Alcohol (aethylicum) =
Aethylalcohol = Aethanol = Alcoholus (Aethyl)/Alco) CH3CH2OH
Thema: Hochmut/Versuchung/Unvollständigkeit; Lösung: positiv: Sich Problemen
stellen; negativ: Vergessen/negative
Geist hemmend;
Vergiftung/Gebrauch: Leber-/Hirnschäden, Magenkrebs/Impotenz; 1. Sich entspannen/ anpassen, 2. Vergiftung, Gedächtnisverlust, Schuld/Reue, 3. Kontrolleverlust über Selbst/ getrunkene Menge, rationalisieren/sich entschuldigen, prahlen/ zurückziehen/isoliert sein, Nahrungsaufnahme wird weniger wodurch Fehlernährung entsteht, 4. geistige Absturz/ Wahn/ Neues kann nicht aufgenommen werden Delirium (Gesehenes wird falsch interpretiert.
Zittern Hände/Füße, Angst/Dämmerzustand/
1. Euphorie: überschätzt selbst/bezieht alles auf sich
selbst/Erregung/gewalttätig/Sinnes-täuschung/SexVERlangen, 2. Rausch:
Gleichgewicht-/Koordinationsstörung, zittern < Ungewöhnliches, Sexverlangen
fehlt, 3. Narkotisch: Verwirrt/Bewusstsein getrübt, Schwäche/Lähmung (Zunge),
4. Koma;
Leber-/Nieren-/Nerven-/Magen-Darm-Trakt-/Herz-/Bauchspeicheldrüseschäden.
Die geistige Leistungsfähigkeit sinkt. Hinzu können Hautveränderungen,
vorzeitiges Altern, Depressionen und die Zerstörung von Gehirnzellen kommen.
Alkohol
Zellgift/zerstörerisch ab einer täglichen Menge von etwa 20 - 60g reinen Alkohols (etwa 1 Liter Bier/0,5 Liter Wein).
Kinder von
Alkoholiker/aus Familien mit regelmäßige Alkoholkonsum: Stumpf/antrieblsos/launisch.
Menses unregelmäßig, verliert Fötus in 1e Monat, dick/wenig Schweiß;
Reflexen
vermindert/Denken träge;
Positiv:
Fröhlich/kommunikativ/lustig;
Negativ:
Niedergeschlagen/lügt/verrät Geheimnisse/geschwätzig,
sentimental/passioniert/ kindlich/empfindet weniger/passiv/traurig/vage Ängste;
„Wie niedergemacht durch Freunde“/ schätzt alles falsch ein, unkoordinierte
Bewegungen, Gehstörungen, Träume (unangenehm/= gebissen o. gestochen), Unruhe
(zittern in Schüben)/ Zerrüttung/Delirium + optische Halluzinationen, <
Bewegung/liegen/ nachts/Widerspruch, < nachts/liegend/Widerspruch, > Ruhe/Schlaf//Kälte;
Ursache: Schlaganfall;
Frau: Flüssigkeitsgehalt des Körpers niedriger (ca. 55%)/bei Männern (ca. 68%) [deshalb verteilt sich der Alkohol bei Frauen auf weniger Flüssigkeit, weshalb die Alkoholkonzentration im Blut (Promille) bei gleicher getrunkener Menge höher ist als bei Männern]. Außerdem baut die weibliche Leber Alkohol langsamer ab.
Alkoholkonsum während Schwangerschaft kann Entwicklung des Fötus beeinträchtigen/in den ersten 12 Wochen zur Entstehung des fetalen Alkoholsyndroms (= FAS/mit geringerem Geburtsgewicht/sichtbaren Missbildungen/Störungen der inneren Organe/Verhaltensauffälligkeiten und geistigen Entwicklungsverzögerungen). Grenzwerte für die schädigende Wirkung von Alkohol auf das Ungeborene gibt es nicht.
Vergleich: Enthalten in: Aniba ruseodera + Cori. + Cymbopogon martini + Eucal-radiata. +
Geranie. + Majoran + Menth-pi. + Meulal.
+ Neroli. + Petit grain. + Ravensara aromatica. + Rosenholz. + Ravensara
aromatica + Ros. + Ros-d. + Spearminth.
