Schlaf Anhang

 

The American Academy of Sleep Medicine, using the International Classification of Sleep Disorders, defines insomnia as “repeated difficulty with sleep initiation duration, consolidation, or quality that occurs despite adequate time and opportunity for sleep and results in some from of daytime impairment (AASM 2005, 1). Most people with insomnia have difficulty either falling asleep, known as sleep onset insomnia, or staying asleep, known as sleep maintenance insomnia. If you have insomnia, you may also have trouble functioning during the day. For example, you might feel irritable or short-tempered or have an overall bad mood. Other impairments may include feeling sluggish, being fatigued or tired, and having decreased attention and concentration. What’s <, even though you may feel tired during the day, you probably can’t sleep well at night or take a nap when you feel like you really need it.

 

[Junyu Cao/Alexander B. Herman/Geoffrey B. West/Gina Poe/Van M. Savage]

https://advances.sciencemag.org/content/6/38/eaba0398

Sleep serves disparate functions, most notably neural repair, metabolite clearance and circuit reorganization. Yet the relative importance remains hotly debated. Here, we create a novel mechanistic framework for understanding and predicting how sleep changes during ontogeny and across phylogeny. We use this theory to quantitatively distinguish between sleep used for neural reorganization versus repair. Our findings reveal an abrupt transition, between 2 and 3 years of age in humans. Specifically, our results show that differences in sleep across phylogeny and during late ontogeny (after 2 or 3 years in humans) are primarily due to sleep functioning for repair or clearance, while changes in sleep during early ontogeny (before 2 or 3 years) primarily support neural reorganization and learning. Moreover, our analysis shows that neuroplastic reorganization occurs primarily in REM sleep but not in NREM. This developmental transition suggests a complex interplay between developmental and evolutionary constraints on0 sleep.

[Peter Spork]

1. Begrenzen Sie die Zeit im Bett

Sie sollten versuchen, ein besseres Gefühl für die eigene Schläfrigkeit zu entwickeln. Gehen Sie erst ins Bett wenn Sie wirklich müde sind und stehen Sie morgens sofort auf, wenn Sie sich ausgeschlafen fühlen. Fachleute nennen diese Fähigkeit Stimuluskontrolle. Sie hilft, wieder Herr*in über das eigene Schlafbedürfnis zu werden.

2. Benutzen Sie das Bett nur zum Schlafen

Schmeißen Sie den Fernseher aus dem Schlafzimmer – zumindest dann, wenn Sie Fernsehschauen nicht beruhigt. Essen Sie nicht mehr im Bett. Es ist ganz wichtig, dass das Bett für Sie wieder zu einem bequemen, gemütlichen Nest wird, das vor allem der Entspannung und dem Ein- und Durchschlafen dient – und nicht mehr mit langen Wachphasen oder anderen, schlafhemmenden Dingen assoziiert wird.

3. Liegen Sie nicht zu lange wach im Bett

Sollten Sie nachts wach liegen, stehen Sie spätestens nach einer halben Stunde auf und suchen sich eine entspannende Ablenkung wie Lesen oder Hausarbeit. Gehen Sie erst zurück wenn Sie sich wieder schläfrig fühlen. Vermeiden Sie aber, woanders als im Bett einzuschlafen.

4. Halten Sie sich an regelmäßige Schlafzeiten

Versuchen Sie dabei aber auf Ihren inneren Rhythmus zu hören. Gehen Sie schlafen, wenn Sie müde werden, also unter Umständen früher – aber eventuell auch später – als bisher. Stehen Sie auf, wenn Sie sich ausgeschlafen fühlen. Stellen Sie einen Wecker nur, wenn es unbedingt sein muss. Und wenn Sie einen Wecker stellen müssen, versuchen Sie, Ihr Schlafdefizit durch Ausschlafen an arbeitsfreien Tagen und/oder durch Nickerchen am Tag auszugleichen.

5. Kluger Umgang mit dem Nickerchen

Ist der Nachtschlaf gestört, kann es zunächst helfen, Nickerchen am Tage zu vermeiden. Falls unumgänglich, begrenzen Sie deren Dauer auf maximal eine Stunde. Nach 15 Uhr darf keinesfalls geschlafen werden. Für Menschen ohne Schlafprobleme sind Nickerchen natürlich etwas wunderbares.

6. Schmeißen Sie Uhren aus dem Schlafzimmer

Drehen Sie den Wecker um oder bringen sie ihn anderweitig aus dem Sichtfeld. Alles was hilft, den nächtlichen Zwang zum Blick auf die Uhr und den damit verbundenen Zeitdruck abzustellen, kann hilfreich sein.

7. Werden Sie tagsüber aktiver

Versuchen Sie regelmäßig, am besten täglich, etwas Sport zu treiben oder sich insgesamt mehr zu bewegen – möglichst an der frischen Luft. Das macht Sie abends müde und verstellt eventuell auch Ihren biologischen Rhythmus.

