Ixodes ricinum (Ix) = Holzbock/= Zecke

Asket.

https://www.zeit.de/wissen/2020-07/krankheitsuebertraeger-zecken-gefahr-schutz-borreliose-faq

https://www.ardmediathek.de/video/alpha-wissen-kompakt/das-solltet-ihr-ueber-die-blutsauger-wissen/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzVlMzBlNGY4LTVmZDQtNDUwYy05ZWM5LWJlNmFlZmE0MjhlMg?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

https://zeckenrollen.de/zecken/zeckenschutz-tipps

https://www.geo.de/wissen/gesundheit/zecken--mythen-und-fakten-ueber-die-blutsauger-33575042.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

 

Vor Verreiben:

Verreiben:

C 1/1 Ekel + sexuelle Erregung/Augen + Mund = trocken/Blutgeschmack im Mund

C 1/2 Übel + will essen/schwindlig/“Als ob Schluck im Rachen + nicht durch geschluckt“

C 1/3 Mache tiefe Geräusche/Ekel im Speiseröhre

C 1/4 Mache Fehler in Arbeitsvorgang/berechne Zeit falsch

C 1/5 Gelegenheit macht den Dieb (niederländisches Sprichwort)

C 1/6

 

Nach Verreiben: Habe durch eigene Dummheit schlecht geschlafen/Ich mache meine übliche Runde und nehme Essen mit (das 1x). Danach ziehe ich mich zurück.

Durch eigenes Vergessen muss ich einiges hin- und herlaufen hinnehmen. Augen + Mund trocken.

Ich bin FIXiert auf Cacao (auch davor schon). Ich wanke und wackle und gehe schlafen.

1e Tag: Ich empfinde mich zurückgezogen. Augen brennen („Wie nach weinen“)/Ich habe Angst irgendjemand könnte diese Notizen lesen. Schwindel allerart.

2en Tag: Innerliche Unruhe ohne ein Ziel dafür zu finden/antriebslos

 

Vergleich: Borreliose. FSME. Psor. Ricin. (= Zeckenbaum). Syph. (Borrelien verwandt mit Syphilliserreger).

Vergleich: Ixodes ricinum  mit Echis carinatus

Siehe: Arthropoda + Krankheitserreger/übertrager + Blutgruppe + Parasiten + Acari(na) + Impfungen. + Kinderkrankheit. + Anhang (Rocco Kirch) + Spinnen

Malaria toxinum (wird übertragen von Mücken/braucht Blut vom Wirt zur Fortpflanzung/befallen rote Blutkörperchen) Ixodes (sammelt Eier von mehrere Männchen/braucht Blut vom

Wirt zur Fortpflanzung/überträgt Borreliose und andere Krankheiten/Männchen begattet nur und stirbt dann) Apis regina (Männchen begattet nur und stirbt dann/sammelt Eier von

mehrere Männchen)

 

Antidotiert von: Apis (wann Stich sich wie Bienenstich anfühlt). Lach. (wann Blutvergiftung droht). Led. (bei Biss ohne Schwellung) – Biss Agar.,

Vorbeugung: Agn. wehrt Ixodes ricinum ab

 

Allerlei: Zecke schlüpft mit 6 Glieder und ist voraussichtlich nicht ansteckend. Nach erster Blutmahlzeit wandelt es sich und entwickelt 8 Glieder. Sieht schlecht. Riecht

Wirt (But-ac./CO2). Riechorganen an Glieder. Braucht mehrere Blutmahlzeiten (von unterschiedliche Tiere/Arten) um Fortpflanzung möglich zu machen. Männchen essen nicht/begatten nur und sterben dann. Weibchen sammeln Spermien von mehreren Männchen und befruchten damit ihr ganzes Leben ihre Eier. Blut löst Eireifung aus und

ist Nahrung für Weibchen + Eier. Eier werden irgendwo (Gras/Sträucher/Bäume) abgelegt. Zwischen Blutmahlzeiten können Jahren vergehen. Sie kann lang ohne Sauerstoff,

in Hitze und Kälte überleben. Weibchen verharrt und wartet bis mögliche Wirt in ihre Nähe kommt. Sie kann SCHNELL reagieren.

