Impfungen. Anhang 3

 

Hypothesen und Heilkunde

[Jenner]

Eine einzige Pockenimpfung kann lebenslangen Schutz vor einer weiteren Pockenerkrankung bewirken. Nachdem aber in verschiedenen Regionen bei nachfolgenden Pockenepidemien

die Geimpften ebenso erkrankten, musste er diese Meinung revidieren. Die Lehrmeinung von der lebenslangen Immunität geht auf die Beobachtung zurück, dass bestimmte exanthematische Kinderkrankheiten meistens nur einmal auftreten. Auch Hahnemann schreibt im § 73 über die Einteilung der akuten Krankheiten die entweder den Menschen nur einmal befallen, wie die Menschenpocken, die Masern, der Keuchhusten, das glatte, hellrote Scharlachfieber des Sydenham, der Mumps etc.

Er wiederholt einen schon damals geltenden Lehrsatz, der falsch ist, der auch noch heute von der Elementarschule bis zur Hochschule gelehrt wird und offenbar von einer oberflächlichen Beobachtung herrührt. Jeder Arzt mit einer längeren Praxis erlebt, dass auch diese Kinderkrankheiten mehr als einmal auftreten können. Gerade dieser Lehrsatz aber, dass eine durchgemachte Infektionskrankheit eine lebenslange Immunität hinterlasse, wird von den Vertretern der Impfung rein spekulativ auf alle möglichen Krankheiten analog angewandt. Um die Idee von der Schutzwirkung durch die Pockenimpfung aufrecht zu erhalten, wurden die „Auffrischimpfungen" geschaffen.

Auch weitere Kapitel der Theorien, welche die Schutzwirkung durch Impfungen begründen sollen, wurden immer fragwürdiger. So wurde die Fähigkeit des menschlichen Organismus, Antitoxin zu bilden, auf die E.Behring die Serumtherapie um 1900 aufbaute, fünfundzwanzig Jahre später durch den Toxikologen L.Levin, allen Homöopathen bestens bekannt, widerlegt. Auch die Vorstellung von den neutralisierenden Antikörpern ist höchstens ein Denkmodell, entspricht aber in keinem Fall dem Stand des heutigen Wissens aus der Molekularbiologie.

So muss ich diesen Absatz mit dem folgenden Zitat Hahnemanns schließen:

            „Keine Beschäftigung ist nach Ansicht aller Zeiten einmütiger für eine Vermutungskunst (ars conjecturalis) erklärt worden als die Arzneikunst")

Vorerinnerung zur 1. Auflage von 1810

 

Quellen:

Samuel Hahnemann, Organon der Heilkunst, Ausgabe 6B 2. Auflage, 1978, Haug Verlag,

J.T. Kent und das Impfen

Ich habe das Für und Wider des Impfens untersucht und nach mehrjährigen Beobachtungen und genauer Abwägung der Verhältnisse bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Beweise, die für das Impfen sprechen, sehr zweifelhaft sind. Dagegen hat die Impfung einen ungeheueren Beitrag dazu geleistet die Individuen und die ganze Menschheit zu schädigen. Durch sie wurden viele Menschen krank, sie hat viele Geschwüre hervorgerufen und sie hat, daran zweifele ich nicht, viele konstitutionelle Beschwerden verschleiert. Wenn ich all´ dies abwäge, sehe ich keinen Grund, warum ich das Impfen befürworten könnte. Ich habe mich seit vielen Jahren dem Impfen verweigert und möchte sich ein Patient unbedingt impfen lassen, so muss er sich eben an jemand anderen wenden. Ich übernehme die Verantwortung nicht. Eine ganze Reihe von Arzneien habe ich prophylaktisch angewandt, solange die Krankheit noch vorherrschte und so besitze ich mehrere Beweise dafür, dass das angezeigte Mittel die Krankheit verhütet.

Erschienen in: "The Homeopathic Recorder", Vol. XVI, No.12, 1901

 

Diphtherie:

Die Diphtherie ist eine typische Infektionskrankheit, die meist nur bei geschwächten Menschen ins Kriegs-/Notzeiten auftritt. In Deutschland kam es vor allem in und nach den beiden Weltkriegen zu einem rasanten Anstieg der Diphtheriefälle. Dies wurde vor allem durch schlechte Lebensbedingungen und Flüchtlingsströme begünstigt. 1925 gab es in Deutschland 40000 Erkrankungen und 1941 waren es 200000 Erkrankungen. Die Sterblichkeit lag zwischen 5 und 7% (Sitzmann F.C. u.and.: Impfungen -Aktuelle Empfehlungen. Hans Marseille, München 1998: 43)

Dr. Buchwald erwähnt, dass nach der Einführung der Diphtherieimpfung 1925 in Deutschland die Erkrankungszahlen bis Anfang des 2.Weltkrieges um 600% anstiegen. Nach dem Krieg wurde nicht mehr geimpft und die Zahlen gingen steil nach unten. Diese Entwicklung wurde kurz durch die Massenimpfaktion zwischen 1970 und 1978 unterbrochen. (Buchwald: Impfen, das Geschäft mit der Angst). Auch in der Schweiz gingen die Diphtheriefälle bereits vor Einführung der Impfung zurück. Die vor einigen Jahren in der Presse laut propagierte Gefahr aus dem Osten , es würden vermehrt Diphtheriefälle wegen ungenügender Impfung eingeschleppt, sollte deshalb nicht zu hoch bewertet werden.

Der Rückgang der Diphtheriefälle kann also nicht der Einführung der Impfung zugeschrieben werden. Als Beispiel kann man hier einen Ländervergleich zwischen den Niederlanden und Schweden heranziehen. Die Erkrankungszahlen hatten im Jahr 1944 in beiden Ländern ihren Höhepunkt erreicht. Do obwohl 1939 in den Niederlanden Massenimpfungen einsetzten und in Schweden nicht geimpft wurde, war der Rückgang in beiden Ländern gleich gross. (Hoogendorn, over the difterie in Nederland, Bnd 1, 1948; Ericson, Bull de IOIHP, Juli/Sept 1946, S. 616-618). Ähnliches gilt auch für die Schweiz, wenn man Kantone mit und ohne Impfpflicht vergleicht.

Nach einer vom Bundesministerium für Gesundheit beauftragten Studie, haben 78,6% der erwachsenen Bevölkerung im Westen keinen o. nur einen ungenügenden Schutz vor Diphtherie (http://www.bmgs.bund.de/deu/gra/themen/forschung/2305_2590.php?navpos=rechts). Die Diphtherie tritt also nicht auf wegen einem angeblich hohen Impfschutz , sondern aufgrund der sozialen und hygienischen Verhältnisse in Deutschland. Ein weiterer Vergleich: Vergleicht man die DTP-Impfraten von Deutschland , Litauen und Indien, so waren im Jahre 2000 in Deutschland 97%, in Litauen 98% und in Indien 94% geimpft.

(Diese hohen Impfraten gelten aber nur für Kinder und Jugendliche). Während in Deutschland kein Diphtheriefall gemeldet wurde, waren es in Litauen 264 und in Indien 3094. (www.who.int) Epidemien sind beim gegenwärtigen Lebensstandard in Deutschland nicht zu erwarten. Heute kommt die Diphtherie fast ausschließlich in Ländern mit niedrigem Lebensstandard und schlechter medizinischer Versorgung vor. Nach dem Zerfall der Sowjetunion kam es durch den Zusammenbruch des öffentlichen Gesundheitswesens zu einer vorübergehenden Diphterieepidemie. Trotz des regen internationalen Reiseverkehrs kam es in den Nachbarländern zu keinem Anstieg der Diphteriefälle (Martin Hirte: Impfen: pro und Contra S. 115)

Impfstoff: Die Diphtherie-Impfung wird heute meist im Rahmen der 5- bzw. 6-fach Impfung o. zusammen mit Tetanusimpfung verabreicht. Beim Impfstoff handelt es sich um entgiftetes Diphtherietoxin. Dieses ist wie das Tetanustoxin an Aluminiumhydroxid gebunden. Hinzu kommen je nach Hersteller und Kombination mit anderen Impfstoffen Thiomersal, Phenoxyäthanol usw.

Der Impfstoff für Säuglinge enthält wesentlich mehr Toxine, da ihr Immunsystem noch nicht völlig ausgereift ist und damit mehr Toxin benötigt, um angeblich Antikörper gegen das Diphtherietoxin zu bilden. Ab dem ersten Lebensjahr kann jedoch ein niedrig dosierter Impfstoff verwendet werden.

Hier muss darauf hingewiesen werden, dass der menschliche Körper gegen Gifte nur eine Toleranz, aber keine Immunität entwickeln kann. Ansonsten wäre der Mensch gegen alle Gifte, die wir täglich mit der Nahrung zu uns nehmen immun und würde selbst hohe Dosen von Schwermetallen immunologisch abwehren. Dies trifft jedoch nicht zu. Da es sich beim Diphtherietoxin auch um ein Gift handelt, ist die Bildung von Antikörpern, die den Körper vor der "Vergiftung" schützen sollen, deshalb mehr als fraglich.

Wirksamkeitsstudien zur Diphtherieimpfung wurden übrigens bisher nicht durchgeführt (Plotkin Orenstein, Vaccines, Saunders Press, 3rd ed 1999; Kollaritsch H., Leitfaden für Schutzimpfungen, Springer 2000).

Die Wirksamkeit wird damit begründet, dass seit Einführung der Impfung die Erkrankungsfälle stark zurückgegangen sind. Die Erkrankungsfälle waren aber bereits vor Einführung der Impfung im Rückzug begriffen.

Immunität

Der Impfstoff schützt nicht vor einem Befall mit dem Diphteriebakterium, sondern soll nur gegen das von den Bakterien gebildete Toxin schützen. Geimpfte Personen können deshalb Träger des Diphteriebakteriums sein.

Die Wirksamkeit des Impfstoffes ist aber umstritten. Es traten nämlich immer wieder Diphtherieepidemien bei gut durchgeimpften Populationen auf. Ein hoher Antikörpertiter kann nicht als Nachweis für einen hohen Schutz herangezogen werden Nebenwirkungen, Impfkomplikationen und Impfschäden der Diphtherie Impfung

Neben örtlichen Reaktionen (Schmerz/Rötung/Schwellung der Einstichstelle), Fieber, Hals und Schluckbeschwerden, können auch schwerere Impfreaktionen vorkommen. Beschrieben werden in der Literatur weiterhin: Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems, einschliesslich Lähmungen bis hin zur Atemlähmung (GBS), Thrombozytopenie, allergische Erkrankungen der Nieren und Krampfanfälle. Das Diphtherietoxoid kann ferner Probleme mit dem Herzen, wie Herzvergrößerung, o. eine Entzündung des Herzens verursachen(Helle EPJ, et al, AM Clin RES; 10:280-287, 1977). In Einzelfällen kann es zu einem allergisch toxischem Gefäßschaden mit Haut und Schleimhautblutungen kommen.(Quast, U. Impfreaktionen. Hippokrates Verlag (2. Auflage) 1997) Welcher Impfstoff(bei Mehrfachimpfungen letztendlich zu den Komplikationen führt, kann nicht sicher gesagt werden. Nach Manssor treten z.B. Beschwerden an der Impfstelle fünfmal häufiger auf, wenn statt der Tetanusimpfung allein die Kombination mit Diphtherie gegeben wird. (Manssor, O. Pillans, P.I. Vaccine adverse events reported in New Zealand 1990-1995. N Z. Med J. 1997, 110 (1048): 270-272) Die Impfung darf keinesfalls subkutan verabreicht werden, da es in diesen Fällen zu starken Lokalreaktionen mit Bildung von Zysten, Granulomen und sterilen Abzessen kommen kann. (Martin Hirte: Impfen: pro und Contra S. 117)

Neurologische Erkrankungen

In seltenen Fällen kann es zu einer Überreaktion auf das Diphtherietoxid kommen, die an den Blutgefässen des Nervensystems abläuft und zu Lähmungen, Krampfanfällen o. Enzephalitis führen kann (Ehrengut: Neurale Komplikationen nach Diphtherie Schutzimpfung und Impfungen mit Diphtherietoxoid Mischimpfstoffen. Betrachtungen zur Ätiopathogenese (Deutsche medizinische Wochenschrift 1986 Juni 13)

Die Verträglichkeit des Impfstoffes ist ähnlich gut, wie die der Tetanusimpfung. Lokalreaktionen sind recht häufig, schwere Reaktionen selten, Langzeitfolgen sind leider nicht untersucht. (Martin Hirte: Impfen: pro und Contra S. 119)

 

HPV. (humaner Papilloma Virus) und HPV-Impfung (Gebärmutterhalskrebs-Impfung)

Allgemeines

Infektionen mit dem humanen Papilloma-Virus (HPV) sind die häufigsten sexuell übertragenen Erkrankungen weltweit. 5 Jahre nach Beginn der sexuellen Aktivität sind 50% der jungen Frauen infiziert, im Laufe des Lebens infizieren sich 70% (EMEA: Europ. Beurteilungsbericht (EPAR) GARDASIL, Stand Okt. 2006 zu finden unter: http://www.EMEA.eu.int/htms/human/epar/a-zepar.htm).

Es gibt über 100 verschiedene HPV-Typen, von denen mehr als 35 den Genitaltrakt befallen und mindestens 13 als krebserregend angesehen werden.

80% der weltweit entsprechenden Krebserkrankungen (Zervixkarzinom, s.u.) treten in Entwicklungsländern auf, in Deutschland ist die Häufigkeit seit Einführung der entsprechenden Krebsvorsorgeuntersuchung („Pap-Test“ vom Gebärmutterhalsabstrich) deutlich zurückgegangen(WHO 2005: Report of the Consultation on Human Papillomavirus Vaccines; http://www.who.int/vaccine_research/documents/816%20% 20HPV%20meeting.pdf). 1971 erkrankten noch 35 Frauen pro 100.000 Einwohner und Jahr . 2001 erkrankten nur noch 12 Frauen pro 100.000 Einwohner und Jahr [Dt. Gesell. f. Gyn. u. Geburtsh. (DGGG)]:

Pressemeldung vom 16. Okt. 2006). Das RKI geht für Deutschland im Jahre 2002 von 6700 Neuerkrankungen und 1700 Todesfällen an Zervixkarzinomen aus.

Die Ständige Impfkommission hat wie erwartet Ende Februar 2007 die Empfehlung zur generellen Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren verabschiedet. Nun muss der Gemeinsame Bundesausschuss entscheiden, ob die Impfung eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung wird.

Ist Gebärmutterhalskrebs ein Gesundheitsproblem bei uns?

Nehmen wir dazu die Zahlen aus Deutschland. Von 100.000 Frauen, die in Deutschland leben, erkranken pro Jahr 15 Frauen an Zervixkarzinom. Bezogen auf die Gesamtheitbevölkerung sind dies ungefähr 6.200 Zervixkarzinomerkrankungen. (Robert Koch-Institut/Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (GEKID) (Hrsg.): Krebs in Deutschland 2003-2004 - Häufigkeiten und Trends, 6. Aufl. 2008;

zu finden unter http://www.rki.de ,Gesundheitsberichterstattung, Dachdokumentation Krebs, Broschüre zu Krebs; Zugriff am 10. März 2008) Die Mortalität in Deutschland beträgt 3/100000 Frauen, das entspricht 1500 Todesfälle pro Jahr (Statistisches Bundesamt. DESTATIS. Todesursachen in Deutschland. Fachserie 12 Reihe 4 - 2006) Durchschnittlich 70% der Frauen, bei denen ein invasives Zervixkarzinom diagnostiziert wird, überleben das Zervixkarzinom mindestens 5 Jahre und 60% 10 Jahre. (Tumorregister München: Datenbankstand 13. Okt. 2007 http://www.tumorregister-muenchen.de; Zugriff am 10. März 2008 )

Im Laufe ihres Lebens erkranken etwa 10 von 1000 Frauen an einem Zervixkarzinom, 3 von 1000 Frauen sterben daran. (Screeening vorausgesetzt)

Zusammenhang zwischen HPV Infektion und Zervixkarzinom

Man geht heute davon aus, dass es ohne HPV-Infektion kein Zervixkarzinom gibt. Wichtig zu betonen ist aber, dass eine HPV-Infektion aber nur selten zu einem Zervixkarzinom führt. Voraussetzung ist eine Persistenz der Infektion, also eine chronische Entzündung. Jedoch entwickelt sich auch dann nur selten ein Zervixkarzinom. (a-t 2008, 3:29-38) <!--[if!supportLineBreakNewLine]--> Auch wenn eine HPV-Infektion Voraussetzung für ein Zervixkarzinom ist, müssen für die Entwicklung zum invasiven Karzinom noch andere Risikofaktoren eine Rolle spielen. Progredienz erfolgt nur bei einem kleinen Teil der infizierten Frauen. Rückbildung der Zellveränderungen und Ausheilung der Infektion sind in jedem Stadium möglich (a-t 2008, 3:29-38). Man unterscheidet mehrere Risikofaktoren für die Infektion, die Entwicklung von Präkanzerosen und die Progression zum Zervixkarzinom:

Virustyp, hier insbesondere HPV 16. Bei Persistenz einer Infektion mit diesem Virustyp zeigen nach drei bis fünf Jahren etwa 40% der Frauen Präkanzerosen.(SCHIFFMAN, M. et al.: Lancet 2007; 370: 890-907)

Infektionen mit mehreren HPV-Typen, hohe Viruslast und Immunsuppression zum Beispiel bei HIV-Infektion

Rauchen

Einnahme der Pille (SCHIFFMAN, M. et al.: Lancet 2007; 370: 890-907). Das Risiko normalisiert sich aber wieder nach Absetzen der Pille (International Collaboration of Epidemiological Studies of Cervical Cancer: Lancet 2007; 370: 1601-21)

HPV Impfung

Da bei über 90% der Frauen mit Gebärmutterhalskrebs eine High-Risk-HPV-Infektion feststellbar ist, wird auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Infektion und Krankheitsbild geschlossen. Deshalb wird der nun zur Verfügung stehende Impfstoff Gardasil®, der vor HPV-Infektionen des Typs 6, 11, 16 und 18 schützt, wie auch das bald zugelassene Cervarix®, das gegen die Virustypen 16 und 18 sowie 31 und 45 schützen soll, als Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs betrachtet. Ein Impfschutz wird nur dann erreicht, wenn zum Zeitpunkt der Impfung keine Infektion mit dem entsprechenden HPV vorliegt. Darum wird von den Impfbefürwortern empfohlen, sowohl Mädchen als auch Jungen vor Beginn ihres sexuell aktiven Lebens – zwischen 11 und 18 Jahren – zu impfen. Wie lange der Schutz nach der vorgesehenen dreimaligen Impfung besteht, ist nicht bekannt. Nachgewiesen ist ein Impfschutz über viereinhalb Jahre, Langzeitstudien liegen noch nicht vor. Man rechnet zurzeit damit, dass eine Auffrischung nach zehn Jahren notwendig ist.