8. Vorsicht vor zu später Aktivität

Vielleicht sollten Sie darauf achten, dass Sie sich in den letzten Stunden vor dem Schlafen nicht mehr zu sehr anstrengen. Am Abend und vor allem vor dem Zubettgehen sind anstrengende, den Kreislauf anregende oder besondere Konzentration erfordernde Tätigkeiten tabu, zum Beispiel sehr heiße oder kalte Bäder, Hausputz, extremer Sport und Büroarbeit. Das gilt – wie die meisten der hier aufgeführten Tipps – aber nicht für alle Menschen.

9. Keine Aufputschmittel

Verzichten Sie spätestens drei bis vier Stunden vor dem Schlafen auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Cola oder Tee und auf koffeinhaltige oder anderweitig aufputschende Medikamente. Auch tagsüber sollten Sie Koffein nur in Maßen zu sich nehmen, weil sonst nächtliche Entzugserscheinungen drohen. Zigaretten wirken ähnlich. Deshalb wäre es am besten, das Rauchen aufzugeben. Vor und während der Schlafenszeit sind Zigaretten total verboten. Nehmen Sie wegen einer chronischen Krankheit ständig verschreibungspflichtige Arzneien, besprechen Sie mit Ihrer Ärzt*in, ob diese vielleicht Schlafstörungen auslösen oder verstärken können.

10. Kein Alkohol

Vier bis sechs Stunden vor dem Einschlafen sollten Sie keinen Alkohol mehr trinken. Die Droge beeinträchtigt die Schlafqualität und das Durchschlafen erheblich. Der berühmte Schlummertrunk hilft zwar beim Entspannen und erleichtert so das Einschlafen. Er kann aber schon nach kurzer Zeit zum erneuten Aufwachen führen und das Wiedereinschlafen massiv behindern. Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit leiden oft an chronischen Schlafstörungen.

11. Abends keine Völlerei

Schwere Mahlzeiten am Abend können einen nachhaltig am Einschlafen hindern. Schwer verdauliche Speisen sollten Sie sogar während des Tages meiden. Die berühmte warme Milch mit Honig soll vor dem Einschlafen dagegen ideal sein: Sie enthält wie alle Milchprodukte das angeblich schlaffördernde Tryptophan.

12. Machen Sie es sich gemütlich

Richten Sie sich das Schlafzimmer behaglich ein, kümmern Sie sich um eine bequeme Matratze und sorgen Sie für die optimale Zimmertemperatur von 18 plus minus zwei Grad. Zu warme aber auch zu kalte Schlafzimmer sind schlecht. Lassen Sie frische Luft ins Schlafzimmer und dunkeln Sie den Raum gut ab. Machen Sie das Zimmer Ihrer Wohnung zum Nachtquartier, das vor Lärm am besten geschützt und von äußeren Lichtquellen optimal abgeschirmt ist. Entspannen Sie sich vor dem Einschlafen mit leiser Musik, wenn Sie es mögen. Und benutzen Sie gegen schlimmen Lärm Ohrstöpsel.

 

[Stephanie A. Silberman]

The aim of homeopathy is not only to treat sleeplessness, but to address its underlying cause and the individual susceptibility of the patient. For this, the patient’s current symptoms, past medical history and family history are taken into account. There are many homeopathic remedies which cover the symptoms of insomnia and can be selected

on the basis of presenting symptoms, their cause and the individual characteristics of the patient. For individualized remedy selection and treatment of sleep related problems,

the patient should consult a qualified homeopathic doctor in person. Some important remedies  for the treatment of sleepless are given below:

 

Coff.: a wide-awake condition; impossible to close the eyes; physical excitement through mental exaltation. After happy news, after overwork which brings joy and after

            pleasant surprise, but not from discomfort or pain. Due to prolonged night watching or abuse of drugs.

 

Senec.: sleepless from prolapse of uterus. Uterine irritation during climacteric.

 

Cypr.: Unable to sleep due to the overcrowding of the brain with all kinds of pleasant ideas. Little babies often wake up and play the whole night to the annoyance of their

parents.

 

Mag-c.: Sleepless from oppression in abdomen or from anxious uneasiness and internal fear, with a great dread of being uncovered. Sleepless from flatus.

 

Kali-p.: Sleepless after worry, excitement or from nervous causes. Constant dreaming of fire, robbers, ghosts, falling. Twitching of muscles on falling asleep. Awakens with

a fright.

 

Mur-ac.: Sleepy, but unable to sleep; tosses about; dreamy and restless all through the night. Irritable.

 

Caus.: Sleepless at night on account of dry heat, cannot rest in any posture. He cannot find a comfortable position.

 

Ferr-met.: Can sleep only by change of position of the bed with head to the North.

 

Ign.: Sleeps so light hears everything. Dreams all night of the same subject. Sleepless due to anxious thoughts, grief, sadness or depressing emotions. Restless with a tremor

            passing through the body.

 

Arn.: Sleepless caused by over-exertion and weariness of mind and body.

 

Acon.: Sleepless from anxiety, restlessness, anguish and fear; child tosses about feverishly.

