomach, < at night.

Stomach feels heavy and overloaded.

Abdomen: Cramp below umbilicus. Bowels irregular.

Stool: + pain and straining.

Back: Tired feeling and dull pain in small of back, < walking.

Extremities: Pain in ankles and up back of leg. Pain low down in back and extremities.

Sleep: Pronounced sleeplessness; dreams of serious nature while asleep.

Skin: Perspiration on slight exertion. OFFENSIVE SWEAT of feet. Crumbling away of finger-nails.

Generalities: < night/fast walking/going upstairs.

 

Unverträglich: [Y.R. Agrawal] Not to be dispensed below 3x.

 

Wirkung: typhoid

Allerlei: enthalten in ranzigem Butter/Lebertran/Schweiß;/Milch/Magensaft/es stinkt;/setzt Stärke um in Säure

= einfachste Fettsäure/entsteht durch Buttersäuregärung.

 

Liquid Ecstasy; Liquid E, Liquid X, G, Fantasy = 4-Hydroxybutansäure, veraltet auch γ-Hydroxybuttersäure, kurz GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure), ist eine

Hydroxy-Carbonsäure, deren Salze als 4-Hydroxybutyrate o. in der Pharmazie als Oxybate bezeichnet werden. besitzt keinerlei chemische Verwandtschaft zu Ecstasy (MDMA) und hat auch in seiner Wirkung kaum Ähnlichkeit.

GHB ist eng verwandt mit dem menschlichen Neurotransmitter GABA (γ-Aminobuttersäure) und ist zugleich ein eigenständiger Neurotransmitter im Säugetierkörper.

Es ist in der Nahrung (Fleisch) in Spuren enthalten. GHB wird in der Medizin als intravenöses Narkotikum bei Schnittentbindungen, in der Geburtsanästhesie und bei Risikofällen aller Art (Patient mit Leberschaden, Herzkatheterisierung) benutzt.

2002 wurde 4-Hydroxybutansäure-Natriumsalz (Natriumoxybat) in den USA und 2005 in der EU als Medikament zur symptomatischen Behandlung der Narkolepsie zugelassen. Dazu wird es in Form einer Lösung eingenommen. Seit Ende der 1990er Jahre wird die Substanz verstärkt als Partydroge; (Liquid Ecstasy) genutzt.

GHB wurde erstmals 1874 von Alexander Saytzeff synthetisiert. Erst 1960 wurde die pharmakologische Wirkung entdeckt. Die Synthese erfolgte durch den Chemiker und Pharmakologen Camille Georges Wermuth im Auftrag der französischen Marine im Rahmen eines Forschungsprogramms, das von dem Chirurgen Henri Marie Laborit am Marinestützpunkt Toulon in Südfrankreich durchgeführt wurde. Der Entwickler von GHB ersetzte die Aminogruppe des GABA-Moleküls durch eine Hydroxygruppe und machte so das Molekül (GHB) für die Blut-Hirn-Schranke passierbar.

In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde GHB intensiv als Narkotikum genutzt.

Auch als Hilfsmittel zum Alkoholentzug und als Nahrungsergänzung für Sportler wurde GHB verwendet. Die Indikation vom GHB beschränkte sich zuerst auf Narkolepsie mit Kataplexie, wurde aber später auf generelle Behandlung der Narkolepsie erweitert.

Wirkung:

Niedrigen Dosen: circa 0,5 g bis 1,5 g dominiert der stimulierende Effekt. GHB wirkt dann Angst lösend, leicht euphorisierend und sozial öffnend. Ferner tritt eine Einschränkung der motorischen Kontrolle, ähnlich wie beim Alkohol, auf.

Höheren Dosierungen: bis circa 2,5 g kommt unter Umständen eine aphrodisierende Wirkung hinzu oder allgemein (wie bei Alkohol) eine Verstärkung vorhandener Antriebe und Stimmungen.

Noch höheren Dosen wirkt GHB stark einschläfernd. Auch aufkommender Brechreiz wird häufig beschrieben. Überdosierungen können zu plötzlichem narkotischem Schlaf führen, aus dem die betreffende Person kaum zu wecken ist. Zur Behandlung von Narkolepsie wird GHB über längere Zeit nachts verabreicht. Nach einigen Wochen zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Kataplexien. Auch auf die Tagschläfrigkeit bei Narkolepsie soll es sich positiv auswirken.

GHB-Überdosen (d. h. Dosen, die zu einer unerwünschten Narkose führen) sind allein eingenommen, in stärkerem Maße auch in Kombination mit anderen zentral dämpfenden Pharmaka wie Schlafmitteln, Opioiden und Alkohol, wegen der Gefahr der Atemdepression und des Atemstillstands gefährlich.

GHB ist nach den bisherigen Erkenntnissen nicht placentadurchgängig, kann also von schwangeren Narkolepsiepatientinnen unter ärztlicher Kontrolle weiter verwendet werden, um die Kataplexien einzuschränken. Allerdings wird NaGHB mit der Muttermilch an den Säugling weiter gegeben. Deshalb sollte nach einiger Zeit abgestillt werden.