Kann infiziert sein mit jeder Krankheit vom früherem Wirt. [in gesamt wenigstens 10 Krankheiten häufig Borelliose (mehrere Untersorten 50% bis 100%)/F.S.M.E. (2%)].

 

Phytologie: Anisöl

 

[remedia.at]

- Zeckenbiß (3 Tage lang 1x tägl.1 Kügelchen ), danach Aurum arsenicosum (siehe Merkblatt zur Borelliose) nach Zeckenstich.

 

[Zeit Online]

Was tun bei Zeckenbiss?

Einem Zeckenbiss vorbeugen

Zecken stechen nicht sofort zu, sobald sie auf menschliche Haut gelangen. In den meisten Fällen findet man sie, während sie noch über Kleidung oder Körper krabbeln. Deshalb kann es hilfreich sein, lange und helle Kleidung zu tragen und die Hosenbeine in die Strümpfe zu stecken. Am effektivsten ist es, nach dem Aufenthalt in der

Natur den Körper abzusuchen. Besonders beliebt bei Zecken sind geschützte Körperstellen: Kopf, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Schritt oder Kniekehle.

Auch unterm Hosenbund oder der Armbanduhr fühlen sich Zecken manchmal wohl.

Zecken entfernen

Hat die Zecke die Haut bereits durchstochen und damit begonnen, zu saugen, ist Vorsicht gefragt. Je schneller die Zecke entfernt wird, desto niedriger das Infektionsrisiko. Wichtig ist, die ganze Zecke zu entfernen. Allerdings sollte die Zecke bei dem Vorgang nicht am Rumpf verletzt oder gedrückt werden – denn dadurch kann es zu einer erhöhten Abgabe von Speichel kommen, die das Infektionsrisiko wieder steigert. Deshalb sollte man ganz nah am Stich an den Mundwerkzeugen der Zecke ansetzen und vorsichtig ziehen oder hebeln – nicht drehen. Geeignete Werkzeuge sind Pinzetten, Zeckenkarten oder Zeckenschlingen. Vom Beträufeln mit Öl oder Klebstoff rät das

Robert Koch-Institut nachdrücklich ab. Nach dem Entfernen desinfizieren und auf Überreste der Zecke untersuchen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat dazu eine anschauliche Bilderserie erstellt . Achtung: Aus dem Müll und auch aus dem Klo

können Zecken wieder hervorkrabbeln. Auf Nummer sicher geht, wer den Panzer der Zecke zerbricht oder das Tier einfriert.

Nachsorgen

In den Tagen und Wochen nach dem Zeckenbiss sollte man die Stelle weiter beobachten. Sollte sich die Haut um die Stelle rot färben und einen Infektionsring – auch Wanderröte genannt – bilden, sollten Sie diesen vom Arzt untersuchen lassen. In den meisten Fällen ist die Wanderröte ringförmig und im Zentrum blasser als am Rand.

Es gibt jedoch auch abweichende Formen. Achten Sie in den zwei Wochen nach einem Zeckenbiss in einem FSME-Risikogebiet außerdem auf grippeähnliche Symptome. Treten Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen auf, suchen Sie einen Arzt auf.

 

[Mag. pharm. Barbara Tell]

Zecken und andere Quälgeister

Zecken Prophylaxe 750

Mit dem Erwachen der Natur zieht es nicht nur die Menschen vermehrt ins Freie, sondern es werden auch die weniger beliebten stechenden und beißenden Tierchen wieder aktiver. Zecken, Flöhe, Bremsen, Stechmücken (Gelsen) und auch jene, die uns eher versehentlich quälen wie Wespen oder Bienen begleiten unseren Alltag in der Natur.

Homöopathisch betrachtet können wir die Folgen eines Stiches je nach auftretenden Symptomen recht gut behandeln:

Apis C30 zu Beginn um die Schmerzen zu behandeln und die Schwellung zu lindern. Vor allem bei Bienenstich oder Zeckenbiss. Kühlung der Stichstelle ist hilfreich.