Die Ständige Impfkommission hat wie erwartet Ende Februar 2007 die Empfehlung zur generellen Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs (humane Papillomaviren (HPV)) für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren verabschiedet. Ganz entgegen der sonstigen Gewohnheiten der STIKO wurde die Empfehlung für die HPV Impfung bereits im Februar ausgesprochen, und nicht zum regulären Termin im Juli 2007

Impfstoff: Seit Oktober 2006 ist der HPV-Impfstoff Gardasil (Entwicklung: Merck & Co.; europäischer Vertrieb: Sanofi Pasteur MSD) auf dem europäischen Markt. Eine Zulassung des Impfstoffs besteht für Frauen 9 - 26 Jahren und für Jungen zwischen 9 - 15 Jahren.

Der Impfstoff enthält gentechnologisch hergestelltes Hülleneiweiß von vier HPV-Typen: Typ 6, 11, 16 und 18. Die beiden letzteren werden für 70% der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht, Typen 6 und 11 für 90% aller Genitalwarzen. Hilfsstoffe: Aluminiumphosphat, Natriumborat, Polysorbat 80 und L-Histidin.

Die Grundimmunisierung umfasst 3 Impfungen, wobei die zweite Impfung 2 Monate nach der ersten und die dritte 6 Monate nach der zweiten Impfung erfolgen soll. (Preis der 3 Impfungen 465€.)

Im Jahr 2007 wird voraussichtlich ein zweiter HPV-Impfstoff für Mädchen ab 10 Jahren zugelassen: Cervarix von GlaxoSmithKline, der sich gegen die HPV-Typen 16 - 18 richtet. Dieser Impfstoff soll auch einen gewissen Schutz vor Infektionen mit den ebenfalls als Krebsverursacher in Frage kommenden HPV-Typen 31 und 45 bieten.

Merck & Co und GlaxoSmithKline haben sich gegenseitig Kreuzlizenzen erteilt, die beiden die Nutzung der Patentrechte zur Impfstoffherstellung erlauben.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum ist Miteigentümer an den Patenten und wird ebenfalls an den Rückflüssen aus der Vermarktung beider Impfstoffe teilhaben (DGK).

Ein US-amerikanisches Beraterkomitee empfiehlt die Immunisierung gegen HPV in erster Linie für 11- bis 12-Jährige, außerdem als Catch-up-Impfung für 13- bis 26-Jährige. (Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP): Provisional Recommendations, Juni 2006) In Australien wurde die Aufnahme in das nationale Impfprogramm wegen fehlender Langzeitdaten und des hohen Preises abgelehnt (Script 2006; Nr. 3209: 16). Auch in Canada kam eine Expertengruppe zu dem Schluss, dass es zu viele ungelöste Fragen zur HPV Impfung gibt und eine generelle Impfempfehlung gegen Gebärmutterhalskrebs wegen etwaiger unerwünschter negativer Folgen noch nicht ausgesprochen werden könne.

In den USA hingegen wurde durch massive Lobbyarbeit der Hersteller mittlerweile erreicht, dass in vielen Staaten die Impfung aller Mädchen bereits als Voraussetzung

für den Schulbesuch gefordert wird (Script 2007; Nr. 3237: 12)

Immunität: Die für die Zulassung wesentlichen Studien wurden bis Ende 2006 nicht vollständig veröffentlicht ; sie lagen lediglich in Form einer Zusammenfassung vor.

Eine wissenschaftliche und unabhängige Überprüfung der Studien war damit nicht möglich.

Die durchgeführten Untersuchungen umfassten Frauen zwischen 16 - 23 bzw. 26 Jahren, die vorher mit maximal 4 verschiedenen Partnern sexuellen Kontakt hatten.

Es zeigte sich, dass bei geimpften Frauen durch die enthaltenen HPV-Typen (6, 11, 16, 18) hervorgerufene Karzinome o. Karzinomvorstufen sicher verhindert wurden.

Auch bei Frauen, die zu Studienbeginn keinerlei HPV-Antikörper im Serum aufwiesen (also mutmaßlich noch nicht infiziert waren) ist dieser Effekt auch für HPV insgesamt (also unabhängig von den in der Impfung enhaltenen Subtypen) nachweisbar.

ABER: Auf die Gesamtgruppe der Studienteilnehmerinnen (also unabhängig von der Frage einer schon vorbestehenden HPV-Infektion, entsprechend der typischen weiblichen Bevölkerung dieser Altersgruppe) bezogen, ist dieser die Impfserotypen übersteigende Effekt nicht nachweisbar.

Für Kinder zwischen 9 - 15 Jahren sind naturgemäß keine klinischen Daten verfügbar – hier ist lediglich bekannt, dass nach der Impfung Antikörperspiegel entstehen, die sich nicht von denen erwachsener Frauen unterscheiden.

Zusammenfassend: der Impfstoff kann bei Impfbeginn vor Aufnahme der sexuellen Aktivität einen Schutz vor bösartigen Zellveränderungen, die durch die enthaltenen HPV-Typen ausgelöst werden, vermitteln. Auch für andere HPV-Typen scheinen Frauen bei einem so frühen Impfbeginn zu profitieren.

Nach den jetzt vollständig veröffentlichten Zwischenergebnissen der FUTURE-Studien senkt der HPV Impfstoff GARDASIL die Gesamtzahl höhergradiger Zervixdysplasien (CIN 2 und höher) bei Frauen zwischen 16 - 26 Jahren, die mehrheitlich bereits sexuelle Kontakte hatten, nur um 17% und damit viel weniger als erhofft.

Für höhergradige Dyplasien lässt sich überhaupt kein Effekt mehr nachweisen. Ein Effekt ist nur in der Gruppe nachweisbar, die zu Studienbeginn keinen Sexualkontakt hatten und dieser auch nur über 3 Jahre (Dauer der Studie).

Obwohl die Effektivität der Impfung bei Frauen, die bereits sexuellen Kontakt hatten, sehr gering ist, empfiehlt die STIKO auch diesen Frauen die HPV Impfung, da diese "ebenfalls von einer Impfung gegen HPV profitieren können" (Epidemiologisches Bulletin, 27. Juli 2007 /Nr. 30, S.270). Im Epidemiologischen Bulletin ist ferner zu lesen, dass "die Impfung gegen HPV auch als Gelegenheit genutzt werden sollte, andere für Jugendliche von der STIKO empfohlene Impfungen zu vervollständigen.

Die zeitgleiche Gabe anderer Impfstoffe wurde bisher nur für rekombinante Hepatitis-BImpfstoffe untersucht. Diese beeinflussten die Immunantwort auf die

HPV-Typen nicht. Bei der zeitgleichen Gabe beider Impfstoffe wurden niedrigere Antikörperkonzentrationen gegen Hepatitis B beobachtet. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist unklar" (Epidemiologisches Bulletin, 27. Juli 2007/Nr. 30, S.270).

Verschiebung der HPV Erreger

Angesichts der Vielzahl möglicher Serotypen ist zu befürchten, dass es zu einer Verschiebung im HPV-Spektrum bezüglich der Krankheitsentstehung kommt, wie wir es von z. B. HiB o. Pneumokokken bereits kennen.

So sind bei HPV-Geimpften Erkrankungen, die durch nicht im Impfstoff enthaltene HPV-Serotypen ausgelöst werden, häufiger, als bei Ungeimpften (EMEA: Europ. Beurteilungsbericht (EPAR) GARDASIL, Stand Okt. 2006 zu finden unter: http://www.EMEA.eu.int/htms/human/epar/a-zepar.htm)

Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Infektionen mit Niedrigrisiko-HPV wie Typ 6 und 11 (beide im Impfstoff enthalten) einen schützenden Effekt vor Krebserkrankungen durch Hochrisiko-HPV (16 und 18) bewirken könnten – hier bleibt völlig offen, wie sich die durch die Impfung intendierte Elimination der Niedrigrisiko-HPV auf die Gesamtkrebshäufigkeit in der Bevölkerung auswirkt (GARNETT, G.P., WADDELL, H.C.: J. Clin. Virol. 2000; 19: 101-11).

Treten HPV Infektionen in höheren Lebensalter auf (was nach Abklingen des Impfschutzes wahrscheinlich ist), könnten sie ähnlich wie bei den Windpocken sehr viel schwerer verlaufen (Lippmann, A. et al. Can Med. Ass. J. 2007; 177: 484-7).

Vorkommen der HPV Erreger

Das Ärzteblatt berichtete am 28.2.07 ferner, dass okogene (= krebsauslösende) humane Papillomaviren sehr wenig prävalent seien. Eine Untersuchung [National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES)], welche die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Atlanta, regelmäßig durchführen, ergab im Jahre 2003/2004 bei einer repräsentativen Stichprobe nur eine Prävalenz von 1,5 % bzw. 0,8 % für die Typen 16 und 18, also diejenigen Typen, die man als krebsauslösend einstuft.

Insgesamt sind mit den vier Typen, vor denen Gardasil schützt, nur 3,4% der Frauen infiziert. (http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=27671)

Nutzen der HPV Impfung?

Das Ludwig Boltzmann Institut in Wien hat für die Österreichische Regierung eine Kosten-Nutzen Analyse der HPV Impfung aufgestellt. Die Ergebnisse sind wegen der ähnlicher Screening Bedingungen auf auf Deutschland übertragbar. Gemäß dem Bericht senkt die HPV-Impfung (Annahme: 65% Durchimpfungsrate, eine Auffrischung, Wirksamkeit der Impfung gegenüber persistierenden Infektionen 90%) bei zwölfjährigen Mädchen, wenn sie zusätzlich zum Screening durchgeführt wird (bei einer die Zahl der Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs bis zum Jahr 2060 durchschnittlich um 9% und die der dadurch bedingten Todesfälle um 11%. Selbst unter

maximal optimistischen Annahmen, dass die HPV Impfung eine 100% Wirksamkeit habe, 85% der Frauen teilnehmen und ein lebenslanger Schutz nach nur einer Impfung besteht, werden bis zum Jahre 2060 nur 10% weniger Neuerkrankungen und 13% weniger Todesfälle an Gebärmutterhalskrebs vorhergesagt. Diese Prognose wiederspricht deutlich der vielfach erwarteten und gepriesenen 70%igen Reduktion von Zervixkarzinomen, die jedoch auf der Annahme beruht, dass die Impfung die HPV-Typen 16 und 18 eliminiert, die in 70% der Karzinome des Gebärmutterhalses nachgewiesen wurden. (http://eprints.hta.lbg.ac.at/760/2/HTA-Projektbericht_009.pdf)

Nebenwirkungen und Impfreaktionen der HPV Impfung: Gardasil führt sehr häufig zu lokalen Nebenwirkungen an der Impfstelle: Schmerzen (84%), Schwellung und Rötung (25%) und Juckreiz (3%). 8% der Ereignisse werden als schwerwiegend beurteilt. 10% der Geimpften entwickeln Fieber, 4% Übelkeit und 3% Schwindel.

Im Zusammenhang mit der Impfung wurden außerdem Urtikaria, Bronchospasmus und Gelenksentzündungen beobachtet. Autoimmunerkrankungen wurden zwar selten,

aber in der Gardasil Gruppe dreimal so häufig beobachtet, wie in der Placebogruppe. (Merck (USA): US-am. Produktinformation GARDASIL, Stand Juni 2006).

Anzumerken ist hier, dass das Placebo die gleiche Zusammensetzung(außer den Antigenen) wie Gardasil hatte. Es enthielt also die gleichen problematischen Inhaltsstoffe (Aluminiumhydroxid) wie der Impfstoff selber.

Einen Rückschluss auf gute Verträglichkeit der Impfung kann daraus also nicht gezogen werden.

Bei der Cervarix Studie kam es bei 3,5% der Teilnehmer zu schwerwiegenden Ereignissen. Neu chronische Erkrankungen traten bei 1,5%, autoimmune Erkrankungen bei

0,5% der Geimpften auf (Paahoven, J. et.al. Lancet 2007; 369: 2161-2170). D.h. bei Impfung eines Jahrganges in Deutschland (350.000 Mädchen) kommt es bei jedem 200sten Mädchen zu einer Autoimmunerkrankung, also 1750 Erkrankungen insgesamt!

Anzumerken bleibt, dass 0,1 % der Studienteilnehmer (Gardasil-Studien) die Teilnahme wegen Nebenwirkungen abbrachen. Diese Nebenwirkungen sind dementsprechend

in den offiziellen Fachinformationen nicht zu finden.

Dem US-amerikanischen Meldesystem VAERS wurden zwischen Juli 2006 und Oktober 2007 3461 Nebenwirkungen nach der Verabreichung von Gardasil gemeldet, darunter 347 ernsthafte Störungen. Unter den gemeldeten Beschwerden: Kopf-/Gelenkschmerzen, Schwindel, vorübergehender Sehverlust, Sprechstörung, Kollaps, Gefühlsstörungen, Gesichtsmuskellähmung, Guillain-Barré-Syndrom und Krampfanfälle. Bei 18 Frauen, die versehentlich während der Schwangerschaft geimpft wurden,

kam es zu Komplikationen (Abort, Anomalien beim Kind) (http://judicialwatch.org/6299.shtml).

Elf Mädchen und Frauen im Alter von 11 bis 19 Jahren starben mittlerweile in den USA in unmittelbarem Anschluss an die HPV-Impfung.

Im September 2007 wurde im Klinikum Bremen-Ost eine 18jährigen Frau aufgenommen, die drei Tage nach der zweiten HPV-Impfung an einer schweren Gesichtsnervenlähmung (Miller-Fischer-Syndrom) erkrankte.

Dem Paul Ehrlich Institut lagen bis März 2009 bereits 10 Fälle an Multipler Sklerose nach HPV Impfung mit Gardasil vor.

Meldungen von Nebenwirkungen der HPV-Impfung auf www.impfschaden.info wurden bereits veröffentlicht.

Offene Fragen:

Wie schon das Arzneitelegramm kritisierte, fehlen zur Beurteilung der beiden HPV Impfstoffe entscheidende Daten: So ist nicht bekannt, wie hoch in der Zielgruppe

(Frauen, die noch nicht mit HPV infiziert sind) die Rate der Erkrankungen bzw. Dysplasien mit anderen als die im Impfstoff erhaltenen HPV-Typen ist.

 

[Jenner Hans U.P. Tolzin]

Jan./Feb. 2007

HPV-Impfung:

Die globale Begeisterung für den weltweit ersten Krebsimpfstoff GARDASIL scheint kaum noch Grenzen zu kennen. Soll ich also meinen Töchtern zu der Impfung raten? Ein Blick auf die Fakten aus der Sicht eines Vaters von Hans U. P. Tolzin (aus: impf-report Jan./Feb. 2007)

Auch ohne Impfung besteht statistisch gesehen ein mehr als 99%-iger Schutz

Warum sollte ich meine Töchter (13 und 17 Jahre) gegen das humane Papilloma-Virus (HPV) impfen lassen? "Dumme Frage", werden Sie vielleicht sagen, "natürlich, um

das Risiko einer Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs zu senken!" Rabenvater oder Rabenmutter sein, wer will das schon sein?