 

Ars.: Sleepless due to fear of air raids or fear of disease. Excessive prostration with sleeplessness. Restlessness drives him from bed to couch to chair. < after midnight.

 

Op.: For sleeplessness when Coffea fails. From sudden shock, bad news, frightful visions. Sleepy but can’t sleep.

 

Sulph.: ‘Cat nap sleep’. Sleeps all day and is sleepless at night. Wakes prematurely and then is wide awake.

 

Clem.: In the morning sensation of having not slept enough. Great sleepiness.

 

Passi.: A very useful remedy for sleeplessness, but it should be given in mother tincture, viz. 10 to 30 drops a dose.

 

Ambra: Sleepless from worries of mind as from business troubles. Retires to bed feeling tolerably tired, yet as soon as his head touches the pillow he becomes wakeful.

 

Tab.: Sleepless or insomnia due to nervous break down. Insomnia from dilated heart. Leg jerks.

 

Bel-p.: Waking up too early in the morning and cannot get to sleep again.

 

Cocc.: Sleepless due to night watching, lack of sleep due to some worry or engagement. Thinking of the business of the previous day prevents sleep.

 

Scut.: In nervous patients who are very intelligent, ambitious, active. They are the head of a society or business concern and cannot sleep well and continue brooding over

            business affairs. Sleepless due to bilious headaches located at the base of brain.

 

Nux-v.: Sleepless in drunkards or when due to abuse of coffee, tea or a deranged stomach. Sleepless in overambitious and industrious people, often leading a sedentary life.

            Irritable and snappish.

 

Bell.: Sleep is extremely restless due to congestion in the head. Cannot close the eyes, as he sees dreadful images on doing so. Children wake from sleep frightened.

 

Hyos.: Sleepless from nervous excitement. Brain full of bewildering ideas and images. Sleepless in children who twitch, cry out, are frightened and tremble. Irritable and

easily excited individuals.

 

Cham.: Sleepless due to pain, nervousness, during dentition, irritation from worms. Moaning, tossing about, irritable.

 

Gels.: For insomnia of people involved in mental work. Useful for men who pass restless nights, awaken early in the morning and worry over their business affairs.

Usually low thirst and sensitive to cold.

 

Homöopathische Schlafmittel.x

 

ZEIT ONLINE

Gesundheit

Schlafkultur Wir Unausgeschlafenen

Unser hektischer Alltag erzeugt chronischen Schlafmangel. Erwachsene kann er in den Burn-out treiben und Schulkinder zu Zappelphilippen machen. Wir brauchen eine neue Schlafkultur!

Wer kennt ihn schon, den Tag des Schlafs am 21. Juni? Er ist ähnlich belanglos wie der internationale World Sleep Day im März. Wirkungsvoller ist der kommende Sonntag, an dem die Uhr

eine Stunde zurückgestellt wird. An diesem Tag wird uns allen eine Stunde Schlaf geschenkt. Die haben wir bitter nötig. Denn viele von uns sind chronisch übermüdet - und die meisten merken

es nicht einmal.

So wie die Tänzerinnen des Berliner Staatsballetts, die der Mediziner Ingo Fietze untersuchte. Fast zehn Wochen lang führten sie ein Tagebuch, in dem sie ihre Schlafzeiten vermerkten.

Zugleich trugen sie sogenannte Aktometer am Handgelenk, die entfernt an Digitaluhren erinnern und jede Bewegung aufzeichnen. Damit konnte Fietze, Schlaflaborleiter an der Berliner Charité,

für jede Ballerina ein unbestechliches Tätigkeitsprofil erstellen. Wann war sie aktiv, wann schlummerte sie friedlich, wann wälzte sie sich schlaflos im Bett? Der Vergleich zwischen den Tagebuchnotizen und seinen Daten zeigte: Viele der Untersuchten überschätzten ihre Ruhezeiten und häuften ein beachtliches Schlafdefizit an.

Schwerpunkt: Warum schlafen wir?

Die Berliner Ballerinen sind typische Vertreter unserer Leistungsgesellschaft - junge, gut trainierte Menschen, die einen fordernden Job bewältigen. Ebenso typisch ist, dass sie zu wenig Schlaf bekommen und dafür das Gespür verloren haben. Denn wir sind die »schlaflose Gesellschaft« - so der Titel eines Symposiums der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, das Anfang Oktober in Berlin stattfand. Die Bilanz der Experten: Im hektischen Alltag bekommen heute viele Menschen zu wenig Schlaf. Und darunter leidet das körperliche

wie das seelische Gleichgewicht. Wer zu wenig schläft, wird leichter Opfer eines Burn-outs, er erhöht sein Risiko für Übergewicht und Diabetes ebenso wie für Depressionen und Angsterkrankungen. Und bei Kindern gilt Schlafmangel inzwischen sogar als Auslöser für Hyperaktivität.