Vespa crabro C200 bietet sich eher beim Wespenstich an, im Falle dramatischer Reaktionen durchaus häufig wiederholen und den Arzt oder Rettungsdienst verständigen.

Ledum C30 kann später die Folgen der Stichverletzung besänftigen und eine raschere Heilung ermöglichen.

Lachesis C12 kann bei dunkelroter Verfärbung und Entzündung um die Stichstelle hilfreich sein. Auch hier ist es wichtig einen Arzt hinzuzuziehen!

Von der prophylaktischen Einnahme der Borrelia Nosode nach einem Zeckenbiss raten wir ab. Eine Nosode sollte nur nach Anweisung eines Therapeuten eingenommen werden und auch nur im Falle einer gesicherten oder stark vermuteten Infektion. Den Körper mit unnötigen und unpassenden Reizen durch eine voreilig eingenommene Arznei zu belasten macht keinen Sinn und kann schlimmstenfalls auch zu Reaktionen oder Symptomen wie bei einer Arzneimittelprüfung führen.

Gleiches gilt für die FSME Nosode, die bei uns nicht verfügbar ist.

Gibt es eine homöopathische Prophylaxe gegen Zeckenstiche?

Verständlicherweise sind auch viele Menschen auf der Suche nach geeigneten Mitteln, um die unangenehmen Stiche von vornherein zu vermeiden.

Das immer wieder gesuchte homöopathische Wundermittel, das nach einmaliger Einnahme den Patienten, sei es nun Mensch oder Tier, vor allen oder einem bestimmten Plagegeist schützt, gibt es leider nicht. Es ist nicht möglich durch Einnahme z.B. der potenzierten Zecke jemanden vor Zeckenbissen zu schützen.

Sicheren Schutz vor Insektenstichen bieten ausschließlich Repellentien. Für den Menschen haben wir dazu unseren Amazonas organic Gelsenspray mit dem natürlichen Wirkstoff Citriodiol im Sortiment.

Leider kann dieser nicht bei Tieren angewandt werden, da einerseits der Duft für eine sensible Hundenase zu intensiv ist und der Wirkstoff auch nicht verschluckt werden soll, was bei Tieren wegen des Ableckens des Fells durchaus wahrscheinlich ist. Darum ist bei regelmäßigem Aufenthalt in der Natur eine klassische Floh- und Zeckenprophylaxe z.B. durch ein Spot-on Präparat unumgänglich. Für die Schwimmer unter den Hunden gibt es auch die Möglichkeit einer innerlichen Prophylaxe durch ein Medikament vom Tierarzt.

 

[Sarah Adam]

Gerade im Wald, auf Feldern und Wiesen wimmelt es im Sommer nur so vor Zecken. Aber auch im eigenen Garten sind die lästigen Spinnentiere keine Seltenheit. Wir verraten Ihnen drei Pflanzen, die Zecken auf natürliche Art und Weise fernhalten.

Rainfarn

Der Duft und Geschmack des Rainfarns sind für Zecken unangenehm und abschreckend. Wenn Zecken mit Rainfarn in Kontakt kommen oder den Geruch wahrnehmen, suchen sie in der Regel das Weite und meiden die Gegend.

Lavendel wirkt als natürlicher Repellent gegen Zecken.

Lavendel

Zecken mögen den Duft von Lavendel nicht. Denn die Pflanze enthält ätherischen Öle, insbesondere Linalool und Linalylacetat, die für ihren charakteristischen Geruch verantwortlich sind. Der Duft wirkt abstoßend auf das Nervensystem von Zecken und wirkt von daher als natürlicher Repellent gegen Zecken, aber auch andere Insekten.

Rosmarin besitzt einen starken aromatischen Duft. Die darin enthaltenen ätherischen Öle können bei Zecken Reizungen hervorrufen kann, der Sinnesorgane stören.