Wir sind also beeindruckt: Die Zulassungsstudien, so heißt es, haben eine nahezu 100%-ige Schutzrate des Impfstoffs gezeigt. Doch laut den offiziellen Statistiken liegt

die Wahrscheinlichkeit für meine Mädels bereits jetzt bei fast Null, nämlich bei etwa 0,02 % im Jahr. Denn offiziellen Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland von

ca. 40 Millionen Frauen jährlich bis zu 7.000.

Das Erkrankungsrisiko ist also bereits ohne Impfung verschwindend gering, sogar weit unter einer Promille. Das Sterberisiko liegt bezogen auf die weibliche Bevölkerung, sogar bei nur 0,005 %. Statistisch gesehen erkrankt also pro Jahr in einer Kleinstadt mit ca. 10.000 Menschen eine einzige Frau an Gebärmutterhalskrebs. Da es in erster Linie Frauen mittleren Alters und "rüstige Senioren" trifft, sinkt damit das (statistische) Risiko für meine Kinder nochmals ein Stück. Würden wir hier von einer Lotterie sprechen, bei der wir dem Zufall mehr oder weniger hilflos ausgeliefert sind, wäre die Beeinflussung des Zufalls durch eine wirksame "Glücks-Spritze" selbst

bei einem gewissen Nebenwirkungsrisiko durchaus überlegenswert.

Die Wahrscheinlichkeit, das "Krebs-Los" zu ziehen, können wir jedoch im Gegensatz zu einer Lotterie selbst beeinflussen - auch ohne Spritze. Selbst die offizielle Lehrmeinung geht ja davon aus, dass das HPV allein ein Krebsgeschehen gar nicht verursachen kann. Mitwirkende Faktoren seien z.B. das Rauchen, langfristige Verwendung der Pille o. häufiger Wechsel der Sexualpartner. Beziehen wir auch den alternativmedizinischen Bereich mit ein, erhöht sich die Zahl der mitbestimmenden Faktoren noch weiter. Durch einen bewussten Umgang mit diesen Faktoren könnten meine Töchter das Krebsrisiko also deutlich senken, und den statistischen Schutz -auch ohne Impfung- auf 99,999% oder mehr erhöhen.

Der angeblich 100%-ige Schutz durch die Krebsimpfung, selbst wenn dieser zutreffen sollte, relativiert sich also durch diese Gegenüberstellung dramatisch. Da er im Grunde nur das "Restrisiko" abdeckt, beträgt er in Wahrheit maximal 0,02% und nicht 100%.

Erkranken Geimpfte seltener als Ungeimpfte?
Doch diese Überlegungen helfen mir angesichts des zunehmenden öffentlichen Drucks auf mein väterliches Gewissen natürlich nur bedingt weiter.
Das allgemeine Bewusstsein um die Gefahren eines Zervix-Ca (Fachbegriff für Gebärmutterhalskrebs) wächst, und so muss ich mich mit der Frage, ob eine Impfung meine Töchter gegen das Restrisiko von 0,017% wirklich schützen kann, ernsthaft auseinandersetzen. Da es auch in der besten Impfstoffstudie nicht möglich ist, vorauszusagen, wer ohne Impfung erkranken würde und wer nicht, kann dieser Beweis nur geführt werden, indem eine ausreichend große Gruppe Geimpfter gegen eine ausreichend große Gruppe Ungeimpfter antritt und sich - unter Beachtung streng wissenschaftlicher Kriterien - über einen längeren Zeitraum hinweg mit ihr misst. Je seltener eine Krankheit insgesamt auftritt, desto größer müssen natürlich die Testgruppen und der Beobachtungszeitraum sein, um durch den Vergleich eine annähernd sichere Aussage treffen zu können. Suchen wir in der einschlägigen Literatur Informationen darüber, wie oft es bisher in den Zulassungsstudien zu einer solchen Erkrankung gekommen ist, und wie dabei die Impf- und die Placebo-Gruppe jeweils abschneiden, erwartet uns die erste Überraschung: Weder unter den Geimpften noch unter den Ungeimpften ist bisher auch nur ein einziges Zervix-Ca aufgetreten!
Die Beobachtung und der Vergleich der Erkrankungsrate kann also bei der Zulassung des neuen Impfstoffs keine Rolle als Wirksamkeitsnachweis gespielt haben. Was aber dann? Treten bei Geimpften die verdächtigen Krebs-Vorstadien seltener auf? Das renommierte "arznei-telegramm" spricht in einem Artikel von sog. "Surrogat-Markern", also Ersatzmessgrößen. Als solche gelten Zellveränderungen in der Gebärmutterhals-Schleimhaut, die als potenzielles "Vor-Krebs-Stadium" angesehen werden und aus denen evtl. einmal ein Krebsgeschehen werden könnte.

Bedeutet dies nun, dass bei den geimpften Frauen diese verdächtigen Gewebeveränderungen seltener auftreten als in der Placebo-Gruppe?

Zweite Überraschung: Es findet sich in der Literatur kein einziger Hinweis, dass bei den geimpften Frauen die potenziellen Krebs-Vorstufen seltener auftreten als bei den ungeimpften Frauen. Der angebliche Beweis für die Wirksamkeit des Impfstoffs wird an etwas ganz anderem festgemacht: Am Nachweis spezieller Gensequenzen (Erbanlagen), die für bestimmte HPV-Arten, unter denen einige als besonders gefährlich gelten, typisch sein sollen. Und hier hat man in den Zulassungsstudien tatsächlich festgestellt, dass dieser Gentest in der Gruppe der Geimpften im Gegensatz zur Placebo-Gruppe weitgehend negativ ausfällt.

Ergebnis offen, unabhängig und vollständig publiziert?
Zulassungsstudien - auch die zu HPV - werden in der Regel von den Herstellern selbst finanziert und durchgeführt. Eine Kontrolle durch die Zulassungsbehörde ist selbst dann, wenn sie dies sehr genau nehmen würde, nur bedingt möglich. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass durch den Hersteller finanzierte Studien die untersuchten Medikamente überdurchschnittlich positiv beurteilen.
Bezüglich GARDASIL sind die entscheidenden "Phase-III-Studien", die letztlich zur Zulassung führten, noch gar nicht vollständig veröffentlicht. Laien wie auch Mediziner müssen also die Ergebnisse mehr oder weniger blind glauben. Eine echte Plausibilitätsprüfung von außen ist so gut wie unmöglich - beste Voraussetzungen für Mauscheleien im Schummerlicht.

Weisen die HPV-Tests spezifische Viren nach?
Doch selbst wenn wir davon ausgehen, dass die HPV-Testergebnisse korrekt sind, sind wir noch nicht am Ende unserer Fragenkette angelangt. Was verschiedene Autoren bemängeln: Für diese Tests gibt es gar keine verbindlichen Standards der Eichung. Die Digene Deutschland GmbH, die u.a. einen sog. PCR-Test zum Nachweis von HPV vertreibt, antwortete mir denn auch auf Anfrage: "Es gibt kein international anerkanntes Referenzmaterial bzw. keine Standards, die zur Eichung eines HPV Testes eingesetzt werden können." Dies bedeutet, dass die Hersteller der Testsysteme - oftmals identisch o. in enger Zusammenarbeit mit den Impfstoffherstellern - die Eichung selbst vornehmen und hoffen, dass die restliche Fachwelt den Test abnickt. Da wäscht auch schon mal eine Hand die andere. Eine Gegenprobe mit Hilfe des hochaufgereinigten Virus ist dabei - obwohl technisch möglich - nicht üblich. Im Grunde kann also niemand mit Sicherheit behaupten, dass ein positiver HPV-Test ausschließlich auf spezifische Viren hindeutet.

Ist das Virus Ursache oder Begleiterscheinung?

Doch selbst wenn die Testergebnisse zuverlässig sein sollten, bedeutet die Anwesenheit dieser spezifischen Viren automatisch auch, dass sie die Ursache der Krankheit

sind?
Wenn sich offiziellen Angaben zufolge nahezu jede Frau während ihres Lebens wenigstens einmal mit dem Virus infiziert und dennoch nur 0,017 % dieser Frauen jährlich erkranken, kann man wohl kaum von einem eindeutigen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang sprechen. Gleichzeitig heißt es, dass nur 0,1 % aller Frauen, die sich mit dem Virus infiziert haben, krank werden. 999 von 1000 Infizierten erkranken demnach nicht!

Wo bitte schön ist da ein eindeutiger Zusammenhang? Darüber hinaus geben die Wissenschaftler selbst zu, dass das Virus allein den Krebs gar nicht auslösen könne und nennen verschiedene mögliche Ursachen. Wie aber können sie dann gleichzeitig propagieren, die Impfung gegen das Virus biete zuverlässigen Schutz?

Wunschdenken und Konsens
Auf welcher Ebene man auch das Glaubensgebäude "Die Krebs-Impfung schützt vor Krebs" näher untersucht, fällt es in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Wo Wissenschaftlichkeit, Rationalität, Unabhängigkeit und Ergebnisoffenheit sein sollten, finden wir stattdessen von Eigeninteressen gelenktes Wunschdenken und zweckbestimmten Konsens.

Außer Nebenwirkungen nichts zu holen

Auch ich möchte meinen Kindern unnötiges Leid, so weit es in meiner Macht steht, ersparen. Auch ich wünsche ihnen ein Leben in Glück und Gesundheit.
Laut Lehrmeinung ist dazu neuerdings auch eine Impfung gegen Krebs notwendig. Der neue Krebsimpfstoff GARDASIL kann mich jedoch nicht überzeugen. Da er keine Wirkungen außer den Nebenwirkungen aufzuweisen hat, kann ich meinen Töchtern nur von ihm abraten und weiter versuchen, ihnen die Vorzüge einer gesunden Lebensweise zu vermitteln.

 

Haemophilus influenza. Typ b (Hib)

Allgemeines

Die Anzahl der Erkrankungen liegt in Deutschland bei ca. 80/Jahr. Hiervon sind jedoch weniger als die Hälfte dem Kapseltyp B zuzuorden, der durch die Impfung abgedeckt wird. Die betroffenen Kinder stammen meist aus Kindertagesstätten, Kindergrippen o. Kindergärten(ESPED 1998)

Die Krankheit tritt vermehrt in den Wintermonaten auf. Kinder , die in engen Wohnverhältnissen mit vielen Familienangehörigen wohnen, dazu noch in dicht besiedelten Gebieten, erkranken häufiger an Hib. Kinder, die voll gestillt werden , haben ein sehr geringes Risiko an Hib zu erkranken.

Invasive Infektionen, zu denn auch Hib zu rechnen ist, haben in den letzten 60 Jahren enorm zugenommen. Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 6. und dem 11. Lebensmonat, dass heißt in einer Zeit, in der Kinder die 2 bis 3 Impfungen erhalten haben. Dies wird zwar als normal angesehen, aber man muss eines bedenken: nachdem in Japan das Impfalter von wenigen Monaten auf zwei Jahre heraufgesetzt wurde, die Häufigkeitskurve von invasiven Krankheiten bei den 2 - 3jährigen in die Höhe schnellte (Scheibner V. Impfungen, Immunschwäche und plötzlicher Kindstod, Hirthammer 2000)

Die Hib-Erkrankungen haben zwar in den letzten Jahren nach der Impfung abgenommen, insgesamt sind aber die bakteriellen Hirnhautentzündungen kaum zurückgegangen. Anscheinend kommt es hier zu einer Erregerverschiebung (MÜSCHENBORN, S. SÄUGLINGE UND KLEINKINDER MIT UNKLAREM FIEBER; PÄD HAUTNAH 2000, 1: 8 - 22) Eine Gruppe von Wissenschaftler am Department of Medicine Georgia konnte feststellen, dass zwar die Hib Infektionen abnahmen, dafür aber Hif Infektionen

(d.h. Haemophilus influenza serotype f) stark zunahm. 1989 waren nur 1% von Hif verursacht, 1994 waren es hingegen schon 17%. Auch waren zudem mehr Erwachsene betroffen als Kinder. (Urwin G, Krohn JA, Deaver-Robinson K, Wenger JD, Farley MM. Invasive disease due to Haemophilus influenzae serotype f: clinical and epidemiologic characteristics in the H. influenzae serotype b vaccine era. The Haemophilus influenzae Study Group. Clin Infect Dis 1996 Jun;22(6):1069-76)

Nach Durchstehen einer Hämophilus Infektion (etwa nach einer Hämophilus Meningitis, sind nach der Krankheit beim Säugling keine Antikörper nachweisbar, so Prof. Dr. I. Mutz aus Leoben (A). Hier stellt sich die Frage, wie eine Impfung gegen Hib eine Immunität bei Säuglingen bewirken soll?

Eine aktuelle Untersuchung zu Auswirkungen der HiB-Impfung in Großbritannien ergab irritierende Erkenntnisse:

Nach Einführen der Impfung für Kinder Anfang der 90er Jahre nahmen die HiB-Erkrankungen bei Erwachsenen ab; man erklärte sich dies mit den durch die Impfung als Infektionsquelle ausfallenden Kindern. Seit Ende der 90er Jahre kommt es jedoch bei gleich bleibender Impfaktivität zu einem Wiederanstieg der Erkrankungszahlen bei Erwachsenen mit HiB. Die Zahl erreichte im Jahre 2003 das Niveau wie vor Einführung der Impfung. In Reihenblutuntersuchungen konnte man zudem nachweisen, dass die Bevölkerungsimmunität gegenüber HiB – gemessen über Antikörperuntersuchungen – seit dieser Zeit kontinuierlich abnimmt. Ursache scheint das Zurückdrängen des Erregers durch die Impfung und der damit nicht mehr vorhandene Kontakt der Bevölkerung mit HiB-Bakterien zu sein. Die Immunität der Erwachsenen gegenüber HiB hat sich also seit Einführung der Massenimpfung sehr verschlechtert und die Gefahr von Infektionen im Erwachsenenalter hat sich damit erhöht (MCVERNON, J. BMJ 2004, 329: 655-58).

 

Hepatitis B.

Allgemeines

Neben der Hepatitis B gibt es noch die Hepatitis A, C, D, und E. A und E verlaufen in der Regel komplikationslos.

Die Impfung wird heute auch bei Kleinkindern propagiert. Dies ist nicht nachzuvollziehen, da Kleinkinder o. Kinder an sich überhaupt nicht zu den Risikogruppen gehören. Denn Hepatitis B wird ausschließlich über Geschlechtsverkehr o. verschmutztes Injektionsbesteck bzw. verschmutzte Nadeln (Tätowieren/für Ohrstecker o. Piercing) übertragen. Nur Säuglinge, deren Mütter eine übertragbare Hepatitis B haben, gehören zur Risikogruppe. (Lesen Sie hierzu auch einen interessanten Artikel von Dr. Klein und Dr. Albonico aus der Schweiz).

Über die Anzahl der Erkrankungen gibt es widersprüchliche Aussagen. Teils werden chronische Virusträger nämlich bei den Zahlen miterfasst. In der Schweiz (mit Meldesystem) zählte man in den letzten 6 Jahren etwa 126-259 (1000-1200) Neuerkrankungen (Hepatitis total mit chronischen Fällen) jährlich, davon 0-4 (0-7) Säuglinge.(www.BAG.admin.ch) Diese Zahlen lassen sich sicher auf Deutschland übertragen. In Deutschland müssen seit dem 1.1.2001 alle Hep. B Fälle namentlich gemeldet werden.

Aufgrund der geringen Zahl von Erkrankungen im Säuglingsalter (bzw. Kindesalter) hält auch die amerikanische Association of American Physicians and Surgeons die Impfung nicht für empfehlenswert. Die Gefahr durch die Impfung an Nebenwirkungen zu erkranken wird von diesen 3x so groß eingeschätzt, wie ohne Impfung an Hepatitis B zu erkranken (Martin Hirte: Impfen: pro und Contra S 164)

Hepatitis Impfung: birgt ein recht hohes Risiko an Nebenwirkungen. Besonders problematisch sind Autoimmunerkrankungen. Gerade Impfversager sind besonders gefährdet, da bei diesen die Abwehr nicht auf das Oberflächenantigen des Hepatitis B Virus reagiert.

Zwischen Juli 1990 und Oktober 1998 wurden in den USA 24775 Fälle von Impfreaktionen nach Hepatitis B Impfung gemeldet. Davon waren 9673 sehr ernst und 439 Kinder starben. In den USA gibt es seit 1990 das VAERS Meldesystem (www.vaers.org), dessen Aufgabe es ist, Daten von Impfzwischenfällen zu sammeln. Leider ist es jedoch so, dass nur 10% der Ärzte Impfreaktionen an VAERS melden. Die oben genanten Zahlen betragen also nur etwa 1/10 der wirklichen Zahlen. (HEPATITIS B VACCINE REACTION REPORTS OUTNUMBER REPORTED DISEASE CASES IN CHILDREN ACCORDING TO VACCINE SAFETY GROUP,NVIC January 27,1999)

Der Präsident des amerikanischen Ärzte und Chirurgenverbandes sagte, dass Kinder, die jünger als 14 Jahre sind, ein dreifach höheres Risiko haben, nach einer Hepatitis-Impfung zu sterben o. an einer schweren Nebenwirkung zu erkranken, als die Krankheit selber zu bekommen. (Fosters, 1999, COX News Service)

Impfstoff: Herstellung heute gentechnisch, da Hepatitis B Viren sich nur sehr schwer anzüchten lassen. Früher verwendete man Affen- und Hundenieren sowie menschliches Blutplasma von Hep. B positiven Personen. Zur Konservierung werden Aluminiumhydroxid, Thiomersal o. Formaldehyd hinzugefügt. Die 5 und 6-fach Kombinationsimpfstoffe sind frei von Thiomersal.

