Mitteln
Herstellungsverfahren Siehe unten.
Kodierung Siehe unten.
Substanzen Siehe unten.
Potenzen Siehe unten.
Aves. Anhang = Vogelmitteln
Anthroposofische. Mitteln
Herstellen. von einem Mittel
Mittelbestimmung. nach Sankaran und Boller und systemische Ansatz
Prüfungen.
Seiten. r./l.
Einige Quellen Mitteln:
Engel-Apotheke 04683
Naunhof
Hersteller: Schmidt-Nagel Schweiz
Telefon: 03 42 93 / 29 3 64 Fax: 03 42 93 /
53 49 25 E-Mail: info@c30.de
Homeopathic
Pharmacy
Tunbridge Wells
Telephone: (01892) 536393 (24hr)
(01892) 537254 (9.45
h. - 17.30 h.)
Fax: (01892) 546850
email: pharmacy@helios.co.uk
Leonardo Apotheke HH Tel. 040/456509 viele
Vögel/Schlangen/Spinnen/Meteorite/Wiesbaden aqua
http://www.gudjons.com/ (Globuli
Hersteller)
www.remedia.at
= hahnemann@remedia.at = Apotheke,
die ein großes Assortiment an Mitteln anbietet
Herstellungsverfahren
http://www.remedia.at/homeopathy/jmp.html
?Lactose based homeopathic preparations are not
suitable for use in autism. The DHU remedies (Deutsche Homeopatische Union) are
the only “dry” classical homeopathic pellets that use a nonallergenic easy to
digest mono-saccaride?.
Aus Alkoholauszüge aus Pflanzen
Aus Trituration (= Verreibung)
Aus bestrahlte Substanzen z.B. X-ray
Aus nach bestimmte Kriterien zusammen verarbeitete Substanzen o. Potenzen = Kombinationsmittel.
Spezielle Verfahren:
Hahnemann
Hahnemann changed substances by alchemic procedures:
Aur.
Calcium aceticum solutum Hahnemanni
Caus.
Hep.
Merc. = Mercurius solubilis Hahnemanni
Dunham
Fincke
Korsakowa
Anhang. 1 anthroposofische Herstellungsverfahren
Kodierung
In englische Literatur wird der C-Potenz mit x angegeben und der Zahl steht den Buchstabe voran. Z.B. C 6 wird 6x.
Leider wird in englische Übersetzungen aus der anthroposofische Literatur der D-potenz mit einem x angegeben, so wird D 6 - 6x.
Als niedrige Potenzen werden in Homöopathie (in etwa) C 6 bis C 30 bezeichnet.
Als mittlere Potenzen werden in Homöopathie (in etwa) C 30 bis C 1000 bezeichnet.
Als hohe Potenzen werden in Homöopathie (in etwa) C 1.000 bis C im Unendliche bezeichnet.
Als niedrige Potenzen werden in Anthroposofie (in etwa) D 1 bis D 8 bezeichnet.
Als mittlere Potenzen werden in Anthroposofie (in etwa) D 8 bis D 20 bezeichnet.
Als hohe Potenzen werden in Anthroposofie (in etwa) D 20 bis D 30 bezeichnet.
Substanzen
Aus Gewebe (Porcus.)/Weleda [preparations differ in minor aspects
from Wala]/Wala [Bovines are the donors for most organ preparations. A closed
herd of cattle from a small group of Demeter (bio-dynamic) farms
has been the source. Animal meal has never been
fed at those farms. The amount of organic material required (1 mg/ampoule is
calculated per ampoule of D 6) is minimal compared to meat consumption for
food.
Calves or bovine embryos are used because, in
them, organ-configuring powers are still highly active. The organs and tissues
required are collected immediately after slaughter. The organic form is broken
down by mincing
and trituration in sterile sea sand and finally
a glycerin and electrolyte mixture. The original form-creating forces being
released in the process and becoming part of the solvent mixture. Solids
removed by sedimentation,
and the fluid decanted as ground substance and
potentized. The material aspect has gone completely at this stage (even the
ground substance has an extremely low protein content), with the released power
of configuration increasingly enhanced].