Hinweis: Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Rosmarin allein möglicherweise nicht ausreicht, um Zecken vollständig fernzuhalten. Ein zusätzlicher Schutz wäre deshalb sehr empfehlenswert.

Sollte es Sie trotz der fünf Pflanzen im Garten erwischen und eine Zecke Sie gebissen haben, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie bei richtig reagieren.

 

[Dr. Alexander Meisinger]

Die Zecke - Staatsfeind No. 1

„Schauen wir der Gefahr ins Auge!“ - kennen Sie diese Werbeslogans? Gemeint sind jedoch nicht alternde Atomkraftwerke oder krebserregende Substanzen in Kinderspielzeugen, nein, gemeint ist der „gemeine Holzbock“, besser als „Zecke“ bekannt. Dieses Milbentier hat bei uns eine Öffentlichkeitspräsenz, von der manch Politiker nur träumen kann. Ist sie wirklich so gefährlich, wie es uns Werbefachleute und Psychologen der Pharmafirmen suggerieren?

Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Dazu gehört auch das FSME-Virus (FSME ist die Abkürzung für „Frühsommer Meningoencephalitis“).

Leben an Flüssen, auf Wiesen oder in Wäldern und werden in der warmen Jahreszeit aktiv. Sie können Menschen über Geruch und Erschütterung wahrnehmen, kommen durch bodennahe Pflanzen mit ihm in Kontakt und bleiben am Körper haften. Dann suchen sie nach einer geeigneten Stelle für ihre Blutmahlzeit - dabei bevorzugen sie feuchtwarme Bereiche wie Kopfhaut, Achselhöhle, Nabelbereich oder Schamgegend. Leider bemerken wir den Zeckenstich und das Blutsaugen oft nicht, da der Speichel betäubende Substanzen enthält.

Während des Saugens können FSME-Viren in unseren Körper gelangen. Je länger eine Zecke saugt, desto wahrscheinlicher kommt es zu einer Übertragung. Deshalb ist es wichtig, Zecken möglichst früh und schnell zu entfernen. Am besten gelingt das Entfernen einer Zecken mit einer einfachen Pinzette, mit der man die Zecke umfasst und gerade herauszieht. Auch das „Schockfrieren“ mittels Vereisungssprays ist eine gute Möglichkeit, Zecken schnell zu töten. Sie langsam in Öl zu ertränken ist nicht sinnvoll, da Zecken während der Todesqual besonders viele Viren übertragen können!

Da Zecken auch Borreliose übertragen können, sollte die Einstichstelle desinfiziert und während der nächsten Tage genau beobachtet werden. Eine Markierung der Hautrötung mit einem Kugelschreiber oder eine Foto-Dokumentation ist sinnvoll.

Nicht jede Zecke ist mit dem FSME-Virus verseucht: Auch in einem Risikogebiet hat nur 1 von 1000 Zecken das FSME-Virus in sich (Deutsches Bundesinstitut für Risikoforschung 2003). 99% der Zecken sind also auch in einem Risikogebiet FSME-frei. Und wenn es zu einem Stich durch eine verseuchte Zecke kommen sollte, dann kommt es nur in etwa 30 bis 40% der Fälle zu einer Infektion (Arzneimittelbrief 12/07). Eine solche Infektion verläuft in 70% der Fälle ohne Symptome. Bei 30% der Betroffenen kommt es zu einer harmlosen „Sommergrippe“. Von diesen 30% entwickeln nur 10 - 30 % der Erkrankten neurologische Erkrankungen: Das sind hauptsächlich Gehirnhautentzündungen (60%) oder Entzündungen von Gehirnhaut und Gehirn (30%).