Nach allen Regeln ihrer Kunst erforschen Wissenschaftler heute die Nachtruhe. Sie verteilen Aktometer, verkabeln Testschläfer in Schlaflaboren, werten Tausende Fragebögen aus. So belegen sie empirisch, wie der Schlaf an Raum verliert. »Die Menschen in westlichen Ländern schlafen im Durchschnitt etwa eine Stunde weniger als vor 20 Jahren«, fasst Thomas Pollmächer, Schlafmediziner und leitender Psychiater am Klinikum Ingolstadt, die Datenlage zusammen.

Zappelphilippe

Das Burn-out-Syndrom und das »Zappelphilipp-Leiden« ADHS ließen sich bei vielen Betroffenen womöglich einfach durch mehr Schlaf vermeiden. Mit Ausgebrannt sein reagiert der Körper

von Erwachsenen auf Dauerstress - gegen den die beste Vorsorge lautet: häufig ausschlafen, früher zu Bett gehen, tagsüber Pausen und Nickerchen einlegen. Und so wie die Leistungsgesellschaft unausgeschlafene Erwachsene in den Burn-out treibe, sagt der Freiburger Somnologe Dieter Riemann, »so sind einige Kinder mit ADHS vielleicht unerkannte Langschläfer, die nicht genug Zeit

zum Schlafen bekommen«.

Als ideale Schlafdauer für die Mehrheit der Erwachsenen gelten sieben bis neun Stunden. Allerdings gibt es enorme Unterschiede. Für einige wenige sind schon fünf Stunden genug, andere brauchen mindestens zehn Stunden Schlaf. Umfragen zufolge schläft der Deutsche im Schnitt sieben Stunden und acht Minuten. Das heißt aber auch: Viele schlafen deutlich länger, andere sehr viel kürzer. Zu den Unausgeschlafenen gehören vor allem Leistungsträger - und Schüler. Kurz gesagt: all jene, die am Wochenende oder in den Ferien das Bedürfnis haben, einmal richtig auszuschlafen.

Warum gönnen wir uns nicht mehr Zeit zwischen den Kissen? »Mehr Schichtarbeit, mehr Medienkonsum, längere Ladenöffnungszeiten«, zählt Pollmächer die Ursachen auf. Oft wird einfach zu viel gearbeitet. 1,7 Millionen Erwerbstätige in Deutschland arbeiten laut Statistischem Bundesamt pro Woche 60 oder mehr Stunden. »Und je mehr die Menschen arbeiten, desto weniger schlafen sie«, sagt Mathias Basner. Der Forscher von der University of Pennsylvania in Philadelphia hat das Schlafverhalten empirisch ausgewertet und festgestellt: Viele Menschen stehen morgens extra früh auf, um abends keine Freizeit zu opfern. Zu Bett gehen dann alle fast zur selben Zeit, meist nach der Lieblingssendung im Fernsehen. »Es ist absurd«, so Basner, »alle wissen, wie gut Schlaf tut, doch den meisten ist fast alles andere wichtiger.«

Wer ausreichend schlafe, betreibe "aktives Anti-Aging"

Dabei hat die Forschung längst gezeigt, wie notwendig der Nachtschlaf ist. Währenddessen werden Organe und Gewebe regeneriert, Infekte bekämpft, Eindrücke verarbeitet, wichtige Erinnerungen verfestigt und unwichtige verworfen. »Wir müssen schlafen, um geistig und immunologisch fit zu bleiben«, bilanziert der Lübecker Endokrinologe Jan Born. Wer ausreichend schlafe, betreibe »aktives Anti-Aging«. Warum wir uns diese Wellness vorenthalten? Vielleicht weil das Gefühl fürs rechte Maß so leicht abhanden kommt.

Das zeigt ein berühmt gewordenes Experiment des US-Psychiaters David Dinges. Tagsüber quälte er seine Probanden mit Leistungstests, nachts gönnte er ihnen unterschiedlich lange Ruhe. Manche durften in seinem Schlaflabor in Philadelphia acht Stunden schlafen, andere nur sechs oder vier. Im Laufe der zweiwöchigen Experimentierphase zeigte sich: Nur die Ausgeschlafenen blieben auf der Höhe ihrer Leistung. Die anderen zeigten von Tag zu Tag größere Schwächen; je weniger Schlaf sie bekamen, umso schlechter wurden ihre Testergebnisse. Erstaunlich war allerdings, dass die Wenigschläfer nach etwa vier Tagen nicht mehr müder wurden, sondern sich regelrecht ans Übernächtigt sein gewöhnten. Offenbar macht uns anhaltender Schlafmangel also dümmer, ohne dass wir es merken.

 

·

 

Die Auswertung des Münchner Chronotyp-Fragebogens ergab, wie häufig welcher Chronotyp ist. Die hier aufgeführten Schlafzeiten geben die natürlichen Zubettgeh- und Aufstehzeiten an, also keine Uhrzeiten, die beispielsweise durch den Beruf vorgegeben sind.