Parenchymorgane:
Arsenite. Arsenate. Hypophosphite. Acetate. Sulfate.
Hohlorgane: freie Metalle.
Oxide. Carbonate.
Nervensubstanz:
Fluoride. Phosphate.
Halogenide haben mehr Wirkung auf Parenchym und Drüsen.
Fast-vibration-remedies: Wellen/B.B./gems
Mid-vibration-remedies:
Most of homoepathy/spagyrik
D Potenzen = 1 Teil Substanz mit 9 Teilen
Trägersubstanz
‡ Folgendes hat anthroposofische Einschlüße ‡
Injection via the rhythmical organism restores harmony
between astral body and ether body.
‡ Frei
nach:
Ehrenfried E. Pfeiffer and Erica Sabarth
Weleda gave
an insight into the production processes of Kalium aceticum cum. stibio.
Directives
for the production:
Further
distillations with pure alcohol follow until the "spiritus" no longer
shows a red color.
Praxis für
Homöopathie
Thomas
Mickler
Die
Potenzierung von Arzneien in der Homöopathie - Fakten und Meinungen in der
Diskussion
Über kein
Thema die Homöopathie betreffend streiten ihre Gegner und Befürworter so viel
und so emotional wie über die Wirksamkeit von Hochpotenzen. Diesen Streit kann
man ohne große Mühe 150 Jahre zurück verfolgen,
nur damals
wurde die Wirksamkeit der Hochpotenzen erstaunlicherweise weniger mit der
Wirksamkeit der Homöopathie gleichgesetzt. Das mag daran liegen, dass die
homöopathische Behandlung ohne Hochpotenzen damals
noch
bekannter und gängiger war.
Häufig wird
die Homöopathie schon allein wegen der Herstellungsweise ihrer Arzneimittel
(keine Materie = kein Wirkstoff = keine Wirkung) als unwirksame Quacksalberei
betrachtet. Dabei gibt es viele Missverständnisse
über die
Herstellung und Anwendung der Arzneimittel. Wie werden die potenzierten
Arzneien wirklich hergestellt? Was hat es auf sich mit der Verdünnung?
Was ist Potenzierung?
Häufiges Mißverständnis
Erfahrungen
Diskussionen um die Wirksamkeit
Darwin und der gesunde Menschenverstand
Potenzierung:
Hahnemann entwickelte ein eigenes
Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln und führte dieses nach jahrelangen
Experimenten in die Homöopathie ein. Die genaue Beschreibung der Zubereitung
kann
man in seinem
Organon der Heilkunst, §§ 270 ff, nachlesen.
Die Arzneien
werden stufenweise verdünnt und zwischen jedem Verdünnungsschritt verrieben
bzw. verschüttelt.
Im Gegensatz
zu dem weitverbreiteten Irrtum, es handle sich lediglich um eine Verdünnung,
kommt der Verreibung bzw. dem Verschütteln eine große Bedeutung zu. Erst
dadurch, zusammen mit der Verdünnung, wird die Arzneikraft in vollem Maße
erschlossen - selbst bei Metallen wurden so bis dahin unbekannte
Arzneiwirkungen entdeckt.
Dieses
Verfahren nennt man Potenzierung, abgeleitet von dem lateinischen
"Potenz" (Kraft, Fähigkeit, Leistungsvermögen).
Die
Verdünnung erfolgt mit den Substanzen Alkohol o. Milchzucker. Bei der ersten
Verdünnungsstufe (z. B. im Verhältnis 1:100) wird 1 Teil des Arzneistoffs mit
99 Teilen Milchzucker verrieben o. mit Alkohol verschüttelt
das Ergebnis
ist die C1. Dann wird im selben Verhältnis weiter verdünnt, d. h. 1 Teil dieser
C1 wird mit 100 Teilen Milchzucker bzw. Alkohol verrieben bzw. verschüttelt, so
bekommt man die C2 usw..