Der Erkrankungsverlauf der FSME ist bei Kindern unter 14 Jahren meist gutartig. Neurologische Probleme wie Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, chronische Kopfschmerzen oder Lähmungen sind sehr selten (Arzneimitteltelegramm 2002). Selbst nach schweren Verläufen kommt es bei Kindern meist zu völliger Ausheilung (Arzneimitteltelegramm 1996). So gibt es in der deutschsprachigen Literatur nur einen einzigen Bericht einer neurologischen Dauerschädigung bei einem ungeimpften 12 Jahre alten Kind (Paul-Ehrlich-Institut 2001). Das bedeutet in anderen Worten: Bisher hat noch kein Kind unter 12 Jahren einen bleibenden Schaden durch FSME erlitten. Komplikationen gab es jedoch bei der Behandlung von FSME durch passive Impfung (Spritzen von fertigen FSME-Antikörpern) und nach Gabe von Antibiotika und Cortison (Kaiser 2004). Erwachsene können schwerer an FSME erkranken (Robert Koch Institut 2006). Das größte Risiko haben Bewohner von Risikogebieten im Alter von über 50 Jahren (Bößenecker 2007).

Die FSME-Impfung gibt es seit 1976. Während sie damals nur für Waldarbeiter empfohlen wurde, hat sie heute nationalen Pflichtcharakter (88% aller Österreicher sind geimpft) und die Impfempfehlung galt 2008 sogar für den einreisenden „Euro“ - Fußballfan. Der Impfstoff besteht aus abgetöteten FSME-Viren, die auf Hühnerzellen gezüchtet wurden und an Aluminiumhydroxid gebunden sind.

Die Grundimmunisierung ist ab dem 1. Lebensjahr möglich und besteht aus drei Impfungen innerhalb eines Jahres. Die erste Auffrischung sollte nach 3 Jahren erfolgen, dann sollte bei den Unter-50-Jährigen alle 5 Jahre und bei den Über-50-Jährigen wieder alle 3 Jahre geimpft werden. Bei den meisten Menschen hält der Impfschutz jedoch deutlich länger als 5 bzw. 3 Jahre an. Deshalb empfehlen wir unseren Patienten, sich vor einer Auffrischungsimpfung den Antikörperspiegel bestimmen zu lassen. Die Impfung schützt übrigens nicht vor Borreliose.

Die Verträglichkeit der FSME-Impfung ist sehr unterschiedlich. In der Vergangenheit mussten wiederholt FSME Impfstoffe für Kinder vom Markt genommen werden - zuletzt wurde im März 2001 der Impfstoff TicoVac wegen grippeartigen Erkrankungen und Fieberkrämpfen zurückgezogen.

Nebenwirkungen einer FSME-Impfung sind häufig und nehmen fast 10% aller Meldungen von Impfnebenwirkungen ein. Dazu gehören neben Lokal- und Allgemeinreaktionen auch allergische Reaktionen. Autoimmunkrankheiten wie Blutgefäßentzündungen, Rheuma oder Diabetes können sich verschlechtern (Arzneimitteltelegramm 1995). Weiters kann diese Impfung, die uns ja vor neurologischen Komplikationen einer FSME-Erkrankung schützen soll, selbst zu neurologischen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Nervenlähmungen, Gangstörungen oder Krampfanfällen führen. In Österreich wurde ein Fall von multipler Sklerose als Impfnebenwirkung anerkannt (Arzneimitteltelegramm 3/1995).

Einen gewissen Schutz vor dem unliebsamen Blutsauger bietet neben der Impfung glatte und helle Kleidung, lange Hosen sowie festes Schuhwerk - aber wie soll das man einem Kind im Hochsommer erklären...? Wichtiger aber ist es, nach jedem Aufenthalt im Freien die Kleidung gut auszuschütteln und die Kinder von Kopf bis Fuß nach Zecken abzusuchen. Einen gewissen Schutz bieten auch Lotionen, Sprays oder Substanzen wie Lavendel, der auf Zecken abschreckend wirkt.

Die Dunkelziffer der Nebenwirkungen der FSME-Impfung ist jedenfalls hoch. Leider fehlen auch verlässliche Daten, um das Impfrisiko mit dem Erkrankungsrisiko zu vergleichen. Die Impfung ist nur für besonders gefährdete Personen wie Gärtner, Förster oder Waldarbeiter in Risikogebieten zu erwägen. Für Urlauber in diesen Gebieten scheint die Impfung zu riskant zu sein und für Kinder unter 14 Jahren überflüssig: „Die Impfung von Kindern gegen FSME scheint uns hierzulande entbehrlich“, urteilt das deutsche Arzneimitteltelegramm (7/07).