Für Frühgeborene wird die Impfung propagiert, obwohl bekannt ist, dass sie nicht gut auf die Impfung reagieren.

Immunität: Kein 100% Impfschutz. Bis 10% der Erwachsenen entwickeln keinen ausreichenden Antikörpertiter. Das CDC (Center for Disease Control) spricht sogar von bis zu 32% von Impfversagern bei Erwachsenen nach der 3en Impfung. (CDC: Morbidity and Mortality weekly report 1994,42(53): 10)

Eine Studie von MCQuillian konnte keinen Rückgang von Hepatitis B Erkrankungen auch 6 Jahre nach Einführung der Impfung in den USA feststellen (MCQuillan:HBV Prevalence is Unchanged by Hepatitis B Vaccine:http://www.hopkins-id.edu/stories_99.html#19)

Das Arzneitelegramm berichtet im März 1997, dass "der Meinung britischer Epidemiologen zufolge sich 14 Jahre nach Einführung des Hepatitis B-Impfstoffes noch nicht über den Erfolg o. Misserfolg der gezielten Immunisierung urteilen ließe".

In der Schweiz haben der Nobelpreisträger Prof. Rolf Zinkernagel und seine Mitarbeiter bei der Untersuchung zu gentechnisch hergestellten Impfstoffen, wie es der Hepatitis B Impfstoff ist, festgestellt, dass gentechnische Impfstoffe im Vergleich zu herkömmlich hergestellten, das Gleichgewicht zwischen Immunabwehr und Virus derart ungünstig beeinflussen, dass die Krankheit nach der Impfung eher verstärkt als abgeschwächt wird (OEHNEN et al, Science, 11.1.1991, 195-198). Auch das New England Journal of Medicine veröffentlichte eine Studie, in der die Geimpften anfälliger für die Krankheit waren, als die Ungeimpften.

Ferner gibt es Virusvarianten, gegen die die Impfung nicht schützt.

Nebenwirkungen, Impfkomplikationen und Impfschäden der Hepatitis B Impfung

Die Hepatitis B Impfung birgt ein recht hohes Risiko an Nebenwirkungen. Besonders problematisch sind Autoimmunerkrankungen. Gerade Impfversager sind besonders gefährdet, da bei diesen die Abwehr nicht auf das Oberflächenantigen des Hepatitis B Virus reagiert.

Zwischen Juli 1990 und Oktober 1998 wurden in den USA 24775 Fälle von Impfreaktionen nach Hepatitis B Impfung gemeldet. Davon waren 9673 sehr ernst und 439 Kinder starben. In den USA gibt es seit 1990 das VAERS Meldesystem(www.vaers.org), dessen Aufgabe es ist, Daten von Impfzwischenfällen zu sammeln. Leider ist es jedoch so, dass nur 10% der Ärzte Impfreaktionen an VAERS melden. Die oben genanten Zahlen betragen also

nur etwa 1/10 der wirklichen Zahlen. (HEPATITIS B VACCINE REACTION REPORTS OUTNUMBER REPORTED DISEASE CASES IN CHILDREN ACCORDING TO VACCINE SAFETY GROUP,NVIC January 27,1999)

Der Präsident des amerikanischen Ärzte und Chirugenverbandes sagte, dass Kinder, die jünger als 14 Jahre sind, ein dreifach höheres Risiko haben, nach einer Hepatitis-Impfung zu sterben o. an einer schweren Nebenwirkung zu erkranken, als die Krankheit selber zu bekommen.(Fosters, 1999, COX News Service)

Allgemeinreaktionen: Mehr als 10% der Geimpfte entwickelt an der Impfstelle Beschwerden, wie Rötung, Schwellung und Schmerzen. Relativ häufig: Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Gelenkbeschwerden.

Rheumatische Erkrankungen: Arthritiden kommen nach der Hepatits B Impfung relativ häufig vor. Meist verlaufen sie akut, können aber auch chronifizieren

(U. Quast: Impfreaktionen Hippokrates Verlag)

Neurologische Erkrankungen: u.a. Reaktionen wie Nervenentzündungen, MS, Guillain-Barré-Syndrom und Enzephalitis (www.vaers.org; Stratton KR, Howe CJ, Johnston RB Jr. Adverse events associated with childhood vaccines other than pertussis and rubella. Summary of a report from the Institute of Medicine. JAMA. 1994 May 25;271(20):1602-5.)

Bereits 1988 erwähnt Shaw, dass von 1: 20000 neurologischen Schäden nach Hep. B Impfung auszugehen ist. Bei einem Underreporting um den Faktor 5 liegt die Häufigkeit bereits schon bei 1: 4000 (Shaw F., et al, Am J Epi 1988, 12:337-352).

Das Institute of Medicine ließ nach der Durchführung einer Studie zur Sicherheit der Hepatitis B Impfung, dessen Auftrag vom CDC (Center of disease control) und NIH (National Institute of Health) kam, verlautbaren:

dass die Hepatítis B Impfung demylinisierende neurologische Schäden verursacht, vor allem MS und GBS (Guillan Barrè Syndrom).

Multiple Sklerose: Es gibt Hinweise auf Multiple Sklerose Fällen nach Hepatitis B Impfung, die in der wissentschaftlichen Literatur zu finden sind. Der Zusammenhang wird immer wieder bestritten und durch „Studien widerlegt“. In Frankreich wurden wegen des Verdachts von demyelinisierenden Erkrankungen 1998 die Hepatitis-B-Impfung ausgesetzt. (Hierzu ein interessanter Artikel von Dr. Marc Girard auf englisch)

Der Arzt Philippe Jacubowizc hatte bis 1998 mehr als 600 Fälle gesammelt, bei denen nach einer Hepatitis B-Impfung Symptome auftraten, die vielfach denen von MS glichen. Bereits 1996 hatte der französische Staat die ersten Hep. B-Impfopfer finanziell entschädigt. Vielen Opfern wollte man unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit Entschädigungszahlungen leisten. Voraussetzung war jedoch, dass diese auf einen Prozess verzichten mussten und das Problem nicht „öffentlich“ machen durften.

Obwohl in Deutschland, Österreich und der Schweiz der gleiche Impfstoff wie in Frankreich verwendet wird, geschah in diesen Ländern nichts. Man bemühte sich vielmehr zu versichern, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine wissenschaftlichen Studien gäbe, die einen Zusammenhang zwischen der Impfung und MS belegen würde.

In England und Kanada sind auch jeweils 100 Fälle von demyelinisierenden Erkrankungen registriert worden. (Silvia Schattenfroh: Kein Zusammenhang zwischen Hepatitis-B- Impfstoffen und MS, Berlin News 9. September 1999). Der Mechanismus, warum gerade nach der Hep. B Impfung MS auftreten kann, könnte dadurch erklärt werden, dass die Impfung Hep. B Polymerase Proteine enthält, die eine ähnliche Struktur haben wie körpereigenes Myelin. Diese Hepatitis B Virus-Polymerase könnte dann eine autoimmune Demyelinisierung auslösen .(Multiple sclerosis and hepatitis B vaccination: Could minute contamination of the vaccine by partial Hepatitis B virus polymerase play a role through molecular mimicry? Faure E. Med Hypotheses 2005, May 19E.R. Biodiversity and Environment, case 5, University of Provence, Place Victor Hugo, 13331 Marseilles cedex 3, France)

In diesem Zusammenhang sollte auch eine mögliche Optikusneuritis(ein mögliches Symptom bei MS) nach der Hepatitis B Impfung erwähnt werden. Die Forscher Hamard berichten in einer Studie mit 27 Kindern mit akuter Optikusneuritis, dass diese Erkrankung häufig mit der Hepatits B Impfung assoziert wird . Vier von den 27 untersuchten Kindern entwickelten später eine MS. (Hamard H, Hamard P, Gohier P, Roussat B, Doummar D, Iba-Zizen MT.[“Idiopathic” acute optic neuropathies in children]

Bull Acad Natl Med 2000;184(7):1511-9; discussion 1519-21 ). In einer Fall-Kontroll Studie von Miguel wurde festgestellt, dass Personen, die gegen Hepatitis B geimpft wurden, ein 300% erhöhtes Risiko haben an multipler Sklerose (MS) zu erkranken .(Miguel A. Hernán, MD, DrPH, Susan S. Jick, DSc, Michael J. Olek, DO and Hershel JickRecombinant hepatitis B vaccine and the risk of multiple sclerosis, A prospective studyNEUROLOGY 2004;63:838-842)

Diabetes: Wie bei MS, gibt es auch Hinweise auf einen Zusammenhang mit Diabetes mellitus. Classen spricht auf seiner Webseite (www.vaccines.net) von einer Untersuchung des CDC (Center for Disease Control in USA), in der festgestellt wurde, dass nach der Hepatits B Impfung im 2. Monat sich das Risiko, an insulinabhängigem Diabetes zu erkranken, verdoppelt.(The Center for Disease Control, CDC, Pharmacoepidemiology and Drug Safety Vol 6 Suppl. 2, S60; 1998).

Auch in Neuseeland stieg die Inzidenz-Rate von Diabetes mellitus nach Einführung der Hepatitisrate von 11,2 Fälle von 100000 auf 18,2 Fälle an.(Classen B, New Zealand Medical J Mai 1996)

 

Keuchhusten.

Allgemeines

Der Keuchhusten ist vor allem in den ersten 6 - 8 Monaten gefährlich. Wie bei allen anderen Infektionskrankheiten, sind auch die Todesfälle bei Keuchhusten weit zurückgegangen. Aufgrund des starken Rückgangs ist der Keuchhusten seit 1961 nicht mehr meldepflichtig. Nur Todesfälle müssen gemeldet werden (Deutschland)

In den USA beobachtet man jedoch in letzter Zeit wieder eine Zunahme der Keuchhusten-Sterbefälle, trotz hoher Impfrate von 94% (WHO). Ursache sind vermutlich genetisch veränderte Keuchhustenerreger. Auch sieht man hier eine Verschiebung der Erkrankungen hin zum Jugendlichen und Erwachsenen. Die Anzahl der Keuchhustenfälle bei Erwachsenen stieg laut dem CDC zwischen 1990 und 2001 um 400% an. Während man 1980 nur 1730 Fälle gemeldet wurden, waren es 2002 bereits 8296 Erkrankte. (MMWR Weekly January 10, 2003 / 52(01);1-4 ) Ursache hierfür ist die relativ schnell abnehmende Immunität nach der Impfung im Gegensatz zu einer

Immunität nach einer nach einer natürlich durchgemachten Krankheit.

Insgesamt sind 56 - 60 % der Keuchhusten-Erkrankten geimpft (Impfen: Routine o. Individualisation Eine Standortbestimmung aus hausärztlicher Sicht, 2. Auflage 2000, Arbeitsgruppe für differnenzierte Impfungen, S. 21)

Am häufigsten erkrankten Kinder unter 10 Jahren. In Populationen mit hoher Impfrate erkranken 50% der registrierten Fälle im ersten Lebensjahr, weiter 25% vor dem 5. Lebensjahr und 15% als Jugendliche o. Erwachsene (Lederle Praxis, 1995, Tetramune Swiss Safety Study in Supplementum XI, BAG). In Industrieländern schätzt die WHO die Mortalität auf 0.04 - 0.5%(Ivanof B. WHO Global Program for Vaccines and Immunisations,

International Symposium on Pertussis Vaccine Trials, Rome, October 29 - November 1st, 1995)

Impfung: bietet keinen 100% Schutz, da auch geimpfte Kinder an Keuchhusten erkranken können. Man empfiehlt die Keuchhustenimpfung schon im frühen Säuglingsalter, mit dem Argument, dass durch die Keuchhustenimpfung vor allem die Todesfälle im Säuglingsalter verhindert werden können. Man sollte jedoch wissen, dass die meisten Todesfälle an Keuchhusten in den ersten 6 Monaten auftreten. Und erst mit 6 Monaten ist aber nach der Applikation der verfügbaren Impfstoffe eine genügende Immunantwort zu erwarten. Jedoch kann ab der 2 Impfdosis mit einem milderen Verlauf gerechnet werden (Impfen, Routine o. Individualisation,

Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen2 Aufl. März 2000, S. 20)

Die durch die Impfung erzeugte Immunität ist wesentlich geringer, als eine natürlich erworbene Immunität. Der Körper bildet durch die Umgehung der Schleimhaut bei der Impfung nämlich nicht genügend Antikörper auf der Schleimhaut (IgA).

Der Impfschutz hält nicht lange an. Grundimmunisierte erkranken bereits im zweiten Lebensjahr zu 52%, im dritten Lebensjahr sogar zu 76% (Impfen, Routine o. Individualisation, Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen 2 Aufl. März 2000, S. 20) Immerhin kommt es jedoch zu milderen Verläufen und weniger Komplikationen.

 

Masern:

Allgemeines

Die Masern waren bis vor 25 Jahren auf der ganzen Welt endemisch und fast 100% der Kinder hatten sie durchgemacht. Heute kommt es durch die die weltweit relativ hohen (nach der WHO noch nicht ausreichend) nur noch zu sporadischen kleineren Ausbrüchen.

In der Bevölkerung hält sich hartnäckig die Meinung, Kinderkrankheiten und hier insbesonders die Masern seien für die gesundheitliche Entwicklung des Kindes in erster Linie nützlich. Geimpfte Kinder erkranken weitaus häufiger an allergischen Krankheiten wie Ungeimpfte. Dies zeigte sich auch in einer Studie, die im Lancet veröffentlicht wurde: Das Durchmachen der Masern kann, so die Autoren, möglicherweise eine spätere Allergiebereitschaft verringern (Shaheen SO, Aaby P, Hall AJ, Barker DJ, Heyes CB, Shiell AW, Goudiaby A.Measles and atopy in Guinea-Bissau. Lancet 1996 June 29;347(9018):1792-6). Bis in die 60iger Jahre behandelte man in der Kinderklinik in Basel Kinder mit nephrotischem Syndrom (ein schwere Nierenerkrankung), indem man sie künstlich mit Masern infizierte. Man hatte nämlich festgestellt, dass Kinder spontan gesund wurden, nachdem sie die Masern durchgemacht hatten. Kinder in der Dritten Welt sind nach einer Masernerkrankung weniger anfällig für Parasitenbefall und Malaria (Rooth IB. Supression of plasmodium falciparum infections during measles or influenza. Am J Trop Med Hyg 1992;47(5):675-81.)

Im Jahre 2001 wurden in Deutschland 5.780 Masernerkrankungen durch Meldung erfasst (vorläufige Zahl). Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der tatsächlichen Erkrankungen wesentlich höher ist, da einerseits ein großer Teil der Erkrankten nicht vom Arzt behandelt wird und andererseits nicht jede ärztlich behandelte Erkrankung zur Meldung kommt. Bei der gegenwärtigen Immunitätslage werden in Jahren ohne ausgeprägte epidemische Situation jährlich insgesamt zwischen 20.000 und 80.000 Masernerkrankungen angenommen. (RKI)

Die WHO möchte die Masern ausrotten. Hindernisse dürften hier vor allem niedrige Durchimpfungsraten in afrikanischen Ländern sein, so dass eine Durchimpfungsrate von 95% , wie sie die WHO für die Ausrottung fordert, wohl kaum erreicht werden kann. Problematisch ist vor allem die Tatsache, dass trotz Durchimpfung der Bevölkerung das Masernvirus weiter in der Bevölkerung zirkuliert (Damien B, Huiss S, Schneider F, Muller : Estimated susceptibility to asymptomatic secondary immune response against measles in late convalescent and vaccinated persons. CP.J Med Virol 1998 Sep;56(1):85-90 )

In Afrika sterben jedes Jahr etwa 500.000 Kinder an Masern. Bedingt ist die hohe Todesrate vor allem durch Unterernährung und eine hohe Tuberkuloserate. Bei unterernährten Kindern liegt die Sterblichkeit um mind. das 400fache über der von Kindern in normalen sozialen Verhältnissen (Nightingale M., 1999, Epoch 81/82).