Schon bei der
C3 ist nur noch ein Millionstel der Ausgangssubstanz enthalten. Jenseits der
statistischen Nachweisgrenze (Gesetz von Avogadro), also ca. ab der C12, ist
keine Materie mehr in den Arzneien enthalten.
Hahnemann
bezeichnete so hergestellte Arzneien deshalb auch als "geistartig"
oder "dynamisch" (modern ausgedrückt energetisch), die Potenzierung
wurde auch "Dynamisation" genannt.
Es gibt in der
klassischen Homöopathie drei verschiedene Verfahren zur Potenzierung mit je
unterschiedlichen Verdünnungsschritten:
D (Dezimal) -
Potenzen: Verdünnung 1:10
C
(Centisimal) - Potenzen: Verdünnung 1:100
Q oder LM (Quinquagintamillesimal): Verdünnung
1:50.000
Hahnemann
hatte anfangs das Problem, dass bei der homöopathischen Anwendung von Arzneien
vor einer Heilung oft unangenehme Reaktionen auftraten, insbesondere bei
Stoffen, die sehr giftig sind wie z. B. die Atropa belladonna = Tollkirsch. Er trat
dem zunächst damit entgegen, dass er die Arzneien verdünnte, wobei sie jedoch
immer mehr an Wirksamkeit verloren. Um dieses Problem zu lösen, experimentierte
er so lange, bis er die Potenzierung entdeckte. Hahnemann konnte beobachten,
dass die Arzneien auf solche Weise zubereitet keine so starken Reaktionen
hervorriefen und zudem eine ungleich höhere Wirksamkeit entfalteten als in
roher Form.
Er machte die
Erfahrung, dass selbst Stoffe, die normalerweise keine große Arzneikraft
besitzen, zu arzneilich hochwirksamen Mitteln wurden - wie z. B. das Kochsalz,
verschiedene Metalle, Graphit, Kalk... .
Häufiges
Missverständnis
Auch
bezüglich der Anwendung der potenzierten Mittel gibt es einige
Missverständnisse. Sie werden im allgemeinen Sprachgebrauch "homöopathische
Mittel" genannt. Diese Bezeichnung ist eigentlich falsch, und sie
führt zu
Missverständnissen. So denken viele, sie würden homöopathisch behandelt, wenn
sie eine potenzierte Arznei oder ein Komplexmittel erhalten, die nicht
individuell nach der Gesamtheit der Symptome verordnet
sind, sondern
nach ganz anderen Kriterien. Erst durch die Verschreibung nach dem
Ähnlichkeitsgesetz wird eine Arznei zu einem homöopathischen (= ähnlichen)
Mittel für eine Krankheit. Erst dann, wenn die Arznei auch
nach den
Regeln der Homöopathie Hahnemanns angewendet wird. Wenn man es ganz genau
nimmt, so ist eine Arznei ist erst dann wirklich homöopathisch, wenn sie
ähnlich genug zur Krankheit des Patienten ist, um diese
zu heilen. Nur
wenn die bestehenden Symptome der Krankheit den Symptomen ähnlich sind, die
durch diese Arznei bei einem gesunden Menschen hervorgerufen werden können,
kann man eine heilende Wirkung erwarten.
Wenn Sie also
ein so genanntes "homöopathisches Mittel" verordnet bekommen, so
haben Sie noch keine Gewähr dafür, dass das Mittel auch nach dem
Ähnlichkeitsgesetz verordnet wurde. Die Verordnung eines
"homöopathischen
Mittels" allein ist noch lange keine Homöopathie, das ist sehr wichtig zu
wissen! Denn der Begriff Homöopathie ist nicht geschützt, jeder kann ihn nach
Bedarf verwenden. Die Homöopathie ist jedoch
eine klar
definierte Arzneitherapie.
Eine
potenzierte Arznei ist keinesfalls mit einer homöopathischen Arznei
gleichzusetzen.
Erfahrungen
Viele
Homöopathen sind im Laufe der Zeit durch eigene Erlebnisse zur Homöopathie
gekommen.