 

[Petra Berninger]

Welchen Nutzen haben Zecken?

Für die meisten Menschen sind Zecken lästig, doch nutzlos sind sie nicht.

Wir erklären, welche Aufgaben die Parasiten in der Evolution haben.

Kaum zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen, kommen auch die ersten Zecken wieder. Für den Menschen sind sie in aller Regel ärgerlich, im schlimmsten Fall übertragen sie Krankheitserreger wie das FSME-Virus. Doch die Parasiten erfüllen für die Natur einen wichtigen Zweck. Wir erklären, welchen Nutzen Zecken haben.

Zecken dienen als Nahrung

"Wir sind ja auf diesem Planeten nicht alleine. Wir haben mehrere Millionen Tier- und Pflanzenarten und unzählige Mikroorganismen", erklärt Martin Schlegel, Professor für Molekulare Evolution und Systematik der Tiere an der Universität Leipzig, im Interview mit dem MDR. So gibt es laut Schlegel Lebensräume, in denen Parasiten, wie die Zecke einen wichtigen Teil der Nahrungskette darstellen.

Unter anderem siedeln sich Pilzarten auf den Parasiten an, oder die Erzwespenart "Ixodiphagus hookeri" nutzt die Zecken als Wirt für ihre Larven. Für manche heimische Vogelarten dient die Zecke als Nahrung.

Eine Studie der Universität von Kalifornien untersuchte das Vorkommen von Parasiten in verschiedenen amerikanischen Flussmündungen. Dort machen die Kleinstlebewesen knapp die Hälfte aller Arten aus, die dort ein unentbehrlicher Teil der Nahrungskette sind.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass ein Großteil anderer Lebewesen dort ohne die Parasiten als Nahrung zugrunde gehen würde.

Parasiten sind Evolutionsbeschleuniger

Einen anderen wichtigen Nutzen für die Natur, haben Parasiten wie die Zecke in der Evolution anderer Lebewesen. Wird etwa ein Säugetier von einer Zecke gebissen, kann es an den möglicherweise übertragenen Krankheiten zugrunde gehen. Durch sich veränderndes Erbgut, werden unter anderem Abwehrkräfte verbessert und das Tier bleibt gesund oder wird resistent gegen die Keime.

Die Lebewesen mit stärkerem Immunsystem können ihre positiven Erbgutveränderungen an ihre Nachkommen weitergeben, wie eine Studie der Forscher Anssi Karvonen von der University of Jyväskylä in Finnland und Ole Seehausen von der Universität Bern zeigt.

Die Forscher fanden heraus, dass es bei manchen Arten zu einer schnelleren Veränderung des Erbguts kam, wenn diese durch Schmarotzer und Parasiten heimgesucht wurden.

"Das ist in gewisser Weise ein evolutionärer Wettlauf von Anpassung und Gegenanpassung. Hat der Wirt die Nase vorn, hat es der Parasit nicht mehr so leicht bei ihm und gibt auf. Im Labor kann man genau das an Bakterien sehr gut beobachten, weil sie aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer einen so schnellen Generationenwechsel haben", wie Schlegel erklärt.

Populationskontrolle und Ausbreitung invasiver Arten

Marc Torchin von der Universität von Kalifornien untersuchte in einer Studie einen weiteren Nutzen von Parasiten wie der Zecke: Die Schmarotzer regeln Populationszahlen heimischer Arten.

Der Forscher untersuchte dafür 26 invasive Arten, die in neue Lebensräume vordrangen, dort kaum natürliche Feinde hatten und heimische Arten verdrängten.

