MRDA
o. M.R.S.A.
= Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus.
Nach
Operationen/Verletzungen: Befallen Knochen; septisches Fieber nach Wunden/Kniespiegelung/Knochenimplantaten
u.a.
Schweine infiziert
mit einem neuem Stamm Staphylococcus aureus verstärkt durch Antibiotika in
Futter gemischt.
Auch gefunden im
Klärschlamm
Antidotiert von:
Ant-p. [severe cases
bone-destroying (osteolytic) processes may cause narrowing of a joint by
destruction of cartilage requiring surgery].
Aur.?/Desomorphin [= Krok/= Krokodil/hergestellt aus Cod. + Jod + roten Phosphor in einem ähnlichen Prozess wie zur Herstellung von Methamphetamin auf Basis von Pseudoephedrin wird das Endprodukt unrein und
reich an stark toxischen Nebenprodukten. Bei Injektion
führen diese Nebenprodukte zu schweren Gewebeschäden, Venenentzündungen und
Nekrose bis zur Gangrän oder Organversagen. Irreversibler Schaden
(Neurologischer Schaden, Nierenschaden, Gefäßschaden) kann auch bei der ersten
Verwendung entstehen]. Eupat-per.?/Hell. (Anhängsel.)/Hekla.?/Elaeagnus.?/Mez./Osteo-mye./Pyrog.
Ätherische Öle: Eucal. Melal (= Teatree). Thymian. Cit-l. Cymbopogon citratus
o. Andropogon citratus (= Zitronengras). Cary. (= Nelke).
Neue Therapie: Bakteriophagen sind Viren, die nur Bakterien angreifen, nicht aber menschliche o. tierische Zellen. Gegen Phagen können Bakterien ebenso wenig resistent werden wie Mäuse
gegen Katzen. Quelle: micreos.com
Vergleich:
Wirkung: syphillitisch
Phytologie: Aloe. Berb.
Hydr.
SPIEGEL ONLINE Wissenschaft
20.05.2010
Gefährlicher Erreger Bakterienduell im Körper macht manche Menschen immun Superkeim Staphylococcus aureus: Lebensgefährliches Bakterium
Klinikärzte fürchten den fiesen Erreger: Infiziert man sich mit Staphylococcus aureus, drohen lebensgefährliche Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen. Doch es gibt Menschen, die dagegen immun sind - in ihnen
tobt ein Kampf zweier Keime.
Der Feind heißt Staphylococcus aureus. Normalerweise ist er ein harmloser Bewohner der menschlichen Schleimhäute und der Haut. Jeder dritte Mensch trägt den Keim. Gelingt es dem Bakterium aber, sich übermäßig zu vermehren, oder gelangt es gar ins Körperinnere, kann es gefährlich werden: Lungenentzündungen, Harnwegsinfekte, Hautabzesse, Meningitis, äußere Ohrentzündung - die Palette der Infektionen, die das Bakterium
auslösen kann, ist breit.
Manchmal kann es sogar lebensbedrohlich werden; vor allem Klinikärzte fürchten den Erreger. Denn in den vergangenen Jahren ist die Anzahl antibiotikaresistenter Stämme des Erregers stark gestiegen, viele Infektionen
können daher nicht mehr mit den vorhandenen Mitteln bekämpft werden. Besonders bei immungeschwächten Menschen stellt eine Infektion mit Staphylococcus aureus ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar.
Manche Menschen aber sind immun gegen eine Besiedlung durch den gefürchteten Erreger - warum, das war bisher unbekannt. Jetzt hat ein japanisches Forscherteam das Rätsel gelöst (Fachmagazin "Nature" berichtet).
Immune Personen, das haben die Wissenschaftler herausgefunden, tragen einen ebenbürtigen Gegner in sich: Staphylococcus epidermidis. Staphylococcus aureus siedelt sich bevorzugt in der Nase an, doch dort hat das
Bakterium Staphylococcus epidermidis die Vorherrschaft über das Organ. Diese gutartigen Bakterien bilden eine Verteidigungslinie gegen den gefährlichen Krankheitserreger und senken somit das Risiko für
Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen, schreiben Tadayuki Iwase von der Jikei University School of Medicine in Tokio.