Abs. Carbn-s.
Alcohol aktiviert Rezeptoren von GaBa (werden vermindert) + Glutamat + Serot + Acetylcholin
Ariocarpus fissuratus = Peyotle-ähnlich + unangenehm = Dry Whiskey/= False Peyote/= Wollfruchtkaktus/= Star cactus Caryophylales Drogen allgemein
Siehe: Alkoholismus + Biergruppe + Gemeinschafts- + Piper
methysticumgruppe + Glyceringruppe
+ Fermentation/Gärung
Alkoholgruppe
Acet-ac = O + Alkohol
Aether = Alko-lähnlich + SCHNELL/= chemisch Alco-ähnlich
Alco
Aran-s = Alco-ähnlich
Astrag wirkt wie Alkohol/Tabak/Morphium
Cori-r = Alco-ähnlich.
Eryth wirkt Alco-ähnlich.
Fette + Öle = Alco-ähnlich.
Glyc = Alco-ähnlich
Propr = Alcoholersatz
Alkoholische Getränke:
Absinth = Bohémiendroge (Vincent van Gogh schnitt sich Teile seines Ohrläppchens ab/Paul Verlaine schoss auf seinen Geliebten/Oscar Wilde forderte auf sich mit
Absinth zu vergiften/Henri Toulouse-Lautrec starb an Folgen des Absinths/Pablo Picasso misshandelte seine Frau schwer)
Amaretto mit Mandel/Bittermandel
Ananassaft vergoren
Apfelwein/Apfelbrand/Apfellikör
Arak + Palmwein aus Dattelpalm + anderen
Asahi = hergestellt aus Malz von Reis
und Mais und Lup
Bier aus Hordem-vg.+ Lup 2 - 7% Osiris/Hämorrhoiden/Verstopfung/Würmer/Husten/
Fieber/schlaflos
---- Dinkelbier
---- Geuze/Lambic (belgisch) enthält Aethyl + Lac-ac + Hord-vg + Trit-vg = für Diabetiker geeignet
---- Heather ale (= gewürzt mit Eric-vg).
-----Bier aus geräuchertem Malz (Bamberg)
Bourbon aus Mais
Brennspiritus (80% Aethyl + 20% Methanol)
Calvados (Malus-c) = Apfelbranntwein
Campari enthält E 120
Chicha = alkoholisch Getränk hergestellt mit Cac
Damianlikör
Enzianlikör
Franzbranntwein (Aethyl + Latschenkiefer + Camph?).
Ginger beer (mit Kefir-ähnliche Pflanze hergestellt)
Haselnussgeist Himbeergeist
Holundergeist Kirschegeist
Quittegeist Reine Claudegeist
Schlehegeist Zwetschengeist
Feni aus Anac-oc (Ghoa) Grand Marnier mit Orange
Grappa = hergestellt aus Vitis-v/= Branntwein
Steinhager + Genever + Gin gebrannt aus Weizen mit Juni (macht Aethyl wirksamer)
Honigbier = Met Honiglikör
Jenever = genévrier/= Wacholder (= Juni-c)
Kefir (½ %) Kuhmilchgetränk
Korn aus Getreide Mescal aus Agave
Mead (fermented honey) bound with the mythology of the bee.
Mirin = süße Reiswein (aus Reis/Hefe/Zucker).
Palmwein (Hergestellt aus Blütenstandsaft von Cocos).
Pastis aus Steranis Pisto aus Agave
Porsesnaps hergestellt mit Myrica gale (Dänemark)
Pulque = gegoren aus Agave Rum aus Sacch 40 - 70%.
Sabra = Liquör mit Choc + Orange
Sake (= Alkoholisch Getränk aus Oryz-s. + Pilz Aspergillus oryzae)
Slibovitz aus Zwetschgen
Tequila aus Agave
Schnaps/Likör
30 - 60%
Topi o.
Rossler aus Helianthus tuberosus = Topinambur in
Wein 6 - 17%
Wermut (enthält Cinnm)
Whiskey = aus geräuchertem Malz hergestellt
Wodka aus Getreide/Kartoffeln/Zellulose wird OFT und GUT gefiltert
Alkohol/Chlf/Äther = alipatisch + lipoidlöslich + ähnlich
Antidotiert: Licht. Phos. Alkohol
Antidotiert von: Agar. Agav. Carbn-s. Lach. Led. Ran-b. Stroph.