Die Massenimpfungen gegen Masern führen vermutlich bereits jetzt dazu, dass Atemwegserkrankungen durch RS Viren (einem Verwandten des Masernvirus)bei Kindern und damit verbundene Krankenhauseinweisungen in den letzten Jahren enorm zugenommen haben. In Ländern mit geringen Masern-Impfraten ist die Anfälligkeit für schwere kindliche Atemwegsinfektionen, die eine Klinikeinweisung erforderlich machen, sehr viel geringer (A. I. Weigl1,2, W. Puppe1, O. Belke1, J. Neusüß1, F. Bagci, H. J. Schmitt,The DeScripttive Epidemiology of Severe Lower Respiratory Tract Infections in Children in Kiel, Germany, Klin Padiatr 2005; 217: 259-267)

Impfstoff: Masernviren für Impfstoffe werden in Kulturen embryonaler Hühnerzellen gezüchtet. Für die Impfung werden die Viren abgeschwächt und Antibiotika zugegeben. Durch Reste von Hühnereiweiss besteht durch die Impfung auch ein allergisches Risiko. Der Impfstoff wird heute meist als MMR Impfung, d.h. zusätzlich gegen Mumps und Röteln verabreicht. Bei der Impfung handelt es sich um abgeschwächte Lebendviren, die gleichzeitig verabreicht werden. Dies ist problematisch, da eines der Impfviren eine Immunsuppression bewirken kann, was zu einer schleichenden Infektion mit den anderen Erregern führen kann (Halsey,-N-A: Increased mortality after high Titer measles vaccines: too much of a good thing. Pediatr-Infect-Dis-J. 1993 Jun; 12(6): 462-5) Im MMR Impfstoff finden sich regelmäßig zwei Viren aus Hühnerzellkulturen, die bei Vögeln Leukämie auslösen können.

Die Bedeutung für den Menschen ist hierbei noch ungeklärt (Tsang et al, J Virol, July 1999, 73(7): 5843-5851)

Immunität: Der Impfstoff baut eine kurzfristig protektive Wirkung von 90 - 95% auf (BAG). Mitchell und Tingle konnten in einer Untersuchung nachweisen, dass 1 Jahr nach der Impfung mehr als 16 % der Geimpften keinen Impfschutz mehr aufwiesen (Mitchell LA, Tingle AJ, Decarie D, Lajeunesse C.: Serologic responses to measles, mumps, and rubella (MMR) vaccine in healthy infants: failure to respond to measles and mumps components may influence decisions on timing of the second dose of MMR.Can J Public Health. 1998 Sep-Oct;89(5):325-8.) Aus diesem Grund wird ja auch eine Verschiebung der zweiten MMR Impfung in jüngere Jahre propagiert, was von der STIKO jetzt auch offziell empfohlen wird. Ob damit jedoch dieses Dilemma gelöst wird, ist fraglich, denn es gibt eine Reihe von Untersuchungen , die zeigen, dass nach der Wiederauffrischungsimpfung die Antikörper zwar wieder ansteigen, aber auch wieder sehr schnell abfallen, so dass kein Impfschutz mehr besteht.(Bartoloni A, Cutts FT, Guglielmetti P, Brown D, Bianchi Bandinelli ML, Hurtado H, Roselli M.:Response to measles revaccination among Bolivian school-aged children Trans R Soc Trop Med Hyg. 1997 Nov-Dec;91(6):716-8.) In USA und Gambia, zwei Länder mit der höchsten Durchimpfungsrate gegen Masern traten Masern immer wieder

in grossen Epidemien auf und verliefen auch sehr schwer. Zudem erkranken im Verhältnis heute mehr Erwachsene an Masern, was die Komplikationsrate erhöht(die Zahl insgesamt hat aber abgenommen).

Durch die Abnahme des Impfschutzes und selteneren Kontakt mit Wildviren können maserngeimpfte Mütter ihren Kindern nur noch einen schwachen Nestschutz übermitteln. Früher (vor Beginn der Impfung) waren Masernerkrankungen bei Säuglingen eher die Ausnahme, heute jedoch erkranken im Verhältnis mehr Säuglinge (wenn auch die absolute Zahl abgenommen hat). Nach Gold waren von den 300 gemeldeten Masernfällen in

den USA 1995 die Hälfte Säuglinge und Erwachsene (Gold, E. : Current progress in measles eradication in the United states; Infect Med 1997, 14(4) 297-300)

RSV Infektionen: Seit mehrere Jahren beobachtet man in Deutschland eine Zunahme von schweren Atemwegsinfektionen durch sogenannte RS-Viren (RSV = respiratory syncitial virus), vor allem bei Kindern unter 2 Jahren.

Man vermutet nun einen Zusammenhang zwischen der Einführung der Masernimpfung (in Deutschland seit 1973), der ein Großteil der heutigen Mütter damals unterzogen wurde, und der jetzt gehäuft auftretenden Anfälligkeit ihrer Kinder für das RS-Virus. Die Annahme wird gestützt durch die Tatsache, daß sowohl das Masern-Virus als auch das RS-Virus zur selben Familie der Paramyxoviren gehören. Es scheint auch so zu sein, wird in der Studie geschrieben, daß in Ländern mit geringen Masern-Impfraten die Anfälligkeit für schwere kindliche Atemwegsinfektionen, die eine Klinikeinweisung erforderlich machen, geringer sei. Eine ähnliche Entwicklung habe man auch

in den USA, Grossbritannien und Schweden beobachtet. (Weigl A, Puppe W, Belke O, Neususs J, Bagci F, Schmitt HJ., The deScripttive epidemiology of severe lower respiratory tract infections in children in Kiel, Germany, Klin Padiatr. 2005 Sep-Oct;217(5):259-67.)

Fehlende Wildboosterung: Die Masernimpfung führt zu einer starken Verminderung der zirkulierenden Wildviren, die vor der Zeit der Impfung die Immunität durch unbemerkte Kontakte aufrechterhalten hat. Dadurch werden die Personen, die an Masern erkranken, immer älter. Ältere Erwachsene weisen oft keine genügende Immunität gegen Masern mehr auf. Levy von der John Hopkins Universität kommt zum Schluss, dass wenn im Jahre 2050 eine Masernepidemie auftreten sollte, über 25000 Todesfälle auftreten könnten. Es ist also durchaus zu überlegen, ob die Impfung in Zukunft nicht auf Risikogruppen beschränkt werden sollte, was das frühere ökologische Gleichgewicht zwischen Virus und Bevölkerung wiederherstellen könnte (lit. H.U. Albonico "Gewaltige Medizin") (Tagblatt, 6.7.02 "Viele Fragen sind unbeantwortet"-Masern wegen Impfverweigerung)

Problem Massenimpfung: Wie oben schon angedeutet, weisst der Impfstoff nur eine kurze protektive Wirkung auf. Selbst wenn man 95% der Bevölkerung 2x impft, kommen um die zehn% jedes Jahrgangs ungeschützt ins Erwachsenenalter und können bei Masernkontakt erkranken. In Deutschland sind das in jedem Jahrgang 70.000 Erwachsene, in der Schweiz etwa 7000 Erwachsene, die gewissermaßen auf der „Zeitbombe Masern“ sitzen. Im Vergleich dazu hatten vor Einführung der Masernimpfung 99% der Fünfzehnjährigen die Masern durchgemacht und somit einen lebenslangen Schutz vor einer erneuten Masernerkrankung. Langfristig ist es also nicht möglich, die Bevölkerung vor Masern zu schützen.

Folge ist also, dass man die ganze Bevölerung impfen muss und durch die fehlende Wildboosterung auch eine Auffrischungsimpfung regelmässig notwendig wird, da das Risiko der Maserneinschleppung aus dem Ausland weiterhin besteht.

Nebenwirkungen, Impfkomplikationen und Impfschäden der Masern-Impfung: Neben örtlichen Reaktionen an der Einstichstelle, Fieber, masernähnlichen Symptomen, Mittelohrentzündungen, Thrombozytopenie und bei Personen mit Hühnereiallergie zu allergischen Reaktionen kommen. Man beobachtete auch Autoimmunerkrankungen und das Auftreten von Diabetes mellitus. In den letzten Jahre wird ein Zusammenhang mit dem Auftreten von Autismus beobachtet und diskutiert (bei MMR Impfung)

Encephlitis: die Impfencephalitis, ist als Komplikation nach der Masernimpfung bekannt und wird auch juristisch als Impfschaden anerkannt. Die Forschergruppe Weibel, Caserta, Benor und Evans berichten von mehreren Kindern in ihrer Studie, die nach Masern-Impfung eine Encephalopathie und später einen bleibenden Hirnschaden erlitten (o. sogar starben).

Eine Impfencephalitis tritt häufig ohne grosse Symptome auf und wird deshalb häufig auch nicht als Impfkomplikation gemeldet. Es dürften also weit mehr Fälle auftreten. (Martinon-Torres F, Magarinos MM, Picon M, Fernandez-Seara MJ, Rodriguez-Nunez A, Martinon-Sanchez JM. R: Self-limited acute encephalopathy related to measles component of viral triple vaccineRev Neurol. 1999 May 1-15;28(9):881-2.) Eine Encephalopathie kann beim Kind zu Entwicklungsstörungen führen, die aber zum Zeitpunkt der Impfung noch unbemerkt bleiben können.

Autismus und chronische Darmentzündung: Seit letzter Zeit gibt es eine kontrovers geführte Diskussion über den Zusammenhang zwischen der MMR- Impfung und dem Auftreten von Autismus und Morbus Crohn-ähnlichen Krankheit. Angefacht hatte dies das Forscherteam um A.J. Wakefield. Wakefield nennt die Krankheit, die er nach der MMR-Impfung beobachtete, autistische Enterocolitis. In England führte dies zu einem drastischen Rückgang der Impfraten.

Autismusfälle haben seit Mitte der achziger Jahre dramatisch zugenommen, insbesonders Kinder im 2en Lebensjahr betroffen. "Die wachsende Zahl von Autismusfällen ist bis zu dem Punkt gekommen, wo man sagen muss, was früher eine seltene Erkrankung war, ist heute schon beinahe eine Epidemie", so Chairmain Burton vom amerikanischen Repräsentantenhaus(Chairman Burton: Government Reform Committee to Hold Hearing on the Rise of Autism; What: Government Reform Committee hearing: "Autism: Present Challenges, Future Needs - Why the Increased Rates?" Thursday, April 6, 1999 at 10:30 a.m.)

Wakefield und andere weisen darauf hin, dass es durch die MMR Impfung zu Wechselwirkungen zwischen den Impfviren und dem Immunsystem kommen kann, was in Folge zu Entzündungen von Nerven(schäden) führt. Man findet bei austistischen Kindern häufig hohe Antikörper gegen Myelinscheiden (fetthaltige Schutzhülle) der Nerven und gleichzeitig hohe Antikörper gegen Masernviren. Wakefield stellt zur Diskussion, dass dies mit den Impfviren zu tun haben könnte. (Wakefield et al, Inflammatory Bowel Disease Study Group at the Royal Free Hospital, London, Ileal Lymphoid Nodular Hyperplasia, Non-Specific Colitis and Pervasive Developmental Disorder in Children, Lancet, 28th February 1998 Eggers, Autistic Syndrome (Kanners) and Vaccination Against Smallpox, Klinical Paediatrics, 1st March 1976 (944354 PubMed, 76172565 Medline) Weizman, Weizman, Szekely, Livni and Wijsenbeek, published in the American Journal of Psychiatry 1982 Nov 139 (11) 1462-5 Dr. H. Fudenburg, Dialysable Lymphocyte Extract In Infantile Onset Autism: A Pilot Study, has been published (date/journal not identified), NeuroImmuno-Therapeutics Research Foundation, 1092 Boiling Springs Road, Spartanburg, South Carolina (fax 803 591 0622) Dr. Vijendra Singh, College of Pharmacy, University of Michigan,

Ann Arbor, joint with the late Professor Reed Warren, Professor of Biology, Centre for Persons with Disabilities, Utah State University in Logan and Adjunct Professor of Psychiatry, University of Utah, and also Dennis Odell, published in Brain Behaviour, March 1993 Anne-Marie Plesner, Department of Epidemiology, Statens Seruminstitut, Copenhagen, Lancet, Vol 345, Feb 4th 1995 Montgomery, Morris, Pounder and Wakefield, Inflammatory Bowel Disease Study Group, Dept. Of Medicine, Royal Free Hospital, London, Paramyxovirus Infections in Childhood and Subsequent Inflammatory Bowel Disease Singh and Yang, Department of Biology and Biotechnology Center, Utah State University, University of Michigan College of Pharmacy, published Clinical Immunology and Immunopathology, October 1998 Bitnun et al, Measles Inclusion-Body Encephalitis Caused By the Vaccine Strain of Measles Virus, Clinical Infectious Diseases Journal, 1999; 29 855-61, (October) Paper Presented to US Congressional Oversight Committee on Autism and Immunisation, Professor John O’Leary, Dublin Womens Hospital, April 2000)

In einer Studie vom August 2002 wurden 125 autistische Kinder (und 92 gesunde Kinder als Kontrollgruppe) untersucht. Bei 60% fand man ungewöhnlich hohe Antikörpertiter gegen MMR, die spezifisch für die Impfung sind. Ausserdem hatten 90% der Antikörper-positiven Kinder auch positive MBP Autoantikörper(d.h. Antikörper, die sich gegen eigene Myelinscheiden(Schutzmantel der Nerven) richtet), was einen starken Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und dem zentralen Nervensystem nahelegt. Bei keinem der Kinder in der Kontrollgruppe fand man diese Antikörper bzw. Autoantikörper. Die Forscher folgern hieraus, dass eine inadequate Antikörperreaktion auf die MMR-Impfung, vor allem die Masern Komponente, in Zusammenhang mit der Entstehung von Autismus stehen könnte.(Singh VK, Lin SX, Newell E, Nelson C.: Abnormal measles-mumps-rubella antibodies and CNS autoimmunity in children with autism. J Biomed Sci. 2002 Jul-Aug;9(4):359-64.)

Masernantikörper ohne Hautausschlag: Personen, die Masernantikörper im Blut haben, aber niemals selber Masern mit einem Hautausschlag durchgemacht haben, erkranken im späteren Leben eher an Autoimmunerkrankungen wie MS, an degenerativen Knochen- und Knorpelerkrankungen und an Haut und Gebärmutterkrebs(Ronne T., Lancet1985, 1(8419): 1-4)

Atypische Masern: Seit Einführung der Impfung kommt es bei geimpften Kindern zu einer veränderten Form der Masernerkrankung. Diese Kinder bekommen einen petechialen Hautausschlag(mit Kapillarblutungen), der zuerst an den Glieder und dann am ganzen Körper aufreten kann. Der Ausschlag kommt nicht richtig zum "blühen" und schlägt häufig wieder nach innen. Bei vielen Kindern kommt es zu Lungenentzündungen. Ursache ist vermutlich, das durch die Impfung ausgelöste Ungleichgewicht zwischen humoralen und zellulärer Abwehr. (Petek-Dimmer Anita, Kritische Analyse der Impfproblematik, S. 199)

SSPE: eine persistierende Maserninfektion des zentralen Nervensystems; im Nervengewebe finden sich Infiltrate mit B- und T-Lymphozyten sowie Masernviren, die typische Mutationen aufweisen. Im Blut der Erkrankten lassen sich exzessiv hohe Antikörpertiter gegen Masernviren nachweisen.

SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis - siehe oben) kann auch nach Impfungen auftreten. Bei Autopsien von maserngeimpften SSPE-Opfern fand man im ZNS jedoch regelmäßig nur Wildviren. Ob die Impfung trotz vorausgegangener Masern die SSPE triggert, ist unklar. Möglicherweise ist eine subklinisch verlaufende Maserninfektion im ersten Lebensjahr eine wesentlicher Trigger für die Entwicklung der SSPE. Gerade der mangelnde Nestschutz durch gegen Masern geimpfte Mütter erhöht die Gefahr von Masernerkrankungen im ersten Lebensjahr deutlich.

Einige Studien zum Auftreten von SSPE nach Impfungen:

A particular case of SSPE is described in a thirteen-year-old girl who had been immunized against all childhood diseases; receiving the MMR vaccine at the age of 9 months. The girl’s intellectual functioning until development of illness had been very good. After illness developed, the child verbalized little and was socially inappropriate; her memory and thinking abilities were impaired. She grew progressively worse, and added myoclonic jerks of the upper limbs, with depressed deep tendon reflexes. The authors concluded that Subacute, Sclerosing Panencephalitis was engendered as a delayed adverse effect of measles vaccine. The authors note

other cases of SSPE induced by the attenuated measles vaccine. Belgamwar RB, et al (1997). Measles, mumps, rubella vaccine induced subacute sclerosing panencephalitis. J Indian Med Assoc. 1997 Nov;95(11):594. No abstract available. PMID: 9567594; UI: 98229001.

"Polymerase chain reaction detection of the hemagglutinin gene from an attenuated measles vaccine strain in the peripheral mononuclear cells of children with autoimmune hepatitis," Archives of Virology volume 141, 1996, pages 877-884: "The measles virus is known to be persistent in patients with subacute sclerosing panencephalitis (SSPE) and measles inclusion body Encephalitis (MIBE). Since the introduction of measles vaccines, vaccine-associated SSPE has increased in the USA. Therefore, we should pay attention to SSPE after inoculation with measles vaccine, despite the decrease in the incidence of [wild] measles."Halsey N.Risk of subacute sclerosing panencephalitis from measles vaccination. Pediatr Infect Dis J. 1990 Nov;9(11):857-8. No abstract available.PMID: 2263442; UI: 91088240.