Demnach ist die wirksame Waffe von Staphylococcus epidermidis ein Enzym, das Staphylococcus aureus abtötet und somit eine erfolgreiche Kolonialisierung des Keimes verhindert. Bei der Untersuchung von 88 Freiwilligen fanden die Wissenschaftler heraus, dass diejenigen Probanden, die einen bestimmten Stamm von Staphylococcus epidermidis beherbergten, resistent gegen eine Kolonialisierung durch Staphylococcus aureus waren.
In weiteren Versuchen konnten die Forscher das Enzym identifizieren.
Innerhalb der Nasenhöhle versuchen Staphylococcus-aureus-Keime, Biofilme zu bilden, also dünne Schleimschichten, die den Bakterien Schutz bieten. Das von Iwase entdeckte Enzym - eine sogenannte Serin-Protease –
kann sowohl die Produktion dieser Biofilme verhindern, als auch bereits vorhandene zerstören. Zudem ist es in der Lage, das körpereigene Immunsystem anzuregen und dieses für den Kampf gegen Staphylococcus aureus
zu mobilisieren.
Diese neu entdeckten Eigenschaften unterscheiden sich nach Angaben der Forscher grundlegend von allen bisher bekannten Mechanismen, die Bakterien benutzen, um sich gegenseitig das Leben schwerzumachen. Die neuen Erkenntnisse seien eine wichtige Grundlage, um effektive Therapien gegen Staphylococcus aureus zu entwickeln.
ZEIT ONLINE
Gesundheit
Klinikalltag Muff
unter Kitteln
Hygiene ist für
viele deutsche Ärzte immer noch ein Fremdwort.
150 Jahre ist es
her, dass der Arzt Ignaz Philipp Semmelweis das grassierende Kindbettfieber auf
mangelnde Hygiene bei Ärzten und Krankenhauspersonal zurückführte. Das Wissen
um die Gefahr durch Keime sollte inzwischen bei den Doctores angekommen sein.
Doch deutsche Medizinergehirne scheinen besonders resistent gegen jede Art
hygienischer und antibiotischer Aufklärung zu sein.
Gerade hat das
Bundesgesundheitsblatt neue Zahlen über das Infektionsgeschehen in Kliniken
veröffentlicht. Der Befund ist erschreckend. Wurde im Blut von Kranken der Keim
Staphylococcus aureus entdeckt, so handelte es sich in den vergangenen Jahren
in mehr als 20% der Fälle um einen multiresistenten Stamm (MRSA). Erst 2010
sank die Resistenzrate leicht. In den Niederlanden lag der MRSA-Anteil konstant
niedrig bei 3%. Gedankenlose Antibiotikatherapie fördert die
Resistenzentwicklung, laxes Hygienebewusstsein und fehlendes Hygienepersonal
sind die Grundlage von Klinikinfektionen wie den jüngsten Epidemien auf
Säuglingsstationen.
In der
Vergangenheit glichen Antibiotika die Hygienemängel aus. Inzwischen aber nehmen
extreme Resistenzen unter Bakterien erheblich zu. Die Pharmaindustrie hat nur
ein Dutzend neue Antibiotika in der Entwicklung. Die einzige Chance, die
vorhandenen Medikamente noch lange nutzen zu können, ist maximal geschärftes
Problembewusstsein beim medizinischen Personal.
Mit solchen
Veränderungen in den Köpfen tun sich deutsche Ärzte schwer: In Kliniken
dominieren Hierarchiehörigkeit und Statusdenken über das Patientenwohl. Nur
wenn sich – wie in den Niederlanden – eine Kultur der Selbstkritik verbreitet,
kann das Problem gelöst werden. »Unter den Talaren Muff von 1.000 Jahren«, hieß
es 1967 über die Professorenherrlichkeit. Die Talare wurden durchlüftet, aber
unter den Kitteln müffelt es immer noch.