Verlangen nach Alkohol: Ange-s. Calc-ar. Kola. Nux-v. Pip-m. Querc. Stevia. Stry-n. Thymu-vg.
Rückfälle: Bac. Psor. Sulph. Thymu-vg.
Alkohol-/Kaffee-/Teegebrauch (auch vorbeugend) mit Blutandrang zum Kopf: Guar
Wirkung: sanguinisch/choleirisch/psorisch
Most alcohols fall in the sycotic miasm.
Allerlei: Unterdrückt Hirnfunktionen wie Gedächtnis/Koordination/Urteilsvermögen, andere emotionelle Funktionen = führend, hemmt Glutaminrezeptoren + fördert Gabarezeptoren (Anzahl) in Entzug müssen Glutaminrezeptoren abgebaut und Gabarezeptoren aufgebaut werden um ein erträgliches Gleichgewicht zu schaffen/ausgeschieden in Urin, wird im Leber umgesetzt + wie Fett angesehen, dann im Leber eingelagert (= Zirrhose)
ausgeschwemmt von Salz
stört HGH-prozess
Schützt Eiweiß im Körper vor Fäule
Wird durch Destillat gewonnen aus Getreide/Zucker (C) fermentiert, es entsteht Carb-ac + Alkohol
Unter Alkoholeinfluss sehen Männer Frauen als schöner/Frauen Männer nicht als schöner.
2000 years after Knossos fell, in the classical Greek tongue preserved: "honey-intoxicated" as the phrase for "drunkenness“
Methanol, Methylalkohol, Karbinol oder Holzgeist
ist der einfachste Alkohol, der Alkohol des Methans mit der Summenformel CH3OH.
In der Natur kommt es in Baumwollpflanzen, Heracleum-früchten, Gräsern und in ätherischen
Ölen vor. Es ist ein primärer, einwertiger Alkohol. Ist ein starkes Nervengift,
welches bevorzugt den Sehnerv schädigt. Wird Methanol getrunken, kann es zum
Erblinden führen. Methanol entsteht auch wenn alkoholhaltige Getränke bei zu
hohen Temperaturen destilliert werden. Die letale Dosis liegt bei 5 bis 50 g.
Als Gegenmittel wird eine größere Menge Ethanol verabreicht, Der Körper verstoffwechselt Ethanol bevorzugt und das Methanol wird unverändert ausgeschieden/wordt gevormd door de pectine uit de vruchten/methanol wordt in het lichaam omgezet in mierenzuur.
Wirkung: Most alcohols fall in the sycotic miasm.
Phytologie:
Alkoholsucht:
1 Handvoll mit 4 Tassen kochendes Wasser übergießen, davon jjede 3 St. 1 Tasse
mehrere Wochen (kann Übelkeit/erbrechen/Durchfall verursachen +
UrinFLUß/SCHWEIß/STUHL/AppeTIT/DURST)
Trunkenschaft:
heißer Aufguss 30 Min. ziehen lassen. Jede 15 Min. 1 Esslöffel (folgt
Stuhl/Urin/übel/erbrechen/Schweiß + Alkoholabneigung.