Im Durchschnitt sind Jugendliche und junge Erwachsene so spät getaktet, wie nie wieder in ihrem Leben. Sie sind Spätschläfer und schlafen, sofern es die Umstände zulassen, morgens dafür länger. Für die Lernleistungen in der Schule wäre ein späterer Unterrichtsstart besser, da man die jungen Menschen wegen ihres Chronotyps quasi "nachts" zur ersten Stunde bittet. Erst mit Ende der Jugend kehrt sich dieser Trend schlagartig um.

Im Laufe einer Nacht durchwandern wir mehrere 90-minütige Zyklen aus verschiedenen Schlafstadien und dem sogenannten REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), einer Schlafphase, in der wir besonders intensiv träumen. Mit zunehmender Schlafdauer wird der Schlaf insgesamt weniger tief, und die REM-Phasen werden länger. Ältere Menschen haben einen flacheren Schlaf und wachen häufiger für längere Zeit auf.

 

Albträume

Die Hälfte aller Erwachsenen schreckt nachts hin und wieder aus Albträumen hoch, oft hängen sie mit schlimmen Ereignissen oder unbewältigten Konflikten zusammen.

Geschieht das mehrmals pro Woche, empfiehlt sich eine Psychotherapie.

Jetlag

Wer mehr als zwei Zeitzonen überfliegt (besonders gen Osten), leidet meist unter Jetlag: Die innere Uhr hinkt hinterher. Therapie: Am Zielort den Tagesrhythmus konsequent einhalten.

Oder weniger fliegen. Jahrelanges häufiges Ost-West-Jetten kann dauerhafte Insomnie verursachen.

Schichtarbeit

Rund 15% aller Erwerbstätigen hierzulande arbeiten in Schichten. Drei Viertel all jener, die das länger als drei Jahre tun, erleiden irgendwann eine Schicht-Schlafstörung.

Nach Nachtschichten finden sie kaum erholsamen Schlaf. Im Extremfall verliert ihr Körper ganz den Rhythmus, Herzkrankheiten oder andere Störungen drohen. Da helfen nur andere Arbeitszeiten.

Schlafwandeln

Bei den rund drei Millionen Schlafwandlern aktiviert das Gehirn nachts die Muskeln - nicht aber das Bewusstsein. Meist ist der Spuk nach wenigen Minuten vorbei.

Vorsicht vor Stürzen und Unfällen! Medikamente sind nur selten nötig.

Restless Legs

Das Restless-Legs-Syndrom quält mehr als zwei Millionen Bürger. Sie spüren ein Kribbeln oder Brennen in den Unterschenkeln. Ursache kann Dopamin- oder Eisenmangel sein,

Abhilfe verspricht hoch dosiertes Eisen.

Und wie holt man die versäumte Nachtruhe am besten auf? Reicht dazu ein Wochenende? In einer zweiten Studie gönnte Dinges seinen Testschläfern fünf Nächte lang jeweils nur vier Stunden Schlaf und ließ sie danach ausschlafen. Ergebnis: Nach dem Leistungsabfall unter der Woche wurden die Testergebnisse zwar durch längere Bettruhe besser; doch selbst zwei Nächte mit zehn oder mehr Stunden im Bett brachten keine vollständige Erholung, berichtet Mathias Basner, der zum Team von Dinges gehört: »Vieles deutet darauf hin, dass es ein Gedächtnis für Schlafmangel gibt.«

Dabei könnte man das »Schlafkonto« eigentlich leicht auffüllen - mit dem altbewährten Mittagsschlaf. Denn Forscher haben gezeigt, dass wir unsere Schlafration gar nicht am Stück brauchen; auch eine Siesta zwischendurch hilft. In Japan etwa wird deshalb der »Anwesenheitsschlaf« Inemuri praktiziert: Die Samurai erfanden ihn, um gleichzeitig wachen und schlummern zu können. Heute gilt in Japan ein Nickerchen am Arbeitsplatz -oder gar im Parlament- als Ausweis besonderen Eifers. Denn dabei erholt sich, wer besonders fleißig war.

In Deutschland dagegen mangelt es dem Kurzschlaf an kultureller Akzeptanz, wie die Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf erleben musste. Als sie vor drei Jahren spezielle Räume für Nickerchen einrichten lassen wollte, scheiterte sie kläglich - und zwar an den eigenen Mitarbeitern. Die Beamten fürchteten die Häme der Bürger. Dabei könnten solche Ruheräume für viele Berufstätige ein Segen sein - zum Beispiel für Piloten, Lkw-Fahrer oder Schichtarbeiter, die häufig zu wenig Schlaf bekommen.

In Deutschland dagegen mangelt es dem Kurzschlaf an kultureller Akzeptanz, wie die Bezirksverwaltung Charlottenburg-Wilmersdorf erleben musste. Als sie vor drei Jahren spezielle Räume für Nickerchen einrichten lassen wollte, scheiterte sie kläglich - und zwar an den eigenen Mitarbeitern. Die Beamten fürchteten die Häme der Bürger. Dabei könnten solche Ruheräume für viele Berufstätige ein Segen sein - zum Beispiel für Piloten, Lkw-Fahrer oder Schichtarbeiter, die häufig zu wenig Schlaf bekommen.