 

The Japanese Committee for the National Registry of Subacute Sclerosing Panencephalitis (SSPE) confirmed that 215 cases of SSPE occurred in the 20 years from 1966 to 1985, as discovered in the 10-year surveillance from April 1976 through March 1986. The annual incidence in recent years has been between 10 and 23 cases. Among cases with a certain history of measles illness or measles vaccination, 184 (90.2%) had a history of measles illness without receiving measles vaccine. There were 11 probable measles vaccine-associated cases (5.4%), 3 (1.5%) being vaccinated with a combined use of killed and live vaccine and 8 (3.9%) with further attenuated live vaccine. There were 9 cases (4.4%) without a history of either measles illness or measles vaccination. Intervals between measles illness and the onset of SSPE varied from 1 - 16 years (mean 7.0 years). The periods following measles vaccination with further attenuated live vaccine were 2 - 11 years (mean 4.6 years). Annual incidence rates of SSPE per million cases of measles ranged between 6.1 and 40.9 (mean, 16.1) in the 10 measles epidemic years 1968 - 1977, and those following vaccination with further attenuated live vaccine were zero in most years and at the highest 3.08 (mean, 0.9) per million doses of distributed vaccine.Okuno Y, Nakao T, Ishida N, Konno T, Mizutani H, Fukuyama Y, Sato T, Isomura S, Ueda S, Kitamura I, et al.Incidence of subacute sclerosing panencephalitis following measles and measles vaccination in Japan. Int J Epidemiol. 1989 Sep;18(3):684-9. PMID: 2807674 [PubMed - indexed for MEDLINE]

We analyzed National Registry data from 575 patients with subacute sclerosing panencephalitis (SSPE) in the United States to assess changes in patient characteristics and SSPE epidemiology.

Racial proportions have changed in recent years with an increasing number of Hispanic patients reported in relation to a constant black:white ratio; however, the male : female ratio of approximately 2:1 has remained. The most striking feature of the data is the rapid decline in SSPE incidence. Corresponding to this decrease is an increase in the proportion of cases following measles vaccination. There also is a shorter incubation period for SSPE following vaccination than after measles infection. (Dyken PR, Cunningham SC, Ward LC.: Changing character of subacute sclerosing panencephalitis in the United States. Pediatr Neurol. 1991 Mar-Apr;7(2):151./Dyken PR: Neuroprogressive disease of post-infectious origin: review of a resurging subacute sclerosing panencephalitis (SSPE).,Ment Retard Dev Disabil Res Rev 2001;7(3):217-25)

SSPE from measles vaccine: Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Artikel von Dr. med. Christoph Tautz , Leitender Kinderarzt der Kinderklinik am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke zum Thema SSPE.

Allergien: In einer Studie in Guinea Bissau wurden 395 Kinder Im Alter von 6 Jahren und jünger über einen Zeitraum von 14 - 16 Jahren untersucht. Allergische Erkrakungen waren bei den Kindern, die Masern durchgemacht hatten, um 50% geringer, als bei den Kindern, die die Masern nicht hatten.(Shaheen SO, Aaby P, Hall AJ, Barker DJ, Heyes CD, Shell AW, et al. Measles and atopy in Guinea-Bissau. Lancet. 1996;347: 1792-6. )

Kinder, die Masern durchgemacht haben, sind weniger häufig von Allergien betroffen. Die Sensibilisierung gegen die Hausstaubmilbe und die Notwendigkeit bronchospasmolytischer Therapie war häufiger bei Kindern ohne Masern in der Vorgeschichte, so eine neue Studie (Kucukosmanoglu E, Cetinkaya F, Akcay F, Pekun F. Frequency of allergic diseases following measles. Allergol Immunopathol (Madr). 2006 Jul;34(4):146-149)

 

Meningokokken Impfung

Allgemeines

In Deutschland beträgt die Erkrankungshäufigkeit der Meningokokkenmeningitis etwa 1:100 000, das heißt, dass in Deutschland im Mittel ca. 800 Menschen jährlich daran erkranken, etwa 75% auf den Serotypus B, der Rest verteilt sich auf C, W135, Y und A.

Der Erreger kommt bei 5 - 10% der Bevölkerung natürlicherweise im Nasen-Rachenraum vor, ohne Krankheitssymptome zu erzeugen. Auch erkrankt nur ein kleiner Teil der infizierten Personen. Es scheint also eine gewisse Immunschwäche vorliegen zu müssen, um an einer Meningitis durch Meningokokken zu erkranken.

Die bakterielle Meningitis ist in erster Linie eine Erkrankung von Kleinkindern und Jugendlichen, deren Häufigkeit entscheidend von der Bevölkerungsstruktur abhängt. In armen Ländern tritt die bakterielle Meningitis

wesentlich häufiger auf, als in industrialisierten Staaten.

Auch die Impfung gegen Meningokokken C war bundesweit nur eine Indikationsimpfung etwa bei Ausbrüchen o. Reisen.

Die Sächsische Impfkommission SIKO hat für das Bundesland Sachsen zum 1. Juli 2003 zusätzliche Empfehlungen für die Impfung mit konjugierten Meningokokken-C- Impfstoffen ausgesprochen. Demnach gelten für

Sachsen folgende Empfehlungen: die Impfung mit konjugierten Meningokokken-C-Impfstoffen für alle Kinder ab dem 3. Lebensmonat und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.

Ab dem Juli 2006 werden nun die allgemeinen Impfempfehlungen für ganz Deutschland um die Impfung gegen Meningokokken C erweitert. Die Standardimpfung für Zweijährige schützt jedoch lediglich gegen einen kleinen Anteil der Meningokokken-Infektionen: Die Gruppe C zeigt seit 2002 in allen Altersgruppen abnehmende Tendenz (2002: 32%; 2005: 22%, bei unter 5jährigen 16%); bei Kindern unter 6 Jahren wurde sie nachgewiesen 2003

in 67 Fällen, 2004 in 46 Fällen, 2005 in 27 Fällen. Bei 1 - 4jährigen Kindern, die von der Standardimpfung profitieren, wurde 2005 nur ein Todesfall durch Meningokokken C gesichert (NRZM (Nationales Referenzzentrum für Meningokokken): Daten des Nationalen Referenzzentrums für Meningokokken für das Jahr 2005. Version 1.1, 2006. http://www.meningococcus.de/). Ein Impfstoff gegen die in Deutschland vorherrschende Meningokokken-Gruppe B steht derzeit nicht zur Verfügung. Die allgemeine Impfempfehlung für Zweijährige betrifft nur die Gruppe C, die in diesem Alter eine nur untergeordnete und tendenziell abnehmende Rolle spielt.

Impfungen gegen Meningokokken-Meningitis werden bei Reisen in Länder des Meningitisgürtels in Afrika südlich der Sahara, besonders in der Trockenzeit (Dezember bis Mai/Juni) empfohlen, sofern die Art der Reise (längerer Aufenthalt/mehr als 1 Monat), Abenteuerreise, enger Kontakt zur Bevölkerung) o. die epidemiologische Situation eine höhere Gefährdung beinhaltet.

Für Pilger und Saisonarbeiter nach Saudi-Arabien (Hajj, Umrah) ist die Impfung vorgeschrieben. Aus epidemiologischen Gründen sollte dort gegen Serogruppe A, C und W135 (ACWY-Impfstoff) geimpft werden.

Die Impfung ist gültig 10 Tage bis 3 Jahre nach Applikation.

 

Mumps:

Allgemeines

Mumps gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten. Bis vor etwa 20 Jahren war die Krankheit endemisch und wurde meist im Kindesalter durchgemacht. Als Folge der MMR Impfung ging die Erkrankung in den 80 Jahren drastisch zurück. In den Jahren1993-1995 kam es jedoch wieder zu epidemischen Ausbrüchen. Hier waren relativ viele Jugendliche und Erwachsene betroffen

Wie die Masern, so galt der Mumps als harmlose Kinderkrankheit (was sie heute noch sind!). Komplikationen treten sehr selten (Manson AL. :Mumps orchitis.Urology. 1990 Oct;36(4):355-8. Review) und nur bei immungeschwächten Personen auf.

Seit Einführung der Impfung ist die Zahl von Mumpserkrankungen rasch gesunken. Während jedoch Kinder weniger betroffen sind, kommt es zu einer relativen Zunahme bei Kleinkindern und Erwachsenen. (www.CDC.gov)

Bei einer Mumpsepidemie in der Schweiz erkrankten in einem Dorf etwa gleich viel Geimpfte, wie Ungeimpfte. Die zweimal Geimpften erkrankten sogar alle, was den Schluss nahe legt, dass die Impfung eher zu einer Schwächung als zu einem Schutz führt. In einer weiteren Studie in der Schweiz lag die Effektivität der Impfung nur bei 47 - 77%, was anscheinend auf einen "schwachen" Virusstamm ("Rubini") zurückzuführen war.

(Zimmermann H, Matter HC, Kiener T:Mumps epidemiology in Switzerland: results from the Sentinella surveillance system 1986-1993. Sentinella Work Group]Soz Praventivmed. 1995;40(2):80-92. )

Im Januar 2000 meldete das BAG(Bundesamt für Gesundheit, Schweiz) eine neue Mumpsepidemie. Bei ca. 70% der mit Fragebogen dokumentierten Fällen handelt es sich um geimpfte Kinder(85%) und geimpfte junge Erwachsene(15%). Auch bei einer Durchimpfungsrate von 70-80% spricht dies für eine extrem hohe Impfversagerquote.(Impfen, Routine o. Individualisation, Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen2 Aufl. März 2000, S. 39) Mittlerweile wird in der Schweiz empfohlen, dass sich alle Personen, die mit dem Rubini-Stamm geimpft wurden, erneut mit einem wirksameren Stamm impfen lassen sollen.

Mumps-Impfung

Neben örtlichen Reaktionen an der Einstichstelle, kann es zu Fieber, masernähnlichen Symptomen, Mittelohrentzündungen kommen. Man beobachtete auch Autoimmunerkrankungen, Hodenschwellungen und das Auftreten von Diabetes mellitus. Da die Impfung in der Regel meist mit Masern- und Rötelnimpfstoff als Kombination verabreicht wird, kann nicht sicher gesagt werden, welcher Impfstoff problematisch ist.

Das Arzneitelegramm berichtete 1994, dass Mumpsimpfstoffe die häufigsten Auslöser von Ohrspeichelentzündungen sind. Sie treten bei bei 5 von 100 Impflingen auf (Arzeneitelegramm AT: 1994, 11: 109)

In einer Studie von Otten, Helmke, Stief und anderen wird der Zusammenhang zwischen Diabetes und der Mumpsimpfung untersucht. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Mumpsimpfung nicht vor Diabetes mellitus schützen kann, sondern im Gegenteil es möglicherweise auslösen kann, wenn eine Disposition vorliegt (Otten A, Helmke K, Stief T, Mueller-Eckhard G, Willems WR, Federlin K. : Mumps, mumps vaccination,

islet cell antibodies and the first manifestation of Diabetes mellitus type I.Behring Inst Mitt. 1984 Jul;(75):83-8.)

 

Polio. Kinderlähmung

Allgemeines

Die Kinderlähmung ist eine recht junge Krankheit. Zwar gibt es Bilder aus dem alten Ägypten, die angeblich Polio-Erkrankte zeigen, aber die ersten Beschreibungen finden sich erst ab etwa 1840. 1838 berichtete Jakob von Heine auf der Naturforscherversammlung zu Freiburg von akuten Lähmungen der Beine bei Kindern. Zwei Jahre darauf beschrieb er das Krankheitsbild unter dem Namen Spinale Kinderlähmung in einer Monographie und grenzte es erstmals als eigenständig ab.Die erste Beschreibung einer Epidemie stammt aus dem Jahre 1887 von Medin in Stockholm. Seit dieser Zeit treten saisonale Epidemien von zunehmender Intensität in den Industrieländern auf.(Vaccines, Pliotkin & Ohrenstein, Saunders Press, 3rd Edition) Weder Paracelsus noch Hippocrates kannten die Erkrankung. Diese Tatsache lässt manche Autoren vermuten, dass Ursache der Polioerkrankung mit der starken Produktion von Giften zusammenhängt, die zeitgleich einsetzte. So kam es 1915 zu einer ganz starken Polioepidemie im Raum New York. In dieser Zeit wurde auch zum ersten Mal in großem Umfang Chlorbenzol(Hauptbestandteil für die DDT-Produktion) produziert.

1942 trat wieder eine Polioepidemie auf, wieder nach einer massiven Produktion von Chlorbenzol. Dieser Zusammenhang mit DDT wurde 1952 und 1953 durch eine US und Schweizer Studie auch bestätigt. Hier fand man heraus, dass die Ursache für die Lähmung bei Kälbern DDT in der Milch war, wurde diese verseuchte Milch von Menschen getrunken, erkrankten sie genauso, wie die Kälber an Polio (Kritische Analyse der Impfproblematik, Anita Petek-Dimmer, S.305-309)

Einen ähnlichen Zusammenhang fand Dr. Henry Kumm, Leiter der Polioforschung in den USA seit 1953. Vor seiner Tätigkeit als Leiter der Polioforschung arbeitete er intensiv an der Krankheit Frambösie (tropische Infektionskrankheit). In verschiedenen Publikationen wurde berichtet, dass durch die Behandlung der Frambösie mit Arsen 1936 in Somalia eine Polioepidemie ausgelöst wurde.

(Kritische Analyse der Impfproblematik, Anita Petek-Dimmer, S.305-309)

Laut WHO sind heute Europa, Amerika und der Pazifikraum poliofrei. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde durch den gestiegenen Lebensstandard und bessere hygienische Verhältnisse der Kontakt mit dem Polio-Wildvirus immer seltener und immer weniger Menschen konnten einen genügend hohen Antikörperschutz aufbauen. Dies führte Mitte des Jahrhunderts deshalb zu den großen Polioausbrüchen, bei denen vor allem Kinder aus besser gestellten Bevölkerungsschichten erkrankten.

 

Pneumokokken.

noch mehr zum Thema Pneumokokken: www.pneumokokken.info

Allgemeines

Pneumokokken gehören bei jedem zweiten zur normalen Bakterienflora des Mund-Rachenraumes und führen bei diesen Personen nicht zur Erkrankung. Zur Erkrankung kommt es bei einer Schwächung des Immunsystems.

In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 1300 Kinder (Schätzung) an einer invasiven Pneumokokken-Erkrankung wie Lungenentzündung, Hirnhautentzündung (Meningitis), Sepsis. (Blutvergiftung) – 1998 starben 18 von ihnen (8%), meist an der Pneumokokken-Meningitis, wobei bei der Mehrzahl von ihnen Risikofaktoren wie Immundefekte o. immunsuppressive Therapie vorlagen (ESPED 1998), 1999 kam es zu 9 Todesfällen (4%) (ESPED 1999) (arznei-telegramm 2001). Im Jahr 2002 wurden in Deutschland bei Kindern 114 Fälle von Meningitis und 130 Fälle anderer schwerer Erkrankungen durch Pneumokokken gemeldet (ESPED (Erhebungseinheit für seltene pädiatrische Erkrankungen in Deutschland): Invasive Infektionen durch Streptococcus Pneumoniae (Pneumokokken). http://www.esped.uni-duesseldorf.de/jabe2002_r.htm#pneumos).

6 der betroffenen Kinder starben, bei 20 blieben durch die Meningitis neurologische Schäden zurück. Bei 3 der 6 Kinder ist ein Immundefekt durch eine fehlende Milz bekannt.

Man schätzt, dass es etwa 12.000 Todesfälle durch Pneumokokken in Deutschland gibt, wobei vor allem ältere Menschen betroffen sind: 90% der Opfer sind älter als 60 Jahre. Drei von vier Ärzten raten daher vor allem ihren älteren Patienten zur Impfung.

Bei Rauchern kommt es 4x so häufig wie bei Nichtrauchern zu einer Pneumokokkeninfektion (The New England Journal of Medicine, Vol. 342, 2000, Seiten 681 - 689)

Impfstoff: Die Pneumokokkenimpfung war bis Juli 2006 eine Indikationsimpfung. Wurde Kindern (ab 3 Lebensmonat), Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit empfohlen (RKI: Epidemiologisches Bulletin Nr. 28): bei angeborenen und erworbenen Immundefekten(z.B. angeborene und erworbene Immundefekte, wie HIV-Infektion, A- und Hypogammaglobulinämie, Sichelzellanämie o. andere Hämoglobinopathien, o. Asplenie)

chronischen Krankheiten (Diabetes mellitus, Atemswegserkrankungen, Niereninsuffizienz, vor Organtransplantationen)

Frühgeborenen, Kindern mit niedrigem Geburtsgewicht, Säuglinge und Kinder mit Gedeihstörungen o. neurologischen Erkrankungen

Kinder bis zum dritten Lebensjahr erhalten den Pneumokokken-Konjugat-Impfstoff. Dieser Impfstoff enthält 7 Serotypen von 90 bekannten. Problematisch ist, dass hier jedoch 4 der häufigsten fehlen. Der Impfstoff wurde nämlich in den USA entwickelt und dort sind andere Serotypen für die Erkrankungen verantwortlich.

Personen ab 60 Jahren und Kindern ab dem 2 vollendetem Lebensjahr erhalten einen Polysaccharid Impfstoff mit 23 Serotypen.