Repertorium:
Gemüt: Verlangt nach (kreativer) Aktivität (kreativer Schaffensdrang)
Alkoholismus
Angst (wenn allein/im Bett/die er vergeblich verbirgt, versteckt)/Furcht (grundlos/vor Unglück)
Auf-/Zusammenfahren (aus dem Schlaf)
Beschimpfen, beleidigen, schmähen/Fluchen
Bewusstlos/Koma (apoplektisch/mit Herabfallen der Lider/+ zusammengezogenen Pupillen)
Delirium (flieht und springt plötzlich aus dem Bett auf/rasend/religiös)/Delirium tremens
Demenz
Eigensinnig, starr-/dickköpfig
Empfindlich
Enthüllt Geheimnisse
Erschöpft geistig
Exzentrisch, überspannt
Faul (körperlich)/feige
Fehler; macht (in Personen)
Feuer möchte Dinge anzünden
Fliehen, versucht zu (im Delirium)
Froh
Gedächtnisschwäche
Gedankenandrang, einstürmende Gedanken, Gedankenfluss/schnell/überlegt, bedacht/wandernd, umherschweifend
Gefühllos, hart
Geisteskrankheit, Wahnsinn (durch Kopfverletzung)
Gesellig, ist kontaktfreudig/verlangt Gesellschaft (< wenn allein)/ergießt sich in Freundschaftsbekundungen
Gesten, Gebärden; macht [unwillkürliche Handbewegungen der (Greifen/in der Ruhe/zupft an der Bettwäsche]/konvulsivisch/lebhaft
Grausam/hartherzig, unerbittlich/boshaft/brutal
Heftig, vehement/leidenschaftlich
Ichbezogenheit, Selbstüberhebung/kindisches Verhalten/Angeber
Imbezillität
Klagen
Konzentration schwierig (studierend)
Lächeln/Lachen (unmäßig)
Lügner (lügt, sagt nie die Wahrheit, weiß nicht, was sie sagt)/unaufrichtig
Manie/Hochgefühl
Mitgefühl, Mitleid
Moralischem Empfinden; Mangel an
Mürrisch/Stimmung, Laune veränderlich/streitsüchtig/verdrießlich
Mutig
Phantasien - absurd/lebhaft
Raserei, Tobsucht, Wut (mit Fluchen)
Redselig, geschwätzig
Reizbar, gereizt
Ruhelos (+ Herumwerfen im Bett/versucht vergeblich, es zu verbergen)
Schamlos/spaßt (zügellos)/Spottet (über seine Freunde)/würdelos
Schreien
Schweigsam/seufzt/zurückhaltend, reserviert
Seelenruhe, Gelassenheit
Sentimental, schwärmerisch, rührselig
Singen (laut, ungestüm)
Sinne - abgestumpft, stumpf/scharf
Spät - ist immer zu spät
Spricht hastig, eilig
unüberlegt, unbedacht/unbesonnen, unachtsam
Unzusammenhängend/verworren/geistig verwirrt
Springt (aus dem Bett)
Stumpf
Suizidneigung; Neigung zum Selbstmord/verlangt zu Töten
Traurig (bei Alkoholikern)
Umgänglich, freundlich (gegenüber einem Feind)
Unanständig, unzüchtig (Lieder)
Ungeduld (beim geringsten Widerspruch)
Unzüchtig, obszön (Lieder)
Verlangen, Wunsch nach - voller Verlangen (unkontrollierbar)
Wahnideen - Abgrund (Furcht, einen Abgrund hinunter zu fallen)/sei beschimpft worden/ein Feind liegt ständig auf der Lauer, um ihm eine Verletzung zuzufügen/habe einen Hydrothorax/von Reichtum/= an Bord eines Schiffes im Sturm/besteht darauf, dass er schläft, obwohl er wach ist/
Wird verfolgt, ihm würde nachgestellt (konkret) (von Mördern/von Polizei/von Räubern)
Wichtigtuerisch, pompös
Widerspruch = unverträglich
Witzig, geistreich
Schwindel: im Allgemeinen + Geräusche im Ohr
Kopf: Schmerz (dumpf)
Gehirnerweichung/Venen in die Schläfe „Wie geschwollen“
Auge: Amblyopie
Blass/glänzend
Entzündet (retrobulbär)
Granuliert - Lider
Herabfallen der Lider/verdreht, verzogen; krampfhaft
Pupillen - träge/unempfindlich gegen Licht/zusammengezogen
Ohr: Geräusche im Ohr, Ohrgeräusche - Klingeln/Rauschen/Sausen, Brausen (+ Schwindel)/Summen
Nase: Nasenbluten