Paradox: Ständiges Unausgeschlafensein gilt als Risikofaktor für Insomnie

Profitieren würden auch Menschen mit besonders hohem Schlafbedarf oder mit verzögertem innerem Rhythmus. Je ein Fünftel der Deutschen gehöre zu diesen Lang- oder Spätschläfern, schätzt der Freiburger Schlafmediziner Dieter Riemann. Die einen benötigen - oft ohne es zu wissen - neun oder zehn Stunden Schlaf, gehen aber dafür nicht zeitig genug zu Bett. Die anderen werden unter normalen Umständen abends nicht rechtzeitig müde. Am gefährdetsten ist, wer beide, größtenteils genetisch bedingten Eigenschaften vereint: Zu diesen kombinierten Lang- und Spätschläfern gehören mindestens vier Prozent der Bevölkerung. Sie kämpfen sich chronisch unausgeschlafen durch den Arbeitstag, nicken häufig schon abends um acht Uhr auf dem Sofa ein und sind dann um elf Uhr, wenn sie eigentlich zu Bett gehen wollen, plötzlich wieder hellwach.

So gilt paradoxerweise gerade ständiges Unausgeschlafensein als Risikofaktor für Insomnie: Wer zu oft zu wenig Schlaf bekommt, läuft Gefahr, das Ein- oder Durchschlafen zu verlernen. Jeder zwanzigste Deutsche sollte sich deshalb in ärztliche Behandlung begeben. Viele Betroffene versuchen sich allerdings selbst zu kurieren. Statt ihren Lebensstil zu ändern, nehmen sie ständig Schlafmittel - bis diese eines Tages nicht mehr wirken.

Zu einer modernen Schlafkur gehört daher zunächst der Entzug von Schlafmitteln. Anschließend üben die Patienten, etwa mit kognitiver Verhaltenstherapie, Probleme zu erkennen, Gewohnheiten

zu ändern, Schlafzeiten bewusst zu begrenzen. Wer lange falsch geschlafen hat, muss es oft erst mühsam wieder lernen.

Orangefarbene Isomatten und Beruhigungsmusik gehören seit Kurzem auch für einige Fünft- und Siebtklässler in Steinfurt im Münsterland zum Unterricht. »Viele Kinder können nicht mehr abschalten, schlafen zu wenig und stehen pausenlos unter Strom«, erklärt die Stressberaterin Gerlinde Lamberty. Deshalb übt sie mit den Kleinen nun Entspannungstechniken und klärt sie über den Wert des Schlummerns auf.

Zehn bis elf Stunden Nachtruhe empfehlen Experten für Grundschüler; Zwölfjährige brauchen im Mittel neuneinhalb Stunden Schlaf. Erst zum Ende des Teenageralters nähert sich das Schlafbedürfnis dem der Erwachsenen an. Doch »nur acht Prozent der Jugendlichen schlafen unter der Woche so viel, wie es gängigen Empfehlungen entspricht«, fand der Schlafmediziner Thomas Voderholzer durch Umfragen heraus. Der längere Schulunterricht fordert seinen Tribut ebenso wie Sportverein, Fernsehen, Computerspiele und Internet.

Sieben zentrale Forderungen für eine ausgeschlafene Gesellschaft

Ohnehin werden Pubertierende von Natur aus später müde und deshalb morgens nicht rechtzeitig wach. Diesem Rhythmus zollt die St. George’s School in Middletown, USA, neuerdings Respekt. Sie verschob im vergangenen Schuljahr für neun Wochen den Unterrichtsbeginn von acht Uhr auf halb neun. Das zeitigte Wirkung: Hatte vorher nur ein Sechstel der 201 untersuchten Teenager mindestens acht Stunden pro Nacht geschlafen, war es nun über die Hälfte. Außerdem erwiesen sich die Schüler als aufmerksamer, sie gingen seltener zum Schularzt und waren weniger trübsinnig. Eine Mehrheit der Schüler und Lehrer forderte daraufhin mit Erfolg den permanenten späteren Schulbeginn. In Deutschland hat schon vor vier Jahren eine Statistik gezeigt, dass »Eulen«, die von Natur aus später einschlafen, signifikant schlechtere Abiturnoten haben als früh aufstehende »Lerchen«

 

Narkolepsie

Narkoleptiker können von einem Moment auf den anderen ganz plötzlich einschlafen. Ihnen fehlt ein Botenstoff, der den Schlaf-/Wachrhythmus regelt. Die rätselhafte Krankheit ist

zwar nicht heilbar, mit Medikamenten aber beherrschbar.

 

Der finnische Neurologe Markku Partinen, der 2010 bemerkte, dass auffällig viele Eltern zu ihm in die Schlafklinik nach Helsinki kamen, deren Kinder an einer seltsamen Störung namens

Narkolepsie litten. Immer wieder nickten sie tagsüber ohne ersichtlichen Grund ein, ihre Muskeln erschlafften unkontrolliert. Statt fünf bis zehn junger Patienten pro Jahr in Finnland zählte die Nationale Taskforce 71 erkrankte Kinder und Jugendliche (Partinen et. al., 2012).