Für Personen ab 60 Jahren wird die Pneumokokkenimpfung schon seit mehreren Jahren als Standardimpfung empfohlen. Für Säuglinge und Kleinkinder war die Impfung aber bisher immer noch eine Indikationsimpfung. Seit 2006 änderte sich dies. Das Bundesland Sachsen hat als erstes Bundesland die Pneumokokkenimpfung als Standard-Impfung in ihre Impfempfehlung aufgenommen. Seit August 2006 wurde diese Empfehlung auch für ganz Deutschland übernommen. Obwohl Pneumokokkenerkrankungen nur Kleinkinder mit bereits bestehender Grundkrankheit (siehe oben) gefährdet, hat will man jetzt auch gesunde Säuglinge und Kleinkinder impfen, obwohl der Nutzen der Impfung für diese Gruppe keinesfalls erbracht ist.

Auch in Österreich wurde mittlerweile die Pneumokokkenimpfung als Standard-Impfung in den Impfkalender für Säuglinge aufgenommen.

Die neue allgemeine Impfempfehlung für Kinder bringt große finanzielle Belastungen für das Gesundheitssystem mit sich, da der Preis für die notwendigen vier Pneumokokken-Impfdosen derzeit bei 248 € liegt.

Normalerweise übernehmen die Krankenkassen die Kosten der empfohlenen Impfungen durch die STIKO. Da die Kosten für die Pneumokokkenimpfung aber die Impfkosten für Kleinkinder verdoppelt, bleibt abzuwarten, inwieweit die Krankenkassen weiterhin bereit sind, alle empfohlenen Impfungen zu decken.

Immunität: Da ein Grossteil der Erreger-Untergruppen im Impfstoff fehlt (bei Kindern bis zum dritten Lebensjahr), ist die Wirkung der Impfung fraglich. Zudem zeigte sich, dass die im Impfstoff nicht enthaltene Serotypen als ursächliche Erreger stark zunahmen (ESKOLA, J. N. English Journal of Medicine. 2001; 344: 403-9).

In dieser finnischen Studie zur Mittelohrentzündung konnte zwar das Risiko einer durch Pneumokokken hervorgerufenen Otitis um ein Drittel gesenkt werden, die Gesamthäufigkeit der Mittelohrentzündungen blieb jedoch gleich: In eine randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudie wurden 1662 Kinder, bei denen die Eltern mit den empfohlenen Impfungen einverstanden waren, eingeschlossen.

Gleichzeitig mit der Diphterie/Tetanus/Pertussis Impfung wurde den Kindern nach 2, 4 und 6 Monaten sowie zusätzlich nach 12 Monaten ein heptavalenter, kapsulärer Polysacharid-Pneumokokken-Konjugat-impfstoff (Interventionsgruppe) o. eine Hepatitis B Impfung (Kontrollgruppe) injiziert.

Untersucht wurde das Auftreten von akuten Otitiden (kulturell bestätigt) und Nebenwirkungen innerhalb von 2 Jahren nach Impfung.

Resultate: Innerhalb von 2 Jahren traten insgesamt 2596 Fälle von kulturell bestätigter Otitis media auf.

Die Rate der insgesamt aufgetretenen akuten Otitiden in der Interventionsgruppe konnte gegenüber der Kontrollgruppe um 6% gesenkt werden. Die Rate der durch Pneumokokken verursachten Otitiden reduzierte sich um 34%, die der durch die im Impstoff enthaltenen Serotypen verursachten Mittelohrentzündungen sogar um 57%.

Es kam jedoch in der Interventionsgruppe zu einer Erhöhung von 33% der Otitiden, welche durch im Impfstoff nicht berücksichtigte Serotypen ausgelöst wurden.

Lokale Nebenwirkungen traten in der Interventionsgruppe häufiger auf als bei der Kontrollgruppe. Die Differenz bei den ernsthaften Nebenwirkungen war nicht signifikant.

Betrachtete man die Anzahl der Hospitalisationen aufgrund systemischer Infekte von Kindern nach Pneumokokkenimpfung fanden sich in der Interventionsgruppe 4 gegenüber 13 in der Kontrollgruppe (statistisch signifikant).

Konklusion der Autoren: Die untersuchte Impfung gegen Pneumokokken ist sicher und effektiv in der Behandlung der Otitiden, welche durch die in der Impfung enthaltenen Serotypen verursacht werden.

 

Kommentar

Es stellt sich die Frage, welchen Stellenwert die Konklusion der Autoren hat. Die deutliche Reduktion der durch die spezifischen Serotypen verursachten Otitiden muss durch eine Vermehrung durch andere-Serotypen verursachte Otitiden eingekauft werden.

Die Reduktion sämtlicher Fälle von Otitis media um 6% ist ein Wert, der bei den vorliegenden Daten statistisch nicht signifikant ist.

Hingegen besteht eine Signifikanz in der Reduktion der Hospitalisationen wegen systemischen Infektionen. Wenn man die absoluten Zahlen jedoch betrachtet, ergibt dies 9 verhütete Fälle auf 1662 Kinder.

In den USA sank zwar zwischen 2000 und 2002, also nach Einführung der Pneumokokken-Impfung die Hospitalisationsrate durch Pneumokokken-verursachte Erkrankungen um 50 %, ernsthafte Erkrankungen wie Meningitis o. Sepsis durch nicht im Impfstoff berücksichtige Pneumokokken stiegen jedoch um 50% an ("serotype replacement") und finden sich auch inzwischen auch gehäuft in Nasen- o. Rachenabstrichen geimpfter Kinder.

Darüber hinaus werden Ohrinfektionen durch andere Erreger als Pneumokokken häufiger (mit teilweise größerem antibiotischen

Resistenzspektrum).(http://www.boston.com/news/globe/health_science/articles/2005/06/21/childhood_vaccine_saves_lives_but_may_lead_to_other_infections/ Bogaert D, Veenhoven RH, Sluijter M, Wannet WJ, Rijkers GT, Mitchell TJ, Clarke SC, Goessens WH, Schilder AG, Sanders EA, de Groot R, Hermans Molecular epidemiology of pneumococcal colonization in response to pneumococcal conjugate vaccination in children with recurrent acute Otitis media.PW.J Clin Microbiol. 2005 Jan;43(1):74-83.)

Durch die Pneumokkenimpfung (als auch die Hib-Impfung ) kommt es nicht nur zu einer Verschiebung der Serotypen der Pneumokokken im Nasen-Rachen-Raum, sondern es kommt generell zu einer Veränderung der Mundflora und pathogene(krankmachende) Keime können sich besser ansiedeln. So führt die Pneumokokken-Impfung zum Beispiel zu einem Anstieg von pathogenen Staphylokokkus aureus Erregern. (Regev-Yochay G, Dagan R, Raz M, Carmeli Y, Shainberg B, Derazne E, Rahav G, Rubinstein E.Association between carriage of Streptococcus pneumoniae and Staphylococcus aureus in Children.JAMA 2004 Aug 11;292(6):716-20./Elena S. Lysenko, Adam J. Ratner, Aaron L. Nelson, Jeffrey N. Weiser,The Role of Innate Immune Responses in the Outcome of Interspecies Competition for Colonization of Mucosal SurfacesPLoS Pathogens September 2005; Vol. 1 (1): e1 0009)

Die Uniklinik Barcelona untersuchte die Veränderungen der invasiven Pneumokokkenerkrankungen nach der Einführung der Pneumokokken-Impfung Prevenar und zwar zwischen 1997-2001 und 2002-2006. Nach der Einführung der Pneumokokkenimpfung ist die Rate invasiver Pneumokokkenerkrankungen signifikant angestiegen - verursacht vor allem durch verschiedene im Impfstoff nicht enthaltene Typen (1, 6A, 5, 19A).(sogenanntes Serotypen-Replacement- siehe oben). Der Anstieg betrug bei unter 2jährigen 58% und bei 2-4jährigen 135%. Bei Kindern unter 5 Jahren waren die durch Pneumokokken verursachte klinischen Pneumonien und/o. Empyeme sogar um 320% häufiger. (Carmen Munoz-Almagro, Iolanda Jordan, Amadeo Gene, Cristina Latorre, Juan J. Garcia-Garcia,and Roman Pallares: Emergence of Invasive Pneumococcal Disease Caused by Nonvaccine Serotypes in the Era of 7-Valent Conjugate Vaccine,CID 2008:46 (15 January)

Nebenwirkungen, Impfkomplikationen und Impfschäden der Pneumokokken Impfung

Die am häufigsten berichteten unerwünschten Nebenwirkungen waren Reaktionen an der Einstichstelle, Fieber (>= 38°C), Reizbarkeit, Müdigkeit, unruhiger Schlaf, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Diarrhoe und Ausschlag o. Nesselsucht. Kinder, die zeitgleich kombinierte Vakzine gegen Diphtherie, Pertussis und Tetanus erhalten, leiden häufiger unter Fieber.

Fachinformation zu Pneumovax Fachinformation zu Prevenar

In klinischen Studien wurde am häufigsten (Y1/10) über folgende Nebenwirkungen berichtet:

Fieber (Q38,8 tC) sowie lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerzen,

Erythem, Wärmegefühl, Schwellung und lokale Verhärtung.

Folgende Nebenwirkungen wurden darüber hinaus in klinischen Studien und bei der breiten Anwendung des Impfstoffes beobachtet:

Allgemeinsymptome

Asthenie

Fieber (Y38,8 tC)

Unwohlsein

Hämatologisches/lymphatisches System

Lymphadenitis

Thrombozytopenie bei Patienten mit stabilisierter

idiopathischer thrombozytopenischer

Purpura

Hämolytische Anämie bei Patienten, die bereits früher hämolytische Erkrankungen hatten

Überempfindlichkeitsreaktionen/anaphylaktoide Reaktionen

Serumkrankheit

Muskel- und Skelettsystem

Arthralgien

Arthritis

Myalgien

Nervensystem

Kopfschmerzen

Parästhesien

Radikuloneuropathien

Guillain-Barre-Syndrom

Hautausschlag

Urtikaria Störungen des Blut- und Lymphsystems:

Sehr selten: in der Region der Injektionsstelle lokalisierte Lymphadenopathie.

Störungen des Nervensystems:

Selten: Krampfanfälle, einschließlich Fieberkrämpfen.

Gastrointestinale Störungen:

Sehr häufig: verminderter Appetit, Erbrechen,

Durchfall.

Störungen der Haut und des Unterhautgewebes:

Gelegentlich: Ausschlag/Urtikaria.

Sehr selten: Erythema multiforme.

Allgemeine Nebenwirkungen und Reaktionen an der Injektionsstelle:

Sehr häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (z. B. Erythem, Verhärtung/Schwellung,

Schmerz/Druckempfindlichkeit); Fieber W38 tC, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, unruhiger Schlaf.

Häufig: Schwellung/Verhärtung und Erythem

Y2,4 cm an der Injektionsstelle, Druckempfindlichkeit, die die Bewegung stört, Fieber Y39 tC.

Selten: hypotonisch-hyporesponsive Episoden,Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle (z. B. Dermatitis, Pruritus).

Störungen des Immunsystems:

Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich GesichtsÖdem, angioneurotisches Ödem, Atemnot, Bronchospasmus, anaphylaktischer/anaphylaktoider Reaktionen einschließlich Schock.

Fazit:

Durch die breite Einführung einer Pneumokokkenimpfung kann nicht garantiert werden, dass die Zahl der Pneumokokken-Erkrankungen auch insgesamt fällt. Es besteht die Gefahr einer Verschiebung zu anderen Erregern,

die im Impfstoff nicht vorhanden sind.

Der Nutzen der Impfung in Mitteleuropa ist weder bei gesunden Kindern noch bei alten Menschen gesichert.

Durch die 4 empfohlenen Impfungen werden die Säuglinge zusätzlich mit dem Problemstoff Aluminium belastet.

 

Röteln.

Allgemeines

Ziel der Impfung ist es, die Anzahl der Rötelnembryopathien zu verringern. Die Zahl der Rötelnembryopathien ist in den letzten Jahren auch zurückgegangen. Man muss hier aber festhalten, dass die heutige Pränataldiagnostik Rötelnembryopathien schon vor der Geburt erkennt. Diese Embryos werden in aller Regel abgetrieben und erscheinen dann nicht mehr in der Statistik. Dies führt also nur zu einem scheinbaren Erfolg der Rötelnimpfprogramme.(Martin Hirte: Impfen: Pro & Contra, S. 225)

Röteln-Impfung

Impfstoff: Rötelnviren für Impfstoffe werden in Kulturen humaner diploider MRC-5-Zellen gezüchtet. Für die Impfung werden die Viren abgeschwächt und Antibiotika zugegeben. Durch Reste von Humanalbumin besteht durch die Impfung auch ein allergisches Risiko. Der Impfstoff wird heute meist als MMR Impfung, d.h. zusätzlich gegen Masern und Mumps verabreicht.

Immunität: Durch die Einführung der Rötelnimpfung hat sich insbesonders die Situation für Ungeimpfte verschlechtert. Durch die Impfung ist die Wahrscheinlichkeit gesunken, an den Röteln zu erkranken bzw. einen erworbenen Schutz durch weitere Kontakte mit dem Virus aufzufrischen. Damit haben junge Frauen häufig keinen ausreichenden Schutz mehr vor Röteln. Kommt es zu einer Schwangerschaft, besteht damit die große Gefahr einer Rötelnembryopathie.

Auch die WHO teilte mit, dass die Krankheit durch die Impfung vermehrt ins Erwachsenenalter verschoben wird und Rötelnembryopathien zunehmen, wenn nicht Impfraten von nahezu 100% erreicht werden. Dies ist jedoch unmöglich.

Vor Einführung der Impfung hatten mehr als 90% der Jugendlichen eine ausreichende Immunität gegen Röteln aufgebaut und dieser Schutz konnte auch immer wieder durch den Kontakt mit Wildviren aufgefrischt werden.

Die Immunität nach einer Impfung beträgt nach einer Untersuchung von Miller etwa 88%(Miller E, Waight P, Gay N, Ramsay M, Vurdien J, Morgan-Capner P, Hesketh L, Brown D, Tookey P, Peckham C. :

The epidemiology of rubella in England and Wales before and after the 1994 measles and rubella vaccination campaign: fourth joint report from the PHLS and the National Congenital Rubella Surveillance Programme.

Commun Dis Rep CDR Rev. 1997 Feb 7;7 (2):R26-32.),was bedeutet, das bei jeder zehnten Frau eine Ansteckung während der Schwangerschaft möglich ist. Aufgrund der geringen Ansteckungswahrscheinlichkeit im Kindesalter und zunehmender Wahrscheinlichkeit der Ansteckung im Erwachsenenalter kommt es immer mehr zu Rötelnembryopathien bei Schwangeren.

Zum Zeitpunkt der Pubertät sollten junge Frauen auf Rötelnantikörpergetestet werden und bei zu niedrigem Titer ist eine Impfung zu empfehlen, damit es nicht zu einer Erkrankung während einer eventuellen Schwangerschaft kommt. Um die Impfung während einer vielleicht schon bestehenden Schwangerschaft auszuschließen, sollte möglichst während der Menses geimpft werden.

In den USA kommt es immer wieder zu größeren Röteln-Epidemien trotz hoher Durchimpfung mit MMR.(Control and prevention of rubella: evaluation and management of suspected outbreaks, rubella in pregnant women,

and surveillance for congenital rubella syndrome.; MMWR Recomm Rep. 2001 Jul 13;50(RR-12):1-23.)

Nebenwirkungen, Impfkomplikationen und Impfschäden der Röteln Impfung

Neben örtlichen Reaktionen an der Einstichstelle, kann es zu Fieber und Kopfschmerzen kommen. Oft werden auch Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen sowie Gelenkentzündungen beobachtet. Bekannt sind auch Thrombopenien. Selten Encephalitis, Meningitis und das Guillan-Barré-Syndrom. Welcher Impfvirus letztlich zu den Komplikationen führt , kann nicht immer sicher gesagt werden.

Häufige Nebenwirkungen sind Arthritiden nach der Rötelnimpfung. Sie treten bei etwa 1 % der Kinder und bei mehr als 10% der Erwachsenen auf. Aus der akuten Arthritis kann sich eine chronische Arthritis entwickeln.

Dieser Impfschaden wird in den USA offiziell als solcher anerkannt.

Auch hier besteht die Gefahr, wie bei den anderen Impfungen, dass durch die Impfung die Rötelnerkrankung ins Erwachsenenalter hineinverschoben wird und damit die Gefahr von Fruchtschädigungen zunimmt.

 

Rotaviren.

Allgemeines

Rotaviren sind weltweit verbreitet. Bis zum Ende des dritten Lebensjahres haben die meisten Kinder (>90%) bereits eine Rotavirusinfektion durchgemacht. Im Laufe der ersten Lebensjahre werden infolge von Kontakten mit Rotaviren zunehmend Antikörper gebildet. Frühere Erkrankungen können bei einer späteren Reinfektion mit demselben bzw. anderen Rotaviren-Typen vor erneuter Erkrankung schützen. Im Erwachsenenalter treten

Erkrankungen vor allem als Reisedurchfall auf, wobei jedoch nur ca. 20% der Reisedurchfälle durch Rotaviren entstehen. Die schwersten Krankheitsverläufe sind in der Altersgruppe zwischen 6 Monaten und 2 Jahren zu finden.