Gesicht: rot/schwarz/gerunzelt
Sehen: Flimmern, Flackern/Lichtblitze
Gesicht: rot/schwarz/gerunzelt
Mund: Zunge weiß/rissige Zunge
Geschmack - bitter/etwas salzig/sauer morgens/widerwärtig, ekelhaft
stotternt
Zähne: Zähneknirschen
Bauch: Wassersucht - Aszites
Blase: Uriniert unwillkürlich
Atmung: Asthma, asthmatische Atmung
Beschleunigt/langsam/rasselnd < im Schlaf/Schnarchen/unregelmäßig
Brust: Herzversagen/Herzklopfen (< nach Essen)
Hören: Schwerhörig (verwechselt Geräusche)/überempfindliches Gehör
Husten: Hüsteln/trocken
Innerer Hals: rot/Hitze
Schleim - blutig/zäh
Schmerz (brennend/erstr. Magen (wund schmerzend)
Kehlkopf und Trachea - Hitze im Kehlkopf/Räuspern, Freimachen des Kehlkopfes/Stimme - heiser, Heiserkeit
Magen: Durst/hart/Schluckauf
Schmerz (drückend)/übel (< geistige Anstrengung)/erbricht
Zusammenschnürung
Rektum: Unwillkürlicher Stuhl
Stuhl: Blutig/gallig/grau/hart/schwarz
Urin: Blutig/eiweißhaltig/blass/tiefrot
spezifisches Gewicht vermindert/Sediment
Männliche Genitalien: Erektionen fehlend/Sexverlangen (fehlend/vermehrt)
Weibliche Genitalien: Abort in 1en Monat/Menses unregelmäßig/Sexverlangen fehlend
Glieder: Konvulsionen in Beine/zittern
Schwäche (Daumen/Zeigefinger/Knie)
Stolpert beim Gehen
Schlaf: Gestört (durch Träume)/komatös/tief/gähnt häufig nach dem Ausschlafen des Rausch/ruhelos/schlaflos/überwältigende Schläfrigkeit/unerquicklich
Träume: Lebhaft/schrecklich/Viele
Schweiß: im Allgemeinen/riecht sauer/kalt/reichlich
Haut: Gangrän/Geschwüre - Varizen
Allgemeines: Abmagerung/vorzeitiges Altern/Ameisenlaufen in äußere Teile
Apoplexie
Bewegung abgeneigt/Fettleibig
< im Freien
Konvulsionen (epileptisch)/konvulsivische Bewegungen
Leistungsfähigkeit erhöht
Ohnmacht
Psora
Schmerz bei Krebsleiden
<: Alkohol/Bier;
Abgeneigt: Alkohol/Essen/feste Speisen; Verlangt: Alkohol/Pfeffer/Senf/Stimulantia;
Unempfindlich
Wassersucht - äußere/innere
Kraft, Durchhaltevermögen; Gefühl von (der Muskeln)
Krampfadern
Schwäche (erwachend)
Zittern äußerlich (< Anstrengung)/Zucken - Sehnenhüpfen
Günter Grass
"Viel besser
ist es, trunken, als tot am Boden liegen."
Einer weit
verbreiteten Ansicht zufolge sprechen Schriftsteller dem Alkohol stärker zu als
andere Berufsgruppen, in den Worten von F. Scott Fitzgerald: "Trinken ist
das Laster des Schriftstellers." Der New Yorker Psychiater D. W. Goodwin,
der zu diesem Thema ein Standardwerk verfasst hat, meint gar beweisen zu
können, dass Autoren amerikanischer Herkunft substantiell mehr saufen als Autoren
anderer Nationalitäten. Ebenso gut könnte man sagen, dass Schriftsteller neben
vielem anderen auch das Trinken thematisieren, und dass Amerikaner eben
besonders gern darüber sprechen.
In Ländern, in
denen Alkohol als Kulturgut gilt, ist es also nicht unbedingt erwähnenswert,
dass man sich regelmäßig einen antrinkt - in Frankreich zum Beispiel, wo, um
mit Roland Barthes zu sprechen, Wein das Totem-Getränk ist, sein Genuss also
erst die Zugehörigkeit zur Gruppe bezeugt. Darüber hinaus tut Goodwins These einer
ganzen Reihe anderer Berufsgruppen Unrecht, zuerst natürlich anderen Künstlern:
Schauspieler-Durst, insbesondere der von Bühnenschauspielern ist sprichwörtlich
("Gehen zwei Schauspieler an einer Kneipe vorbei ..."), auch Maler,
Bildhauer und ganz besonders Musiker leisten hier Außerordentliches.