Partinen durchforstete ihre Krankenakten und stieß auf einen möglichen Zusammenhang: Fast alle waren zuvor mit Pandemrix geimpft worden. Die meisten europäischen Regierungen hatten den Impfstoff zum Schutz gegen die Schweinegrippe-Pandemie bestellt. Während die Deutschen ihn kaum nutzten, impften die Finnen 75% der Kinder.

Auch Deutschland meldete Narkolepsie-Fälle nach Impfung

Seine Hypothese verbreitete sich unter Narkolepsie-Experten wie ein Lauffeuer. Bald kamen weitere Meldungen hinzu: Schweden, Dänemark, Norwegen, Irland, Frankreich. Alle verzeichneten zwischen 2009 und 2010 plötzlich mehr Narkolepsie-Fälle bei Kindern und Jugendlichen. "Auch in Deutschland nahmen die Zahlen etwas zu", sagt Geert Mayer vom Hephata-Krankenhaus in Schwalmstadt-Treysa, der die deutsche Narkolepsie-Studie leitete. Die Beweislast schien erdrückend. Schnell geriet ein Wirkungsverstärker unter Verdacht.

Jeder Impfstoff muss in drei aufwendigen Studienphasen seine Sicherheit und Wirksamkeit nachweisen. Auch der pandemische Musterimpfstoff wurde an etwa 5000 Probanden über 18 Jahren erprobt. Weil aber bei der Grippe immer andere Virustypen die Oberhand gewinnen, müssen diese Impfstoffe daran angepasst werden. Den Behörden reicht dafür eine verkürzte Zulassung, schließlich bleiben alle anderen Bestandteile identisch. An 60 Teilnehmern wird dann erprobt, ob die Grippeimpfung ausreichend schützt.

Jens Vollmar von GSK widerspricht: "Das Prinzip war gut untersucht. Wir hatten exakt diesen Zusatzstoff in Impfstoffen eingesetzt, ohne dass es zu Narkolepsie-Fällen kam." In Kanada, wo ebenfalls ein Impfstoff mit dem Hilfsstoff im Einsatz war, blieb ein vergleichbarer Anstieg aus. China vermerkte sogar einen gegenläufigen Trend. Dort litten vor allem Menschen unter Narkolepsie, die sich mit Grippe infiziert hatten. Schließlich zog das Fachmagazin "Science Transnational Medicine" eine von GSK finanzierte Studie zurück, die aufgedeckt haben wollte, wie diese Impfung eine Autoimmunreaktion auslöst und damit zu Schlafkrankheit führt. Die Ergebnisse waren nicht reproduzierbar.

Übrig bleiben die kranken Kinder und ein Verdacht. Das spreche für einen Zusammenhang, heißt es bei der Impfüberwachungsstelle der Europäischen Seuchenbehörde ECDC. "Ein Beweis steht aus", sagt Mayer. Die Fallzahlen seien schwer interpretierbar. Seit 2007 gibt es neue Narkolepsie-Diagnosekriterien. Die Krankheit werde mehr beachtet, sagt er. Tatsächlich stieg schon vor der Schweinegrippe die Zahl der Diagnosen ein wenig.

Über die Ursachen der Narkolepsie ist - wie bei vielen Leiden, denen ein Zusammenhang mit Impfungen nachgesagt wird - wenig bekannt. "Vermutlich ist die Immunabwehr gestört", sagt Mayer. Eine Veranlagung allein lässt die Schlafattacken nicht ausbrechen, etwas anderes muss hinzukommen. Vielleicht Infektionen mit Bakterien oder Viren. Die Kinder könnten sich vor der Impfung mit Grippe angesteckt haben, meint er. Oder die Viruspartikel im Impfstoff haben den Mechanismus angestoßen.

Es ist wie mit dem Fieber, dass einige Kinder nach einer Lebendimpfung bekommen. Es gilt als Zeichen, dass das Immunsystem seine Arbeit tut. Zumutbar im Vergleich zu dem, was die Krankheiten anrichten, vor denen die Impfungen schützen. Wenn das Kind aber zu Fieberkrämpfen neigt? Das sei bereits eine schwere Nebenwirkung, sagt der Kinderarzt Hartmann. Denn daraus kann sich in sehr seltenen Fällen eine Epilepsie entwickeln.

Einsatz von Pandemrix auf Erwachsene beschränkt

Bei Pandemrix griff die europäische Zulassungsbehörde EMA rasch ein und beschränkte 2011 den Einsatz auf Erwachsene. Die Schweinegrippe zog letztlich als leichter Infekt über Europa. Wären die schlafkranken Kinder aufgefallen, wenn die Pandemie Abertausende getötet hätte? Wohl kaum. Eine Impfung bleibt eine Abwägung von Nutzen und Risiko. Dass in Europa Kinderlähmung ausgerottet ist, dass weniger Kinder als Folge der Masern geistig behindert sind und dass Eltern nachts nicht mehr aufwachen, weil sie glauben, dass ihr Kind an Keuchhusten erstickt, verdanken wir Impfungen. Mit den Flüchtlingen aus Syrien könnten aber selbst Seuchen wie Polio wieder nach Europa kommen, warnen Experten.