GHB wird im Körper nicht zu der verwandten GABA metabolisiert, sondern verstärkt nur die dämpfende Wirkung der GABA. GHB beeinflusst auch den Dopamin-Haushalt, indem es die Dopaminausschüttung erhöht. Die Hypothese, dass GHB zuerst die Ausschüttung von Dopamin behindert (was zur Müdigkeit führt) und anschließend dessen erhöhte Ausschüttung auslöst (der sog. Dopamin-Rebound, welcher zur Folge hat, dass man nicht schlafen kann), konnte allerdings nicht gehalten werden.

Beim Absetzen von GHB nach längerem Gebrauch stellen sich Entzugsbeschwerden ein, welche qualitativ denen von Benzodiazepinen gleichen, jedoch in Intensität und Dauer (12-96 Stunden) nicht das Ausmaß erreichen.

GHB ist maximal zwölf Stunden via GC-MS (Kopplung eines Gaschromatographen (GC) mit einem Massenspektrometer (MS)) im Urin nachweisbar und wird im Körper innerhalb von 24 Stunden vollständig über Bernsteinsäure im Citratzyklus metabolisiert. Als Abbauprodukte bleiben letztlich nur Kohlendioxid und Wasser.

Die Bezeichnungen sind vor allem ein Verkaufsargument. Es ist auf dem Schwarzmarkt als hygroskopischer Feststoff oder als farblose oder gefärbte (Lebensmittelfarbe) Flüssigkeit in Flaschen erhältlich, wobei es sich um eine wässrige Lösung von GHB-Salzen handelt. Oft werden seit dem Verbot von GHB ersatzweise GBL oder BDO konsumiert, die im Körper unmittelbar zu GHB verstoffwechselt werden und deshalb annähernd die gleiche Wirkung haben.

Bei häufiger bzw. regelmäßiger Einnahme kann sich eine psychische und physische Abhängigkeit einstellen. Entzugserscheinungen äußern sich in Zittern, Schweißausbrüchen, Schlaflosigkeit, Ängstlichkeit, Übelkeit bis hin zum Delirium. Die Symptome bilden sich jedoch meist nach 1-3 Tagen zurück.

Gammahydroxybuttersäure (GHB) - in der Clubszene unter Liquid Ecstasy, Flüssiges Ecstasy, Flüssiges oder Fantasy bekannt - wurde vor mehr als 30 Jahren vom französischen Wissenschaftler Laborit zum ersten Mal künstlich hergestellt, als er sich intensiv mit dem GHB-ähnlichen Neurotransmitter GABA beschäftigte. Ecstasy und "flüssiges Ecstasy" führen zwar unter gewissen Umständen zu ähnlichen Wirkungen, haben aber chemisch gesehen nichts miteinander zu tun: Die Bezeichnung "liquid ecstasy" ist eine Marketingmaßnahme. In der Medizin ist GHB in der Anästhesie als Narkosemittel und als Hilfsmedikament beim Alkoholentzug eingesetzt worden - hauptsächlich

um das starke Verlangen nach Alkohol und Symptome wie Ängstlichkeit zu verringern. Wegen ihrer muskelentspannenden Wirkung wird GHB vereinzelt auch zur Geburtsunterstützung eingesetzt. Als Schlafmittel konnte sich GHB nicht durchsetzen, da Betroffene aufgrund der spezifischen Wirkweise nach 3 Stunden abrupt wieder aufwachen. Aufgrund ihrer Nebenwirkungen verliert GHB in der Medizin rasch an Wichtigkeit. Innerhalb der Bodybuilder-Szene und von Leistungsportlern wird sie allerdings -vor allem in den U.S.A- zur Förderung der Wachstumshormone eingesetzt. Nach ersten Vergiftungsfällen aufgrund von Überdosierungen und der gleichzeitigen Einnahme weiterer Mittel, sowie einzelnen Meldungen über Todesfälle kommt es in den Vereinigten Staaten neben dem Verbot von GHB als Dopingmittel ab Ende 1990 zu einer generellen Einschränkung des freien Verkaufs von GHB. Anfang 2000 wird GHB schließlich ins amerikanische Suchtmittelgesetz aufgenommen. Mitte der 90er Jahre ist GHB zuerst in der englischen Club-Szene und seitdem in mehreren europäischen Staaten - so auch vereinzelt in Österreich - aufgetaucht.

 

[Laura Ewert und Juliane Frisse]

Mehr als 100 Substanzen gelten als K.-O.-Mittel

K.-O.-Tropfen und -Mittel sind Überbegriffe für eine Vielzahl an Substanzen, die eine Person außer Gefecht setzen, sie manipulierbar, wehrlos und bewusstlos machen können. Flüssig sein müssen sie nicht. Mehr als 100 Substanzen verfügen zumindest ansatzweise über Eigenschaften, die den Missbrauch als K.-o.-Mittel ermöglichen. Darunter sind viele Medikamente, etwa Benzodiazepine, eine Gruppe von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Aber auch bestimmte Medikamente, die zur Behandlung allergischer Symptome oder von Depressionen und Schizophrenie genutzt werden, zählen dazu. Einige dieser potenziellen K.-O.-Mittel entfalten ihre ausknockende Wirkung gerade in Kombination mit Alkohol.