Abgesehen davon
besagt die Affinität zwischen Alkohol und Kunst keineswegs, dass beispielsweise
Ärzte, Rechtsanwälte, Fernsehmoderatoren oder Schauspieler grundsätzlich
nüchtern anzutreffen sind ("Sie trinken aber viel" - "Ach was,
das meiste verschütte ich.").
Goodwins These,
dass der Mythos, Alkohol und Kunst seien Geschwister, im englischsprachigen
Raum des 20. Jahrhunderts entstand, greift also zu kurz. Bereits ein Blick in
eine x-beliebige Lyrik-Anthologie lehrt, dass es zu allen Zeitaltern versoffene
Dichter gab. Von Anfang an wird Alkohol als Quelle der Inspiration und der
Lebensfreude gefeiert.
Der Grieche
Anakreon (550-495 v. Chr.), noch Jahrhunderte später ein „role model“ für
dichtende Trinker, meint: "Viel besser ist es, trunken, als tot am Boden
liegen." Sein römischer Kollege Horaz formuliert es noch entschiedener:
"Gedichte, die von Wassertrinkern geschrieben wurden, können nicht lange
Gefallen erregen." Im fernen China sah man das ähnlich. Dort gaben die
"8 Dichter der Zechgelage" den Ton an, deren bekanntester, Li Tai-Bo
(701-62), im Vollrausch zu Tode kam, als er beim Versuch, das Spiegelbild des
Mondes zu umarmen, in einen Fluss fiel.
"Berauscht
euch mit Wein, mit Versen oder mit Tugend!"
Die Freude am Wein
hielt sich bis ins frühe 19.Jahrhundert (das Lob des Bieres blieb den
Meistersingern vorbehalten). Mit der Romantik bekommt der Rausch dann eine neue
Dimension. Laudanum (Tinctura Opii simplex) - mit Opium versetzter Wein - hält
Einzug in die Poeten-Kabinette und mit ihm der Realitätsverlust als
schöpferisches Element. Im Laudanumrausch eröffnen sich traumhafte
Parallelwelten, die allerdings wie alles ekstatische Erleben den Nachteil
haben, dass man möglicherweise den Rückweg nicht mehr findet. Kaum hat man von
der "Milch des Paradieses" gekostet wie der englische Dichter Samuel
Taylor Coleridge, holt einen auch schon wieder der Dämon.
E.T.A. Hoffmann
notiert in sein Tagebuch: "Alle Nerven excitiert von dem gewürzten Wein -
Anwandlung von Todes-Ahndungen - Doppelt-Gänger." Bis zur Synästhesie
gesteigerte Empfindsamkeit, Weltflucht und hoffungsloser Schrecken treiben ihr
Unwesen in den Dichterhirnen und gebären Werke wie "Die Elixiere des
Teufels" (E.T.A. Hoffmann), "Bekenntnisse eines Opiumessers"
(Thomas de Quincey) oder Novalis’ "Hymnen an die Nacht". Novalis, der
verklärte Held der deutschen Frühromantik, suchte Zuflucht bei
"Bitter-Mandel-Wasser und Opium", und so stammt wohl auch seine blaue
Blume der Sehnsucht aus demselben Garten wie Baudelaires "Blumen des
Bösen".
Charles Baudelaire
war nicht nur einer der wichtigsten Wegbereiter der literarischen Moderne,
sondern auch ein früher Vertreter des Cross-Drugging. Er lässt nichts aus, was
der Erschaffung seiner "Künstlichen Paradiese" dienlich sein könnte:
Laudanum, Haschisch und natürlich Wein, den er als "Mittel, die
Individualität zu steigern" feiert. "Berauscht euch" fordert
Baudelaire, "mit Wein, mit Versen oder mit Tugend".
Er selbst hielt
sich lieber an Absinth, jenes übelbeleumundete Kräuterdestillat, dem mehrere
Künstler-Generationen verfielen. Eine Höllenmischung aus hochprozentigem
Alkohol (68 und mehr Vol.-% in der Regel) und neurotoxischen Pflanzenextrakten
mit extremem Rausch-, Visions-, Sucht- und Zerstörungspotential. Absinth wurde
zum Treibstoff der Bohème, Inbegriff eines anti-bürgerlichen Lebensstils, der
für das Künstlerselbstverständnis im späten 19. Jahrhundert prägend war.