Apnoe

Bei der Schlafapnoe setzt die Atmung immer wieder komplett aus - für bis zu zwei Minuten. Die Folge: Sauerstoffmangel, langfristig drohen Herzinfarkt, Schlaganfall und geistige

Störungen. Betroffen sind rund vier Millionen Menschen, am häufigsten Übergewichtige: zu viel Fett im Halsbereich verschließt die Atemwege. Sauerstoffgeräte helfen, vor allem aber

ist Abnehmen nötig.

Kleine-Levin-Syndrom

Das Kleine-Levin-Syndrom äußert sich durch extremes Schlafbedürfnis (»Hypersomnie«). Betroffene schlafen oft tagelang bis zu 20 Stunden täglich - in den kurzen Wachphasen sind sie meist verwirrt, sexuell enthemmt und essen übermäßig. Die Attacken können zwei Wochen lang dauern und alle paar Jahre wiederkehren. Das Syndrom ist sehr selten, seine Ursache unbekannt.

Insomnie

Schlaflosigkeit (Insomnie) trifft rund fünf Millionen Menschen. Sie können abends regelmäßig nicht einschlafen, obwohl sie müde sind. Therapie: eine gute Matratze, ein dunkler Raum,

Entspannungsübungen - und nicht so viel grübeln.

Schlafmangel

Wer ständig zu wenig schläft, riskiert langfristig, am Schlafmangelsyndrom zu erkranken. Einige Hunderttausend Menschen in Deutschland leiden darunter, oft ohne es zu merken.

Die Leistungsfähigkeit leidet - Gereiztheit, Konzentrationsstörungen und schließlich Burn-out-Syndrom können folgen. Therapie: konsequent auf genug Schlaf achten.

 

Doch wie bemerken Eltern den Schlafmangel ihres Kindes? »Konzentrationsschwäche, gesteigerte Impulsivität und Tagesmüdigkeit«, zählt Oskar Jenni vom Universitäts-Kinderspital Zürich die Symptome auf. Zwar gebe es auch bei Kindern große Differenzen: Manchen genügten acht, anderen erst elf Stunden Schlaf. Ein Alarmsignal sei aber, wenn der Nachwuchs am helllichten Tag bei einer halbstündigen Autofahrt wegnicke: »Schulkinder können tagsüber eigentlich nicht schlafen.«

 

Schülern hilft der Schlaf vor allem bei der Gedächtnisbildung: Befreit von äußerem Input, wiederholt und festigt das Gehirn jene Lerninhalte, die es sich zuvor angeeignet hat. Gerade der lange Schlaf der Kinder ermögliche ihnen ihre »extremen Fähigkeiten beim Lernen«, sagt der Lübecker Jan Born. Dass die Leistungen im Alter abnähmen, liege auch daran, dass die Menschen dann immer weniger tief schliefen.

 

Regelmäßig genug zu schlafen würde also allen nützen: Alten und Jungen, Kranken, Gefährdeten und auch den rundum Gesunden. Schon vergleichsweise simple Maßnahmen versprechen große Vorsorgewirkung. Sieben zentrale Forderungen für eine ausgeschlafene Gesellschaft lauten deshalb:

 

1. Schlaf und Entspannung verdienen in der Gesundheitsvorsorge denselben Stellenwert wie Bewegung und ausgewogene Ernährung.

2. Die Sommerzeit verschiebt die Rhythmen vieler Menschen nach hinten - und erschwert so das Einschlafen. Sie gehört abgeschafft!

3. Arbeitszeiten müssen flexibler werden - nur so vertragen sie sich mit dem individuellen Schlafrhythmus und -bedarf vieler Menschen.

4. Die Schule sollte später beginnen. G8-Gymnasien sollten Lehrpläne entschlacken oder zu neun Schuljahren zurückkehren.

5. Fördern wir Nickerchen am Arbeitsplatz.

6. Mehr Rhythmus! Arbeit und Unterricht brauchen Unterbrechungen - damit wir uns bewegen und entspannen können. Und abends sollten wir früher ins Bett gehen.

7. Erkennen wir den enormen Einfluss an, den das Tageslicht auf unseren inneren Rhythmus hat. Hören wir auf ihn!

 

Beim Berliner Staatsballett hat man bereits umgedacht: Wenn sich schon an der körperlichen Belastung, dem Lampenfieber oder dem Druck auf die Tanzprofis nichts ändern ließ, so sollten

diese wenigstens ihrem Schlafbedürfnis gehorchen können! Ingo Fietze richtete einen Ruheraum ein, still, entspannend, zum Nickerchen einladend. Gerade plant der Schlafforscher eine Folgestudie. Eines weiß er schon jetzt: »Der Ruheraum ist dauernd besetzt.«

 

 

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