Und dann gibt es noch zwei Stoffe, die besonders oft mit dem Begriff K.-o.-Tropfen assoziiert werden: Die seit 2002 in Deutschland verbotene Substanz GHB, die auch als Partydroge konsumiert wird. Und GBL, eine Substanz, die im Körper zu GHB umgewandelt wird, aber sehr viel leichter zu bekommen ist, da sie als Lösungsmittel in der Industrie verwendet wird.

Gamma-Hydroxybuttersäure, wie GHB eigentlich heißt, ist auch unter dem Namen "Liquid Ecstasy" oder kurz "G" bekannt. GHB ist farb- und geruchlos, der leicht salzige Eigengeschmack im Getränk kaum zu erkennen. Die Wirkung von GHB ähnelt der von Alkohol. In sehr geringer Dosierung wirkt die Substanz euphorisierend, enthemmend und sexuell stimulierend – der Grund, warum GHB auch willentlich konsumiert wird. Doch in etwas höherer Dosierung führt sie zu Schwindel, Koordinationsproblemen und Schläfrigkeit. Noch etwas mehr kann zu Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall zum Tod durch Atemlähmung führen – vor allem im Zusammenspiel mit Alkohol. Es geht dabei um wenige Milliliter Unterschied in der Dosierung.

 

Eine Untersuchung aus den USA, die speziell sexualisierte Gewalt gegenüber jungen Frauen untersuchte, kam 2010 zu dem Schluss, dass auch diese häufig im Zusammenhang mit freiwilligem Alkoholkonsum auftritt. Das heißt nicht, dass die Betroffenen weniger trinken hätten sollen – aber es spricht dafür, dass Täter nicht unbedingt auf K.-O.-Tropfen setzen müssen, um einen Zustand der Wehrlosigkeit zu erzielen.

Kein Nachweis für K.-O.-Mittel bei der Mallorcaparty

"Die ersten Proben wurden schon etwa zwei Stunden nach Auftreten der ersten Vergiftungserscheinungen genommen", sagt Volker Auwärter, Toxikologe und Laborleiter in der Rechtsmedizin des Uniklinikums Freiburg, der die Untersuchung durchgeführt hat. "Wir haben mit aufwändigen Screeningverfahren auf die ganze Palette denkbarer Substanzen getestet."

So kam heraus, dass ein Partygast, der vermutete, Opfer von K.-O.-Tropfen geworden zu sein, einige Tage vor dem Event Amphetamin konsumiert hatte: eine Droge, die im Gegensatz zu den meisten K.-O.-Mitteln aufputschend wirkt. In einzelnen Proben wurden beim Screening außerdem die Schmerzmittel Paracetamol und Novalgin beziehungsweise Loratadin nachgewiesen, das bei Allergien verschrieben wird. Bei diesen Patienten könnte auch die Einnahme der Medikamente zu den Beschwerden beigetragen haben.

Doch der wichtigste Befund der rechtsmedizinischen Analyse lautete: Die Partygäste, die befürchteten, dass ihnen heimlich K.-O.-Tropfen verabreicht wurden, hatten

sehr viel Alkohol getrunken. Zum Zeitpunkt, als die Betroffenen über Übelkeit und Schwindel klagten und sich manche von ihnen erbrechen mussten, dürften viele etwa

1,5 bis 2 Promille Alkohol im Blut gehabt haben, sagt Volker Auwärter. Diese Werte hat er anhand der Alkoholkonzentration in den wenige Stunden später abgegebenen Proben errechnet. "Bei diesen Mengen ist es nicht überraschend, wenn jemandem schlecht wird."

Eine heute bereits gut belegte Gefahr ist allerdings, dass Täter häufig die relative Wehrlosigkeit von betrunkenen Menschen ausnutzen. Davor kann weder das Armband

noch irgendein anderes Produkt schützen, das vor K.-O.-Tropfen warnt.

Aufklärung von Übergriffen mit K.-O.-Tropfen angeht. "Wir können die Einmalgabe einiger Substanzen inzwischen per Haarprobe nachweisen", berichtet er. "Wenn Betroffene zu spät zum Arzt oder zur Polizei kommen, um K.-o.-Mittel im Blut oder Urin nachzuweisen, können wir inzwischen sagen: Kommen Sie bitte in vier Wochen

noch mal vorbei und dann nehmen wir eine Haarprobe."

Diese Analysen könnten also helfen, das reale Ausmaß des K.-O.-Tropfen-Problems in Zukunft etwas besser einzuschätzen. Eine heute bereits gut belegte Gefahr ist allerdings, dass Täter häufig die relative Wehrlosigkeit von betrunkenen Menschen ausnutzen. Davor kann weder das Armband noch irgendein anderes Produkt schützen, das vor K.-O.-Tropfen warnt.

 

 

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