Der 2003
verstorbene Homöopath Willibald Gawlik wurde während fast 6 Jahren
Kriegsgefangenschaft in Rußland durch einen deutschen homöopathischen Arzt von
Fleckfieber geheilt, an welchem damals viele starben.
Das heilende
Mittel war potenziertes Opium. Das bewegte Gawlik nach dem Krieg dazu, die
Homöopathie selbst zu erlernen, die er dann mehr als 50 Jahre praktizierte.
Clemens von
Bönninghausen (1785-1864), ein geachteter Jurist und Botaniker, schrieb 1828
einen Abschiedsbrief an seinen ärztlichen Botanikerfreund Dr. med. August
Weihe, dass er keine Hoffnung auf Genesung mehr
haben könne
und nun an Tuberkulose sterben müsse. Er wusste nichts davon, dass Weihe sich
mit der Homöopathie vertraut gemacht hatte, da sich die Korrespondenz sonst nur
um botanische Themen drehte. Dieser rettete
ihn mit einer
Gabe Puls. C30, der er 4 Wochen später eine Gabe Sulph. C30 folgen ließ. Mehr
war zur Genesung nicht nötig. Bönninghausen widmete in einer ausgedehnten
Praxis den überwiegenden Teil seines
restlichen
Lebens der Homöopathie. Er behandelte über lange Zeit auch die Schriftstellerin
Annette von Droste-Hülshoff, die man bis zur Einführung des Euro auf unserem
20DM-Schein finden konnte.
Als Hahnemann
noch an der Universität von Leipzig lehren durfte, sollte der Medizinstudent
Konstantin Hering im Auftrag anderer Professoren diese neue Lehre erlernen und
quasi von innen ihre Unwirksamkeit belegen.
Es kam nie
zur gewünschten Widerlegung, da seine Erfahrungen mit der Homöopathie, u. a.
seine eigene Heilung von einer Sektionsverletzung, die ihn vor der Amputation
eines Fingers bewahrte, ihn eines anderen belehrte.
Er wurde nun
wirklich zum Schüler Hahnemanns und später ein bekannter homöopathischer Arzt.
Diese Beispiele ließen sich beliebig vermehren.
Die
Erfahrung, so man sie einmal selbst gemacht hat, lässt sich durch nichts
wegdiskutieren - selbst wenn es dem wissenschaftlich geschulten Geist zuwider
läuft und man heute immer noch nicht genau weiß, auf welche Weise potenzierte
Arzneien (bei richtiger Anwendung) heilen können.
Diskussionen um die Wirksamkeit
Am Thema der
Potenzierung entzünden sich die Gemüter schon seit deren Entstehung im 19.
Jahrhundert. Die Diskussion darüber wird meist sehr emotional und ohne die
eigentlich gebotene nüchterne Wissenschaftlichkeit
geführt -
verständlich nur insofern, als es auf den ersten Blick nicht besonders
plausibel erscheint, dass funktionieren könnte, was die Homöopathie von der
Potenzierung behauptet.
Adolph Lippe
hat um 1850 zu den Hochpotenzen einen 4-teiligen Artikel in der auch heute noch
bestehenden Allgemeinen Homöopathischen Zeitung veröffentlicht. Sie können
diesen Artikel hier lesen und als PDF
herunterladen.
Der Streit um die Potenzierung von Arzneien ist kein neuer Streit, sondern fast
so alt wie die Homöopathie selbst.
Adolph Lippe
über Hochpotenzen (Artikel in 4 Fortsetzungen)
Doch mit
bloßem Plausibilitätsdenken hat man in der Wissenschaft schon oft genug zu kurz
gedacht! Man macht es sich leicht und handelt überdies unwissenschaftlich, wenn
man sich damit begnügt, einfach nur darauf hinzuweisen, dass in den Arzneien
kein Wirkstoff mehr nachweisbar ist, um die angebliche Unwirksamkeit der
Homöopathie zu begründen.