In den gemäßigten Klimazonen sind Rotavirusinfektionen hauptsächlich während der Wintermonate zu beobachten, da sich die Erreger im warmen, trockenen Klima der geheizten Wohnungen leichter verbreiten. Außer bei Kindern sind schwere Erkrankungen durch Rotavirusinfektion nur bei älteren o. immunsupprimierten zu verzeichnen. Rotaviren findet man häufig in Krankenhäusern, hier können sie bei der überwiegenden Mehrheit des Krankenhauspersonals in Handabstrichen nachgewiesen werden (Gleizes O, Desselberber U, Tatochenka V et al.: Nosocomial rotavirus infection in European countries. Pediatr. Infect Dis J 2006, 255:12-19).

In Industrieländern verläuft die Erkrankung in den seltensten Fällen tödlich o. mit schweren Komplikationen.

Zur Zeit wird die Rotaimpfung noch nicht offiziell empfohlen. Dies dürfte sich aber mit der Verfügbarkeit des Impfstoffes bald ändern. So ist damit zu rechnen, dass die Impfung demnächst in den Impfkalender mit aufgenommen wird, obwohl dazu keine medizinische Notwendigkeit bei uns besteht. So leitete STIKO-Mitglied C. Hülßle, die "REVEAL"-Studie, finanziert vom RotaTeq-Hersteller Sanofi Pasteur MSD, die zu dem Ergebnis

kam, dass durch die Impfung 2-6 Krankheitstage verhindert werden und damit Fehlzeiten der Eltern am Arbeitsplatz vermieden werden können (www.dgk.de/web/dgk_file/Monatzeitschrift_Kinderheilkunde_Wiese-Posselt_2007.pdf). Frau Hülßle ist zudem Mitglied im Sachverständigenrat für Rotavirusimpfstoffe bei Sanofi Pasteur.

Rotavirus-Impfung: Bereits 1998 wurde erstmals ein Rotavirusimfstoff in den USA zugelassen (Rotashield®). Die Impfung mit diesem Impfstoff führte jedoch zu Fällen von Darmeinstülpung (Invagination), worauf der Impfstoff vom Markt genommen wurde.

Ab 2006 gibt es 2 neue Rotavirusimpfstoffe auf dem Markt:

Rotarix®: enthält einen attenuierten humanen Rotavirusstamm, der von einem Kind in den USA herstammt. Der Impfstamm ist ein Serogruppe A, G1P[8] Virus.

Dosierung(Beipackzettel): Die Impfserie besteht aus 2 Dosen. 1. Dosis ab einem Alter v. 6 Wo. Zw. den einzelnen Dosen Zeitabstand v. mind. 4 Wo. einhalten. Die Impfserie sollte vorzugsweise vor dem Alter vor 16 Wo. verabreicht werden, muss aber auf jeden Fall bis zum Alter v. 24 Wo. abgeschlossen sein.

Zusammensetzung von Rotarix (Glaxo-Smith-Kline): Nach der Rekonstitution enth. 1 Dosis (1ml): Humanes Rotavirus, RIX4414-Stamm, lebend attenuiert mindestens 106,0 ZKID50. Hergestellt in Vero-Zellen. Sonst.

Bestandt.: Pulver: Saccharose, Dextran, Sorbitol, Aminosäuren, Dulbecco`s modifiziertes Eagle-Medium (DMEM), Lösungsmittel: Calciumcarbonat, Xanthan-Gummi, Steriles Wasser.

Rotateq®: Der im Frühjahr 06 in den USA und seit Juni 06 in Europa zugelassene Impfstoff enthält lebendes abgeschwächtes Rotavirus, das menschlich-bovinen (vom Rind stammend) Ursprungs ist (WC3-Stamm).

Der Impfstoff wird gentechnisch hergestellt(http://www.p-e-g.org/print/aktuelles/168)

Das gentechnisch veränderte Virus vermehrt sich im Darm nicht so gut wie das Konkurrenzprodukt und muss deshalb höher dosiert werden. Der Impfstoff wird auch oral verabreicht, man kann ab der 5. Lebenswoche impfen, es werden 3 Dosen im Abstand von etwa 4 Wochen verabreicht.

Immunität

Die Impfung kann nur vor Magen-Darm-Infektionen, die durch Rotaviren ausgelöst werden, schützen. Andere Durchfallerkrankungen (die durch andere Erreger als Rotaviren verursacht werden) können auch bei geimpften Kindern weiterhin vorkommen.

Die Wirkung des Rotavirus-Impfstoffes wird mit 80 bis 95% angenommen. Gegenanzeigen: Invagination in der Anamnese. Patienten mit angeborener Fehlbildung des Gastrointestinaltrakts, die zu einer Invagination prädisponiert sind. Säuglinge. mit einer bekannten o. vermuteten Immunschwäche. Bei akuten Erkrankungen wie Durchfall und Erbrechen Nebenwirkungen des Impfstoffes Rotarix® (www.gelbe-liste.de): Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Selten: Infektionen der oberen Atemwege. Psychiatrische Erkrankungen: Sehr häufig: Reizbarkeit. Gelegentlich: Schreien, Schlafstörungen Erkrankungen des Nervensystems: Gelegentlich: Somnolenz. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Selten: Heiserkeit, Schnupfen. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Sehr häufig: Appetitverlust. Häufig: Durchfall, Erbrechen, Blähungen, Bauchschmerzen, Aufstoßen. Gelegentlich: Verstopfung. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Selten: Dermatitis, Hautausschlag. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- u. Knochenerkrankungen: Selten: Muskelkrämpfe. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Häufig: Fieber, Müdigkeit Seltenheitsschlüssel der Beipackzettel: Häufig = mehr als 10 % Gelegentlich = 1-10 % Selten = bis 1 % Sehr selten = 0,1 % Einzelfälle = einzelne Fallmeldungen

Bei Rotateq® kam es bei 20,9% der Säuglinge zu Fieber, 17,6 % zu Durchfall und 10,1% Erbrechen.(Produktinformation für Ärzte, Österreich)

Eine schwere Nebenwirkung, die der RotaTeq-Hersteller Merck in den USA in den Beipackzettel aufnehmen musste, ist das Kawasaki-Syndrom. Das Risiko liegt gemäß den Ergebnissen der Zulassungsstudie von RotaTeq bei 1:9000 (http://www.fda.gov/cber/label/rotateqLBinfo.htm ).

Nach den Studien, mit denen GlaxoSmithKline die Zulassung von Rotarix in den USA beantragt hat, steigt durch den Impfstoff das Risiko für Bronchitiden und Pneumonien. In der Verum-Gruppe starben 7 von 31673 Kindern an einer Pneunomonie, in der Placebogruppe 3 von 31552. Die Gesamtsterblichkeit lag nach Rotarix bei 0,184% (66:36755), nach Placebo bei 0,158% (55:34739) (http://www.fda.gov/ohrms/dockets/ac/08/briefing/2008-4348b1-03.htm).

 

Tetanus.

Allgemeines

Tetanus ist keine ansteckende Infektionskrankheit. Heute treten weltweit zwischen 300000 und 500000 Fälle pro Jahr mit einer Sterblichkeit von ca. 45% auf (Impfen: Routine o. Individualisation Eine Standortbestimmung aus hausärztlicher Sicht, 2. Auflage 2000, Arbeitsgruppe für differnenzierte Impfungen, S. 16)

Nach den Meldedaten deutscher Krankenhäuser gab es in Deutschland in den vergangen Jahren folgende Fallzahlen (GBE:http://www.gbe-bund.de):

Gesamtfälle Kinder < 15 Jahre

Gesamttodesfälle 2000 29, in 2002 31

Tetanus Impfung: Häufig kommt es zu örtlichen Reaktionen(Schmerzen, Rötung und Schwellung der Einstichstelle). Ursache ist hier vermutlich das im Impfstoff vorhandene Aluminiumhydroxid o. andere Adsorbentien.

In einer Studie mit schwedischen Schulkindern traten bei 3/4 der Kinder lokale Beschwerden nach der Auffrischungsimpfung auf.(Blennow, Gangström, Steandell :adverse reactions after diphteria-tetanus booster in 10-year old schoolchildren in relation to the type of vaccine given for the primary vaccination. Vaccine 1994,12(4) Ebenso kommen Lokalreaktionen auf Thiomersal vor. Häufig kommt es auch zu Abzsessen, Granulomen mit Schwellungen der Lymphknoten, die jedoch nach mehreren Wochen wieder abklingen.

Impfkrankheit mit Fieber, Arthralgien, Exanthem o. Adenitis kommen bei 5 - 30% der Impfungen vor(Impfen: Routine o. Individualisation Eine Standortbestimmung aus hausärztlicher Sicht, 2. Auflage 2000, Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen, S. 18)

Allergische Reaktionen

Es kann zu allergischen Sofortreaktionen bis zum allergischen Schock nach der Impfung, meist bei der Kombination mit Diphterie und Pertussis kommen. Dies ist jedoch eher selten. Häufiger sind jedoch verzögert auftretende Reaktionen, wie Nesselsucht, Juckreiz o. sogar Asthma. In einer Untersuchung von Hurwitz und Morgenstern konnten die Autoren zeigen, dass geimpfte (DPT o. Tetanus) Kinder (zwischen 2 Monate und 16 Jahre) doppelt so häufig an Asthma litten wie ungeimpfte. Auch die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Erkrankungen war bei Geimpften Kindern um 63% erhöht. Vor allem bei Kindern zwischen dem 5 und 10 Lebensjahr war dieser Zusammenhang besonders deutlich. Auch wenn die Zahl der ungeimpften Kinder in der Studie recht klein war, sollten die Zahlen doch zu denken geben.(Hurwitz EL, Morgenstern H.:Effects of diphtheria-tetanus-pertussis or tetanus vaccination on allergies and allergy-related respiratory symptoms among children and adolescents in the U.S. J Manipulative Physiol Ther. 2000 Feb;23(2):81-90.)

Tetanus-Impfung: heute im Rahmen der Einfach-, Zweifach-Impfung (mit Diphterie), der Dreifach-Impfung (Diphterie-Pertussis-Tetanus) o. der 5 bzw. 6 fach Impfung verabreicht. Es handelt sich um entgiftetes Tetanustoxin, das an Aluminiumhydroxid gebunden ist. Je nach Kombination und Hersteller enthält der Impfstoff zusätzlich Thiomersal, Phenoxyäthanol, Formaldehyd, Aluminium u.a. Bei Allergie gegen Thiomersal, Formaldehyd o. Aluminiumhydroxid ist von der Impfung abzusehen.

Immunität

Das Überstehen der Tetanuserkrankung hinterlässt keine Immunität. In Deutschland ist Tetanus heute eine sehr seltene Erkrankung. Diese Tatsache ist aber nicht nur auf die Impfung, sondern auch auf verbesserte Lebensbedingungen und die Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen.

In einer amerikanischen Studie wurde festgestellt, dass die Mortalität der teilweise geimpften (1-2 Impfdosen) bei 6% lag, die der Ungeimpften bei 15%. Keine Todesfälle gab es bei Erkrankten, die einmal im Leben eine komplette Grundimmunisierung durchgemacht hatten (Impfen: Routine o. Individualisation Eine Standortbestimmung aus hausärztlicher Sicht, 2. Auflage 2000, Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen, S. 16)

Es gibt immer wieder Erkrankungsfälle, in denen geimpfte Personen trotz hoher Antikörpertiter an Tetanus erkranken. Die Höhe der Antikörper sagt also nichts über den Schutz aus. (Crone NE, Reder AT. Severe tetanus in immunized patients with high anti-tetanus titers.Neurology. 1992 Apr;42(4):761-4. /Hahn BJ, Erogul M, Sinert R., Case report of tetanus in an immunized, healthy adult and no point of entry.J Emerg Med. 2004 Oct;27(3):257-60./ J Fam Pract. 1997 Mar;44(3):299-303.Elevated antitoxin titers in a man with generalized tetanus, Pryor T, Onarecker C, Coniglione T.)

In einer neueren Studie geht man davon aus, dass das Tetanus-Risiko Ungeimpfter nach einer Verletzung bei etwa 0,5 - 2 pro Millionen liegt. (De Melker HE, Steyerberg EW: Doelmatigheid van tetanusimmunoglobuline bij een verwonding: toediening vaak onnodig [Function of tetanus immunoglobulin in case of injury: administration often unnecessary]. Ned Tijdschr Geneeskd 2004 Feb 28;148(9):429-33.)

Nebenwirkungen, Impfkomplikationen und Impfschäden der Tetanusimpfung

Lokalreaktionen

Häufig kommt es als Nebenwirkung der Tetanus Impfung zu örtlichen Reaktionen(Schmerzen, Rötung und Schwellung der Einstichstelle). Ursache ist hier vermutlich das im Impfstoff vorhandene Aluminiumhydroxid o. andere Adsorbentien. In einer Studie mit schwedischen Schulkindern traten bei 3/4 der Kinder lokale Beschwerden nach der Auffrischungsimpfung auf. (Blennow, Gangström, Steandell: adverse reactions after diphteria-tetanus booster in 10-year old schoolchildren in relation to the type of vaccine given for the primary vaccination. Vaccine 1994,12(4) Ebenso kommen Lokalreaktionen auf Thiomersal vor. Häufig kommt es auch zu Abzsessen, Granulomen mit Schwellungen der Lymphknoten, die jedoch nach mehreren Wochen wieder abklingen.

Impfkrankheit mit Fieber, Arthralgien, Exanthem o. Adenitis kommen bei 5-30% der Impfungen vor(Impfen: Routine o. Individualisation Eine Standortbestimmung aus hausärztlicher Sicht, 2. Auflage 2000, Arbeitsgruppe für differnenzierte Impfungen, S. 18) 378

Allergische Reaktionen

Es kann zu allergischen Sofortreaktionen bis zum allergischen Schock nach der Impfung, meist bei der Kombination mit Diphterie und Pertussis kommen. Dies ist jedoch eher selten. Häufiger sind jedoch verzögert auftretende Reaktionen, wie Nesselsucht, Juckreiz o. sogar Asthma. In einer Untersuchung von Hurwitz und Morgenstern konnten die Autoren zeigen, dass geimpfte(DPT o. Tetanus) Kinder (zwischen 2 Monate und 16 Jahre) doppelt so

häufig an Asthma litten wie ungeimpfte. Auch die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Erkrankungen war bei Geimpften Kindern um 63% erhöht. Vor allem bei Kindern zwischen dem 5 und 10 Lebensjahr war dieser Zusammenhang besonders deutlich. Auch wenn die Zahl der ungeimpften Kinder in der Studie recht klein war, sollten die Zahlen doch zu denken geben.(Hurwitz EL, Morgenstern H.:Effects of diphtheria-tetanus-pertussis or tetanus vaccination on allergies and allergy-related respiratory symptoms among children and adolescents in the United States. J Manipulative Physiol Ther. 2000 Feb;23(2):81-90.)

Eine neue Studie des Allergologen Adriano Mari(Mari A: Is there a causative role for tetanus toxoid vaccination in the development of allergy-like symptoms and in the increasing prevalence of atopic diseases?

Med Hypotheses 2004,63(5):875-86) bringt die Tetanusimpfung in Zusammenhang mit allergischen Erkrankungen: In "Medical Hypotheses" geht er von der aktuellen Vorstellung aus, dass der Zunahme allergischer und autoimmuner Erkrankungen derselbe Mechanismus zu Grunde liegt, nämlich eine generelle Dysregulation des Immunsystems. Dabei kommt es zur Bildung von IgG-Autoantikörper gegen IgE-Rezeptoren (FcepsilonRIalpha)

auf Mastzellen. Diese Rezeptoren haben ähnliche Antigene Eigenschaften wie Tetanus-Toxoid (Horn MP, Gerster T, Ochsenberger B, Derer T, Kricek F, Jouvin MH, Kinet JP, Tschernig T, Vogel M, Stadler BM, Miescher SM:Human anti-FcepsilonRIalpha autoantibodies isolated from healthy donors cross-react with tetanus toxoid., Eur J Immunol 1999, 29(4):1139-48). Die Injektion von Tetanus-Toxoid in der frühen Kindheit könnte demnach

über die Bildung von IgG-Autoantikörpern die Ausschüttung von Mastzell-Mediatoren und TH2-Zytokinen stimulieren und damit zu einer chronisch-"allergischen" Entzündung in verschiedenen Geweben führen.

Neurologische Reaktionen

Gelegentlich treten nach einer Tetanusimpfung (o. DPT) neurologische Komplikationen auf, wie Nervenentzündungen, Guilain-Barré-Syndrom o. Enzephalitis. Auch Schäden an peripheren Nerven können gelegentlich auftreten. Beobachtet wurden auch Entzündung von Hirnnerven, Polyneuropathie. Diese sind jedoch selten.

 

 

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