Torchin und sein Team zeigten, dass die Ausbreitung deshalb möglich war, weil die Zugereisten kaum mit den heimischen Parasiten zu kämpfen hatten und sich so ungehindert ausbreiten konnten. Im Vergleich dazu, verendeten zahlreiche heimische Arten an dem Befall von Schmarotzern. (arg)

 

Kommentaren aus einen Forum:

David Marjanovic

Ich bin Biologe. "Nutzen" ist ganz einfach eine falsche Frage, und die Evolution ist ein Vorgang, keine Gottheit, die Aufgaben erteilt. Lebewesen existieren, weil sie existieren können. Wenn sie einmal da sind, schafft ihre Existenz Bedingungen und Möglichkeiten für andere Lebewesen, und so weiter. "Alles ist, wie es ist, weil es so geworden ist."

Übrigens schreibt man wissenschaftliche Namen nicht mit Anführungszeichen, sondern kursiv.

 

Alex peter

folgt man dieser "evolutionstheorie"...dann bleiben irgendwann, nur noch die parasiten und "invasoren" übrig! der "wirt" könnte zwar antikörper bilden, aber für die meisten ist es da schon zu spät! ich war vor ein paar jahren, im tiefsten schweden! tolle landschaft...nette leute...gepaart mit erschreckenden eindrücken! bei einer wanderung durch die wälder haben wir ein paar "kapitale" elche gesehen, die nur noch schwankend und gebrechlich, vor sich hin trotteten! zwei davon sind dann zusammengebrochen! als wir hin sind, dachte ich, ich spinne!! die tiere waren mit...ich würde sagen, hunderten von zecken übersäht! mein kumpel, ein schwede, meinte nur....das dies ein riesen problem sei! zecken sind unglaublich widerstandsfähig...nix zu saugen...kein problem! neun monate eisige kälte...auch kein problem! die viecher bekommst du einfach nicht tot!

aber egal.... Heiko Bender #2 hat schon recht! zecken und parasiten braucht keiner! fehlen die, wird keine population aussterben...lediglich einen neuen speiseplan aufstellen!

#11 | 11. März 2019, 12:16 Uhr

Alex peter

nachtrag zu #11... :-))

die elche sind an blutarmut krepiert! von den zecken förmlich ausgesaugt!

#12 | 11. März 2019, 12:19 Uhr

 

[Solvejg Hoffmann]

Zugegeben, Zecken haben nicht den besten Ruf. Doch wer die Parasiten aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, stellt fest, wie wichtig Zecken sind, um die Natur im Gleichgewicht zu halten

Sie lauert im Gras, saugt Blut und kann mit ihrem Stich Krankheiten übertragen: Wohl kaum ein Tier ist so unbeliebt wie die Zecke. Der Parasit ist für den Menschen ebenso lästig wie Stechmücken und Läuse – und gefährlich. Expertinnen und Experten zufolge ist die Zecke das gefährlichste Tier Deutschlands, kein Tier verursacht hierzulande so viele Krankheitsfälle wie der Blutsauger.

Wobei genau genommen nicht die Zecke selbst gefährlich für den Menschen ist, sondern die Krankheitserreger, die sie mit ihrem Stich übertragen kann. Die durch ein Virus verursachte FSME und die durch ein Bakterium verursachte Lyme-Borreliose zählen dazu.

Viele Menschen stellen sich deshalb die Frage: Wozu sind Zecken eigentlich gut? Welchen Nutzen haben die Tiere? Man könnte sich die Antwort leicht machen und sagen: Es gibt sie eben einfach. Oder man kann den Blickwinkel verändern und aus Sicht der Biologie auf die Parasiten schauen.

Zecken sind ein wichtiger Teil der Nahrungskette

In den letzten Jahren haben Forschende immer mehr Hinweise darauf gefunden, dass Zecken offenbar eine entscheidende Rolle im Ökosystem einnehmen. Zum einen sind die winzigen Tiere wie auch weitere Parasiten eine unentbehrliche Nahrungsquelle für andere Lebewesen – Vögel beispielsweise zählen zu ihren größten Fressfeinden. Würde man alle Parasiten auf dem Planeten ausrotten, so würde ein Großteil der übrigen Lebewesen schlicht verhungern.

 

 

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