Das setzt die
(meist selbstverständliche, fest im Weltbild verankerte) Annahme voraus,
Arzneien könnten prinzipiell nur durch materielle Wirkstoffe wirksam sein.
Diese Annahme wird nicht in Frage gestellt, doch genau genommen ist das ein
Glaube, den wir durch das, was wir kennen, gewohnt sind. Das ist jedoch
keineswegs ein Beweis!
Die Gegner
der Homöopathie behaupten gerne, man könnte genauso gut einen Tropfen eines
homöopathischen Mittels in den Bodensee werfen und dann dieses Wasser trinken
wie ein homöopathisches Mittel einzunehmen.
An dieser
Stelle eine persönliche Bemerkung: Ich erinnere mich gut daran, wie ich als
Biologie-Student vor fast 20 Jahren über Homöopathie gedacht habe, als ich
während einer Diskussion hörte, dass in von Homöopathen verwendeten Medikamenten
keinerlei Wirkstoff mehr enthalten sei. Damit war die Diskussion damals für
mich beendet. Ich kann mich erinnern, wie empört ich war, und obwohl ich kaum
etwas über die Homöopathie wusste,
war damit
alles, was damit zusammenhing, disqualifiziert. Vielleicht hätte es mir damals
geholfen zu erfahren, dass die Homöopathie nicht prinzipiell vom Verfahren der
Potenzierung abhängig ist, wie die geschichtliche Entwicklung zeigt: die
Homöopathie gab es schon, als Hahnemann das Herstellungsverfahren der Potenzierung
in die Homöopathie einführte.
Man muss
leider feststellen, dass die meisten Diskussionen um die Wirksamkeit der
Homöopathie dabei stehen bleiben, darüber zu streiten, ob potenzierte Arzneien
eine Wirkung auf den menschlichen Körper haben können
oder nicht -
über die Prinzipien der Homöopathie wird gar nicht erst diskutiert. So passiert
es, dass die Homöopathie mit der Anwendung potenzierter Arzneien gleichgesetzt
wird. Das hat selbstverständlich erheblichen
Einfluss auf
die Art der Untersuchung der Homöopathie durch Studien usw. Denn es wird dabei
leider selten differenziert, ob wirklich nach homöopathischen Prinzipien
behandelt wurde oder nicht - Hauptsache, die Arzneien
sind
potenziert und es steht "homöopathisches Arzneimittel" drauf?
Sehr viele heute
selbstverständliche wissenschaftliche Wahrheiten waren anfangs nur durch
Experimente darstellbar. Sie wurden zunächst abgelehnt, weil sie mit den zur
Verfügung stehenden theoretischen Grundlagen noch
nicht zu
verstehen waren. Doch dass man etwas nicht verstehen kann, beweist nichts, und
schon Hahnemann hat ausdrücklich von seinen Kritikern verlangt, seine
Erfahrungen und Gedanken zu diesen im Experiment nachzuvollziehen und beliebig
oft zu reproduzieren, um seine gewonnenen Erfahrungen entweder zu widerlegen
oder zu bestätigen (siehe u. a. Nota bene...). Übrigens können die
Arzneimittelprüfungen am Gesunden aus Hahnemanns Zeit heute noch reproduziert
werden, sofern man sie mit der nötigen Sachkenntnis durchführt, auch immer
wieder neue Arzneien werden an Gesunden geprüft. Wenn man so etwas selbst
nachmachen
will, um die
Unwirksamkeit der Homöopathie zu beweisen, so sollte man die Vorgehensweise in
der Literatur Hahnemanns studieren oder erfahrene Homöopathen dazu befragen.
Im Gegensatz
zum Ähnlichkeitsgesetz ist die Potenzierung der Arzneien also kein
unerlässlicher Bestandteil der Homöopathie - das wissen die allermeisten
Kritiker leider nicht, obwohl es eine einfache historische Tatsache ist. Die
Methode ist grundsätzlich auch mit unpotenzierten Arzneien wirksam - sofern
ihre Wirkungen der Krankheit ähnlich sind. So wurde in der Anfangszeit der
Homöopathie noch ohne die Potenzierung von Arzneimitteln gearbeitet, z. B. war
es möglich, Malaria mit der Chinarinde in nicht potenzierter Urtinktur zu heilen,
wenn die Malariasymptome den China-Symptomen ähnlich waren - allerdings oft mit
noch zu starken Reaktionen auf die Arznei.
Einen Fall von Hahnemann finden Sie auch bei den
Fallgeschichten, wo er einer Wäscherin einen Tropfen Zaunrebensaft (Bry.)
verabreicht.
Hahnemann
beschreibt 1796 in seinem Artikel in Hufelands Journal (der damals
bedeutendsten Medizin-Zeitschrift, die von dem berühmten Arzt C. W. Hufeland
herausgegeben wurde), seine neue Methode der Arzneifindung –
mit
zahlreichen Beispielen versehen. Die Methode der Potenzierung ist hier noch
nicht entwickelt, auch wenn Hahnemann zu dieser Zeit schon anfing, Arzneien
immer stärker zu verdünnen, um die teilweise starken Reaktionen
auf die rohen
Arzneistoffe abzumildern. So wäre die Homöopathie als erfahrungswissenschaftliche
Methode selbst dann noch nicht widerlegt, wenn die Potenzierung sich als
unwirksam herausstellen würde, das für die Homöopathie grundlegende
Ähnlichkeitsgesetz wird davon nicht berührt.
Noch etwas
Interessantes, was nicht sehr bekannt ist: Wissen Sie, wann der erste
Doppelblind-Versuch in der Geschichte der Medizin durchgeführt wurde? 1835 in
Nürnberg, bei einer homöopathischen Arzneimittelprüfung, wie der
Medizinhistoriker Prof. Robert Jütte berichtet!
Die
Diskussion um die Wirksamkeit von potenzierten Arzneien spielt freilich in der
täglichen Praxis von Homöopathen keine allzu große Rolle - sie erleben den
Beweis dafür oft und genug, und sie sind gewohnt, die Arzneiwirkungen genau
einschätzen zu müssen, dazu gehört auch die Unterscheidung von Placeboeffekten
zu echten Arzneiwirkungen.
Warum
letztendlich Hochpotenzen wirksam sind, ist noch nicht eindeutig zu klären -
wichtig ist einstweilen, dass sie wirken. Die Kraft und die Wirksamkeit der
Arzneien nimmt mit der Potenzierung zu, wobei gleichzeitig unerwünscht starke
Reaktionen auf die Arzneigabe weitestgehend ausbleiben, wenn man sie richtig
anzuwenden weiß.
Hahnemann
selbst sei hierzu zitiert: Er sagte zu diesem Thema 1835 (in Bezug auf die
Wirksamkeit der C30, also einer hoch potenzierten Arznei, in der keine Materie
mehr zu erwarten ist):
"[...] Indeß gehört dieser wahre Satz
nicht unter die zu begreifen seyn sollenden, noch auch zu denen, für welche ich
blinden Glauben fordre. Ich fordre gar keinen Glauben dafür, und verlange
nicht, dass dieß Jemandem begreiflich sey. Auch ich begreife es nicht; genug
aber, die Thatsache ist so und nicht anders. Bloß die Erfahrung sagt's, welcher
ich mehr glaube, als meiner Einsicht."
Ein vom Sinn
her sehr ähnliches Zitat gibt es übrigens von Charles Darwin. in einem Brief an William Darwin Fox
vom 4.9.1850:
"Sie
sprechen über die Homöopathie, was ein Thema ist, das mich sogar noch wütender
macht als die Hellseherei: Das Hellsehen überschreitet unsere Überzeugungen in
einer Weise, dass normale Fähigkeiten gar nicht in Frage kommen, doch bei der
Homöopathie kommen gesunder Menschenverstand und allgemeine Beobachtung ins
Spiel, und beides würde vor die Hunde gehen, wenn die unendlich kleinen Dosen
irgendeine Wirkung hätten."
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